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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2023

Plädoyer für Mut und Zuversicht

Solidarität
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Solidarität ist ein wirklich wichtiges Thema, dass in diesem Buch aus der Essay-Reihe Übermorgen behandelt wird. Ziel ist auch, Mut zu machen in Zeiten vieler Krisen.

Die Politikwissenschaftlerin Natascha ...


Solidarität ist ein wirklich wichtiges Thema, dass in diesem Buch aus der Essay-Reihe Übermorgen behandelt wird. Ziel ist auch, Mut zu machen in Zeiten vieler Krisen.

Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl macht eine Zeitdiagnose, zeigt, wie auf die Krisen reagiert wird und plädiert für Solidarität, die natürlich auch definiert werden muss.

Am Ende des Buches werden zahlreiche Beispiele für praktische gesellschaftliche Solidarität von diversen Gemeinschaften gezeigt. Das war ziemlich überzeugend.

Veröffentlicht am 28.02.2023

Venedigs schwerste Zeit

Garten der Engel
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Der Engländer David Hewson nutzt einen literarischen Trick um auf bestimmte Art über Venedig in den vierziger Jahren zu erzählen.
Venedig war von den Deutschen besetzt, die jüdische Bevölkerung der Stadt ...

Der Engländer David Hewson nutzt einen literarischen Trick um auf bestimmte Art über Venedig in den vierziger Jahren zu erzählen.
Venedig war von den Deutschen besetzt, die jüdische Bevölkerung der Stadt in höchster Gefahr. Paolo war zu diesem Zeitpunkt 18 und beschließt, 2 jüdische Partisanen zu verstecken.

Jahre später: Der 15jährige Nino bekommt von seinem Großvater Paolo, der schwerkrank im Krankenhaus liegt, portionsweise dessen Tagebücher zu lesen.
In diesen Bänden schreibt Paolo über die Geschehnisse der Zeit, aber er schreibt nicht in der Ichform. Er schreibt über sich selbst, als wäre er eine andere Person.Dadurch kann er die Geschichte mehrerer verschiedene verschiedener Menschen erzählen und auch das Erzählen, wo er selbst persönlich nicht dabei war. Das heißt auch, das einige Passagen nur auf Vermutungen basieren und nicht unbedingt stimmen müssen.

Für den Jungen sind die Texte schon bald faszinierend. Er steht seinem Großvater nahe und erlebt ihn jetzt ganz neu.
Es wird eine Art Geschichtsunterricht, bei dem es auch darum geht, Mensch zu werden.

Zwar bezeichne ich den Roman nicht als geschwätzig, aber ausführlich ist er schon. Der Roman lässt sich aber so gut lesen, dass das kaum ins Gewicht fällt.

Veröffentlicht am 25.02.2023

Mayday, Mayday, Mayday! von der Yacht Querelle

In blaukalter Tiefe
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Der Anfang des neuen Romans von Kristina Hauff gibt sich rätselhaft. Die eigentliche Handlung setzt dann einige Wochen vorher an.
2 Paare fahren zusammen mit einem Skipper auf einen sommerlichen Segeltörn.
Die ...

Der Anfang des neuen Romans von Kristina Hauff gibt sich rätselhaft. Die eigentliche Handlung setzt dann einige Wochen vorher an.
2 Paare fahren zusammen mit einem Skipper auf einen sommerlichen Segeltörn.
Die schwedische Schären bieten eine n vielversprechenden Schauplatz. Vielleicht hätte die Autorin daraus sogar noch mehr machen können. Doch einige ausgezeichnete Beschreibungen gibt es. Atmosphäre baut sich auf.

Ich finde die Figurenkonstellation interessant. Andreas und seine Frau Caroline,
Daniel und seine Freundin Tanja,m dazu der selbstbewusste, undurchschaubare Skipper Eric.

Die Stimmung an Bord ist fragil. Spannungen bauen sich auf.
Die Erzählperspektiven wechseln.

Die Figuren haben ihr Rollen, die den Erwartungen folgen. Zum Beispiel gibt sich Andreas als großer Macker, seine Frau unterwürfig und Tanja unsicher.
Sie hätte auch anders angelegt sein können, doch schließlich entwickeln sie sich.

Für das Buch spricht, das Thriller-Elemente nur latent eingesetzt werden, es bleibt doch eher ein Beziehungsdrama voller dichter Atmosphäre.

Veröffentlicht am 22.02.2023

Die Trennung

Ohne mich
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Die namenlose Erzählerin macht gerade ein Trennung durch. Sie war jung verheiratet.
Sie wirkt orientierungslos, als wenn sie nicht genau weiß, was sie will.
Dieser Zustand wird lang und breit von ihr ...

Die namenlose Erzählerin macht gerade ein Trennung durch. Sie war jung verheiratet.
Sie wirkt orientierungslos, als wenn sie nicht genau weiß, was sie will.
Dieser Zustand wird lang und breit von ihr beschrieben. Das nimmt viel Raum ein, die Handlung 
Selbst ist alltäglich.
Aber der intensive Erzählton bewirkt, das man mit empfindet.

Ich bezweifle, dsss sie und Ehemann wirklich schon ganz miteinander fertig sind.
Ich denke, eigentlich hat die Protagonistin schon viel geschafft, so ist sie zum Beispiel Anwältin. Aber sie interessiert auch anderes, ihre Musik, das Reisen usw.

Die Beschreibungswut der Autorin  Esther Schüttpelz sehe ich kritisch, ihr Stil ist aber nicht schlecht. Man vermutet ein paar autobiografische Einflüsse, da Esther Schüttpelz auch Juristin ist.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Riss durch die Familie

Rote Sirenen
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Victoria Belim stammt aus der Ukraine, lebte in den USA und hat Politikwissenschaft studiert.

Wie der Untertitel schon verrät erzählt die Autorin Victoria Belim über ihre Familie und ihre alte Heimat ...

Victoria Belim stammt aus der Ukraine, lebte in den USA und hat Politikwissenschaft studiert.

Wie der Untertitel schon verrät erzählt die Autorin Victoria Belim über ihre Familie und ihre alte Heimat Ukraine. Ihre Familie hat russische wie ukrainische Wurzeln. Das sorgt für Konflikte, die durch die Familie gehen, zum Beispiel diskutiert Victoria heftig mit einem Onkel, der eine prorussische Haltung hat. Er trauert der Sowjetunion hinterher, das kann sie nicht verstehen. Schließlich gab es unter der Sowjetherrschaft auch Verluste, ein Urgroßonkel verschwand 1937 spurlos im Hahnenhaus, einer KGB-Zentrale.
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Das war unter anderen ein Anlaß für dieses Buch.

Man kann sich gut vorstellen, dass das seit letztem Jahr bei vielen Familien so ist und einen Riss durch die Familie verursacht.

Victoria kehrt 2014 für eine Spurensuche zurück in die Ukraine, besucht ihre Großmutter. Durch ihre Schilderungen bekommt man einen Eindruck von der Ukraine.

Die Autorin hat einen journalistischen wie privaten Ansatz. Sie versteht es, gut zu formulieren und neben den Beobachtungen auch sensibel die Emotionen dazu mitzuteilen.