Das eigentlich charakteristische dieser Welt ist ihre Vergänglichkeit. -Franz Kafka
Alle Farben der KamelienCharleston, 1929: Die junge Eliza Ravenel ist eine Künstlernatur und liebt es, den kleinen Garten ihres Hauses, seine Blumen und Vögel, aber auch Alltagsszenen in sehnsuchtsvollen Aquarellmalereien festzuhalten. ...
Charleston, 1929: Die junge Eliza Ravenel ist eine Künstlernatur und liebt es, den kleinen Garten ihres Hauses, seine Blumen und Vögel, aber auch Alltagsszenen in sehnsuchtsvollen Aquarellmalereien festzuhalten. Bei einem Tanzabend lernt sie den attraktiven William Pinckney kennen. Doch ihre zarte Romanze wird bald überschattet von einer alten Fehde zwischen ihren Familien. Reicht ihre Liebe tiefer als die Wurzeln von Hass und Intrige?
Charleston, 2020: Die Kunstkuratorin Lucy Legare erbt von einem unbekannten Gönner ein denkmalgeschütztes Haus mit einem wunderschönen Garten. Im Inneren findet sie ein geheimnisvolles Schreiben und einen bezaubernden Ring. Während der Bauunternehmer Declan Pinckney versucht, sie zum Verkauf des kleinen Anwesens zu bewegen, beginnt sie, das Leben der früheren Bewohner zu erforschen. Was sie dabei zutage fördert, verbindet sie auf überraschende Weise mit Declan, lässt aber auch ein gut gehütetes, zerstörerisches Familiengeheimnis zu neuem Leben erwachen …
Ich lese tatsächlich eher selten Bücher, die auf mehreren Zeitebenen spielen, dennoch konnten mich hier beide Geschichten gut unterhalten. Es fiel mir allerdings schwer ganz in das Geschehen abzutauchen, da mir die häufigen Sprünge zwischen den Epochen etwas abrupt und hart vorkamen.
Der Schreibstil ist flüssig, bildreich und ein wenig distinguiert. Die Autorin legt viel Wert auf Details, wodurch manchmal Längen entstehen.
Grundsätzlich mag ich generationsübergreifende Familienfehden nicht besonders, aber jedes einzelne Mysterium und Geheimnis hat mich neugierig gemacht und ich habe gern über die mögliche Auflösung spekuliert. Auch wenn Ashley die beiden Geschichten auf sehr schöne und mitreißende Weise zusammenführt, habe ich mich etwas schwer getan mit diesem Buch. Ich habe ewig gebraucht, um herauszufinden wer mit wem verwandt ist, welche Personen zu wem gehören und inwiefern sie zusammenhängen.
Im Großen und Ganzen mochte ich die Protagonisten. Lucy ist selbstbewusst und entschlossen die Wahrheit ans Licht zu bringen. Obwohl mir Lucys Geschichte anfangs ein wenig mehr gefallen hat, mochte ich im weiteren Verlauf Elizas und Williams Geschichte mehr. Die beiden Charaktere waren einfach lebendiger und greifbarer. Ihre Liebe zueinander wirkte echt und authentisch.
Das Buch behandelt viele interessante Themen, wie den christlichen Glauben, Kunst, geschichtliche Aspekte, Liebe und Vergebung. Außerdem handelt es von einem Rätsel um verlorenes Silber und eine Fehde zwischen Familien, die bereits über Generationen hinweg anhält.
Insgesamt ein sehr erfrischender, unterhaltsamer Roman, der den Leser mit vielen metaphorischen Bildern und interessanten Charakteren auf etwas sehr wichtiges aufmerksam machen möchte: Es geht darum, wie schön manche Dinge sein können und wie sehr sie unser Leben bereichern können, auch wenn sie nur flüchtig sind.