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Veröffentlicht am 02.08.2017

Als die Träume in den Himmel stiegen

Als die Träume in den Himmel stiegen
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Ein wunderbares Flüchtlingsbuch über ein starkes Mädchen. Das Ende des Buches bleibt leider offen und der Leser hätte gerne Antworten auf seine Fragen. Aber andernteils kann sich so jeder das Ende nach ...

Ein wunderbares Flüchtlingsbuch über ein starkes Mädchen. Das Ende des Buches bleibt leider offen und der Leser hätte gerne Antworten auf seine Fragen. Aber andernteils kann sich so jeder das Ende nach seiner Fasson gestalten. Samar lebt mit ihrer 8köpfigen Familien in einem großen gelben Haus in Kabul. Da aber der Krieg immer näher kommt, beschließt die Familie zu den Großeltern in die Berge zu ziehen. Aber auch dort macht der Krieg nicht halt, die Taliban kommen bis in die entlegensten Bergdörfer. Der älteste Sohn beschließt dagegen zu kämpfen, der nächste schießt sich den Taliban an. Die Familie entschließt sich zur Flucht, doch dann macht ein großes Erdbeben die Pläne zunichte. Die drei Töchter überleben und kommen nun in ein Flüchtlingslager. Dort herrschen die verheerensten Zustände. Am Schluß ist nur noch die Tochter Samar übrig. Sie will nun ihren Bruder suchen und macht sich auf eine abenteuerlíche Flucht durch das ganze Land bis hin über die Grenze. In der transsibirischen Eisenbahn geht ihre Reise weiter, dabei hilft hre fiktive Familie und ein alter Eisenbahnangestellter. Am Schluß kommt das Mädchen in Moskau an mit nur ein paar Briefen und Fotos ihrer Familie. Die Autorin schildert in eindrucksvollster Weise das Geschehen. Wir bekommen Einblick in die afghanischen Sitten und Gebräuche, die Erziehung in der Großfamilie und dem politischen Kampf, dem Krieg. Es ist alles so lebensnah geschrieben, man leidet und fühlt mit den Personen. Selten habe ich so ein zu Herzen gehendes Flüchtlingsdrama gelesen und ich bin überzeugt davon, dass es in nichts der Realität nachsteht. Dieses Buch sollte einem großen Leserkreis erschlossen werden. Auch das Umschlagsbild finde ich sehr emotionsgeladen mit dem kleinen einsamen Mädchen im Abendlich vor den Bergen Afghanistans.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Das Cafe unter den Linden

Das Café unter den Linden
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Schon das Buchcover finde ich total extravagant. Die beiden jungen Damen in Seidenstrümpfen. Die roary twenties eben. Bubikopf, Charlston, Zigaretten mit Spitze, Jazz, Und die Metropole Berlin, die UFA, ...

Schon das Buchcover finde ich total extravagant. Die beiden jungen Damen in Seidenstrümpfen. Die roary twenties eben. Bubikopf, Charlston, Zigaretten mit Spitze, Jazz, Und die Metropole Berlin, die UFA, die Künsterkolonien, KADEWE. Der Leser findet sich in den Straßen des alten Berlin und sitzt im Cafe unter den Linden. Hier herrscht das freie Leben, hier sind die Röcke kürzer, hier ist die Liebe komplikationsloser. Fritzis Vater ist tot, ihr Verlobter hat sie verlassen und wegen eines Krippenspiels von den Leuten verpönt, verläßt sie das kleine Dorf in Süddeutschland. Sie har nur ihre Schreibmaschine und ein Empfehlungsschreiben als Tippmamsell für den Grafen von Keller in der Tasche, Doch kaum in Berlin angekommen, wird ihr die Geldbörse gestohlen und der Graf braucht keine Schreibkraft. Da die trifft sie auf Rosa und Wlad, einem Homopärchen. Die nehmen sie in ihrem Gartenhäuschen auf, das neben der alten Villa steht. Und dann erleben wir haargenau, wie aus dem Landei Fritzi eine selbstbewußte junge Berlinerin wird.  Die Autorin beschreibt ihre Figuren derart lebensnah, dass der Leser glaubt, diese Menschen selbst zu kennen. Da ist Inge, aus ärmlichen Verhältnissen, die ihren Weg nie aufgibt, Schauspielerin zu werden. Der künstlerische Herr Schmitt, der auch im tiefsten Winter nur barfuß läuft. Der schöne jüdische Sänger, dem alle Frauen verfallen sind und dann Graf Hans von Keller selbst, ein Künstler, ein Literat, der nur für seine Kunst lebt und finanziell mehr als beschränkt haushaltet. Es gibt einige Beziehungsdramen, wir bekommen Einblick in die verschiedenen Künstlerleben. Überall ist das Geld knapp, doch die Leute sind eben Lebenskünstler, die zu beneiden sind. Sie leben im heute und machen sich um morgen keine Sorgen. Das Ende des Buches ist mehr als zufriedenstellend. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, dann kann man damit gar nicht mehr aufhören. Die Autorin schreibt in einem gut zu lesenden, spritzigen Stil, viele Episoden sind einfach so hervorragend dargestellt, dass der Leser darüber lachen muß. Ich kann und muß alle Punkte für das Buch geben. Gerne hätte ich eine Fortsetzung, denn das bunte Völkchen ist mir sehr ans Herz gewachsen. Tolle Leistung von Joan Weng.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Alabaster

Alabaster
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Ein wunderbar geschriebenes Buch, dessen Ursprung die biblische Geschichte ist. Marjams Mutter ist früh verstorben, so dass sie mit ihrer älteren Schwester Marta, dem Bruder und dem Vater zusammenlebt. ...

