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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2017

Lernfähig

Der Sandmaler
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Stefan und Elisabeth, die früher mal eine kurze Beziehung miteinander hatten, treffen sich zufällig auf einer Reise nach Afrika wieder. Stefan wohnt im Luxus-Resort, Elisabeth in einem einfacheren Hotel. ...

Stefan und Elisabeth, die früher mal eine kurze Beziehung miteinander hatten, treffen sich zufällig auf einer Reise nach Afrika wieder. Stefan wohnt im Luxus-Resort, Elisabeth in einem einfacheren Hotel. Dadurch wird viel Bewegung erforderlich, denn die beiden besichtigen das Land gemeinsam. Elisabeth lernt außerdem Sven kennen, der viele Informationen über Land und Leute beisteuert.
Das Verhältnis zwischen Stefan und Elisabeth verschlechtert sich zusehends. Denn Elisabeth entwickelt sich weiter, verändert sich, wächst an und durch ihre Erlebnisse.
Unter anderem haben die beiden persönlicheren Kontakt zu dem Jungen Ndou, der als Reiseleiter arbeitet, und dem Mädchen Yene, das durch Prostitution Geld hinzuverdient. Sie begegnen auch dem Präsidenten des Landes, als sie ein Fußballspiel besuchen.
Mit wenigen Szenen und ohne den mahnenden Zeigefinger gelingt es, Henning Mankell in diesem frühen Afrika-Roman die Situation des Landes darzustellen. Durch Elisabeths Augen und mit Svens zusätzlichen Informationen, sowie durch die Erlebnisse der Reisenden ergibt sich ein recht differenziertes Bild.
Der Roman liest sich sehr flüssig, Elisabeth ist eine ideale Identifikationsfigur, unsicher, aber reflektiert, noch jung, aber auf dem g, sich in ihrem Leben einzurichten, herauszufinden, was sie ausmacht.
An Stefan kann sie sich reiben, an ihm entzündet sich ein Teil ihrer Unzufriedenheit, doch sie resigniert nicht, sondern beginnt zu handeln, sich zu emanzipieren.
Die afrikanischen Kontaktpersonen bleiben so flacher, personifizieren einzelne Aspekte und doch ergibt sich ein deutliches Bild der Situation.
Schön auch die Zeitreise in die Achtziger.

Veröffentlicht am 05.08.2017

viele gute Ideen

Sushi-at-Home-Party
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In diesem ganz außergewöhnlichen Kochbuch finden sich nicht ganz so viele Rezepte, dafür aber jede Menge Tipps und Hinweise, die alle diejenigen emanzipieren, die selbst Sushi herstellen wollen. Nach einer ...

In diesem ganz außergewöhnlichen Kochbuch finden sich nicht ganz so viele Rezepte, dafür aber jede Menge Tipps und Hinweise, die alle diejenigen emanzipieren, die selbst Sushi herstellen wollen. Nach einer umfassenden Einleitung, in der es um die richtige Haltung der Stäbchen, die Auswahl des Reises, weitere Zutaten usw. geht, zeigt die Autorin sehr ausführlich, wie die einzelnen Sushisorten hergestellt werden. Mit ganz wenig Zubehör gelingt es auch Anfängern, sehr schmackhafte, wenn auch nicht auf Anhieb elegante, Sushi herzustellen. Verständlich bietet das Buch auch einige Rezepte an, daraus wird mehr Wert darauf gelegt, nach eigenem Geschmack etwas ganz Eigenes zu entwickeln. Schön ist auch, dass dieses Buch am Ende darauf eingeht, was man mit den übrig gebliebenen Zutaten anfangen kann.
Dieses Kochbuch zeichnet sich durch wunderbare Fotografien der Speisen und der Arbeitsschritte aus. Auch das Format eignet sich wunderbar, um damit zu arbeiten. Zudem hat die Autorin einen äußerst freundlichen und kompetenten Ton verwendet, der dieses Kochbuch gleichzeitig zu einem interessanten Führer in die Welt des Sushi macht.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Historisch

Nachtblau
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Holland, 1654. Catrijn verkauft ihren Hausrat, um ihr Heimatdorf zu verlassen. Ihr Ehemann ist gestorben und sie nutzt die Chance, die ländliche Gegend zu verlassen und in die Stadt zu gelangen. Wir erfahren ...

