Heidelberg in Aufruhr
WahnspielEin Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige ...
Ein Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige Entlassung. Kurz darauf verschwindet dieser, alsbald wird seine abgetrennte Hand gefunden. Dies ruft die Ermittler Sofija Marković und Alexander Schwerdt auf den Plan. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, fangen gemeinsam an zu ermitteln. Verschiedensten Hinweisen gehen sie nach, doch kommen zu vorerst keinem Ergebnis. Werden sie es schaffen, die Person zu finden, die für all das verantwortlich ist?
Der Kriminalroman ist spannend und humorvoll geschrieben, wobei er auch einige Längen hat. Es wurde manchmal von eher nachrangigen und privaten Verhältnissen der Ermittler erzählt, mit denen ich mich persönlich einfach nicht identifizieren konnte, so z.B. Alexanders Vorlieben für Videospiele und die Serie Game of Thrones. Wem dies zusagt, findet mit Wahnspiel einen passenden Kriminalroman. Gerade aber in der zweiten Hälfte des Buches geht es richtig zur Sache und es kommt Spannung auf. Dies ist der erste Kriminalroman von Kilian Eisfeld. Beim Lesen erkennt man seine große Leidenschaft für historische Romane, weil dieser Fall auch eine historische und sehr interessante Einbettung hat.
Von den Ermittlern werden sehr genaue Bilder gezeichnet, wobei man zunächst wohl eher mit Alexander Schwerdt sympathisiert. Sofija hingegen ist spezieller, eher kalt und unnahbar. Dies verschob sich im Laufe des Buches für mich etwas, was mir persönlich neue Erkenntnisse brachte. Mit dem Schreibstil konnte ich mich direkt anfreunden, da auch kleinere humorvolle Anekdoten der Kommissare untereinander eingebaut wurden.
Insgesamt ein schöner Kriminalroman mit historischem Bezug, der etwas braucht, dann aber rasant an Fahrt aufnimmt und ein Ende mit sich bringt, mit dem man nicht gerechnet hätte.