Profilbild von Buecherhausen

Buecherhausen

Lesejury Star
offline

Buecherhausen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhausen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

Nicht gerade passend für die angedachte Zielgruppe.

Wer hat Angst vor der Angst?
0

Als ich vor gut einem Jahr mit meinem Sohn in der Buchhandlung war, kam er mit einem riesengroßen Wälzer zu mir und sagte: „Mama, das will ich haben!“ Da er eher selten eigene Wünsche bezüglich etwaiger ...

Als ich vor gut einem Jahr mit meinem Sohn in der Buchhandlung war, kam er mit einem riesengroßen Wälzer zu mir und sagte: „Mama, das will ich haben!“ Da er eher selten eigene Wünsche bezüglich etwaiger Bücher äußert, sondern sich immer von mir überraschen lässt, wollte ich den Moment nutzen. Gekauft haben wir "Wer hat Angst vor der Angst?" von Milada Rezková, Lukáš Urbanek & Jakub Kaše zwar nicht, aber ich bekam es vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt. Zunächst war die Begeisterung groß, aber das änderte sich leider ganz schnell wieder. Und so lag das Buch nun einige Monate bei uns herum. Weder Sohnemann (fast 8), noch Tochter (fast 12) hatten ausreichend Interesse an dem Buch. Ich habe es immer wieder mal hervorgeholt und angeboten vorzulesen. Doch ich stieß auf taube Ohren. Und ich muss sagen, die Illustrationen passen größtenteils auch wirklich nicht zur Zielgruppe von 8-jährigen Kindern aufwärts. Da würde ich das Alter doch weit herunterschrauben. Ich selbst empfand die Texte zwar durchaus sinnvoll und zumeist gut geschrieben, aber es ist einfach zu viel auf einmal. Welches Kind liest denn nun wirklich ein 200-Seiten-Buch zum Thema Angst? Leider lädt es auch nicht so recht dazu ein, sich nur auf einzelne Kapitel zu beschränken. Vielleicht wären mehrere kleinere Bücher als Reihe hier sinnvoller gewesen.

Die Macher:

Milada Rezková ist eine tschechische Autorin. Ihre Schwerpunkte liegen bei den Themen Angst und Tod. Außerdem schreibt sie Artikel für die Jugendzeitung Raketa. In ihrer Freizeit jongliert sie gerne und geht im Winter auf der Skipiste.
Jakub Kaše ist ein tschechische Grafikdesigner. Er arbeitet für den Verlag Boomerang Communication und hat einige Kinderbücher illustriert. Viele davon wurden im Wettbewerb „Tschechisches Buch des Jahres“ ausgezeichnet.
Lukáš Urbanek stammt aus Tschechien. Er studierte Film- und Fernsehgrafik und arbeitet inzwischen als Animator für das tschechische Fernsehen sowie als Illustrator für diverse Verlage.

Inhalt:

„Wer hat Angst vor der Angst? ist ein Buch für kleine Angsthasen und mutige Heldinnen. Du kannst es von vorne, in der Mitte, oder von hinten nach vorne lesen, es spielt keine Rolle. Die Angst ist ganz einfach ein Teil des Lebens. Hast du dir jemals vorgenommen, dass du keine Angst vor der Angst haben solltest? Weißt du, was im Gehirn vorgeht, wenn du dich fürchtest? Gibt es Menschen, die niemals Angst haben? Können wir die Angst anderer missbrauchen? Wusstest du, dass Elefanten Angst vor Mäusen und Haie vor Delfinen haben? Erfahre alles über die Angst und ihre vielen Facetten. Es geht um Panik, Phobie, aber auch um Mut. Max erzählt dir von seinen Abenteuern mit der Angst. Du wirst sehen, dass die Angst nicht unbedingt eine schlechte Beraterin ist, solange du weißt, wie man sie erkennt, benennt und versteht.
All das und noch viel mehr findest du in diesem Buch!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover zeigt die Angst, dargestellt durch eine große schwarze Kugel. Um diese Kugel herum sind einige kindlich anmutende Zeichnungen zu sehen. In einer roten Sprechblase steht der Titel, etwas darunter in einem blauen der Untertitel. Die Angst spricht den Leser also direkt auf dem Cover an und schaut dabei leicht verschmitzt. Arme und Beine sind einfache Striche, wie es ein Kleinkind malen würde.