Ein wunderbar geschriebenes Buch, dessen Ursprung die biblische Geschichte ist. Marjams Mutter ist früh verstorben, so dass sie mit ihrer älteren Schwester Marta, dem Bruder und dem Vater zusammenlebt. Doch da erkrankt der Vater an Lepra. Er hat einem anderen Leprakranken geholfen. Dieser hat ihm zum Dank eine kostbare Amphore geschenkt. Als der Vater verstorben ist, kümmert sich Marjan um den Olivenhain. Sie heiratet, ihr Mann schlägt sie, sie hat zwei Fehlgeburten, da verläßt sie ihren Mann. Sie wird von der Dorfgemeinschaft geächtet. Doch dann kommt Jesus mit seinen Jüngern in ihr Haus. Eine wunderbares Buch. Es führt uns in den Nahen Osten zur Zeit Christis. Der Autor läßt uns unwillkürlich diese Zeit miterleben, da er das Leben ganz genau beschreibt und auch die Stellung der Frau. Für die religiösen Leser unter uns ist das mehr als eine Bereicherung. Ich kann dieses wunderbare Buch nur weiterempfehlen und kann die gesamte Punktzahl vergeben.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Gemüse undBlumen aus eigenem Saatgut

Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut
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Ein wunderbares Buch, besonders für Gartenfreunde ist dies ein Highlight. Über 135 Seiten erklärt uns das Buch, wie man Samen selbst gewinnen kann, gibt Tipps über die Samenernte und wann man am besten ...

Ein wunderbares Buch, besonders für Gartenfreunde ist dies ein Highlight. Über 135 Seiten erklärt uns das Buch, wie man Samen selbst gewinnen kann, gibt Tipps über die Samenernte und wann man am besten den jeweiligen Samen ausbringen kann und die Pflege bis zur Ernte Auch werden die Pflanzenarten kurz erklärt, bzw. das Gemüse oder die Blumen exakt beschrieben. Z.B. wußte ich bisher nicht, dass man auch Kartoffelsamen ernten kann und nicht nur die Knollen in die Erde legt. Wir erfahren auch die lateinischen Namen der Pflanzen, über die Bestäubung, die Selbst-und Fremdbefruchtung. Damit das Saatgut bis in den Frühling hinein nicht verdirbt, muß es gereinigt werden, wobei es hier auch verschiedenste Reinigungsarten gibt. Auch der richtige Aufbewahrungsort wird hier beschrieben. Bei Bohnen, Kapuzinerkresse, Malven und dergleichen ist die Samengewinnung durch Schoten relativ einfach, während man Rettiche, Petersilie z.B. erst schießen läßt, also zum Blühen bringt und dann den Samenstand abwartet. Am Ende des Buches befindet sich ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis, außerdem im Serviceteil gibt es Tipps rund um das Thema Saatgut. Vor allem für Leute, die in ihrem Garten Biopflanzen haben wollen, ist es sinnvoll. seine Samen selbst herzustellen. Mir ist dieses Buch im Garten eine große Hilfe und ich habe sehr viel Neue dazugelernt. Es ist kein Buch, das man einmal liest und dann zur Seite legt. Es ist unser ständiger Begleiter für den Garten, in dem man immer wieder nachschlägt und sich dabei neue Anregungen bzw. Hilfe holen kann. Ich kann es nur weiterempfehlen. Eine Anschaffung, die sich für alle Gartenliebhaber lohnt, zu dem der Preis sehr erschwinglich ist für die Fülle an Ratschlägen und Erklärungen.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Shutter Man

Shutter Man
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Ein wirklich zu empfehlender Krimi. Es gibt schon einige Vorgängerbände, aber man kommt auch ohne viel Vorwissen in die Materie hinein. Die Farrens sind eine irische Einwandererfamilie, die sein Generationen ...

Ein wirklich zu empfehlender Krimi. Es gibt schon einige Vorgängerbände, aber man kommt auch ohne viel Vorwissen in die Materie hinein. Die Farrens sind eine irische Einwandererfamilie, die sein Generationen "die Mafia" Phildadelphias sind. Sie schrecken auch vor Morden nicht zurück. Jetzt kam es in der Stadt zu etlichen Vorfällen, bei denen von den Ermordeten die Geburtsurkunden mitgenommen wurden. Inspector Byrne ermittelt in dieser Sache. Dabei wird er auch persönlich in die Sache integriert die seine Jugend betrifft. Brutal wird dargestellt, wie die Farrens morden und vor rein gar nichts zurückschrecken. Irgendwie meint man als Leser immer wieder zu wissen, wer und aus welchem Grund gemordet wird. Aber dann zeigt uns der Autor immer wieder einen anderen Punkt auf und unsere ganze Logik ist im Eimer. Ich muß sagen, ein unheimlich gut geschriebenes Buch, das in der Zeit über 50 Jahre und mehr zurückreicht. Man fiebert förmlich mit. Gut finde ich auch, dass die persönlichen Probleme der Ermittler und Staatsanwälte hier mitspielen und diese wirklich keine Supermänner sind, sondern ganz normale Menschen, die auch ihre Fehler machen. Sprachlich sehr gut zu lesen und die Stadt ist so beschrieben, als ob man sich in den Straßen von Philadelphia befinden würde. Auch das dunkle Cover paßt voll zu dem unheimlichen Thriller, der auch vor der Vergangenheit nicht halt macht.

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