Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2017

Tannie Maria kocht

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord
0

Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als ...

Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als diese Rubrik zugunsten eine Ratgeberrubrik verschwinden soll, verbindet sie kurzerhand beides – zu ihren Ratschlägen gibt es jeweils das passende Rezept. Dann erreicht sie der Brief von Martina, die sehr verzweifelt ist. Sie wird immer wieder von ihrem Mann verprügelt. Doch ihre Ratschläge helfen nicht, denn schon bald ist Martina tot. Die Polizei ermittelt, aber Tannie Maria hält gar nichts von deren Erkenntnissen und macht sich an ihre eigenen Ermittlungen. Dabei kreuzen sich ihre Wege immer wieder mit denen von Detective Henk Kannemeyer.
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und beim Lesen bekommt man leicht Appetit. Glücklicherweise gibt es die passenden Rezepte im Anhang.
Tannie Maria ist eine sympathische Frau, die auf einem kleinen Bauernhof lebt, und das Leben ohne ihren Ehemann genießt, denn er hat sie auch verprügelt. Am liebsten ist sie in ihrer Küche und kocht und backt mit großer Leidenschaft. Ein bisschen Gesellschaft würde ihr manchmal ganz gut tun, denn Kühlschrank, Plätzchen und ähnliches antworten halt nicht. Da der Fall Martina ihr nahe geht, macht sie sich mit Hilfe von Jessie und Hattie, ihren Kolleginnen, an die Ermittlungen. Wenn es dabei zu schwierigen Situationen kommt, ist Henk als Retter in der Not da und Tannie Maria freut sich immer, ihn zu sehen.
Die Umgebung ist malerisch beschrieben, so dass man einen sehr atmosphärischen Eindruck bekommt. Auch die Charaktere sind sehr gut und interessant dargestellt. Ein wenig Afrikaans zwischendurch macht das Ganze authentisch.
Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist bei diesem Buch nicht richtig. Es ist eher eine Mischung aus Frauenroman verknüpft mit einer Kriminalhandlung, denn der Fall gerät oft in den Hintergrund. Dass immer alles mit Kochen verbunden wird, wurde mir dann doch zu viel.
Ein unterhaltsamer Roman mit Krimihandlung.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Schicksal der Indianer

Sturmgeflüster, tödliche Spurensuche im Land der Sioux
0

Lewis Left Hand lebt mit seinen Eltern in New York. Er weiß, dass seine Mutter Indianerin vom Stamm der Lakota ist und sein Vater nicht sein leiblicher Vater. Aber Fragen zur Herkunft will die Mutter nicht ...

Lewis Left Hand lebt mit seinen Eltern in New York. Er weiß, dass seine Mutter Indianerin vom Stamm der Lakota ist und sein Vater nicht sein leiblicher Vater. Aber Fragen zur Herkunft will die Mutter nicht beantworten. Als Lewis in einem Album seiner Mutter versteckte Zeitungsauschnitte findet, in denen etwas vom Autounfall seines Vaters John Left Hand steht, macht er sich auf den Weg, um Nachforschungen anzustellen. Doch das ist nicht so einfach. Sehr unterschiedlich wird er aufgenommen, die einen sind freundlich und hilfsbereit, die anderen wollen, dass er wieder verschwindet. Aber erzählen will keiner, was in der Vergangenheit geschehen ist.
Bernice, ein junges Mädchen hilft ihm, in alten Unterlagen nach Informationen zu suchen. Es stellt sich heraus, dass die Akten manipuliert wurden. Das was da sein sollte fehlt, dafür gibt es einige Seiten, die nicht in den Papieren sein dürften und die werfen viele Fragen auf. Bald spürt er, dass es gefährlich ist, sich mit den betroffenen Leuten anzulegen. Zu mächtig und zu rücksichtslos sind seine Gegner, die auch Kollateralschäden in Kauf nehmen.
Lewis ist ein unerfahrener junger Bursche. Eigentlich will er sein Wurzeln suchen, muss aber feststellen, dass er nirgendwo richtig hingehört. Das macht ihm zu schaffen, aber ihm bleibt kaum die Zeit, um darüber nachzudenken.
Dieses Buch ist ein Thriller, der aber auch viel über Ungerechtigkeiten, die den Indianern angetan wurden, berichtet. Man verweigerte den Indianern ihre Rechte, Kinder wurden aus der Familie geholt oder es wurden Zwangssterilisationen vorgenommen.
Es gibt sehr viele Personen in diesem Buch, einige sehr sympathisch und engagiert, aber viele lernen wir auch nur von ihrer schlechtesten Seite kennen. Doch die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Anfangs ist es etwas schwierig sich in die Geschichte hineinzulesen. Doch bald schon wird es interessant und sehr spannend. Das Ende scheint realistisch, aber ein schales Gefühl bleibt. Es ist auf jeden Fall keine leichte Kost, die einem geboten wird. Dafür ist der Hintergrund der Geschichte einfach zu ernst.
Der Schreibstil ist etwas distanziert, aber sehr kenntnisreich.
Wenn man sich für die Geschichte der Indianer interessiert, ist es ein empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Mord im Fasching

Letzter Fasching
0

Egal ob Karneval, Fastnacht oder Fasching – die Menschen wollen ihren Spaß. Doch wenn es eine Drohung über einen geplanten Anschlag gibt, kann einem das die Vorfreude merklich versauen. So auch in Bad ...