Und hier beginnt leider auch die Kritik an dem Buch. Die Zeichnungen sind einfach nichts für 8-jährige Kinder. Sie muten eine zu kindliche Atmosphäre an, welcher sich Kinder im Schulalter schon entwachsen fühlen. Lediglich auf einer Seite (S. 128) ist die Darstellung altersgerecht und einem Comic ähnlich und dann gibt es da noch etwa eine hand-voll Zeichnungen, die wirklich liebevoll und detailreich ausfallen und meine Kinder schon eher überzeugen konnten. Der Rest der Zeichnungen ist sehr einfach und grob gehalten und irgendwie ein wenig lieblos. Das spricht wenn überhaupt wohl eher jüngere Kinder an. Manche Bilder waren außerdem zu wild und nicht greifbar. Auch die Comics haben mich nicht mitgerissen, mir fehlten einfach liebevolle Details. Farblich hat mir das Buch dann aber wiederum gut gefallen. Es wird sich auf die Farben schwarz, weiß, rot, gelb und blau beschränkt und auch die Texte werden bunt, sodass sie sich gut lesen lassen und Schlagwörter beispielsweise recht schnell wiedergefunden werden können.

Im Buch finden wir einiges an Text, dennoch ist es nicht überladen. Einige Seiten sind auch voller Bilder oder Comic ähnlicher Zeichnungen, sodass man im Prinzip recht schnell durch die Seiten kommt. Nachdem sich meine Kinder aber so lange verweigert haben, habe ich das Buch also alleine gelesen. Auf den äußerst vielen Seiten zum Thema Angst, tauchen dann leider auch schwere Wörter wie Emotionen (anstatt Gefühle) oder basal (anstatt grundlegend) auf, die sicherlich nicht alle Kinder schon verstehen oder in Gänze greifen gönnen. Manchmal gab es dann außerdem etwas gruselige, sprachliche Bilder wie: wenn du aus dem Fenster stürzt, kommst du „plattgedrückt wie ein Kartoffelpuffer“ unten an.

Was ich nett an dem Buch fand, waren die Seiten zum Ausfüllen und Malen, sowie die zwei Anleitungen für eine „Bombe, die keiner Fliege was zuleide tut“ und „Falsches Blut“. Außerdem ist die freundliche Ansprache durch den Protagonisten „Angst“, welche als dicker schwarzer Kreis dargestellt ist, ansprechend. Dennoch bleiben die Texte zu theoretisch und zu umfangreich bzw. es werden einfach zu viele einzelne Themen abgearbeitet.

Die Autoren rollen Themen auf wie: Wozu ist Angst gut? Wo kommt sie her? Wie reagiert mein Körper bei Angst? Was ist der Unterschied zwischen Graus, Panik, Erschrecken, Sorge, Nervosität, Beklemmung und Phobie? Wieso schimpfen die Eltern mit einem? Haben sie vielleicht einfach nur Angst? Wieso redet man so selten über seine Ängste? Wie kann ich sie überwinden? Warum haben wir Alpträume? Außerdem gibt es Tipps, wie man mit den eigenen Sorgen umgehen kann. Auch der Missbrauch von Angst anderer als Machtwerkzeug wird thematisiert, was mir gut gefallen hat. Denn das ist ein wichtiges Thema, denkt man an Krieg oder Verschwörungstheorien, mit denen die Kinder in den letzten Jahren konfrontiert wurden.

