Zeit- und Gesellschaftsportrait
Walser lässt in seiner Novelle zwei Ehepaare auftreten, die sich zufällig im Urlaub am Bodensee begegnen. Helmut und Klaus sind ehemalige Schulkameraden und haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. In ...
Walser lässt in seiner Novelle zwei Ehepaare auftreten, die sich zufällig im Urlaub am Bodensee begegnen. Helmut und Klaus sind ehemalige Schulkameraden und haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. In der Schulzeit noch Freunde, könnten sie nun kaum unterschiedlicher sein. Während Helmut introvertiert ist und sich gerne zurückzieht, ist Klaus aufdringlich und voller Energie. Gegen den Willen von Helmut und durch Klaus’ Initiative beginnen die beiden Paare Zeit miteinander zu verbringen.
Im Laufe der Erzählung fangen jedoch die Fassaden zu bröckeln an, Masken fallen und Rollen, die man sich gegenseitig vorgespielt hat, werden als solche entlarvt. Walser gelingt es meisterhaft, menschliche Beziehungen mit all ihren Verlogenheiten bloßzulegen. Er erzählt von gesellschaftlichen Erwartungen, die uns davon abhalten, wir selbst zu sein.
Die Novelle ist ein Zeit- und Gesellschaftsportrait, das durch seine Klarheit und sprachliche Virtuosität hervorsticht.