Mehr Krimi als Thriller
Schere, Stein, PapierDas Ehepaar Wright verbringt einen gemeinsamen Urlaub in den schottischen Highlands. Die Ehe steht bereits auf der Kippe und um zu retten, was eventuell nicht mehr zu retten ist, haben sie sich in einer ...
Das Ehepaar Wright verbringt einen gemeinsamen Urlaub in den schottischen Highlands. Die Ehe steht bereits auf der Kippe und um zu retten, was eventuell nicht mehr zu retten ist, haben sie sich in einer umgebaute Kapelle eingefunden.
Adam ist ein gesichtsblinder Drehbuchautor, der kaum vom Schreibtisch loskommt. Seine Frau Amelia arbeitet mit ausgesetzten Tieren und fühlt sich von ihrem Mann nicht wahrgenommen. Haben die beiden noch eine Chance oder stehen ihnen ihre verhängnisvollen Lügen im Weg?
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, hauptsächlich aus der von Amelia und Adam. Zwischenzeitlich mischen sich auch noch Briefe unter, die an jedem Hochzeitstag für Adam geschrieben wurden und die damaligen Ereignisse zusammenfassen.
Ich konnte nicht wirklich zu den beiden Protagonisten durchdringen, was es mir bis zum Ende schwer machte, mit den beiden mitzufühlen. Sie waren mir von Anfang an beide nicht sonderlich sympathisch, aber irgendwie vermute ich, dass genau das Feeneys Intention war. Wer von den beiden lügt, wenn doch beide offensichtlich etwas zu verbergen haben und man für keine der beiden Seiten Partei ergreifen will? Ihr Zusammenspiel hingegen hat mir echt gut gefallen. Man merkt, wie groß die Kluft zwischen den beiden ist, dass Misstrauen von beiden Seiten aus besteht und keinerlei Vertrauen mehr spürbar ist. Alles wird infrage gestellt und damit eine unangenehme Atmosphäre kreiert.
Spannungstechnisch hat mir die erste Hälfte des Buches wirklich gut gefallen. Die allgegenwärtige Bedrohung war hier am stärksten spürbar und das Misstrauen der beiden tat sein Übriges.
Die zweite Hälfte habe ich als deutlich schwächer empfunden. Das Misstrauen wuchs zwar, jedoch passierte nicht wirklich etwas, das mich einen anderen Weg einschlagen ließ. Vielmehr befand ich mich auf dem selben, inzwischen niedergetrampelten Pfad, der nichts Neues für mich bereit hielt.
Das Ende hingegen wurde nochmal überraschend, brachte Abwechslung und besänftigte mich ein wenig. Nichtsdestotrotz handelt es sich für mich hierbei nicht um einen Thriller, von dem ich deutlich mehr erwarte. Vielmehr ist es ein solider Krimi, dessen Handlung hin und wieder etwas gemächlicher ist.
Das Setting hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Genau so hab ich mir die schottischen Highlands vorgestellt! Einsam, weitläufig, viel Natur und aufgrund des schaurigen Wetters auch ein bisschen bedrohlich.
Der neue Thriller konnte mich nicht so sehr begeistern wie die übrigen, weswegen ich mit 3 Sternen zurückbleibe.