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Veröffentlicht am 29.03.2023

Spannende Idee, die leider nicht fesselt

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag, wie perfekt das Cover des ersten und des ersten Teils mit einander in Verbindung gebracht werden und wie toll das auch auf dem Buchrücken dargestellt wird. Zudem ...

Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag, wie perfekt das Cover des ersten und des ersten Teils mit einander in Verbindung gebracht werden und wie toll das auch auf dem Buchrücken dargestellt wird. Zudem passt die Darstellung ziemlich gut zur Geschichte und macht sich hervorragend im Regal.

Die Geschichte klang sehr vielversprechend: Riley hat die einmalige Chance zusammen mit ihren Schreibgruppe, die sie bisher nur aus dem Internet kennt, an einem Schreibwettbewerb teil, der sie ihrem Traum, Autorin zu werden, ein Stück näher bringt. Doch auf Masters‘ Castle scheint nicht alles mit rechten Dinge zu zugehen und es scheint, als sollen die Teilnehmer gegeneinander ausgespielt werden. Als Riley dann auch noch Kilian näherkommt, der ihre Beiträge als Juror bewerten soll, scheinen die anderen endgültig gegen sie zu sein und Riley gerät mehr und mehr in den Fokus.

Ich habe ich mich richtig auf dieses Buch gefreut, weil ich die Bücher von Stefanie Hasse meistens richtig gerne lese. Dieses hat mich leider nicht so richtig überzeugen können. Das liegt auch am Schreibstil, den ich sonst immer unglaublich fesselnd und mitreißend finde. Bei diesem Buch allerdings kann er mich nicht so richtig abholen. Er ist deswegen trotzdem nicht schlecht, aber ich habe wesentlich länger gebraucht, um wirklich in das Buch zu kommen als ich es sonst gewohnt bin. Zudem wirkt der Schreibstil oft irgendwie gezwungen. Ich hatte mehrere Stellen, an denen ich gestockt haben, um die Stelle nochmal zu lesen, weil sie einfach nicht rund wirkte. Vor allem in Konversationen hat mich das extrem gestört, weil sie dadurch zum Teil fast schon künstlich wirken.

Das hätte ich aber leicht ignorieren können, wenn mich wenigstens die Story und die Charaktere hätten überzeugen können. Das war aber leider ebenfalls nicht so wirklich der Fall. Dabei hatte die Geschichte an sich wirklich gute Anlagen. Ich fand es extrem spannend, dass Riley an einem Schreibwettbewerb in einem alten Herrenhaus teilnehmen konnte und dort das erste Mal die Menschen aus ihrer Schreibgruppe, die für sie wie eine Familie sind, im Reallife treffen. Die Idee war wirklich, wirklich gut, umso enttäuschter war ich, als sie mich so gar nicht abholen konnte. Ich habe nie so richtig ein Gefühl für die Geschichte bekommen können, vielmehr hatte ich immer das Gefühl, ein paar Kapitel verpasst zu haben, in denen eine richtige Einführung stattgefunden hat.

Ich hatte nie das Gefühl, Riley oder irgendeinen ihrer Mitstreiter zu kennen und musste dauernd überlegen, wer jetzt nochmal genau wer ist. Das ist etwas, was ich bei Büchern nicht gut leiden kann, weil ich dadurch auch nicht mit den Figuren warm werde. Hier wäre es eventuell besser gewesen, wenn es in der Gruppe weniger Personen gegeben hätte, die man dafür aber besser kennengelernt hätte. Außerdem fand ich die Dynamik innerhalb der Gruppe extrem komisch, sie kennen sich alle schon eine recht lange Zeit online und Riley bezeichnet sie oft als ihre Schreibfamilie, aber als sie sich dann endlich wirklich treffen, wirkt es so, als hätte sie noch nie miteinander interagiert. Natürlich ist man in Chats oft anders, ob man sich jetzt bewusst verstellt oder eben einen anderen Teil seiner Persönlichkeit zeigt, aber dieses Misstrauen, das dort herrscht, wäre in meinen Augen, in einer Gruppe, die sich noch nicht kennt, glaubwürdiger. Auch mit Riley konnte ich nicht richtig warm werden. Ich fand sie nicht unsympathisch, aber ich habe sie auch nicht wirklich kennengelernt. Dadurch habe ich auch nicht wirklich mitfiebern können, egal was ihr passiert ist. Das lag auch daran, dass ich das Gefühl hatte, dass viele Ereignisse abgearbeitet werden, sie aber dadurch nicht die Tiefe erhalten, die für mich notwendig gewesen wäre, um richtig in die Geschichte zu kommen.

