Cover-Bild Ich war das Mädchen aus Auschwitz
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 18.01.2023
  • ISBN: 9783328602842
Tova Friedman

Ich war das Mädchen aus Auschwitz

Eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt ihre Geschichte - Der SPIEGEL-Bestseller mit einem Vorwort von Sir Ben Kingsley und einem 8-seitigen Bildteil
Ulrike Strerath-Bolz (Übersetzer)

Das bewegende Schicksal einer der letzten Holocaustüberlebenden, die dem Schrecken als Sechsjährige dank der Liebe ihrer Mutter entkam - mit zahlreichen Abbildungen

»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«

Tova Friedman ist gerade einmal vier Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in ein Konzentrationslager deportiert wird, mit sechs kommt sie nach Auschwitz-Birkenau. Was sie dort erlebt, wird sie ein Leben lang prägen: Unsagbares Leid, aber auch unerschütterliche Hoffnung und eine Liebe, deren Kraft Unvorstellbares leistet. Als eine der Wenigsten weiß sie, was es heißt, eine Gaskammer von innen gesehen zu haben und heute darüber berichten zu können. Was es bedeutet, sich zwischen den Toten zu verstecken, um selbst zu überleben. So erschreckend wie berührend und inspirierend erzählt sie davon, wie sie als Kind den Krieg erlebt, ihre Eltern nach dessen Ende wiederfindet und ihr Leben seither dem Kampf gegen das Vergessen widmet. Heute gehört Tova Friedman zu den engagiertesten Stimmen der Überlebenden und klärt nachfolgende Generationen über die Schrecken des Krieges auf - so auch auf TikTok, wo sie mit ihren Videos schnell zur viralen Sensation wurde.

Ausstattung: farbige und s/w Abbildungen / 8 Seiten Bildteil

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2023

Prädikat: Unbedingt lesen

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Mit diesem Buch holt Tova Friedman die grausame Wahrheit aus dem Vergessen zurück, denn das was ihr und vielen Millionen Menschen widerfuhr, darf sich niemals wiederholen. Nachfolgend möchte ich dir mehr ...

Mit diesem Buch holt Tova Friedman die grausame Wahrheit aus dem Vergessen zurück, denn das was ihr und vielen Millionen Menschen widerfuhr, darf sich niemals wiederholen. Nachfolgend möchte ich dir mehr erzählen.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover zeigt im unteren Bereich das Torhaus des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Links ist Tova Friedman als Kind zu sehen. Die weiß-blauen Streifen symbolisieren vermutlich die Häftlingskleidung, welche die Gefangenen in diesem Design tragen mussten. Die Gestaltung des Covers war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Ich sah es in einem Newsletter und wollte mehr erfahren.

Meine Meinung zum Inhalt:
Tova Friedman gebührt mein größter Respekt. Sie hat grausamste Dinge erlebt bzw. überlebt und war bereit uns ihre Geschichte mit diesem Buch zu erzählen. Gemeinsam mit Malcolm Brabant beschrieb sie uns ihr gesamtes Leben. Angefangen bei ihren ersten Lebensjahren bis heute.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust. Doch noch nie habe ich dies aus der Sicht eines Kleinkindes getan. Tova war vier Jahre alt als man sie gemeinsam mit Mutter und Vater nach Auschwitz-Birkenau deportierte.

Als der Krieg ausbrach, war sie gerade mal ein knappes Jahr alt. Sie wuchs mitten in den schlimmsten Zeiten des 20. Jahrhunderts auf. Ihr Alltag war geprägt von Gewalt, Tod und Angst. Ständig konnte um sie herum jemand getötet werden. Das Mädchen erlebte mit, wie die Nazis die Gesetze und die Diskriminierung verstärkten. Dann wurde sie und ihre Familie in Gettos gesteckt. Auch hier war niemand vor der Willkür der Nazis sicher. Geliebte Menschen starben, Nachbarn verschwanden. Tova musste Dinge mitansehen, die kein Mensch und schon gar kein Kind erleben sollte.

Doch auch ihr selbst wurde schlimmes angetan. Sie gehört wohl zu den wenigen, die im Vorraum einer Gaskammer standen und diese wieder lebendig verlassen haben. Über den Tagesablauf in den Gettos und im KZ berichtete sie detailliert und erklärte, wie sie die Ereignisse in einen zeitlichen Ablauf bringen konnte. Die Täter trieben schlimme Psychospielchen mit den Menschen, setzten sie unter Druck, machten in ihnen in jeder Sekunde Angst und ließen niemanden zur Ruhe kommen. Gewalt, Hass und Tod waren an der Tagesordnung. Egal, wo sie sich befanden, wirklich niemand war geschützt.