"Wer hat Angst vor der Angst?" ist ein sehr umfangreiches Buch und beinhaltet wohl wirklich alles, was es zum Thema Angst zu wissen gibt. Gleichzeitig ist es dabei aber meiner Meinung nach zu umfangreich geworden. Das Buch lädt nicht dazu ein, sich damit in allen Lebenslagen hinzusetzen, vor allem auch durch sein großes und schweres Format lässt es sich nicht mal eben so mitnehmen. Ich wage auch zu bezweifeln, dass es Kinder gibt, die so viel Sitzfleisch haben, um alles zu lesen oder vorgelesen zu bekommen. Die Aufmachung passt auch leider nicht zur Zielgruppe und wirkt eher nach einem Bilderbuch für Kleinkinder. Die Idee ist toll aber die Umsetzung hätte etwas besser durchdacht werden sollen. Bei meinen Kindern fiel es daher leider durch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.03.2023

Welch traurige Geschichte!

Birdie und ich
0

Leider konnte mich das Buch "Birdie und ich" von J.M.M. Nuanez nicht so recht überzeugen. Die Idee dahinter ist eigentlich ganz spannend. Die beiden Kinder Birdie und Jack haben keine Eltern mehr und müssen ...

Leider konnte mich das Buch "Birdie und ich" von J.M.M. Nuanez nicht so recht überzeugen. Die Idee dahinter ist eigentlich ganz spannend. Die beiden Kinder Birdie und Jack haben keine Eltern mehr und müssen fortan bei ihren Verwandten leben. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Onkel Carl, der einfühlsam ist aber sein Leben selbst nicht in den Griff bekommt oder Onkel Patrick, der gefühlskalt erscheint aber einem geregelten Leben nachgeht. Da Birdie nicht in das Raster der neuen Schule passt, versucht Jack ihn zu beschützen und gleichzeitig seine Individualität zu bewahren. Sie stößt an ihre Grenzen. Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem bei der Umsetzung im vorliegenden Buch. Die Protagonisten erfahren lange Zeit keine Wandlung, die Story tritt auf der Stelle und zog mich emotional runter. Da ist kaum Licht, und wenn welches erscheint, wird es sofort überschattet.

Die Autorin:

J. M. M. Nuanez wurde in Kalifornien geboren. Sie lebte unter anderem in Texas und Korea. Sie ist sehr naturverbunden und oft mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Freien zu finden. Bei dem Buch Birdie und ich handelt es sich um ihr Debüt.

Inhalt:

„Jack und ihr kleiner Bruder Birdie haben es nicht leicht bei ihrem Onkel Patrick. Er redet nur das Nötigste, weiß mit Kindern nichts anzufangen und versteht nicht, warum Birdie sich gern ausgefallen kleidet.
Als ein Mitschüler Birdie zu schikanieren beginnt, entscheidet Patrick, dass Birdie sich einfach nur besser anpassen muss. Das ist zu viel für Jack. Sie schmiedet einen Plan, wie sie ein wenig von der Alltagsmagie, an die ihre verstorbene Mutter geglaubt hat, in ihr neues Leben bei Patrick retten kann. Aber während sie versucht, auf Birdie aufzupassen, wer passt eigentlich auf Jack auf?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover hat mich gleich angesprochen. Die Regenbogentropfen verweisen auf die queere Thematik. Dass der Titel zu einem schützenden Regenschirm wird, den Jack über sich und ihren Bruder Birdie hält, ist ein ganz zauberhaftes Bild der Beziehung zwischen den Geschwistern. Der fast schon versteckte Heißluftballon zwischen den Tropfen und der Haarreif auf Birdies Kopf werden noch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen.

Die Autorin hat einen leicht zugänglichen Sprachstil, sodass man als Leser keine Probleme hat, der Geschichte zu folgen. Leider waren mir die Charaktere zu extrem stereotyp und zu einseitig. Onkel Carl ist absolut unselbstständig, während Onkel Patrick nicht mal ansatzweise zugänglich ist. Jack, die nicht mal versucht offen mit den Erwachsenen zu reden, ist für mich unglaubwürdig. Es dauert viel zu lange, bis sie deutlich wird und sagt, was sie stört. Sie hat all die Dinge im Kopf, bekommt sie aber nicht über die Lippen. Wieso dem so ist, wurde für mich nicht ersichtlich, da sie ansonsten ein recht selbstständiges Mädchen ist und auch in der Vergangenheit bereits die Aufgaben einer Erwachsenen übernommen hatte.