Alles in allem war ich doch recht enttäuscht von diesem Buch, einfach weil ich viel Besseres von der Autorin gewohnt bin, aber mich konnte hier weder der Schreibstil, noch die Charaktere noch die Geschichte an sich so wirklich überzeugen, sodass ich gar nicht den Drang hatte, das Buch unbedingt durchlesen zu wollen, wie es bei ihren anderen Büchern gewohnt bin. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht genau, ob ich den zweiten Teil noch lesen will, weil auch der Cliffhanger nicht unbedingt so viel Spannung aufbaut, dass ich unbedingt weiterlesen müsste.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Unterhaltsame Geschichte, die anders ist, als erwartet

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Das Cover finde ich eigentlich ein bisschen kitschig und viel zu typisch für einen Liebesroman, als dass mir das Buch im Laden so richtig ins Auge gestochen werde, allerdings passt es hervorragend zum ...

Das Cover finde ich eigentlich ein bisschen kitschig und viel zu typisch für einen Liebesroman, als dass mir das Buch im Laden so richtig ins Auge gestochen werde, allerdings passt es hervorragend zum Inhalt, sodass es mir letztlich doch besser gefällt, als ich auf den ersten Blick gedacht hätte.

Die Geschichte klang erstmal nach einer typischen Liebesgeschichte: Als Naomi nachdem sie ihren Verlobten am Altar hat stehen lassen, in dem kleinen Städtchen Knockemout ankommt, wird der Tag nicht gerade besser. Alle dort halten sie für ihre betrügerische Schwester Tina, die mit nahezu jedem in dem Ort Streit hat. Während Naomi noch den grummeligen Ladenbesitzer Knox versucht zu erklären, dass sie nicht ihre Schwester ist, raubt diese sie aus, stielt ihr Auto und lässt im Gegenzug ihre elfjährige Tochter zurück, von der Naomi bislang nichts wusste. Ohne Geld und Auto bleibt ihr nichts Anderes übrig, als in Knockemout zu bleiben, um sich um Waylay zu kümmern und irgendwie Geld zu verdienen. Dabei trifft sie auch immer wieder auf der Knox, der ihr zwar immer wieder auf seine schroffe Art hilft, sie aber auch zur Weißglut treibt. Beiden ist klar, sie können sich einfach nicht besonders gut leiden, warum aber knistert es dann immer wieder, wenn sie aufeinander treffen?

Ich hatte das Buch schon ein paar Mal gesehen und wollte dann jetzt doch wissen, was der ganze Hype soll, zu Beginn war ich aber ein bisschen enttäuscht, auch weil ich irgendwie eine andere Art der Geschichte erwartet hatte. Ich habe weniger mit einem doch recht typischen Liebesroman als mit einer komplexen Familiengeschichte mit Thrilleraspekten gerechnet und war zunächst ein wenig enttäuscht. Das Buch erinnert mich aber deutlich mehr an die Bücher von Rachel Gibson oder Susan Elizabeth Phillips als die von C.E. Lockhart oder Karin Slaughter. Das ist überhaupt nichts Schlimmes, aber ich habe aus irgendwelchen Gründen was anderes erwartet und musste mich dann erstmal an diese Art der Geschichte gewöhnen.
Der Schreibstil sorgt dann aber dafür, dass ich doch nach einiger Gewöhnung gut in die Geschichte gekommen bin. Er ist wirklich mitreißend und so humorvoll, dass ich immer wieder lachen musste, während ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

Bei den Charakteren hatte ich da zu Beginn deutlich mehr Probleme. Ich mag es meistens nicht besonders die Charaktere an ihrem schlimmsten Tag kennenzulernen, weil sie dann einfach nicht sie selbst sind. Das ist auch bei Naomi der Fall, zumal sie den kompletten ersten Teil der Geschichte entweder erklären muss, dass sie nicht ihre Schwester ist, die keiner leiden kann oder im Überlebensmodus ist, um ihrer Nichte eine sicherere Umgebung zu bieten. Das hat es ein wenig schwierig gemacht, sie als Person wirklich kennenzulernen. Ich mochte allerdings, dass sie sie für sich einsteht und niemand ist, der Dinge einfach so hinnimmt. Manchmal war sie mir dennoch etwas zu anstrengend und ich war fast froh, dass die Perspektive zu Knox gewechselt ist. Ihn mag ich allerdings auch nicht uneingeschränkt. Ich finde ihn oft unnötig fies zu Naomi, die ihm nichts getan hat, als dass sie ihrer Schwester ähnlichsieht. Ich hatte manchmal ein wenig das Gefühl, dass sie ihn auch nur interessiert, weil sie nicht aus der Stadt ist, gut aussieht und sich sein Bruder für sie interessiert. Das hatte vor allem am Anfang was von einer extrem bescheuerten Geschwisterrivalität, die oft unnötig ausgeartet ist. Ich habe mich im Laufe des Buches aber irgendwie daran gewöhnt und es hat mich weniger gestört, als ich erwartet hätte. Das liegt auch ein wenig an den teilweise zwar wirklich unrealistischen, aber dennoch liebenswerten Nebencharakteren, die ich unbemerkt ins Herz geschlossen habe und die definitiv dafür gesorgt haben, dass ich das Buch wirklich gerne gelesen habe.