Trotz der Schrecken zeigte mir Tova auch kurze, positive Momente. Ich lernte einiges über den jüdischen Glauben und wie sie ihre Religion praktizierten. Dabei berichtete sie mir von den Wünschen und Sehnsüchten der Juden.

Das Buch zu lesen war eine bewegende Erfahrung. Ich kannte Überlebensberichte von Menschen, die bereits zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Nazis entweder Jugendliche oder Erwachsene waren. Doch noch nie hatte ich die schrecklichen Erlebnisse aus dieser Perspektive lesen können. Durch die sehr emotionale Erzählweise konnte ich mich an die Seite von Tova denken. Schock, Unglauben und Schmerz konnte auch ich spüren. Ich kann die Nazis nicht als Menschen bezeichnen. Denn jemand der sowas tut, ist für mich kein Mensch.

Es ist schwierig in Worte zu fassen, wie ich mich beim Lesen gefühlt hatte. Ich wünsche mir so sehr, dass dieses grausame Schicksal in Zukunft niemand mehr erleiden muss. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, doch wir können die Zukunft besser machen. Mein Anteil wird sein, dass ich meine Liebe an alle Menschen um mich herum verteile. Egal, woher sie kommen, zu welcher Religion sie gehören oder ob sie sonst irgendwie anders sind. Außerdem versuche ich den Menschen zu erzählen, was vor über 70 Jahren geschehen ist. Denn nur wenn wir das nicht vergessen, können wir lernen. Außerdem werde ich niemals wegsehen, wenn Unrecht geschieht.

Etwas das ich noch nicht wusste und mir auch nicht klar war, ist wie die Juden nach dem Krieg von den Menschen behandelt wurden. Es gab weiterhin so viel Hass und Ablehnung. Am stärksten blieb mir die Aussage „Was machst du denn hier? Ich dachte, Hitler hat euch alle umgebracht.“ in Erinnerung, als Tova mit ihrer Mutter in ihre alte Heimat zurück gekehrte. Auch danach war das Leben hart und voller Hürden. Viele Menschen hatten aus dem Holocaust nichts gelernt und wollten zum Teil nicht wahrhaben, was damals passierte. Als hätte die Familie schon nicht genug durchgemacht, gab es noch viel zu kämpfen. Der Verlust und die Angst hörten nicht auf.

Tova bewies Mut und Stärke, sie holte sich ihr Leben zurück bzw. baute sich ein Neues auf. Ich würde sie gerne einmal treffen, denn sie ist eine unglaublich starke Frau und eine Inspiration fürs Leben.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist ein Mahnmal an das was, während dem zweiten Weltkrieg geschah und sich nicht wiederholen darf. Tova Friedman erzählte uns bis ins Detail, was sie als Kind ertragen musste und überlebt hatte. Die berichtete in allen Einzelheiten von den grausamen Taten der Nazis. Ich durchlebte beim Lesen ein wahres Gefühlkaleidoskop. Zum ersten Mal erfuhr ich die schrecklichen Ereignisse aus der Sicht eines Kindes. Das führte dazu, dass ich die Geschehnisse von einer neuen Seite betrachtete und nun noch stärker der Überzeugung bin, dasdas nicht wieder passieren darf. Mensch bleibt Mensch, egal von welcher Abstammung er ist, zu welcher Religion er gehört oder sonst irgendwie anders ist. Ich werde dieses Buch jemandem ans Herz legen, der an der Wahrheit interessiert ist. Verdrängen hilft nicht, wir müssen uns erinnern und dafür einstehen, dass sich das nicht wiederholt! Antisemitismus muss aufhören.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 13.03.2023

"Wer sich nicht an die Geschichte erinnert, wird sie noch einmal durchleben müssen." - G. Santayana

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»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«Tova Friedman ...

»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«Tova Friedman ist gerade einmal vier Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in ein Konzentrationslager deportiert wird, mit sechs kommt sie nach Auschwitz-Birkenau. Was sie dort erlebt, wird sie ein Leben lang prägen: Unsagbares Leid, aber auch unerschütterliche Hoffnung und eine Liebe, deren Kraft Unvorstellbares leistet. Als eine der Wenigsten weiß sie, was es heißt, eine Gaskammer von innen gesehen zu haben und heute darüber berichten zu können. Was es bedeutet, sich zwischen den Toten zu verstecken, um selbst zu überleben. So erschreckend wie berührend und inspirierend erzählt sie davon, wie sie als Kind den Krieg erlebt, ihre Eltern nach dessen Ende wiederfindet und ihr Leben seither dem Kampf gegen das Vergessen widmet.