Ein wichtiges Handlungselement einer guten Geschichte ist die Wandlung der Protagonisten. Ohne Wandlung kein Voranschreiten der Story. Was gegen Ende der Handlung nun zum Wandel von Patrick führt, erschloss sich mir nicht. Er tritt ewig auf der Stelle, ist einsilbig und abweisend, und auf einmal bricht das alles auf und er ändert sich, geht sogar auf seinen Bruder einen Schritt zu, reicht ihm die Hand. Wieso er in der Vergangenheit so ablehnend war, verstehe ich zwar einerseits, andererseits ist er ein recht gebildeter Mann, der die Hintergründe für das Verhalten seiner Schwester eigentlich hätte nachvollziehen können.

Wo genau der Vater der Kinder abgeblieben ist, erfährt man außerdem auch nicht, oder ich habe es irgendwo überlesen. Da sind leider zu viele Dinge unklar oder bleiben offen. Ich denke, dass die Zielgruppe, nämlich Kinder ab 11 Jahren, die Tragweite der Geschichte gar nicht fassen können und ihnen noch mehr unerklärlich bleibt, als einem erwachsenen Leser.

"Birdie und ich" könnte eigentlich spannend und emotional sein, aber leider wurde die Geschichte einfach nicht mitreißend geschildert. Ich wurde mit den Protagonisten nicht warm, fieberte nicht mit. Es blieb die ganze Zeit bei einer enorm großen Distanz durch die recht nüchterne Art der Schilderung. Selbst die Beobachtungen von Jack, die einem Tagebuch gleichen, machen für Aufbau und Handlung nicht viel Sinn, da der Schreibstil der gleiche ist und sich somit nicht vom Rest des Buches abhebt. Alles in allem zog mich das Buch leider ziemlich runter. Wo ist das Licht am Horizont? Darauf musste man leider mehr als 200 Seite lang warten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2023

Nicht wirklich musikalisch…

Trau dich, kleine Maus!
0

Unter einem musikalischen Bilderbuch, wie es mir über einen Presseverteiler angeboten wurde, habe ich mir etwas anderes vorgestellt. "Trau dich, kleine Maus" von Marie-Luise Dingler & Jessica Marquardt ...

Unter einem musikalischen Bilderbuch, wie es mir über einen Presseverteiler angeboten wurde, habe ich mir etwas anderes vorgestellt. "Trau dich, kleine Maus" von Marie-Luise Dingler & Jessica Marquardt beschäftigt sich mit der Angst vor Auftritten. Davor, sich vor eine kleine oder auch größere Menge zu stellen und das eigene Können zu präsentieren. Musikalisch ist daran eigentlich nur die Thematik eines Auftritts als Flötistin vor einem Publikum. Die Umsetzung konnte mich im Ganzen leider nicht so recht überzeugen.

Die Autorin und die Illustratorin:

Marie-Luise Dingler absolvierte ihre solistische Ausbildung im Fach Violine. Parallel dazu gründete sie mit ihrem Bruder Christoph das Violinduo „The Twiolins“. Sie geben auf der ganzen Welt Konzerte. Im Corona-Lockdown veröffentlichte Marie ihr Debüt "Hurra, wir spielen ein Konzert". Kurz darauf folgte das zweite Bilderbuch von ihr: "Trau dich, kleine Maus".
Jessica Marquardt ist Illustratorin und Malerin. Sie zeichnet und entwirft für ganz unterschiedliche Medien. Ihre Aquarelle und Acrylgemälde stehen dabei im Zentrum ihrer Kunst.

Inhalt:

„Susi, eine flötenspielende Maus, wird von Igel und Eichhörnchen entdeckt. Sie kann wunderbar spielen, aber vor einem Auftritt hat sie so viel Angst, dass sie sich gleich wieder verkriecht. Da hat der Igel eine außergewöhnliche Idee! Kann er ihr helfen, ihre Angst zu überwinden? Wird Susi sich auf die große Bühne trauen?
Die Geschichte lädt Kinder dazu ein, über Ängste nachzudenken, sich diesen in kleinen Schritten zu nähern und auf die Kraft von Freundschaft und Musik zu vertrauen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist eigentlich sehr süß. Vor einem weißen Hintergrund sehen wir drei Waldtiere, die Musik machen und großen Spaß daran haben. Der Abgesägte Baumstumpf ist allerdings jetzt nicht ganz nach meinem Geschmack, soll aber vermutlich als Bühne dienen.

Sprachlich ist der Text zwar gut verständlich, allerdings kam ich beim Vorlesen hin und wieder ins Stolpern. Ich lese viel vor und habe auch keine Probleme mit anspruchsvolleren Texten. Wenn es dann aber doch mehrfach holprig wird, dann ist meist ein Zeichen. Vor allem, wo es sich hier ja um ein musikalisches Bilderbuch handelt, in welchem auch der Lesefluss einem gewissen Rhythmus unterliegen sollte.

Die Zeichnungen sind okay. Sie haben uns nicht total vom Hocker gerissen, da die Charaktere oftmals ziemlich grummelig erscheinen, obwohl sie das in der Geschichte nicht unbedingt sind. Irgendwie sprang der Funke da nicht so recht über.

Wie bereits oben erwähnt ist das Buch auch nicht wirklich musikalisch. Nur weil es sich um ein Buch mit einem Konzert als Kontext handelt, ist das nicht musikalisch. Ich hätte mir hier eine rhythmischere Sprache gewünscht, oder vielleicht sogar etwas mit Noten und Liedern. Ich tue mich zwar selbst immer sehr schwer mit Noten, da ich nie ein Musikinstrument richtig zu spielen gelernt habe, einen Rhythmus kann ich aber dennoch daraus ablesen und so für ein wenig Schwung beim Vorlesen sorgen.

Auch die Lösung des Problems empfand ich als etwas zu einfach. Das entspricht nicht der Realität und könnte manchen Kindern auch suggerieren, das ihre eigene Angst ganz schnell zu überwinden ist. Klappt das dann nicht, sorgt es vielleicht bei dem ein oder anderen Kind für Traurigkeit und Frustration. In kleinen Schritten, wie es auf dem Klappentext geschrieben steht, passiert in dieser Geschichte gar nichts. Ein Auftritt und schwups kann die Maus vor Publikum musizieren.

"Trau dich, kleine Maus" ist ein gut gemeintes Bilderbuch, welches sich dem Thema Angst annehmen möchte. Allerdings hat es für mich doch ein paar zu viele Schwächen, als dass ich es uneingeschränkt empfehlen könnte. Es fehlt etwas an Tiefe, was die Ängste anbelangt und kommt zu leicht mit einer Lösung daher.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2022

Tolle Idee aber leider ermüdend umgesetzt.

Ash und die Welt der Schatten
0

Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in ...

Ich liebe es in Bücher voller Magie einzutauchen. Deswegen lese ich wohl auch fast nur noch Kinder- und Jugendbücher. "Ash und die Welt der Schatten" von Gesa Schwartz bietet eine interessante Welt, in welcher die Schatten eines jeden zu eigenständigen Figuren werden, die noch dazu Magie wirken können. Der Plot verspricht ein spannende Handlung, allerdings konnte mich die Geschichte nicht wirklich erreichen und das Lesen gestaltete sich als etwas zäh.

Die Autorin:
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Ihr besonderes Interesse galt seit jeher dem Genre der Phantastik. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt "Grim. Das Siegel des Feuers" erhielt sie den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“. Seither wurden ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Gesa Schwartz lebt mit ihrer Familie in Hamburg und schreibt am liebsten in ihrem Zirkuswagen.

