Profilbild von Tine13

Tine13

Lesejury Star
offline

Tine13 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tine13 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Polizistenmord, Drogen und ein cleveres Katz und Maus-Spiel

Am Faden des Spielers
0

Nach dem Mord an zwei Polizisten scheint der Fall klar, der Einbrecher Kevin Cuizek war am Tatort. Von der Polizei verfolgt flüchtet sich Kevin in das Stammlokal von Nik Pohl, um diesem seine Unschuld ...

Nach dem Mord an zwei Polizisten scheint der Fall klar, der Einbrecher Kevin Cuizek war am Tatort. Von der Polizei verfolgt flüchtet sich Kevin in das Stammlokal von Nik Pohl, um diesem seine Unschuld mitzuteilen, wird aber dort unglücklicherweise erschossen! Nik glaubt Kevin und vermutet auch, dass mehr hinter diesen Morden stecken muss! Zusammen mit seinem speziellen Ermittlerteam, bestehend aus Mitbewohner Balthasar und dem Computerspezialisten Jon stößt er auf viele Ungereimtheiten und kommt einer großen Sache auf die Spur!

„Am Faden des Spielers“, aus der Feder von Alexander Hartung ist der 5. Fall für Ex-Polizist Nik Pohl und sein Team. Die Serie spielt in München und auch wenn ich die Vorgänger noch nicht kenne, hatte ich kein Problem mit der Handlung und dem Team. Vom Schreibstil und Aufbau erinnert mich der Krimi durchaus an die Berliner Krimireihe des Autors, einfach unverkennbar Hartung. Hier ist das Team etwas übersichtlicher, es besteht nur aus drei Personen, die aber alle besondere Fähigkeiten besitzen. Die Privatermittler stehen auf eher unkonventionelle Ermittlungsmethoden und es geht auch hier des Öfteren zur Sache!
Der Einsatz von Nik und seine Motivation sind hoch, was selbst die ehemaligen Kollegen zugegeben müssen.
Die Geschichte ist spannend konstruiert, mein Verdacht hat sich am Ende zwar bestätigt, aber bis es so weit war, wurde ich bestens unterhalten.
Mein Fazit:
Eine schöne und solide Krimiunterhaltung, die alles bietet, was man für ein paar aufregende Stunden benötigt. Natürlich bin ich jetzt nach dieser Lektüre nun auch neugierig auf Nils Vergangenheit und Vorgänger Fälle;). Wenn ich ehrlich bin, mag ich die Berliner-Serie mit der Jan Tommen Crew ein peu lieber.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2023

Auf keinen Fall „Nullachtfünfzehn“

Deutsche Geschichte in 100 Zitaten
0

Die Aufmachung und Optik des großformatigen Fachbuchs „Deutsche Geschichte in 100 Zitaten: Von Tacitus bis Merkel“ von Autor Christoph Marx, ist ohne Zweifel sehr gelungen. Farbenprächtige Illustrationen ...

Die Aufmachung und Optik des großformatigen Fachbuchs „Deutsche Geschichte in 100 Zitaten: Von Tacitus bis Merkel“ von Autor Christoph Marx, ist ohne Zweifel sehr gelungen. Farbenprächtige Illustrationen von Dieter Wiesmüller zieren nicht nur das Cover, sondern schmücken auch manche der Seiten mit sehr gelungenen Porträts bekannter Persönlichkeiten, wie z.Bsp. Friedrich II., Otto v. Bismarck, Angela Merkel usw. Sehr schön anzusehen ist auch die künstlerische Ausschmückung der einzelnen Kapitel mit den dazu passenden Fortbewegungsmitteln und die in zwei Farben gedruckte Textgestaltung. Zu meckern habe ich hier nur über das fehlende Lesebändchen, das ich wirklich schmerzlich vermisst habe! Man liest dieses Werk nämlich am besten häppchenweise, dafür wäre solch ein Utensil höchst nützlich, da sich das Buch auch hervorragend als Coffee-Tablebook eignet. Auch ein alphabetisches Personen/Zitatregister zum Nachschlagen hat mir am Ende gefehlt.
Der Inhalt selbst ist höchst interessant, die Idee besteht darin, Deutsche Geschichte zu erzählen, mit Hilfe prägnanter Zitate und den dazu gehörenden Persönlichkeiten.

Dies erstreckt sich über acht Kapitel mit unterschiedlichen Zeitsprüngen. Aus dem Schatten der Römer bis in unsere Epoche, erzählen uns berühmte und weniger bekannte Persönlichkeiten anhand ihrer Aussagen unsere historische Vergangenheit. Meist auf zwei Seiten wird das Zitat und sein Zusammenhang erläutert, darunter in roter Schrift folgen noch prägnante Daten zur Person oder zur Herkunft. Natürlich kann dieses Werk nicht alles so ganz ausführlich schildern wie man es sich wünschen würde, doch es weckt die Neugierige auf unsere historische Vergangenheit und lädt geradezu ein, sich mit einzelnen Persönlichkeiten oder Zeiten noch näher zu beschäftigen!

