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Veröffentlicht am 15.03.2023

Das verlassene Dorf

Das verlassene Dorf
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Marc hat immer wieder schreckliche Albträume und Wahnvorstellungen. Er hat Angst verrückt zu werden und so begibt er sich auf die Reise nach den Ursachen. Diese führt ihn in ein verlassenes Dorf am Gardasee ...

Marc hat immer wieder schreckliche Albträume und Wahnvorstellungen. Er hat Angst verrückt zu werden und so begibt er sich auf die Reise nach den Ursachen. Diese führt ihn in ein verlassenes Dorf am Gardasee und schließlich nach Ungarn.

Das nur 81 Seiten lange Buch hat man schnell ausgelesen. Nicht nur wegen der geringen Seitenzahl, sondern auch, weil es so richtig spannend ist. Der Autor schafft eine unheimliche, geheimnisvolle Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Es passieren seltsame Dinge, die man sich nur schwer erklären kann. Das war auch das einzige, was mich gestört hat. Ich glaube nicht an das Übersinnliche und konnte so diesem Teil der Geschichte nicht so viel abgewinnen. Sehr schön waren die Ortsbeschreibungen. Da wir erst letztes Jahr genau dieses verlassene Dorf am Gardasee besucht haben, konnte ich mich gut in die Situation hinein versetzen. Der angenehme und klare Schreibstil hat auch dazu beigetragen, dass ich bei der Stange geblieben bin.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Voller Poesie und Sehnsucht

in mir
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Zwei Generationen, drei Personen, Vater, Tochter und Sohn. Eine Gemeinsamkeit. Sie alle schreiben ihre Gedanken in Form von Gedichten nieder. Da geht es um die Liebe und Einsamkeit, um Trauer und Angst, ...

Zwei Generationen, drei Personen, Vater, Tochter und Sohn. Eine Gemeinsamkeit. Sie alle schreiben ihre Gedanken in Form von Gedichten nieder. Da geht es um die Liebe und Einsamkeit, um Trauer und Angst, um Freude und Heiterkeit. Jeder der drei schreibt anders, aber doch gleich. Jeder kehrt sein Innerstes nach außen und offenbart sich ohne Scheu dem Leser, zeigt seine geheimen Sehnsüchte, seine Wut oder seine Freude. Das ist manchmal verwirrend, aber meistens ganz klar. Ich habe mich in vielen Gedichten wiedergefunden, manche haben mich schockiert, manche erheitert, Ich denke, dass jeder, der offen ist, etwas finden kann in dieser kleinen Anthologie, was ihm gefällt. Ich wurde zum Nachdenken angeregt und werde dieses kleine Büchlein sicher noch oft in die Hand nehmen. Es hat mich sehr berührt und ich konnte meine Gedanken fliegen lassen. Ein schöner Gedichtband, den ich Liebhabern der Poesie nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Ein interessanter Roman

Die Versuchung der Ratsherrentochter
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Die Ratsherrentochter Anna ist nur knapp der Hinrichtung entkommen und versucht nun mit ihrem Ehemann Michael ein normales Leben zu führen. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist das in. Wymphen nicht möglich, ...

Die Ratsherrentochter Anna ist nur knapp der Hinrichtung entkommen und versucht nun mit ihrem Ehemann Michael ein normales Leben zu führen. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist das in. Wymphen nicht möglich, deshalb möchten sie in Haydelberch versuchen neu anzufangen. Doch der Weg dahin ist weit und birgt so einige Gefahren und Unannehmlichkeiten, die die Beiden erst überwinden müssen.

Petra Waldherrs Roman ist der zweite um das Schicksal der Ratsherrentochter Anna. Für mich ist es zwar das erste Buch der Autorin. Ich hatte aber trotzdem keine Schwierigkeiten in die spannende Geschichte einzusteigen, denn der vorherige Handlungsverlauf wurde geschickt in das Geschehen eingewoben und hinreichend erklärt. Im Gegenteil, durch die detaillierte und eindringliche Sprache, war ich sofort mitten im Geschehen und konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen. Petra Waldherr schreibt sehr plastisch und lebendig und vermittelt dem Leser dadurch das Gefühl ein Teil der Handlung zu sein. Die genaue Beschreibung von Alltäglichkeiten, von Gerüchen und Farben, von der Natur machen das Bild komplett und man kann sich die Welt im 16. Jahrhundert sehr gut vorstellen. Es war eine Zeit voller Zwänge und Konventionen, die man fast nicht überwinden konnte. Hier versuchen zwei Menschen, vom Schicksal gezeichnet, genau dies zu tun und es scheint ihnen trotz aller Schwierigkeiten zu gelingen. Das Buch liest sich fast von alleine, es ist so spannend, dass man es gar nicht mehr weglegen mag. Man erfährt sehr interessante Details, die das damalige Leben beschreiben und dem Leser zugänglich machen. Es geht teilweise recht grausam und brutal zu, da sollte man nicht allzu empfindlich sein. Es gibt, wie es wohl in vielen historischen Roman erwartet wird, auch einige delikate Szenen, die ich nicht unbedingt bräuchte. Das Gesamtbild gefällt mir aber sehr gut und ich werde sicher noch Teil eins lesen und warte schon mit Spannung auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Die bittere Wahrheit hinter dem süßen Schein

Sweetbitter
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Die junge Tess will nach dem College der langweiligen Kleinstadt entfliehen und zieht nach New York. Um überleben zu können, muss sie einen Job als Kellnerin annehmen, denn New York ist teuer. Obwohl die ...