Inhalt:
„Ash ist ein Schatten. Er lebt im magischen Prag unserer Welt und stiehlt den Menschen die Träume. Denn Träume sind in der Schattenwelt eine kostbare Währung. Sein Leben ändert sich schlagartig, als unter seinesgleichen eine rätselhafte Krankheit um sich greift. Ash geht dem nach und begegnet dabei der zwölfjährigen Lucy. Sie sucht nach ihrem Vater, einem Schattenjäger, dessen Verschwinden mit den mysteriösen Vorkommnissen zusammenhängt. Gemeinsam machen Lucy und Ash sich auf, um mit vereinten Kräften und viel Magie Lucys Vater zu finden und den Untergang ihrer Stadt zu verhindern …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover finde ich äußerst ansprechend, da es einen sofort einen Einblick in die magische Schattenwelt gibt. Ash, einer der beiden Hauptprotagonisten, scheint sein Handwerk zu verstehen und er bildet das Zentrum der Illustration. Leider fehlt mir hier ein wenig Lucy, die ebenso viel zur Geschichte beiträgt wie Ash. Auch der Titel lässt einen ja eher vermuten, dass Ash die Hauptperson ist. Doch die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven beschrieben.

Im Prinzip hat die Autorin einige wirklich tolle Charaktere erschaffen. Fumi zum Beispiel ist ein witziger aber gleichzeitig treuer Begleiter und steht Ash stets zur Seite, selbst wenn er dabei seine eigenen Ängste überwinden muss. Für seine Freunde tut er alles und wird zu einer mutigen Kreatur. Ash hingegen wirkt zunächst oft etwas arrogant, dabei handelt es sich aber einfach nur um einen Selbstschutz, eine Mauer, die er sich errichtet hat, damit er nicht fühlen muss. Auch Lucy ist ein taffes Mädchen, wenn es drauf ankommt.

Die Welt der Schatten mit all ihren Richtlinien und physikalischen Gesetzen erschloss sich mir leider nicht so recht. Mir war nicht ganz klar, wie die Übergänge funktionieren und wo genau wir uns hin und wieder befinden, da Ash auch zwischen den Welten wechselt und oft in der uns bekannten Menschenwelt unterwegs ist. Auch wurde nicht klar warum Ash alles besser zu können scheint als andere. Manchmal wirkt er allmächtig und wieso er ohne Mensch leben kann, weiß ich bis zum Schluss nicht. Wie viel Magie hat Ash denn eigentlich? Sie scheint unendlich und vielseitig. Er hat immer seine Magie, um durch alle Probleme zu gelangen. Das nimmt der Story leider einen Großteil der Spannung. Als Leser weiß man schnell: Irgend einen Zauber hat er schon noch auf Lager, um sich der gefährlichen Situation zu entziehen.

Was es außerdem genau mit den magischen Dingen (wie den brennende Briefen) auf sich hat, bleibt ebenfalls offen. Zu viel wird lediglich angerissen, der Leser bekommt ständig nur kleine neue Brocken zugeworfen, was ziemlich unbefriedigend ist. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen erhofft, dann wäre die Geschichte vielleicht greifbarer und ich wäre vielleicht doch noch in sie hineingesogen worden. So aber blieb ich ein Betrachter von außen und fieberte leider nur mäßig mit. Die Aufklärung am Schluss beantwortete mir leider auch nicht all meine Fragen.

"Ash und die Welt der Schatten" konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist wirklich spannend und die Geschichte birgt großes Potential. Dieses wird meiner Ansicht nach aber leider nicht ausgeschöpft. Einzelne Zusammenhänge bleiben bis zum Schluss undurchsichtig und das Worldbuilding ist nicht ausreichend. Zu viele Fragen bleiben offen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Tolles Thema aber leider unglücklich umgesetzt.

Unsere Wälder
0

Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, ...

Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, dass mich ein Buch nicht überzeugen konnte. Und zwar handelt es sich hier um das Buch "Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" von Jess French und Alexander Mostov. Die Thematik ist aktuell und ich habe schon einiges dazu gelesen. Dieses Buch hier bietet zwar auch einige Informationen, allerdings werden sie unübersichtlich präsentiert und die farbliche Gestaltung erschwert oftmals das Lesen.