Mein Fazit:
Eine kurzweilige Reise durch die deutsche Historie, die mir sehr gut gefallen hat. Viele Ausdrücke waren mir zwar von Hörensagen bekannt, doch den Hintergrund, die Zeit oder der Zusammenhang waren immer interessant zu erfahren oder aufzufrischen. Besonders die weniger bekannten Zitate fand ich spannend und an manchen Stellen musste ich stoppen, um mehr zu forschen und zu erfahren. Das Werk eignet sich nicht gerade zum Lesen auf einen Rutsch, sondern es ermuntert zum Blättern, Forschen und Anregen. Perfekt für Geschichtsinteressierte Menschen wie mich, es hat mich insgesamt auch gelungen unterhalten und war nicht nur trockener Geschichtsunterricht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Sympathische vegane Küche

The Veg Box
0

Die irischen Zwillingsbrüder Stephen und David Flynn, alias „The Happy Pear“ sind die Autoren und Initiatoren dieses veganen Kochbuchs mit dem Titel „The Veg Box“ 10 Gemüse, 100 Ideen. Das heißt, das Buch ...

Die irischen Zwillingsbrüder Stephen und David Flynn, alias „The Happy Pear“ sind die Autoren und Initiatoren dieses veganen Kochbuchs mit dem Titel „The Veg Box“ 10 Gemüse, 100 Ideen. Das heißt, das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Auberginen, Rote Beete, Brokkoli, Kohl, Karotten, Blumenkohl, Zucchini, Lauch, Pilze und Kartoffeln. Das sind auf Europa ausgerichtete regionale und fast immer erhältliche saisonale Gemüsesorten. Die Idee von Nachhaltigkeit und natürlich Gesundheit durch mehr Gemüsegenuss stehen für sie an erster Stelle.

Im Vorwort erfahren wir viel über die Ursachen und die Inspiration für dieses Buch. Die Idee für gesunde Ernährung, mehr Nachhaltigkeit, Schonung von Ressourcen, mehr Einklang mit der Natur oder saisonale Produkte sind nur ein paar der Schlagworte, es gibt noch viele weitere Gründe, die uns die Brüder aufzählen. Viele praktische Tipps auf farblich hervorgehobenen Seiten ergänzen und unterstreichen diese Vorschläge. Die einzelnen Rubriken sind nach den 10 Sorten sortiert, dabei hat jedes Kapitel zu Beginn eine Information zu Einkauf, Lagerung, Anbau, Zubereitung und Nährwert des Produkts. Im Anschluss findet man dann die Rezepte (je 10 Stück), meist mit einem schönen Foto dazu und gut beschrieben. Die Gerichte selbst sind abwechslungsreich, einfach und schnell zubereitet! Alle, die ich ausprobiert habe, waren lecker. Zumeist kommen sie ganz ohne exotische Gewürze oder Zutaten aus, das meiste hat man sowieso im Haus. Besonders gut angekommen sind bei uns zum Beispiel die „Scharfen Nudeln mit Auberginen und Erdnusssauce."

Kommen wir nun zu ein paar Kritikpunkten. Die süßen Speisen enthalten mir leider zu viel Zucker! Gut, dass bei uns sowieso niemand sehr auf Kuchen&Co steht, ansonsten würde ich die Menge wohl halbieren. Auch auf vegane Würstchen kann ich gerne verzichten, Fertigprodukte werde bei mir vermieden, kommen im Buch zwar vor, zum Glück nicht sehr oft. Da es für mich auch nicht unbedingt vegan sein muss, ersetze ich manche Pseudo-Produkte einfach durch normalen Cheddar, Ricotta oder nehme auch mal ein Ei.

Das Cover des Buches ist ein Traum, schon der Titel mit seinem haptisch geprägten Buchstaben und der wunderschönen Illustration von den 10 Zutaten finde ich sehr gelungen. Auch das restliche Layout, mit seinen bunten Seiten, Fotos, den übersichtlichen Zutatentabellen und Beschreibungen gefällt mir prima.

Mein Fazit:
Ein inspirierendes Kochbuch für den Alltag, das anregt, mehr Gemüse zu essen. Einfach nachzukochen und doch mit gewisser Raffinesse simples Gemüse auf den Tisch zu bringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2023

Eine geheimnisvolle Geschichte aus Amsterdam

Das Haus an der Herengracht
0

Amsterdam 1705
Die blutjunge Thea Brandt liebt das Theater und verbringt jede freie Minute dort, um eine Vorstellung oder ihre Freundin, die Schauspielerin Rebecca zu besuchen.
Allerdings ist Thea auch ...

