Cover-Bild Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 08.02.2023
  • ISBN: 9783407757210
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Isaac Blum

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen

Gundula Schiffer (Übersetzer)

Hoodie Rosens Alltag ist ziemlich unspektakulär: Seinen Lehrern Paroli bieten, das Chipssortiment des koscheren Supermarkts durchtesten, Wurfgeschossen seiner Schwestern ausweichen. Bis er Anna-Marie kennenlernt und sie gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernen. Für Hoodie eine gute Tat – für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat. Plötzlich wird Hoodies heimelige Welt sehr ungemütlich. Wo will er stehen? Als die antisemitische Stimmungsmache eskaliert, erscheint alles in einem neuen Licht.
Eine schlagfertige Geschichte über Geborgenheit und Eingeengtsein, Doppelmoral und unverhoffte Freundschaft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

Wenn Freundschaft mit dem Glauben kollidiert

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Cover:
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Das Titelbild erinnerte mich an ältere Jugendliteratur in den den orangen und grünen Farbtönen. Als Nostalgikerin gefiel mir das sehr und es machte mich neugierig.

Inhalt:
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Der ...

Cover:
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Das Titelbild erinnerte mich an ältere Jugendliteratur in den den orangen und grünen Farbtönen. Als Nostalgikerin gefiel mir das sehr und es machte mich neugierig.

Inhalt:
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Der 15-jährige Jehuda Rosen, genannt 'Hoodie" gehört einer jüdisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft an. Während des Unterrichts sieht er durch das Fenster ein gleichaltriges Mädchen. Sie fasziniert ihn schon, weil sie optisch anders ist als jüdische Mädchen. Und dann stellt sich noch heraus, dass Anna-Marie die Tochter der Bürgermeisterin ist. Diese ist der jüdischen Gemeinde gegenüber nicht wohl gesonnen. Und auch umgekehrt ist die aufkeimende Beziehung Hoodies Familie und seiner Gemeinde ein Dorn im Auge.

Mein Eindruck:
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"Auf der Wasserstein-Hochzeit ein Jahr zuvor hatte auch ich getanzt, war dort ganz genauso mit Freunden und der Familie herumgewirbelt. Damals hatte ich mich zugehörig gefühlt, als würde ich genau in diese Gemeinschaft hineinpassen. Aber jetzt fühlte ich mich wie ein Außenstehender, unsicher, wohin ich passte, ob ich überhaupt irgendwohin passte.
"Passen" war genau das richtige Wort. Denn die ganze Sache war wie eine Jacke, die mir nicht mehr richtig passte. Aber es war gleichzeitig, auch die einzige Jacke, die ich hatte. Darunter war ich nackt. Ich wollte sie nicht wirklich tragen, aber ich konnte sie auch nicht ausziehen, denn was sollte ich stattdessen überstreifen?"
(S. 204)

Mich hat das Buch von Anfang an gepackt. Der Einstieg ist recht humorvoll und man lernt nebenher viel über den jüdischen Glauben. Der Leser verfolgt das Geschehen ausschließlich durch Hoodies Augen und Gedanken. Er setzt sich kritisch mit den Inhalten seines Glaubens und Lebens auseinander und erzählt dabei das Ganze immer mit einer Spur Ironie.
Die Freundschaft zu Anna-Marie verläuft schließlich anders als gedacht und die Situation insgesamt spitzt sich ab dem ersten Drittel des Buches immer weiter zu. Teilweise hatte ich nicht erwartet, dass es sich so heftig entwickeln würde. Aber dank Hoodies Sarkasmus wird es nie zu dramatisch und das nimmt der Handlung die Schwere.
Das Ende gefiel mir sehr gut. Es war kein typisches Happy End, aber es ging in eine versöhnliche Richtung und ließ noch Raum für Entwicklung und Interpretation. Ich war allerdings traurig, von Hoodie Abschied nehmen zu müssen. Ich habe ihn sehr ins Herz geschlossen, wahrscheinlich wegen seiner kritisch-hinterfragenden und gleichzeitig sarkastischen Art. Und auch seine große Schwester Zippy war ein starker Charakter in diesem Buch, die immer den Durchblick hat und das richtige sagt oder tut zur richtigen Zeit. Ohne sie hätte die ganze Geschichte nicht so gut funktioniert.
Die meisten jüdischen Begriffe werden im Text erklärt, aber für einige wären Fußnoten oder ein Glossar am Ende eventuell hilfreich gewesen.

