Grumpy & Sunshine mit tollem Kleinstadtfeeling
Wie der Sticker auf dem Cover verrät, war ‚,Things we never got over“ ein echter Erfolg bei TikTok und auch instagram. Ich hatte das Buch vor einigen Monaten angefangen, aber nie beendet, weil ich in einer ...
Wie der Sticker auf dem Cover verrät, war ‚,Things we never got over“ ein echter Erfolg bei TikTok und auch instagram. Ich hatte das Buch vor einigen Monaten angefangen, aber nie beendet, weil ich in einer Leseflaute steckte und dann eher Lust auf Thriller hatte. Nun ist das Buch am 30. März auf deutsch erschien und ich habe diese Chance genutzt, um es auf deutsch zu lesen.
Der Einstieg ins Buch war gleich sehr amüsant. Die Hauptfigur des Buches, Naomi, hat ihren Tiefpunkt erreicht. Völlig übermüdet betritt sie ein Café, nachdem sie gestern von ihrer eigenen Hochzeit geflüchtet ist. Nun sieht sie dort an der Wand ein Bild von sich, mit der Überschrift: Hausverbot. Erst nach einigen Momenten realisiert sie, dass es sich dabei um ein Bild ihrer Schwester Tina handelt. Doch das den Angestellten des Cafés zu erklären, ist gar nicht so einfach. Naomi wundert sich also, warum ihre Schwester sie in ein Café bestellt, in dem diese offensichtlich nicht erwünscht ist. Diese urkomisch Szene setzt den Grundstein für die weitere Entwicklung, die genau so verrückt ist. Obwohl die beiden Schwestern gar nicht miteinander klarkommen, bittet Tina Naomi um Hilfe. Die gutmütige Naomi willigt ein und so gerät sie immer weiter in die chaotischen Verstrickungen der charmanten Kleinstadt Knockemout. Naomi erfährt, dass sie eine elfjährige Nichte hat, für die sie plötzlich zuständig ist. Und als wäre das nicht genug, treibt sie der mürrische Knox immer wieder auf die Palme. Nach und nach entwickelt sie aber doch eine gewisse Sympathie, zu dem Wikinger, wie sie ihn nennt.
Diesmal, beim zweiten Versuch, hat mir das Buch gleich ab dem ersten Kapitel gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr neumodisch und leger, mit einigen Ausdrucksweisen, die ich so aus dem Englischen kannte. Lucy Scores Humor ist sehr leichtgängig und konnte mich ein ums andere Mal zum Lachen bringen, was mir sehr gefallen hat. Die Geschichte ist immer mal wieder mit einigen Klischees gespickt, wie Knox dem Wikingertypen mit dem furchteinflößenden Auftreten und dem grimmigen Wesen. Für mich waren die Charaktere aber authentisch und ihr Verhalten glaubwürdig, sodass ich mich nicht daran gestört habe. Auch die Randfiguren konnten mich gut unterhalten und ich habe mich im Knockemout-Universium sehr schnell eingelebt und mich mit dem Setting des Buches wohlgeführt. Das Kleinstadtfeeling hat mir ein wohliges Gefühl verschafft – und Naomis Liebe zu Kaffee kommt mir sehr bekannt vor.
Zwischen Knox und Naomi geht es zwischenzeitlich ganz schön heiß her – für mich war das stellenweise zu viel des Guten, ich habe es aber nicht als störend empfunden. Den Plot würde ich insgesamt als typisch grumpy und sunshine beschreiben – genau so, wie der Klappentext es vermuten lässt. Die 555 Seiten erscheinen mir auf den ersten Blick sehr viel, für diese Art von Buch. Beim Lesen ist die Geschichte dann aber so flüssig gewesen, dass mir die Länge des Buches gar nicht mehr aufgefallen ist.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, für alle die Lust auf eine grumpy & sunshine Geschichte mit tollem Kleinstadtfeeling haben. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Things We Hide From The Light“, der am 01. Juni erscheint.