In der Vergangenheit habe ich bereits einige Bücher zu dem Thema gelesen. Ich finde es sehr wichtig, sich mit der Vergangenheit zu befassen und die Verbrechen des Holocausts nicht zu vergessen. Umso mehr war ich auf dieses Buch gespannt. Selbstverständlich war es keine leichte Kost und ich musste das Buch öfter zur Seite legen, da ich die Schilderungen teilweise nicht ertragen konnte.

Tova erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie beschreibt ihre Eindrücke, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle als ihre Familie abgeholt wurde, während des Transports im Viehwaggon und dem Aufenthalt in Ausschwitz/Birkenau. Obwohl sie noch so jung war, bemühte sie sich stets stark zu sein, ihre Mutter zu beschützen und trotz des großen Leids und der Schmerzen nicht aufzugeben.

Das Buch endet nicht bei der Befreiung, sondern handelt auch von der Zeit danach. Die Gräueltaten waren nach der Befreiung natürlich nicht vergessen und diese Zeit verfolgt die Betroffenen und Hinterbliebenen noch viele, viele Jahre.

Ein schonungslos ehrliches, ergreifendes, authentisches und doch grausames Zeitzeugnis, das ich weiterempfehlen kann. Natürlich ist es nicht leicht sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und solch ein Buch zu lesen, dennoch ist es unglaublich wichtig über diese Geschehen zu sprechen. Lasst uns von der Geschichte lernen und niemals vergessen, auf dass sich so etwas niemals wiederholt.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Wichtiger Zeitzeugenbericht!

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ICH WAR DAS MÄDCHEN AUS AUSCHWITZ
Tova Friedman und Malcolm Brabant

„Polnische Arbeiter schaufelten die Gräber zu“, erinnert sich mein Vater weiter. „Danach sagten sie, die Erde über den Gräbern habe ...


ICH WAR DAS MÄDCHEN AUS AUSCHWITZ
Tova Friedman und Malcolm Brabant

„Polnische Arbeiter schaufelten die Gräber zu“, erinnert sich mein Vater weiter. „Danach sagten sie, die Erde über den Gräbern habe sich noch eine ganze Weile nach den Morden bewegt.“ (Seite 116)

Tova Friedman war fünf Jahre alt, als sie in einem Viehwagen auf Schienen, gemeinsam mit ihrer Mutter, nach Auschwitz ll, Birkenau, deportiert wurde. Dieses Vernichtungslager hätte ihre Endstation sein sollen - wäre es nach den Nazis gegangen. Doch Tova und ihre Mutter hatten Glück und überlebten den Holocaust.
Sechs Millionen Juden hatten weniger Glück, sie wurden in diesem und anderen Vernichtungslagern „entsorgt“ - erschossen, vergast oder starben an Unterernährung.

Tova Friedman emigrierte später nach Amerika.
Ihre Motivation, mit über 80 Jahren dieses Buch zu schreiben, beruht auf eine in 2020 veröffentlichte Umfrage unter Amerikanern:
„Ein Drittel der Befragten hatten keine Ahnung, wie viele Juden im Holocaust starben. Fast die Hälfte konnte kein einziges Konzentrationslager oder Ghetto benennen. Dreiundzwanzig Prozent glaubten, der Holocaust sei ein Mythos oder die Berichte darüber seien übertrieben. Siebzehn Prozent hielten es für akzeptabel, Neonaziansichten zu vertreten. Eine ähnliche Untersuchung, die 2018 in Europa durchgeführt wurde, zeigte, dass ein Drittel der Europäerinnen und Europäer kaum etwas über den Holocaust wusste oder sogar noch nie davon gehört hatte. Und 20 Prozent vertraten die Ansicht, Juden hätten zu viel Einfluss auf die Wirtschaft und das Finanzwesen.“ (Prolog)

Zeitzeugenberichte des Holocaustes kann es nicht genug geben!
Erschreckend und aufwühlend ist die Geschichte von Tova Friedman.
Leseempfehlung und als Klassensatz für die Oberstufe bestens geeignet.

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