Alles in allem war das Buch ziemlich nett. Ich mochte die Charaktere meistens und der Schreibstil hat es nach ein paar Anlaufschwierigkeiten geschafft, mich zu fesseln. Allerdings ist die Gestaltung des Buches und die Geschichte an sich nichts Neues. Ich habe schon vor 10 Jahren sehr ähnliche Geschichten gelesen und ich verstehe deswegen den Hype nicht so ganz, was allerdings nicht bedeutet, dass das Buch nicht durchaus unterhaltsam sein kann.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Süße Geschichte, die zu sehr zu Klischees greift

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Das Cover ist schon ein wenig kitschig, passt aber vielleicht auch aus diesem Grund ganz gut zu dem Buch. Das helle Mint und der Eifelturm im Hintergrund gefallen mir dabei richtig gut.

Die Story klang ...

Das Cover ist schon ein wenig kitschig, passt aber vielleicht auch aus diesem Grund ganz gut zu dem Buch. Das helle Mint und der Eifelturm im Hintergrund gefallen mir dabei richtig gut.

Die Story klang zumindest erst einmal vielversprechend: Die 14-jährige Mila Kornblum ist eigentlich ein vollkommen normaler Teenager bis sie plötzlich, nachdem sie Schokolade gerochen hat, eine Vision davon hat, wie eine Taube ihr Geschäft auf ihrer Schulter verrichtet. Als dieses wenig später eintritt, ist ihr klar, dass sie die geheimnisvolle Gabe ihrer Großmutter geerbt hat und lernen muss, zu kontrollieren, wann sie eintritt. Vor allem weil der langersehnte Schüleraustausch nach mit einer Pariser Privatschule vor der Tür steht und Mila den auf keinen Fall verpassen will. Dort wartet erst einmal eine Überraschung auf sie, denn die nette Austauschschülerin Lou entpuppt sich als Louis Duppont, der Sohn des französischen Präsidenten. Auch wenn der riesige Elysee-Palast beeindruckend ist, merkt Mila schnell, dass dort nicht alles perfekt ist und vielleicht sogar ganz Frankreich in Gefahr sein könnte.

Ich hatte mal wieder Lust, ein nettes, entspanntes Jugendbuch zu lesen, vollkommen überzeugen konnte mich dieses Buch aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen an dem Schreibstil. Der ist zwar durchaus fesselnd und sorgt durch seine Leichtigkeit auch, dass man das Buch in einem Zug durchlesen kann, aber ich fand die Wortwahl nicht immer ideal. Das mag auch daran liegen, dass ich bei bestimmten Begriffen empfindlich reagiere, die anderen überhaupt nicht auffallen. Ich bin beispielsweise kein großer Fan davon, Menschen (vor allem Frauen) als hysterisch zu bezeichnen, weil es einfach viel zu oft dazu dient, ihnen ihre (gerechtfertigten) Gefühle abzusprechen.

Dazu passt auch die Darstellung mancher Charaktere. Ich bin einfach kein großer Fan davon, Charaktere schwarz-weiß darzustellen, was hier aber vor allem bei den Nebencharakteren oft passiert. Mir ist natürlich bewusst, dass es ein Jugendbuch ist und man genau dieses Stilmittel oft anwendet, damit es nicht zu komplex wird, aber hier fand ich es oft einfach nicht notwendig. So wird Mila in der Schule immer von zwei Mädchen gemobbt, die im weiteren Verlauf zwar keine große Rolle spiele, aber durch ihre Kommentare dafür gesorgt haben, dass Mila nicht immer sehr selbstbewusst ist. Da es diese beiden Mädchen als eine Art drohende Präsenz im Hintergrund gibt, fand ich es unnötig auch die Gastschwester von Liz so negativ darzustellen, es wirkt ein bisschen, als wären alle gleichaltrigen Mädchen außer Mila und Liz gemein und oberflächlich. Ich mag einfach nicht, wie das dann wirkt, vor allem weil vor allem ihre Gastschwester eigentlich keine wirkliche Rolle spielt, außer sie wirft sich an Lou heran oder ist fies. Da hätte ich es besser gefunden, wenn sie eigentlich nett wäre, aber sich auch für Louis interessiert hätte, um einen Konflikt zu schaffen. So wirkt das Buch ein bisschen wie ein Jugendbuch aus den späten 90er Jahren, wo weder Diversität noch Feminismus, sondern vielmehr klischeehafte Darstellungen von Charakteren eine Rolle spielen.