Fazit:
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Freundschaft, jüdischer Glauben, Rechtsextremismus und Toleranz in einer Mischung aus Spannung, Ernst und Humor vereint

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Coming-of-Age-Roman um einen jüdisch-orthodoxen Jungen in den USA

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Hoodie Rosen ist mit seiner Familie und vielen weiteren Mitgliedern ihrer jüdisch-orthodoxen Gemeinde in eine Kleinstadt an der Ostküste der USA gezogen, wo sie mit Hilfe weiterer Bauprojekte Wohnraum ...

Hoodie Rosen ist mit seiner Familie und vielen weiteren Mitgliedern ihrer jüdisch-orthodoxen Gemeinde in eine Kleinstadt an der Ostküste der USA gezogen, wo sie mit Hilfe weiterer Bauprojekte Wohnraum für noch mehr orthodoxe Juden schaffen wollen, was bei manchen Bewohner:innen der Kleinstadt und auch der Bürgermeisterin auf wenig Begeisterung stößt. Hoodie lernt dann ausgerechnet die Tochter der Bürgermeisterin näher kennen, befreit mit ihr jüdische Grabsteine von Hakenkreuzen und verliebt sich in sie, was in den Augen seiner streng orthodoxen jüdischen Gemeinde eine schwere Sünde ist und auch harte Strafen nach sich zieht.

Ich fand diesen Jugendroman sehr interessant, weil man Einblicke in das Leben streng orthodoxer Juden in den USA bekommt. Obwohl ich schon gewisse Grundkenntnisse über das Judentum hatte, habe ich doch noch einiges Neue erfahren und war doch auch überrascht, wie sehr das Leben orthodoxer Juden auch außerhalb Israels von der Religion beeinflusst ist. So geht Hoodie auf eine spezielle, religiöse Schule, in der Bibel- und Gesetzesstudium einen sehr großen Teil des Unterrichts einnimmt und die Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft kapseln sich regelrecht von allen Außenstehenden ab. Hoodie hat aber eine sehr sympathische und gewiefte Art und schafft es irgendwie meist, alle Regeln so auszulegen, dass er doch gewisse Freiheiten hat und auch seine große Schwester sieht nicht alles so verbissen, wie die ältere Generation.

Was den Schreibstil angeht, ist dieser aber schon recht anspruchsvoll für ein Jugendbuch, da oft auch Anspielungen auf Passagen aus der Heiligen Schrift oder der sonstigen Gesetzestexte vorhanden sind oder diese recht ausführlich diskutiert werden, ob man sie so oder doch anders verstehen kann. Ich fand das interessant, denke aber, Jugendliche bis inklusive der zehnten Jahrgangsstufe sind damit überfordert, sodass ich mir das Buch gut als Schullektüre in der Oberstufe vorstellen kann. Vielleicht auch im Fach Religion oder Ethik, wenn dort das moderne Judentum thematisiert wird.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Ein tolles Jugendbuch

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Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir wirklich außergewöhnlich viel Spaß gemacht und ich habe es unheimlich genossen es lesen zu dürfen. Zunächst einmal klingt die Grundstory eigentlich sehr amüsant und scheint ...

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir wirklich außergewöhnlich viel Spaß gemacht und ich habe es unheimlich genossen es lesen zu dürfen. Zunächst einmal klingt die Grundstory eigentlich sehr amüsant und scheint dennoch den Alltag zwischen Religion und dem Glauben zu verbinden. Und schnell merkt man, dass doch noch so viel mehr Tiefgang in dieser Geschichte steckt, als man dies vielleicht zu Anfang von einem Jugendbuch erwarten konnte. Dennoch ein die Geschichte nie zu schwer, sondern behält stets ihren jugendlichen und überaus humorvollen, aber eben auch lebensechten Charme, der mit mein Leserherz erwärmt hat. Hinzu kommt ein Protagonist, der unschlagbar ist und die mir mit allen Facetten und seinem Herzen auf der Zunge noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Denn eines muss man sagen, eine solche Herzlichkeit, aber such einen solch pointierten und klugen Humor, durfte ich schon lange nicht mehr lesen. Hinzu kommt eine wichtige und tiefgründige Thematik, die aber alltersgerecht verpackt wurde.