Holland, 1654. Catrijn verkauft ihren Hausrat, um ihr Heimatdorf zu verlassen. Ihr Ehemann ist gestorben und sie nutzt die Chance, die ländliche Gegend zu verlassen und in die Stadt zu gelangen. Wir erfahren recht bald, dass ihr Mann ein Schläger war, auch, dass Catrijn ein Talent zum Malen hat, wissen wir bald.
Was es mit dem Tod ihres Mannes genau auf sich hat, bleibt länger ein Geheimnis, sorgt aber von Anfang an für Spannung.
Sie trifft schnell auf Helfer und Unterstützer, hat Glück im Unglück und wird doch nicht glücklich.
Schnell begegnet sie auch talentierten Malern und lernt von ihnen, doch ihre Zukunft, ihr Erfolg und ihr besonderes Talent liegen in der Porzellanmalerei, wenn da nicht die Pest und missgünstige Zeitgenossen wären.
Von der ersten Seite an hat mich dieser Roman überzeugt. Catrijn ist äußerst glaubwürdig und vielschichtig, sie entwickelt sich. Beeindruckend sind auch die Schilderungen der Lebensumstände im 17. Jahrhundert. Die Handlung fesselt einen schnell, man fiebert mit Catrijn mit und wünscht ihr, dass sie ein zufriedenes, vielleicht sogar glückliches Leben führen darf.
Catrijn ist sicher eine Ausnahmefrau, überhaupt nicht repräsentativ für die damalige Zeit, aber das macht die Handlung umso interessanter.
Sprachlich und von der Struktur her weist der Roman deutliche Parallelen zu einem Krimi auf.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Schnell

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Der verheiratete Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz auf einer Brücke gerufen. Der Polizist Walter Keunert droht sich von einer Rheinbrücke zu stürzen. Bauer kann ihn abhalten, indem er ...

Der verheiratete Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz auf einer Brücke gerufen. Der Polizist Walter Keunert droht sich von einer Rheinbrücke zu stürzen. Bauer kann ihn abhalten, indem er selbst in den Fluss springt, obwohl er nicht schwimmen kanne. Polizist Keunert springt prompt hinterher, um ihn zu retten. Die beiden kommen ins Gespräch. Am nächsten Morgen ist Keunert trotzdem tot. Er ist von einem Parkhausdach gesprungen. Doch Bauer glaubt nicht an Selbstmord und sucht nach der Wahrheit. Unterstützung erhält er von der Hauptkommissarin Verena Dohr, die sich dadurch den Zorn ihres Vorgesetzten zuzieht.
Am Ende ist der Fall nicht eindeutig geklärt, aber trotzdem ist vieles klarer.
Ungewöhnlich ist der Stil der beiden Autoren. Die Sätze sind sehr kurz, Dialoge überwiegen, das erzeugt Geschwindigkeit und auch Spannung.
Die Beweggründe der Figuren werden deutlich und nachvollziehbar, obwohl die Wechsel zwischen den einzelnen Erzählebenen manchmal etwas verwirrend sind.
Insgesamt ein lesenswerter Krimi, der Lust auf den angekündigten nächsten Teil macht.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Sehr spannend

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Zwei tote Frauen, bei jeder eine kleine Statue – Kommissar Dühnfort hat alle Hände voll zu tun, bevor er den verzwickten Fall lösen kann. Da lässt er sich auch von seinen privaten Problemen (seine Frau ...

Zwei tote Frauen, bei jeder eine kleine Statue – Kommissar Dühnfort hat alle Hände voll zu tun, bevor er den verzwickten Fall lösen kann. Da lässt er sich auch von seinen privaten Problemen (seine Frau ist schwanger) nicht abhalten.
Die Kriminalgeschichte ist äußerst spannend. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kannte, bin ich problemlos in die Geschichte und die Welt des Kommissars eingetaucht.
Löhnigs Krimi „Sieh nichts Böses“ punktet mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen, mit denen die Autorin die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt. Es handelt sich um eine komplizierte Geschichte von Neid und Verrat, aber auch Hass und Eifersucht. Letztendlich wird der Fall schlüssig gelöst, Löhnig hat die Fäden sorgsam verstrickt und logisch zur Auflösung entwickelt.
Sprache und Stil ziehen die Leser schnell in die Handlung. Die Figuren sind mehrdimensional, ihr Privatleben spielt eine große Rolle und sorgt für weitere Konflikte. Ein absolutes Lesevergnügen.