Alles in allem war die Geschichte trotz der teilweise sehr klischeehaften Darstellung wirklich süß und ich habe die Charaktere auch super schnell ins Herz geschlossen. Wahrscheinlich auch dadurch habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und es hat mich auch wirklich gut unterhalten, auch wenn die ungefähre Entwicklung der Geschichte schon früh klar war.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Unglaublich wichtige Themen, aber eine schwierige Hauptperson

How do I tell them I love them?
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Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung der Charaktere, die perfekt zu meiner Vorstellung von Lark und Kasim passt. Auch die Farbgebung finde ich nahezu ideal, weil es eine ...

Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung der Charaktere, die perfekt zu meiner Vorstellung von Lark und Kasim passt. Auch die Farbgebung finde ich nahezu ideal, weil es eine gewisse Ruhe und Besonnenheit ausstrahlt.

Die Geschichte fand ich auf den ersten Blick sehr vielversprechend: Lark Winter möchte unbedingt Autor:in werden, aber dey erhält nur Absagen, dey sei zu queer, zu schwarz, zu naiv. Dabei will Lark nur das Positive in allen Menschen sehen und darüberschreiben, wie man als non-binärer Mensch in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Als dann ein Tweet von Lark über unerwiderte Liebe viral geht, hat dey plötzlich doch Chancen darauf, endlich gehört zu werden. Das Problem ist aber, der Tweet stammt von Larks ehemaligen besten Freund Kasim, der ihn aus Versehen auf deren Account gepostet hat. Während dey noch überlegt, ob dey die Wahrheit über den Post sagen soll, wollten plötzlich alle wissen, über wen dey schreibt und Lark muss sich fragen, wen Kasim überhaupt meint. Doch dazu muss dey wieder mit ihm reden und wie soll das gehen, wenn sie sich bei jedem ihrer Gespräche streiten?

Ich habe Felix ever after geliebt und ich mich deswegen auch schon riesig auf dieses Buch gefreut, leider konnte es mich nicht ganz so abholen. Der Schreibstil hat damit allerdings nichts zu tun. Die Art, wie Kacen Callender es schafft, Gefühle zu verschriftlichen, ist unglaublich. Dabei ist der Schreibstil eher ruhig, aber gleichzeitig poetisch und eindringlich, was mich wirklich begeistert hat. Zudem merkt man deutlich, wie sorgfältig das Buch übersetzt wurde, damit es sprachlich auch der Thematik gerecht wurde.

Diese finde ich ebenfalls sehr vielversprechend, weil so viele Themen angesprochen wurden, die ich wichtig finde. Auch weil sie oft keine oder eine untergeordnete Rolle spielen, aber definitiv mehr Sichtbarkeit verdienen. Ich hatte vorher beispielsweise noch nie etwas von Neurodiversität gehört und fand es extrem spannend zu erfahren, wie man sich damit fühlt, auch weil es hilft, besser zu verstehen, dass nicht alle Menschen gleich sind und gleich empfinden, dass aber eins davon nicht richtig oder falsch ist. Auch die anderen Themen wie Queerness, Rassismus und vieles andere fand ich ziemlich spannend, es hat mich aber manchmal nahezu erschlagen, zumal ich mich mit einigen Dingen so noch nie auseinandergesetzt hatte. Ich hätte das gerne intensiver getan, aber manchmal hat mir das Buch dafür gefühlt keine Zeit gelassen, alles richtig zu verarbeiten.

