Reisen auf dem Zeitstrahl
Das vorläufige Ende der Zeit
Der der verlassene jüdische Friedhof in Słubice ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Er wurde entsprechend den Regeln des Talmuds außerhalb der Stadt angelegt Frankfurt (Oder) angelegt ...
Der der verlassene jüdische Friedhof in Słubice ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Er wurde entsprechend den Regeln des Talmuds außerhalb der Stadt angelegt Frankfurt (Oder) angelegt und liegt heute auf dem Territorium der polnischen Stadt Słubice. Der Friedhof war nach dem zweiten Weltkrieg mehr und mehr vernachlässigt worden. Grabsteine mit hebräischen Inschriften fanden sich in den 1990iger Jahren im Wald bei Słubice. Mi-Ra, die koreanisch stämmige Archäologin forscht hier für einen wissenschaftlichen Artikel. Der Friedhofswärter Artur, unterstützt sie bei ihrer Arbeit. Abends treffen sie auf den Verleger Horatio Beeltz, einen etwas seltsamen Zeitgenossen. Er behauptet, er hätte zwischen zwei Gräbern einen Zeitriss entdeckt, über den man in die Vergangenheit reisen könnte und seinem Schicksal durch bessere Entscheidungen eine Wendung geben könnte.
Der Schreibstil des Autors hat mich gepackt. Auch die die Hauptprotagonisten machen neugierig. Mi-Ri trägt sich mit dem Gefühl nie genug zu sein. In Arturs Ehe ist die Sprache nach dem Verlust der Tochter mit ihr gegangen. Und Horatio scheint wie ein Spinner mit seltsamen Modegeschmack. Er erklärt, dass wir noch nicht soweit sind, Zeit vollkommen zu verstehen. ‚Zeit ist keine glatte Fläche, eher so wie eine Jalousie, Normalerweise ist sie zugezogen, aber an manchen Stellen im Universum, ist sie leicht aufgezogen, möglicherweise sind das Orte, an denen Vergangenheit und Gegenwart stark aufeinander einwirken. Abrupt verlassene Orte, Ort, die keine Erlösung gefunden haben.‘ Horatio schickt Mi-Ra und Artur auf eine pilzinduzierte Reise.
Mit der Existenz von Parallelwelten haben sie ja schon Philosophen zu allen Zeiten beschäftigt. Kann man sich in der vierten Dimension auf einen Zeitstrahl nach vorne oder hinten bewegen? Gibt es eine Timeline? Ist etwas weniger real, nur weil man es nicht sieht? Interessante Fragen.
So sehr mich ‚Das vorläufige Ende der Zeit‘ auch anfangs reizte, es konnte mich nicht durchgehend fesseln. Das heißt, das Ende hat mich dann doch überrascht. Aber so in der Mitte musste ich mich fast zwingen, weiterzulesen. Da plätscherte die Handlung etwas müde dahin.