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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2017

Lustiger Lokal-Krimi ohne Tiefgang

Wildfutter
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Vitus Pangratz ist Kommissar außer Dienst. Seinen Ruhestand verbringt er nun mit Naturfotografie. So auch an diesem folgenschweren Tag an dem er eine Hand im Wildschweingehege findet. Die Hand gehört Marius ...

Vitus Pangratz ist Kommissar außer Dienst. Seinen Ruhestand verbringt er nun mit Naturfotografie. So auch an diesem folgenschweren Tag an dem er eine Hand im Wildschweingehege findet. Die Hand gehört Marius „Tiger“ Wild, dem örtlichen Fußballtrainer der U9. Doch wo ist der Rest der Leiche? Hat vielleicht Alois Steimer ein Mordmotiv? Er ist nämlich nun Tigers Nachfolger im Fußballclub. Vitus Pangratz will diesen Fall nicht seinen Nachfolgern bei der Kripo überlassen und ermittelt selbst. Dabei hilft ihm seine Tochter, die Journalistin Johanna „Jo“ Coleman.

Bei „Wildfutter“ handelt es sich um einen witzigen und unterhaltenden Krimi, der im Großen und Ganzen spannend ist. Allerdings hätten auch dreihundert Seiten gereicht um diesen Fall aufzuklären. Auf den restlichen knapp zweihundert Seiten geht es um Fußball. Es wird detailliert beschrieben, wie sich die Eltern, meist die Mütter, dafür einsetzen, dass ihre Sprösslinge vom 1. FC Rosenheim zum Bayern München aufsteigen können. Das war zwar stellenweise ganz nett und witzig, aber es gehörte nicht zum Fall und deshalb war es eher unnötig. Der Fall an sich war nett aufgezogen. Es traten einige Charaktere auf, die gegen Ende alle etwas miteinander zu tun hatten. Schritt für Schritt kommt der Leser dem Täter näher. Wirkliche Ermittlerarbeit suchte man allerdings vergeblich. Die Charaktere wurden nicht sehr tiefgehend beschrieben, so dass sie einem eher fremd blieben. Das fand ich sehr schade. Vor allem Vitus Pangratz und Jo hatten einiges an Potenzial, hier hätte man noch mehr rausholen können.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen, so dass es ein Leichtes war über die Seiten zu fliegen. Teilweise war es etwas derb, wodurch das Geschriebene nicht sehr realistisch gewirkt hat. Für einen Rosenheim-Krimi kam mir Rosenheim definitiv zu kurz. Denn es wurde lediglich der 1. FC Rosenheim erwähnt.
Da ich beim Lesen leider das Gefühl hatte, dass statt dem Mordfall eher der Fußball und die Frauengeschichten des Trainers im Vordergrund standen, vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Nette Fortsetzung

Wildeule
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Wieder einmal wird Gesine Cordes als Hilfskommissarin benötigt. Eigentlich ist Gesine Friedhofgärtnerin, doch in ihrem früheren Leben war sie Kommissarin. Deshalb erscheint es ihr auch verdächtig, als ...

Wieder einmal wird Gesine Cordes als Hilfskommissarin benötigt. Eigentlich ist Gesine Friedhofgärtnerin, doch in ihrem früheren Leben war sie Kommissarin. Deshalb erscheint es ihr auch verdächtig, als bei einer Beerdigung der Sarg nicht richtig verschlossen ist. Dann passiert, was passieren muss: der Sarg öffnet sich. In ihm drin ist nicht die ältere Dame, deren Bruder trauernd neben dem Sarg steht, sondern der Bestatter! Sehr schnell steht Gesines bester Freund Hannes unter Verdacht seinen Geschäftskonkurrenten ausgeschaltet zu haben. Hat sich Gesine wirklich so in ihrem Freund getäuscht und ist er fähig einen Menschen zu töten? Gesine geht der Sache nach.