Mein größtes Problem war aber nicht die Geschichte oder die Vielfalt der Themen, sondern Lark als Hauptperson. Ich wollte dey unbedingt mögen, aber es fiel mir wirklich schwer. Dey war mir oft viel zu naiv, ich weiß, dass dey alle Menschen lieben will und das genau demm wichtig ist, aber ich konnte es nicht nachvollziehen, besonders weil dey immer wieder mit Ablehnung und mit Mobbing umgehen musste. Außerdem mag ich es nicht besonders, wenn eine komplette Geschichte auf Lügen aufgebaut ist und an einigen Stellen recht schnell gelöst hätte werden können. Lark neigt aber dazu, sich vor Entscheidungen zu drücken und das hat mich irgendwann richtig frustriert. Da konnte ich mit Kasims Wut und Sables nüchterner Art deutlich besser umgehen.

Alles in allem konnte mich das Buch trotz des wirklich guten Schreibstils nicht überzeugen, vor allem weil ich mit Lark nicht richtig warmwerden konnte. Die Themen finde ich aber alle extrem wichtig und deren Sichtbarkeit in Young Adult Romanen von zentraler Bedeutung.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Liebesgeschichte, der es an Emotion und Gefühl fehlt

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht so richtig gut. Es passt zwar zu anderen Büchern des Verlags, aber wirkt durch die Farbkombination ein wenig altmodisch. Ich mochte zwar, wie passend die Figuren ...

Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht so richtig gut. Es passt zwar zu anderen Büchern des Verlags, aber wirkt durch die Farbkombination ein wenig altmodisch. Ich mochte zwar, wie passend die Figuren eingebaut wurden, aber es schafft durch die hellen, fröhlichen Farben eine Erwartung an die Geschichte, die nicht eintritt.

Die Geschichte vor allem nach einer leichten, eher niedlichen Liebesgeschichte, aber das trifft allerdings nicht wirklich zu: Als Hannah einen Anruf von einer unbekannten Nummer bekommt, will sie erst nicht rangehen, als sie aber immer wieder anruft, tut sie es doch. Nur um einen fremden Amerikaner am anderen Ende vorzufinden, der eigentlich ein telefonisches Interview mit einer englischen Firma hätte. Die beiden unterhalten sich kurz und Hanna findet Davey direkt sympathisch. Nachdem er doch noch die richtige Nummer gewählt hat, meldet sich Davey erneut bei Hannah und es beginnt eine intensive Freundschaft per Nachricht, Telefonat und Videos. Als Davey dann den Job in London bekommt, ist Hannah sich sicher, dass daraus mehr werden könnte, doch an dem Tag, an dem sie ihn am Flughafen abholen will, erscheint er nicht und meldet sich auch auf keine der Nachrichten.

Der Schreibstil des Buches konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Er wirkt an manchen Stellen ein wenig umständlich und sperrig, was allerdings auch an der Übersetzung liegen könnte. Das hat allerdings vor allem zu Beginn dafür gesorgt, dass ich das Buch eher stockend gelesen habe und mich nicht so richtig fesseln konnte, auch wenn das zum Glück im Laufe der Geschichte etwas besser wurde.

Die Geschichte als solche beginnt zunächst genauso wie ich es erwartet habe, doch die Entwicklung ist durchaus überraschend. Ich habe eher mit einer ärgerlichen Verwechslung gerechnet und nicht mit der recht ernsten Wendung der Ereignisse. Ich hätte das eigentlich gut gefunden, aber die Umsetzung konnte mich leider einfach nicht abholen. Vieles was ab einem gewissen Zeitpunkt passiert, ist oft sehr emotional, aber genau das kommt bei mir überhaupt nicht an. Ich lasse mich von Büchern oft emotional mitnehmen, aber hier wirkt vieles fast nüchtern, obwohl es alles andere als das ist. Das liegt auch daran, dass vieles in indirekter Rede geschrieben ist, aber vor allem die Kommunikation der beiden eigentlich ein zentraler Gesichtspunkt der Geschichte wäre. Dadurch blieben auch die Charaktere eher Ideen, als dass ich sie so richtig greifen konnte. Dabei hat es mir Hannah deutlich schwerer gemacht als Davey. Dieser ist eigentlich ein wirklich netter Typ, dessen Gefühle ich oft gut nachvollziehen konnte, Hannahs Verhalten fand ich da oft schwieriger. Sie war an vielen Stellen sehr passiv und wartet lieber ab, als etwas zu tun. Das wird auch oft thematisiert, aber die Geschichte löst sich letztlich durch Zufall oder Schicksal auf, was mir persönlich zu unrealistisch war.

Alles in allem war die Geschichte trotz aller Kritik durchaus unterhaltsam und kurzweilig, allerdings fehlte mir vor allem die Emotionalität der Geschichte und der Figuren, zumal die Thematik das hergegeben hätte.

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