Die junge Tess will nach dem College der langweiligen Kleinstadt entfliehen und zieht nach New York. Um überleben zu können, muss sie einen Job als Kellnerin annehmen, denn New York ist teuer. Obwohl die Arbeit in dem Sternerestaurant knochenhart ist, gefällt es ihr und sie möchte ein akzeptierter Teil der Belegschaft sein. Der Weg dahin führt leider nur über Drogen und Alkohol.

Stephanie Danlers Buch "Sweetbitter" war ein großer Erfolg in den USA. Hier scheint es die Leserschaft zu spalten. Als leidenschaftliche Genießerin wollte ich das Buch natürlich auch lesen, versprach es doch großen Genuss, tiefe Einsicht in die Sternegastronomie, man verspürt angeblich großen Hunger bei der Lektüre. Hätte ich nur das erwartet, dann wäre ich tief enttäuscht worden. Denn das Buch ist ganz anders. Ob die Kritiker auf dem Umschlag es wirklich gelesen haben, ich wage es fast zu bezweifeln. Das Buch zeigt zwar die Sternegastronomie, aber vor allem die bittere Wahrheit hinter dem süßen Schein.

Das Arbeiten dort ist ein echter Knochenjob, die Arbeitszeiten sind Unzeiten. Man schuftet, wenn die anderen frei haben und schlafen. Am Ende des Abends ist man regelmäßig so aufgedreht, dass nur noch Alkohol, Drogen und Sex helfen, einigermaßen Ruhe zu finden. Um endlich schlafen zu können, damit man am nächsten Tag wieder fit ist für ein neues Spiel. Die Autorin beschreibt dieses Leben sehr detailliert und mit einer schonungslosen Härte, die zeigt, wie es hinter der schönen Fassade wirklich aussieht. Der enorme Leistungsdruck, die hohen Anforderungen, der Wunsch dazu zu gehören, all diese Dinge führen dazu, dass man diesem Teufelskreis kaum mehr entfliehen kann. Durch die knappe, prägnante Sprache und die ständigen Perspektivenwechsel wird das obsessive Verhalten der Protagonisten deutlich. Auch wenn es hier als Fiktion verkauft wird, einen wahren Kern gibt es leider, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Vermisst habe ich etwas die versprochenen kulinarischen Genüsse, die gingen in der aufwühlenden Erzählung unter. Das Buch wird mich trotzdem nicht mehr so schnell loslassen.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Prickelnd und amüsant.

Beautiful
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Das Autorinnenduo Christina Lauren hat mit diesem vierten Band ihre Reihe vollendet. Für mich war es das erste Buch der Beiden. Pippa ist chaotisch, tolpatschig und ihre Spezialität sind die Fettnäpfchen. ...

Das Autorinnenduo Christina Lauren hat mit diesem vierten Band ihre Reihe vollendet. Für mich war es das erste Buch der Beiden. Pippa ist chaotisch, tolpatschig und ihre Spezialität sind die Fettnäpfchen. Nach einer gescheiterten Beziehung hat sie die Nase voll von der Liebe. Zur Ablenkung trifft sie sich sie mit ihrer besten Freundin und einigen anderen zu einer mehrtätigen Weintour. Schon im Flugzeug nach New York macht sie sich völlig lächerlich und ausgerechnet der schöne Geschäftsmann, den sie nach zuviel Champagnergenuss vollquatscht, ist auch mit von der Partie. Denn er ist der Bruder ihrer Freundin...

Auch wenn es mein erstes Buch der beiden Schriftstellerinnen war hatte ich keinerlei Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Die beiden schreiben unglaublich harmonisch, man merkt nicht, dass der Roman von zwei Autoren geschrieben wurde. (Ich habe dies auch erst im nachhinein gelesen.) Das Buch ist locker leicht geschrieben, sehr prickelnd und witzig, aber ohne großen Tiefgang. Es ist die ideale Lektüre für einen warmen Sommerabend am Meer oder auf der Terrasse, passend dazu ein Glas Wein. Das meiste ist vorhersehbar, aber das macht nichts, denn das Buch soll ja wohl keine Überraschungen bieten, sondern einfach nur gut unterhalten. Und das tut es. Man muss nicht viel denken, sondern kann einfach nur genießen. Die Geschichte plätschert unaufgeregt dahin, es gibt keine große Action, dadurch entstehen manchmal einige Längen. Es gibt lange Strecken, da passiert einfach nichts. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und wirken sehr lebendig. Ich habe mit meinen 50 plus die Zielgruppe wahrscheinlich gesprengt, denn der Roman spricht wohl eher die jungen Frauen um die 25 an. Vor 25 Jahren hätte ich bestimmt 5 Sterne gegeben. So schwanke ich zwischen 3 und 4 und gebe vier, da mir der Schreibstil gut gefallen hat und die Atmosphäre sehr schön vermittelt wurde.

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