Dies war nun der dritte Fall für Gesine Cordes. Mit jedem Band wächst Gesine einem mehr ans Herz, vor allem weil man sie immer besser kennenlernt. Sie war eine gute Kommissarin bis ihr Sohn tragisch verunglückte. Um nun immer in seiner Nähe sein zu können, beginnt sie als Gärtnerin auf dem Ostfriedhof, wo er begraben liegt, zu arbeiten. Doch das Ermitteln kann sie nicht lassen und so trifft sie immer wieder auf Ungereimtheiten oder gar auf Verbrechen rund um ihren Friedhof. Wie in diesem Band auf den toten Bestatter. Dieser Fall war nett zu lesen. Es war zwar spannend, aber so richtig fesseln konnte es mich nicht. Für mich war es eine nette Fortsetzung der ersten beiden Bände, allerdings auch nicht mehr. Neueinsteigern in diese Reihe würde ich diesen Band nicht empfehlen. Es fehlt zu viel an Vorwissen. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, macht mit diesem Band nichts falsch. Ich persönlich war allerdings nicht zu begeistert. Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen. Und der Handlungsaufbau war gut gemacht und nachvollziehbar. Die Charaktere sind gut beschrieben, so dass man sie sich vorstellen kann. In Gesine kann man sich auch hineinversetzen. Allerdings fehlte mit etwas mehr Spannung. Es war doch ein einfacher und durchschaubarer Kriminalfall. Deshalb vergebe ich leider nur drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Kampf um Gutshaus

Altenstein
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Erzählt wird die Geschichte von Konrad Graf von Kolberg. Er wurde als zehntes Kind von Agnes und Kuno in Ostpreußen während des zweiten Weltkrieges geboren. Konrad ist der langersehnte Sohn der Familie ...

Erzählt wird die Geschichte von Konrad Graf von Kolberg. Er wurde als zehntes Kind von Agnes und Kuno in Ostpreußen während des zweiten Weltkrieges geboren. Konrad ist der langersehnte Sohn der Familie und deshalb der Liebling. Ihm wird später auch nahegelegt das alte Familienanwesen „Altenstein“ wieder zurückzuholen.

Mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ich habe eine spannende Familiengeschichte erwartet. Bekommen habe ich leider eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die anfangs sehr verwirrend waren. Es gibt viele handelnde Personen, die der Leser erst nach und nach kennenlernt. Auf den ersten 100 Seiten hatte ich deshalb noch Probleme sie richtig zuzuordnen und die Zusammenhänge zu finden (falls es welche gab). Hilfreich ist hier die Auflistung der Personen zu Beginn des Buches. Die Handlungen finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Die einen noch während des zweiten Weltkrieges, andere in der Gegenwart zur Zeit der Wende und zwischen den Jahren 2000 und 2005. Durch diesen Wechsel in der Zeit erlebt der Leser die Vergangenheit selbst mit. Die Zeitsprünge waren gut eingebaut und haben thematisch sehr gut zueinander gepasst. Beispielweise erinnert sich eine Person im Jetzt an die Vergangenheit und schon beginnt ein neues Kapitel, das 1945 spielt. Oder wenn der Leser Hintergrundwissen braucht wird ein Vergangenheitskapitel dazwischen geschoben.
Enttäuscht hat mich in diesem Buch, dass es für mich keinen Leseanreiz gab. Es war nicht spannend. Es wurde lediglich die Geschichte der Familie erzählt. Von Anfang an war klar, dass die Familie ihr Haus wiederbekommt, da hier die Geschichte beginnt. Somit konnte man lediglich die Charaktere kennenlernen und erfahren, wie das Leben damals war. Ich hätte mir mehr Spannung und Handlung gewünscht. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet. Jeder hat seine Eigenarten und man kann sie charakterlich unterscheiden. Konrad scheint die Hauptrolle in diesem Buch einzunehmen. Er ist das jüngste von zehn Geschwistern, wird aber als erstes sterben. Auch wenn er als Kind schon einiges durchgestanden hat. Wirklich sympathisch war er mir nicht – er wirkte ein wenig verrückt. Die meisten seiner Geschwister leider auch.
Der Schreibstil ist allerdings sehr angenehm und lässt sich gut lesen!
Zusammenfassend hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen und es hat mich nicht sonderlich unterhalten, da es aber gut geschrieben ist vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Nette Fortsetzung

Mit Horst im Glück
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Nachdem Horst schon etwas länger in Pension ist, ist nun auch Gabi König ihrem Ehemann in den wohlverdienten Ruhestand gefolgt. Die Kinder sind mittlerweile auch alle aus dem Haus. Der Kater ist in der ...