In meinen Augen ein sehr wichtiges Buch, welches wichtige und moralisch interessante Themen aufwirft und nebenbei eine zarte Geschichte erzählt, die einfach bezaubernd ist !

Mein Fazit:
Einfach lesen und dankbar für ein gutes Buch sein :)

Veröffentlicht am 11.03.2023

So viel zu erzählen auf nur knapp 200 Seiten

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Hoodie hat in seinen fünfzehn Lebensjahren bisher kaum Erfahrungen außerhalb seiner jüdisch-orthodoxen Gemeinde gemacht - bis er auf Anne-Marie trifft. Sie entspricht so gar nicht den Vorstellungen seiner ...

Hoodie hat in seinen fünfzehn Lebensjahren bisher kaum Erfahrungen außerhalb seiner jüdisch-orthodoxen Gemeinde gemacht - bis er auf Anne-Marie trifft. Sie entspricht so gar nicht den Vorstellungen seiner Kultur und zu allem Übel ist sie die Tochter der Bürgermeisterin, die sich mit seiner Gemeinde einen harten Kampf um ein Wohnprojekt liefert. Trotzdem verliebt Hoodie sich in sie, was so einige Wellen in seiner Welt auslöst.

"Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen" hat mich wirklich überrascht. Ich hatte mit einem netten Jugendroman gerechnet, der sich vor allem mit Antisemitismus befasst, aber es ist so viel mehr. Auch Generationenkonflikte, das Erwachsenwerden und Traumata werden hier angesprochen - eine Themendichte, die bei knapp 200 Seiten wirklich erstaunlich ist. Dabei bekommt man aber nie das Gefühl, dass die Geschichte überladen ist oder zu viel will.

Besonders gut gefiel mir, was für einen guten Einblick der Autor in die jüdisch-orthodoxe Kultur gibt. Wir lernen Hoodies doch sehr spezielle Welt, deren Bräuche und auch ein paar Vokabeln der jiddischen und hebräischen Sprachen kennen. Dabei merkt man, dass der Autor Respekt vor dieser Lebensweise hat, zeigt aber trotzdem problematische Aspekte in ihr auf - sicherlich ein Spagat, der gar nicht so einfach ist.

Ich denke, gerade die Kürze des Buches kann so manchen Lesemuffel vielleicht zum Griff zu dieser Lektüre überzeugen. Von mir bekommt Hoodie Rosen fünf wohlverdiente Sterne und eine dicke Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Große Empfehlung

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Es ist unfassbar wie der Autor es schafft, in nur knapp 200 Seiten eine so großartige und emotional ergreifende Geschichte zu erzählen. Ich musste oft lachen und hatte zeitweise Tränen in den Augen, weil ...

Es ist unfassbar wie der Autor es schafft, in nur knapp 200 Seiten eine so großartige und emotional ergreifende Geschichte zu erzählen. Ich musste oft lachen und hatte zeitweise Tränen in den Augen, weil mir bewusst ist, dass der beschriebene Hass und die Gewalt gegenüber Juden nicht Fiktion ist, sondern Realität. Dieses Buch hält uns allen einen Spiegel vor und hat mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregt.


Das Buch konnte mich komplett abholen, obwohl ich mich davor nicht wirklich mit dem Judentum, einer jüdisch-orthodoxen Lebensweise und ihrer Geschichte sowie Religion auseinandergesetzt habe, konnte mich das Buch fesseln und so einiges lehren.

Isaac schreibt sehr reflektiert und philosophisch gespickt mit viel Humor, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Ich wünschte, die Geschichte wäre länger, aber das Ende hat mir trotzdem sehr gefallen.

Ich kann das Buch nur empfehlen.

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