Egal ob Karneval, Fastnacht oder Fasching – die Menschen wollen ihren Spaß. Doch wenn es eine Drohung über einen geplanten Anschlag gibt, kann einem das die Vorfreude merklich versauen. So auch in Bad Aussee. Inspektor Franz Gasperlmaier soll unerkannt den Umzug begleiten und wird als traditionelles Trommelweib verkleidet. Seine Begeisterung hält sich arg in Grenzen. Trotz seines Einsatzes gibt es am eine doch einen Mord und Gasperlmaier und seine Vorgesetzte Frau Dr. Kohlross ermitteln. Doch aufgrund des Faschingstreibens ist das gar nicht einfach.
Dies war mein erster Fall mit Inspektor Franz Gasperlmaier, was aber kein Problem für das Verständnis ist. Gasperlmaier braucht Treibstoff für seine Ermittlungen, denn Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen. So geht er seine Ermittlungen auch eher etwas ruhiger und unbeholfener an, während seine Vorgesetzte, die Frau Doktor, immer auf Hochtouren läuft. Die beiden sind also ein ziemlich gegensätzliches Gespann und es macht Spaß, sie bei den Ermittlungen zu erleben. Der Tote Kurt Sargleiter war Koch und in allerlei dubiose Machenschaften verwickelt. Alle Charaktere sind sehr individuell gestaltet.
Der Kriminalfall ist spannend, aber nicht sehr actionreich. Dafür bekommt man eine gehörige Portion Lokalkolorit geboten.
Wer aber ist der Mörder? Was ist sein Motiv? Verdächtige gibt es genügend so dass ich bis zum Schluss im Dunkeln herumgetappt bin.
Ein unterhaltsamer und dennoch spannender Krimi mit viel Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Grauenhafte Verbrechen

Die Fährte des Wolfes
0

In einem Massagesalon werden vier thailändische Frauen sehr grausam ermordet. Der Ermittler Zack Herry und seine Kollegin Deniz machen sich an die Ermittlungen. Es gibt Hinweise in verschiedene Richtungen. ...

In einem Massagesalon werden vier thailändische Frauen sehr grausam ermordet. Der Ermittler Zack Herry und seine Kollegin Deniz machen sich an die Ermittlungen. Es gibt Hinweise in verschiedene Richtungen. Doch auffällig ist, dass eine der Toten Bisswunden am Körper hat.
Wieder einmal werden auf dem Büchermarkt neue skandinavische Thriller-Autoren vorgestellt und hochgelobt. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, aber umfangreiche Erklärungen bremsen die Geschichte auch schon mal ein wenig aus. Es geht ziemlich grausam zu.
Die Ermittler haben beide ein schwierige Vergangenheit, wieder einmal. Zack Herry hat sich aus ärmlichen Verhältnissen hochgearbeitet und Karriere gemacht. Die aber gefährdet er durch seine Eskapaden. Er hängt nachts in Clubs ab und hat ein Drogenproblem. Bei Schlägereien ist er auch gern dabei. Die Interne hat ihn schon im Blick. Seine Partnerin Deniz hat türkische Wurzeln und wuchs ohne Eltern auf. Sie sorgt sich um ihren verschwundenen jüngeren Bruder und Schmerzen machen ihr auch zu schaffen. Die beiden ergänzen sich gut, nehmen es aber nicht im mit den Regeln so genau.
Die Geschichte ist spannend und der Handlungsverlauf logisch aufgebaut. Am Ende bleibt einiges ungeklärt, Stoff für einen Folgeband. Auch in diesem Buch ist es wieder einmal erschreckend, welch menschliche Abgründe sich auftun – Gewalt gegenüber Frauen, Machtmissbrauch und Rassismus.
Ein interessanter, spannender und düsterer Thriller.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Krimi mit viel Historie

In tiefen Schluchten
0

Tori Godon wohnt seit einigen Jahren in Vivarais am Fuße der Cevennen. Sie ist 42 Jahre alt und war früher einmal Anwältin. Nun ist sie seit kurzem Witwe und sucht eine Aufgabe, die ihrem Leben Sinn gibt. ...

Tori Godon wohnt seit einigen Jahren in Vivarais am Fuße der Cevennen. Sie ist 42 Jahre alt und war früher einmal Anwältin. Nun ist sie seit kurzem Witwe und sucht eine Aufgabe, die ihrem Leben Sinn gibt. Dann verschwindet ein holländischer Höhlenforscher, der sich bei ihrer Freundin einquartiert hat. Kurz darauf ist der alte Didier Thibon, der wilde Geschichten übver diese Höhlen erzählte, tot. Tori will wissen, was hinter dem allen steckt und macht sich an die Ermittlungen. Das aber bringt sie selbst in Gefahr.
Der detailreiche Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig zu lesen. Die wilde Landschaft ist sehr schön beschrieben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Toris verstorbener Mann hat hugenottische Vorfahren. Um mit ihrer Trauer fertig zu werden, will Tori mehr über das Haus und die Historie erfahren. Allerdings scheint das einigen Bewohnern des Ortes nicht sehr zu gefallen. Als sie dann auch noch das Verschwinden des Holländers, sowie den Tod von Thibon klären will, will jemand mit aller Gewalt verhindern, dass Geheimnisse aufgedeckt werden.
Die Dorfbewohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft und stolz auf die historische Vergangenheit. Für Fremde ist es nicht ganz einfach, Zugang zu bekommen. Die Charaktere sind der individuell und authentisch dargestellt. Allerdings wirkt Tori auf mich recht farblos.
Es dauert lange, bis ein wenig Spannung aufkommt und am Ende ist doch einiges noch offen. So kann man nur hoffen, dass sich das in Folgebänden aufklären wird.
Auch wenn sich die Spannung in Grenzen hält und der Krimi gar nicht so im Vordergrund steht, hat mir diese Geschichte aus Historie, viel Lokalkolorit und Krimi gut gefallen.