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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2023

Emotional und ungewöhnlich

Die Sekunde zwischen dir und mir
1

„Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist ein tragischer und emotionaler Roman der schottischen Autorin Emma Steele.

Robbie und Jenn treffen sich nach acht Monaten Trennung das erste Mal wieder. Gerade als ...

„Die Sekunde zwischen dir und mir“ ist ein tragischer und emotionaler Roman der schottischen Autorin Emma Steele.

Robbie und Jenn treffen sich nach acht Monaten Trennung das erste Mal wieder. Gerade als Jenn Robbie etwas sagen möchte, gibt es einen Unfall. Im Anschluß gibt es mit vielen Zeit- und Perspektivwechsel Puzzlestückchen aus Jenns und Robbies Leben.

Robbie und Jenn sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Während Robbie bisher ein sehr sorgloses und spaßbetontes Leben hatte, war das von Jenn sehr zielstrebig.

Obwohl sich der Schreibstil der Autorin angenehm liest, hat es eine Weile gedauert bis ich das Gefühl hatte in die Geschichte hineinzukommen. Die kurzen Kapitel und die damit verbundenen schnellen Wechsel zwischen den Zeiten und Perspektiven haben es mir schwer gemacht in einen Lesefluss zu kommen, obwohl mir diese Reise durch die Zeit gut gefiel. Aber je mehr ich erfahren habe desto leichter wurde es. Es war wirklich wie ein Puzzle, je mehr Teile da sind, desto besser fügen sie sich zu einem Gesamtbild zusammen.

Dieser Roman ist weder eine typische Liebesgeschichte noch eine Story über Zeitreise, sondern eine ungewöhnliche Mischung aus beidem, die mich gut unterhalten und mit seinem Ende überrascht hat.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Humorvoll & romantisch

Hollywood Ending
1

„Hollywood Ending“ ist nach „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ der zweite Roman des Autoren- Duos Tash Skilton. Ich glaube sofort, dass die beiden Autorinnen viel Spaß bei ihrer Zusammenarbeit hatten. ...

„Hollywood Ending“ ist nach „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ der zweite Roman des Autoren- Duos Tash Skilton. Ich glaube sofort, dass die beiden Autorinnen viel Spaß bei ihrer Zusammenarbeit hatten. Das Lesen macht nämlich auch einfach Spaß.

Der Schreibstil ist lebendig und sowohl die Charaktere als auch die Umgebung werden gut beschrieben. Durch die kurzen Kapitel - 37 Stück auf nur 384 Seiten – liest sich das Buch flott und leicht.

Nina und Sebastian sind zwei sympathische Protagonisten. Man merkt schnell, dass nach ihrem Wiedertreffen eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen besteht.
Im Wechsel werden die Ereignisse aus ihren unterschiedlichen Perspektiven dargestellt. Dabei ist es irgendwie ganz süß, dass sie immer wieder gleichzeitig losreden und das Gleiche sagen.

Das Buch hält, was es verspricht. Es ist eine humorvolle, spritzige, romantische und auch charmante Beziehungsgeschichte mit einem tollen Setting.

Ich kann das Buch Lesern, die leichte, humorvolle Beziehungsgeschichten mögen und einfach mal abschalten wollen, durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Zusammenhänge zwischen Sprache & Bildungserfolg

Sprachbildung für alle!
1

In ihrem Debattenband „Sprachbildung für alle!" verdeutlicht die Germanistin Juliana Goschler wie wichtig das Beherrschen der Sprache für das Leben und den Erfolg im Leben ist.

Zunächst macht die Autorin ...

In ihrem Debattenband „Sprachbildung für alle!" verdeutlicht die Germanistin Juliana Goschler wie wichtig das Beherrschen der Sprache für das Leben und den Erfolg im Leben ist.

Zunächst macht die Autorin deutlich, dass Sprache die Grundlage für den Bildungserfolg ist. Wer sich nicht angemessen ausdrücken kann, steht vor einem Problem, das bereits in der Schule beginnt. Sprache ist für jedes Fach wichtig, auch in den naturwissenschaftlichen Fächern muss man sich angemessen ausdrücken können. Es geht aber nicht nur darum sich im Alltag verständigen zu können, sondern auch Formulare und Anträge ausfüllen und stellen zu können. Ich denke, da ist so ziemlich jeder schon einmal an seine Grenzen gestoßen. Wenn man nun nicht mit der Deutschen Sprache groß geworden ist, steht man vor einer gewaltigen Herausforderung.
Wie unterscheidet man die passende Form für einem Gesprächsbeitrag, einem Zeitungsbericht, einem Interview, einem Referat oder irgendeiner anderen Textart ?

Die Autorin benennt die Problematik deutlich. Leider fehlt die Lösung. Die Aufgabe hat unser Bildungssystem, aber dieses ist damit überfordert, da es an Zeit und entsprechenden Lehrkräften mangelt, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Auch die Eltern haben oft – insbesondere dann, wenn sie aufgrund von Migrationshintergrund selbst nicht die sprachlichen Voraussetzungen haben – nicht die Möglichkeit aus den unterschiedlichsten Gründen.

Diese Streitschrift wirft eine Menge Fragen auf, bietet viel Stoff zum Nachdenken und zeigt, dass in unserer Gesellschaft unbedingt so schnell wie möglich etwas geändert werden muss.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Ein tolles Setting mit schwierigen Charakteren

Ein Lied vom Ende der Welt
1

„Ein Lied vom Ende der Welt“ ist ein bildgewaltiger Roman der Autorin Erica Ferencik. 

Valerie ist Linguistin, hat aber noch nie eine Sprache direkt vor Ort erforscht. Der Tod ihres Zwillingsbruders Andy ...

„Ein Lied vom Ende der Welt“ ist ein bildgewaltiger Roman der Autorin Erica Ferencik. 

Valerie ist Linguistin, hat aber noch nie eine Sprache direkt vor Ort erforscht. Der Tod ihres Zwillingsbruders Andy - angeblich Selbstmord - hat sie total aus der Bahn geworfen. Sie leidet unter Panikattacken und nimmt entsprechende Medikamente. Als sie einen Anruf aus der Arktis erhält, in dem der Forschungskollege ihres Bruders sie um Hilfe bittet, die Sprache eines unbekannten Mädchens zu entschlüsseln, wird ihr Interesse geweckt und sie reist dorthin.

Der Schreibstil von Erica Ferencik lässt sich leicht und angenehm lesen, aber zunächst dauert es eine ganze Weile bis ein wenig Spannung aufkommt.
Val habe ich als schwierig empfunden, sie ist sehr dünnhäutig und ohne ihre Medikamente oder Alkohol geht nichts.
 Wyatt konnte ich gar nicht einschätzen, seine Art, wie er mit anderen umging hat ihn mir wenig sympathisch erscheinen lassen. Auch seine Assistentin Jeanne konnte mich nicht überzeugen und war ein ebenso schwieriger Charakter.

Das Buch erfordert ein wenig Geduld, da es einige Zeit dauert bis die eigentliche Handlung beginnt und Spannung aufkommt. Aber es lohnt sich dranzubleiben, da die landschaftlichen Beschreibungen bei mir für ein tolles Kopfkino gesorgt haben und ich der Autorin sofort glaube, dass sie selbst vor Ort war, um die Schönheit der arktischen Natur vor ihren Lesern detailliert und bildgewaltig auszubreiten.

Richtig gut gefallen hat mir auch die Entwicklung, die Val durchgemacht hat, ebenso toll sind die Szenen rund um das Mädchen Naaja.

Die eisige Kälte, die einsame Weite der Arktis mit ihren Gefahren hatte ich beim Lesen vor Augen und nebenbei lässt die Autorin aktuelle Themen wie den Klimawandel und die Problematik des Plastikmülls in den Meeren mit einfließen. Abgesehen von ein paar Längen zu Beginn habe ich diesem Roman gerne gelesen und kann ihn empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Thematisch aktuell und mitreißend geschrieben

Ich wünschte, du wärst hier
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„Ich wünschte, du wärst hier“ ist ein interessanter und intensiver Roman der in New Hampshire lebenden Autorin Jodi Picoult, der sich mit den jüngsten aktuellen Ereignissen unserer Gesellschaft beschäftigt. 

Die ...

„Ich wünschte, du wärst hier“ ist ein interessanter und intensiver Roman der in New Hampshire lebenden Autorin Jodi Picoult, der sich mit den jüngsten aktuellen Ereignissen unserer Gesellschaft beschäftigt. 

Die New Yorker Kunsthändlerin Diana hat sich eigentlich auf einen unbeschwerten Urlaub auf den Galapagosinseln mit ihrem Freund Finn gefreut, in dem sie einen Heiratsantrag erwartet. Finn ist Arzt und die Handlung beginnt im März 2020. So kommt es, dass Finn nicht mitfliegen kann, da er als Arzt gebraucht wird. Diana fliegt alleine und kaum ist sie gelandet, wird die Insel abgeschottet. Durch diese Situation wird Diana, die bisher immer alles bis ins kleinste Detail geplant hat, vor vollkommen neue Herausforderungen gestellt. Sie beginnt ihr Leben und ihre Entscheidungen zu hinterfragen, wobei sie sich intensiv mit sich selbst auseinandersetzt.

Es geht aber nicht nur um Diana. Die Pandemie nimmt großen Raum ein und die Autorin beschreibt eindringlich die jüngsten Ereignisse, wie versucht wird die Pandemie einzudämmen und wie überfordert das Personal im Gesundheitswesen ist. Ebenso werden physische und psychische Folgen beschrieben. 

Mit ein wenig Abstand zu den Anfängen der Pandemie liest sich das Buch erschreckend. Die Ereignisse, die nicht immer nachvollziehbaren Maßnahmen, das Entsetzen über die Hilflosigkeit sowie die stetig steigenden Todeszahlen sind hier gut mit der Geschichte um Diana verflochten. 

Das Buch besteht aus zwei Teilen und enthält eine Wendung - über die ich hier nicht mehr verraten möchte - welche mich mehr als überrascht hat, die aber gleichzeitig einiges erklärt hat. 

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Jodi Picoult trotz der teils schwierigen Thematik angenehm leicht zu lesen. Sie versteht es ihre Charaktere authentisch und lebendig zu beschreiben, so dass deren Gefühle und Gedanken nachvollziehbar werden. 

Dieses Buch war für mich kein typischer Jodi-Picoult-Roman, in denen es meist um berührende Themen und große Emotionen geht. Hier spielt Corona eine sehr zentrale Rolle und mir hat gerade dieser Rückblick auf die jüngsten Ereignisse in unserer Gesellschaft gut gefallen.

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