Die Autorin und der Illustrator:
Jess French hatte bereits früh eine große Affinität für ihre Umwelt. So verbrachte sie die Zeit ihrer Kindheit viel draußen und inspizierte die sie umgebene Natur im Detail. Sie wurde zu einer Expertin für wirbellose Tiere, Amphibien und Reptilien. Ihr Vaters züchtete außerdem exotische Insekten. Sie liebt Tiere und setzt sich für den Arten- und Umweltschutz ein. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin, arbeitet sie als Tierärztin und ist außerdem Moderatorin für den britischen Fernsehsender CBeebies. An Schulen unterrichtet sie naturbegeisterte Kinder zum Thema Natur und Naturschutz.
Alexander Mostov ist ein amerikanischer Illustrator. Seine Illustrationen wurden bereits von Google, Facebook und dem Columbus Museum of Art ausgestellt.

Inhalt:
„Wälder sind für das Leben auf der Erde lebenswichtig:
Wälder stellen den Sauerstoff bereit, den wir zum Atmen brauchen, sie tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, versorgen uns Menschen mit Nahrung, Obdach und Medizin und stellen die Heimat für sehr viele Tiere und Pflanzen dar.
Derzeit werden auf der ganzen Welt Bäume und Wälder vernichtet!
Warum der Wald so wichtig ist, welche Ursachen und Auswirkungen die Entwaldung hat, an welchen Lösungen gearbeitet wird und was man selbst tun kann, wird alles in diesem Buch beschrieben.
Zusammen können wir die Welt verändern und unsere Wälder retten!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir recht gut, da man sofort weiß, worum es sich bei diesem Buch handelt. Rund herum um einen dicken Baumstamm sieht man einige Tiere und auch Menschen, die von jenem Baum abhängig sind. Der Titel prangt in gelber Farbe auffällig im Vordergrund, Darunter ein Schild, welches jenen von einer Demonstration gleicht, mit dem Untertitel und somit einer Spezifikation des Buchthemas. Die vielen Grüntöne spiegeln den Charakter des Waldes wider.

Wenn man das Buch aber dann von vorne bis hinten liest, stellt man sehr schnell fest, dass sich einige Teile wiederholen. Außerdem ist die Gliederung eher unklar. Es vermischen sich immer wieder Themen miteinander. Über die Illustrationen lässt sich sicherlich streiten. Für mich waren sie ein wenig zu spartanisch und sie sprachen mich leider kaum an.

Das Buch richtet sich im Ganzen ja an Kinder. Gleichzeitig wird aber über die Kinder gesprochen (Bsp. Klassenzimmer unter freiem Himmel S. 47). Wer ist denn nun also die Zielgruppe? Kinder, Erwachsene, alle gemeinsam? Während alle Themen eigentlich soweit ganz gut für Kinder verständlich beschrieben sind, gibt es aber auch Teile, die dann zu spezifisch sind. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen elektrischen und elektronischen Geräten? Das musste ich mir erst mal anschauen und es ist schon wirklich sehr physikalisch zu betrachten. Hier also unangebracht und auch überflüssig.

Die kleinen „Was wir tun können“ Kästen, die auf einigen Doppelseiten zu finden sind, verweisen leider nur auf andere Seiten. Man müsste also ständig blättern und suchen, würde man diesen Kästen folgen. Stattdessen wäre eine kleine stichpunkthafte Zusammenfassung oder vielleicht drei herausgepickte Punkte besser gewesen.

Wie bereits oben erwähnt, beinhaltet das Buch einige Informationen. Leider sind diese teilweise wirklich schlecht zu lesen. Entweder handelt es sich um eine sehr klein ausgewählte Schrift oder aber die Schrift ist auf dunklem Hintergrund und somit schlecht lesbar. Manchmal trifft sogar beides zusammen zu. So war das Lesen oftmals leider sehr anstrengend und ermüdend und für Kinder (vor allem leseschwache Kinder) einfach unpassend.

"Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" konnte mich also leider nicht überzeugen. Die Informationen sind zu wirr, zu ungeordnet aufbereitet. Die ständigen Verweise auf andere Seiten des Buchs störten den Lesefluss und erzeugten bei mir nicht den Wunsch dort hinzublättern. Es gibt da definitiv bessere Bücher zum Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere