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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2023

Historischer, spannender Roman mit einer Vielfalt an Elementen

Die Bahnhofsmission
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"Die Bahnhofsmission – Aller Tage Hoffnung" ist ein historischer Roman, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin spielt. Genauer gesagt rund um den Schlesischen Bahnhof (heutiger Ostbahnhof) und der ...

"Die Bahnhofsmission – Aller Tage Hoffnung" ist ein historischer Roman, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin spielt. Genauer gesagt rund um den Schlesischen Bahnhof (heutiger Ostbahnhof) und der dortigen Bahnhofsmission.

Wer mit diesem Roman mehr über die Anfänge und die Arbeit der Bahnhofsmission erfahren will, wird nicht enttäuscht. Diese wird gut beschrieben und auch die Herausforderungen der damaligen Zeit, vor allem für Frauen, werden mehr als deutlich herausgestellt. Anhand von zwei Frauen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus, Alice und Natalie, wird dies von Veronika Rusch sehr gut dargestellt.

Der Roman enthält aber noch viel mehr Elemente, was mich beim Lesen sehr überrascht hat, da ich mit einem Gesellschaftsroman gerechnet habe und obendrein einen Krimi dazu bekam. Das tut dem Roman aber keinen Abbruch – im Gegenteil! Wer gerne Romane liest, die Zeitgeschichte aufgreifen und dabei noch Elemente eines Krimis enthalten, kann mit Veronika Rusch nichts falsch machen. Es absolute Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.03.2023

Bezaubernd und bereichend von der ersten bis zur letzten Seite

Die Bibliothek der Hoffnung
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"Die Bibliothek der Hoffnung" hatte mich bereits mit ihrem Cover in den Bann gezogen. Der Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, hat mich vom Anfang bis zum Ende begeistert. Zum einen, weil die ...

"Die Bibliothek der Hoffnung" hatte mich bereits mit ihrem Cover in den Bann gezogen. Der Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, hat mich vom Anfang bis zum Ende begeistert. Zum einen, weil die Hauptfiguren Clara und Ruby zwei Personen sind, die authentisch beschrieben werden. Beide sind vom Leben im Krieg gezeichnet und machen das möglichst Beste aus ihrer Situation, auch wenn sie regelmäßig mit Rückschlägen zu kämpfen haben. Dabei geht es im Roman nicht kitschig (was ich in manchen Frauenromanen überhaupt nicht leiden kann), sondern, wie ich finde, lebensnah zu.
Zum anderen gefällt mir die Beschreibung der damaligen Umstände und wie die Menschen damit umgingen. Die Autorin beschreibt in ihrem Nachwort auch sehr gut, was sich wahrhaftig zugetragen hat und was sie selbst fiktiv ergänzt hat.
Und nicht zu vergessen: die heimliche, dritte Hauptperson des Romans: Die Bibliothek! Ich selbst liebe es zu lesen und weile gerne in Bibliotheken. Für mich sind sie eine Art Tempel des Wissens und der Ruhe, aber auch: ein Spiegel der Gegend, in der sie sich befinden. Ich finde, nirgendwo kommen so viele unterschiedliche Menschen an einem Ort zusammen. Das hat Kate Thompson wirklich sehr gut beschrieben! Besonders gefielen mir auch die Zitate zu Beginn der einzelnen Kapitel. Ein rundum gelungener (Frauen-)roman, der zum Nachdenken und Verweilen einlädt – wie Bibliotheken.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Großartiges Meisterwerk

Fünf Winter
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"Fünf Winter" ist eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Der Thriller hat nicht nur ein tolles Cover, sondern ebenfalls einen grandiosen Inhalt.
James Kestrel hat für diesen ...

"Fünf Winter" ist eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Der Thriller hat nicht nur ein tolles Cover, sondern ebenfalls einen grandiosen Inhalt.
James Kestrel hat für diesen Thriller laut seiner Danksagung ausführlich recherchiert und ich finde, das merkt man auf jeder Seite dieses besonderen Buches. Nicht nur die verschiedenen Orte erscheinen beim Lesen vor dem inneren Auge. Auch die Charaktere sind durch und durch glaubhaft. Joe McGrady vorneweg ist ein sympathischer Typ, der mich mit seiner Ruhe und seiner Hartnäckigkeit beeindruckte. Sein Lebens- und Leidensweg wird im Thriller gut dargelegt und es zeigt sich, dass so vieles von Außen bestimmt wird, auf das wir nur wenig Einfluss nehmen können – oder vielleicht doch? Diese Frage stellte sich mir beim Lesen dieses Buches an der einen und der anderen Stelle. So viele Schicksale werden in diesem Thriller gestreift, die einen berühren und zum Nachdenken bringen. Gerade angesichts der aktuellen Geschehnisse ist dieses Buch noch zeitgemäßer als es nicht eh schon wäre. Ich habe noch nie so viel über den Zweiten Weltkrieg im Pazifik und über die japanische Kultur gelernt wie in diesem Buch. Allein dafür lohnt es sich, das Buch in die Hand zu nehmen. Aber auch der Schreibstil und die gesamte Handlung lassen einen nicht mehr los. Ein wirklich großartiges Meisterwerk, dass ich allen ans Herz legen kann, die sich für ein Kapitel der Geschichte interessieren, das die Kulisse für einen spannenden Kriminalfall darstellt. Sie werden es nicht bereuen!

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Die etwas andere Ärztin

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Ich mag die Romane, die das Leben der Hafenärztin Anne behandeln sehr. Teil 3 schließt perfekt an die beiden Vorgänger an. Die Titel und Untertitel gefallen mir zwar nicht ganz so gut, der Inhalt dafür ...

Ich mag die Romane, die das Leben der Hafenärztin Anne behandeln sehr. Teil 3 schließt perfekt an die beiden Vorgänger an. Die Titel und Untertitel gefallen mir zwar nicht ganz so gut, der Inhalt dafür aber umso mehr! Der historische Hintergrund ist sehr gut beschrieben und alle vorkommenden Charaktere sind realistisch dargestellt. Neben Anne ist mir vor allem Helene Curtius sehr ans Herz gewachsen. Ihre Selbstständigkeit, ihr Mut und ihre Entwicklung über die bisherigen drei Romane hinweg imponieren mir sehr.
Die Handlung des Romans ist, wie gewohnt, spannend und erzählt ein interessantes Kapitel Hamburger Stadtgeschichte. Mir war zum Beispiel überhaupt nicht bewusst, dass es dort vor dem Dritten Reich ein Chinesenviertel gab. Solche Erkenntnisgewinne sind die Kirsche auf der Sahne historische Romane. Ich hoffe, es gibt noch weitere Fortsetzungen dieser tollen Reihe! Wer historische (Kriminal-)Romane mit starken weiblichen Hauptfiguren mag, wird die Hafenärztin lieben!

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Cold Case vor interessanter Kulisse

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Der Titel deutet es bereits an: in "Totes Moor" wird eine Leiche im Moor gefunden – im Roten Moor in der Nähe von Fulda in Hessen um genau zu sein. Das Moor ist die Kulisse für einen Kriminalfall, dessen ...

Der Titel deutet es bereits an: in "Totes Moor" wird eine Leiche im Moor gefunden – im Roten Moor in der Nähe von Fulda in Hessen um genau zu sein. Das Moor ist die Kulisse für einen Kriminalfall, dessen Abgründe sich nach und nach entfalten. Lars Engels nutzt seinen Roman auch, um ein paar Hintergrundinformationen zum Moor einzubauen, was mir persönlich sehr gut gefiel. Was ich auch richtig gelungen an diesem Krimi finde: Engels verwebt die beiden Zeitebenen sehr gut miteinander. So wird 2009 (als Matilda verschwand) als Rückblenden geschickt eingesetzt, während die Gegenwart, also 2018 (Matildas Leiche taucht im Moor auf), nach und nach die Geheimnisse um ihr Verschwinden und ihren Tod enthüllt. Durch diese, ich nenne sie jetzt mal "Brotkrumen", fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Spannend war die Handlung obendrein. Die Figuren und der Ort Grimmbach sind außerdem glaubhaft, nicht überzeichnet und die Sprache des Kriminalromans durchweg schnörkellos und somit für das Genre und den Spannungsbogen sehr passend. Wer Krimis mit mehreren Zeitebenen mag, wird mit "Totes Moor" nicht enttäuscht.

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