Nachdem Horst schon etwas länger in Pension ist, ist nun auch Gabi König ihrem Ehemann in den wohlverdienten Ruhestand gefolgt. Die Kinder sind mittlerweile auch alle aus dem Haus. Der Kater ist in der Tierpension und somit haben die beiden endlich Zeit für einander und können Reisen. Dies tun sie auch und machen eine Kreuzfahrt. Doch schon gleich nach ihrer Rückkehr hat sie der stressige Alltag wieder erreicht. Es gibt viel zu tun. Horst renoviert bei Maxi, Gabi geht auf Lesereise mit Pater Engelmar und dann füllt sich nach und nach das leere Nest wieder und wird sogar noch voller als früher. Von RUHEstand keine Spur.

Dies ist nun der dritte Teil der Geschichte rund um Horst und Gabi König. Wie auch die beiden anderen Bücher war auch dieser Roman unterhaltsam und witzig. Allerdings war er meiner Meinung nach nicht nötig. Einen vierten Teil sollte es dann wirklich nicht gegeben, denn ich finde die Geschichte von Horst und Gabi ist auserzählt. Für Neulinge in diese Reihe ist dieser Band wohl nichts, da sind die beiden anderen deutlich lustiger. Dennoch habe mich auch durch diesen Roman unterhalten gefühlt. Stellenweise wurde es aber auch etwas langweilig und die Handlung schweifte ab. Der Schreibstil von Ingeborg Seltmann ist sehr angenehm. Dieser Roman lässt sich locker und flüssig lesen (bis auf wenige Stellen, an denen es langweilig war). Der Charaktere sind ausgereift und kommen sympathisch rüber. Allerdings haben sie schon durch die vorherigen Romane eine Figur angenommen. Letztendlich fand ich diesen Roman nett, um zu erfahren, wie es mit Gabi und ihrer Familie weitergeht, allerdings hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Deshalb gibt es von mir leider nur drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Hatte mir mehr erhofft

Vier Frauen und ein Sommer
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In diesem Roman geht es um vier Frauen Ende dreißig. Anfangs kennen sie sich nicht, aber bald sind ihre Leben miteinander verwoben. Jenny ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit ihrer ersten Schwangerschaft ...

In diesem Roman geht es um vier Frauen Ende dreißig. Anfangs kennen sie sich nicht, aber bald sind ihre Leben miteinander verwoben. Jenny ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit ihrer ersten Schwangerschaft ist sie zu Hause. Nun fällt ihr aber nach 14 Jahren die Decke auf den Kopf und sie will ihr Leben umkrempeln. Ihre alleinerziehende Frauenärztin Yüzil muss verkraften, dass ihr Sohn nun mit 23 auszieht. Dann gibt es noch eine weitere Patientin von Yüzil – Britta. Für sie stand immer die Karriere an erster Stelle, doch nun wünscht sie sich nichts sehnlicher als endlich schwanger zu werden. Doch dann trennt sie sich von ihrem Mann. Aber nach einem One-Night-Stand klappt es doch noch mit dem Nachwuchs. Die vierte im Bunde ist Jennys Freundin Melli. Ihr größter Traum ist es zu heiraten, doch dann betrügt ihr Freund und alles ist aus.

Bei diesem Roman handelt es sich um einen netten, unterhaltenden Sommerroman. Die vier Leben der Protagonistinnen werden sich, wie zu erwarten, mit der Zeit kreuzen. Leider fand dies für meinen Geschmack etwas zu spät statt. So dass sich der Roman meist nur um das Leben der einzelnen Personen gedreht hat und nicht um ihr Zusammenspiel. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und kamen sympathisch rüber. Gefallen hat mir, dass sie sehr unterschiedlich sind, aber dennoch zusammenfinden. Der Schreibstil von Lo Malinke hat mir gut gefallen. Er war locker und flüssig zu lesen.
Richtig vom Hocker gerissen hat mich dieser Roman aber leider nicht. Es gab zwar immer wieder Stellen zum Lachen. Aber die Geschichten waren für mich zu wenig aussagekräftig. Ich bezweifle, dass mir dieser Roman länger in Erinnerung bleiben wird. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen.