fieser Mord im Tierpark
Das Dorf der MörderIm Berliner Tierpark geschieht ein Mord, der ausgerechnet von einer Kindergartengruppe entdeckt wird, die auf einmal eine Hand im Gehege der Pekari-Schweine sieht. Sanela Beara ist Streifenpolizistin bei ...
Im Berliner Tierpark geschieht ein Mord, der ausgerechnet von einer Kindergartengruppe entdeckt wird, die auf einmal eine Hand im Gehege der Pekari-Schweine sieht. Sanela Beara ist Streifenpolizistin bei der Berliner Polizei und trifft als eine der ersten Polizisten am Tatort ein, um diesen zu sichern. So kommt es, dass sie im Tierpark auf Charlotte Rubin trifft - die ein paar Tage später als geständige Mörderin präsentiert wird. Doch Beara, die sich mit ihr unterhalten hat, ist skeptisch, da sie einen durchaus anderen Eindruck von Charlie hat und sich außerdem nicht sicher ist, ob die Kollegen nicht einfach schnell einen Erfolg vorweisen wollten. Da außerdem Charlies Zurechnungsfähigkeit festgestellt werden muss, muss Charlie Gespräche mit dem Psychologen Prof. Dr. Dr. Gabriel Brock und dessen jungen Assistenten Jeremy Saaler führen. Auch diese Beiden stellen fest, dass bei Charlie mehr im Argen liegt, als man auf den ersten Blick denkt. Aber hat die Vergangenheit dieser Frau etwas mit dem Tierpark-Mord zu tun?
Dies war mein erstes Buch von Elisabeth Herrmann - und es wird nicht das Letzte bleiben! Die Beschreibungen der Leiche zu Beginn waren zwar drastisch, aber gerade dann tut es gut, zu lesen, dass auch der Kriminalhauptkommissar beim Lesen des Obduktionsberichtes querliest, weil ihm das fast zu heftig ist... Das Buch liest sich von Anfang an so flüssig, dass ich es kaum weglegen wollte. Dabei sind die Protagonisten von Anfang an eher sperrig: Sanela Beara, Streifenpolizistin, die hartnäckig um Anerkennung kämpft und schon lange ihr Päckchen mit sich herumträgt; Kriminalhauptkommissar Gehring, der wie ein aalglatter Karrierist wirkt, aber immer mal durchblitzen lässt, dass er eigentlich auch an richtig kollegialer Arbeit interessiert ist; die beiden Psychologen, die erst ein bisschen wie Weltverbesserer wirken, aber beide hochintelligent sind; und nicht zuletzt Charlie Rubin, die sehr undurchsichtig ist und sich nur selten in die Karten schauen lässt. Damit sind nur die wesentlichen Figuren und ihre gröbsten Wesenszüge benannt - und allein diese Mischung macht schon ein großes Potential für Spannung und Verwirrung aus, das Elisabeth Herrmann grandios ausschöpft. Ich war mir erst ca. 50 Seiten vor Ende relativ sicher, wer der Mörder gewesen sein musste - mit der endgültigen Auflösung (die erst 10 Seiten vor Ende kommt) hätte ich so nicht ganz gerechnet, sie aber stückweise befürchtet.
Auch dieser Krimi hat Stellen, an denen die Ermittlungen nicht richtig vorankommen, eigentlich auch als halbwegs abgeschlossen betrachtet werden. Diese Stelle fand ich nicht richtig zäh - mich hat es eher nervös gemacht, dass ich das Gefühl hatte, dass es das noch nicht gewesen sein kann, aber auch mir das Puzzleteil fehlte, wo man noch ansetzen könnte.
Ich habe das Buch gestern Abend ausgelesen und überlege jetzt schon, ob ich mir den Nachfolger nicht sofort kaufen soll - dabei ist mein SuB nicht gerade klein und der Nachfolger bisher nur als HC erschienen... muss ich mehr dazu sagen, wie das Buch mich gefesselt und überzeugt hat?!
Fazit: Ein sehr spannender Reihenauftakt mit einem fiesen Mord und einem noch viel schlimmeren Hintergrund.
Reihenfolge:
1. Das Dorf der Mörder
2. Der Schneegänger