Amsterdam 1705
Die blutjunge Thea Brandt liebt das Theater und verbringt jede freie Minute dort, um eine Vorstellung oder ihre Freundin, die Schauspielerin Rebecca zu besuchen.
Allerdings ist Thea auch heimlich verliebt in den hübschen Bühnenbildner Walter. Weder ihr Vater Otto, noch ihre Tante Nella dürfen davon wissen. Die haben auch andere Sorgen, da ihre finanzielle Situation immer prekärer wird! Die meisten Wertsachen des großen Hauses sind schon verkauft und Otto hat nun auch noch seinen Job verloren. An Theas 18. Geburtstag beschließt Tante Nella: Thea muss einen reichen Mann heiraten, um sie alle und das Haus an der Herengracht zu retten! Nella hat sogar schon einen speziellen Kandidaten im Auge.

Der Roman „Das Haus an der Herengracht“ von Autorin Jessie Burton steckt voller Geheimnisse.
Alle Bewohner des Hauses haben hier etwas zu verbergen und die Geheimniskrämerei ist grenzenlos. Als Leser hat man zunächst Probleme, die Bewohner des Hauses richtig einzuschätzen und zu sortieren. Hauptprotagonistin Thea, die Tochter der im Kindbett verstorbenen mysteriösen Marin, ihr Vater Otto Brandt, ein Diener des verstorbenen Hausherren und dessen Frau Nella, zuletzt gibt es auch noch die Köchin Cornelia. Daneben tauchen im Laufe der Handlung viele weitere Darsteller, sowie auch kleine Miniaturen und Puppen einer mysteriösen Miniaturistin auf.
Obwohl sich kein greifbares Bild von Thea in meinem Kopf manifestiert hat, faszinierten mich ihre Erlebnisse und Handlungen, die einerseits naiv, aber dennoch recht entschlossen wirkten. Es scheint einen Vorläufer-Roman zu geben mit dem Titel „Die Magie der kleinen Dinge“, der das Schicksal von Theas Tante Nella zum Thema hat. Dort erfährt man vielleicht noch etwas mehr zur Bedeutung der geheimnisvollen Miniaturistin und die Vor-Geschichte der Familie.
Die flüssige Schreibweise und lebhafte Handlung sorgen jedoch für einen angenehmen Lesefluss. Besonders hübsch ist bei diesem Buch das Cover gestaltet, es passt hervorragend zum Inhalt und gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte aus einer fernen Zeit, über eine leidenschaftliche junge Frau mit etwas rätselhaften Hintergrund, der zwar am Ende etwas aufklart, mich aber dennoch nicht gänzlich zufrieden stellte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2023

Der Untergang einer historischen Stadt, spannend konstruiert

Das Gold der Küste
0

Anno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht ...

Anno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht seine einzige Tochter Fenna zu seiner Nachfolgerin und hat große Pläne, nachdem er einen vorteilhaften Vertrag mit dem Herzog von Holstein verhandelt hat. Leider macht das Schicksal ihm einen Strich durch die Rechnung und seine Tochter steht von heute auf Morgen alleine in der Verantwortung für die Stadt Rungholt. Wird Fenna ihrem verhassten Konkurrenten Ove Barwegen, dem Vater ihres Geliebten Jorik, die Stirn bieten können, im Kampf um den Posten des Redjeven?


„Das Gold der Küste“, ist ein historischer Roman über den Untergang einer Handelsmetropole namens Rungholt, eine mittelalterliche Hafenstadt an der Nordsee, die wirklich einmal existiert haben soll und um die sich viele Mythen ranken. Autorin Isabell Voss versucht eine Art Rekonstruktion ihres Untergangs und spinnt darüber eine aufregende Geschichte rund um diese historische Jahrhundertflut, die im Jahre 1363 die Welt, deren Bewohner aus ihren Angeln hob. Einige der Figuren sind historisch belegt, andere fiktiv angelegt. So wie auch Fenna Jaspers als aktive Heldin und Hauptperson der Handlung. Obwohl ich ihre Rolle als starke Frau und Bürgermeisterin recht interessant gestaltet finde, springt bei mir der Funke nicht ganz über.
Die Umstände des Untergangs sind äußerst erschütternd, es spielen dabei Dummheit, Verblendung und Gier der Menschen eine große Rolle. Eine Parallele zur Gegenwart wird im Nachwort deutlich, denn schon in früheren Zeiten führten Raubbau an der Natur, Kriege und Unwissenheit zu großen Katastrophen! Daraus zu lernen ist leider nicht jedermanns Sache, was hier deutlich vor Augen geführt wird.

Mein Fazit:
Umweltzerstörung wird hier an einem historischen Beispiel demonstriert und unterhaltsam aufbereitet. Die Geschichte hat mir gefallen und mich gut unterhalten, trotz der vielleicht etwas unrealistischen Führungsrolle einer jungen Frau, die für damalige Verhältnisse sicherlich sehr unüblich war. Da mich untergegangene Zivilisationen und Städte von jeher sehr interessieren, war das Buch für mich eine große Verlockung:).

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre