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Veröffentlicht am 27.03.2023

Wer kümmert sich um Oma?

Fremde Federn
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„Fremde Federn“ von Alina Lindermuth ist ein sehr einfühlsames Buch zur Thematik 24-Stunden-Pflege.

Klappentext:
Tom zieht bei seiner Großmutter ein und erfüllt ihr den Wunsch eines lang ersehnten Hühnerstalls ...

„Fremde Federn“ von Alina Lindermuth ist ein sehr einfühlsames Buch zur Thematik 24-Stunden-Pflege.

Klappentext:
Tom zieht bei seiner Großmutter ein und erfüllt ihr den Wunsch eines lang ersehnten Hühnerstalls im Garten. Die unkonventionelle Wohngemeinschaft funktioniert überraschend gut, bis Rosmarie nach einem Unfall nicht mehr allein zurechtkommt. Neben seinem Start-Up-Job ist Tom überfordert mit der Situation und entscheidet sich schließlich für ein 24-Stunden-Pflegemodell. Als dann Betreuerin Kata ins Haus kommt, blüht Rosmarie auf. Doch der zweiten, Josipa, traut sie nicht über den Weg. Hat sie es etwa auf die Hühner abgesehen?

Das Buch ist eine exquisit ausgeführte Hardcover-Ausgabe. Es verfügt nicht nur über einen Schutzumschlag, sondern das beige-braune Blütenmeer auf der Außenseite ist wunderschön. Erschienen ist der Roman 2023, spielt in der Gegenwart und ist in vier Abschnitte untergliedert, in die vier Jahreszeiten. Die Handlung spannt sich somit über ein Jahr, vom Frühling voller Tatendrang und Neubeginn, über den Sommer, der den Umbruch mit sich bringt bis zum Herbst und Winter, quasi symbolisierend, wie Rosmaries Realitätsbewusstsein langsam nachlässt und auch die Stimmung trüber wird. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft bis poetisch und liest sich trotz des doch ernsten Themas sehr leicht und angenehm.

Es ist kein Ratgeber, dennoch vermittelt der Roman einen realistischen Eindruck, wie schwierig das Leben mit einem demenzkranken Menschen ist, wie herausfordernd es ist, sich auf dessen Realitätsverlust einzustellen und wie viel Einfühlungsvermögen und Geduld man aufbringen muss. Fröhliche, berührende Momente lockern die Ernsthaftigkeit der Thematik etwas auf.

Die Handlung entwickelt sich durch Rosmaries Gesundheitszustand. Je schwieriger es mit ihr wird, desto herausfordernder wird es für ihren Enkel und die Betreuerinnen. Obwohl einerseits Tom im Mittelpunkt der Handlung steht, andererseits Rosmaries Wesensänderung, beleuchtet die Autorin durch die jeweils den Kapiteln vorangestellten Notizen der Betreuerinnen auch deren Perspektive. Letztlich endet die Geschichte sehr realistisch mit vielen Fragezeichen.

Die Protagonisten sind authentisch und gut vorstellbar dargestellt, nicht nur Tom, sondern auch Rosmaries Eigenwilligkeit und Verlorenheit, sowie die charakterlich verschiedenen Betreuerinnen. Tom wirkt sehr sympathisch. Er ist seiner Großmutter seit Kindheitstagen sehr zugetan. Er ist häuslich und fürsorglich, und er kümmert sich liebevoll um sie und fühlt sich für sie verantwortlich. Er möchte sich eigentlich in seinem neuen Job profilieren, gerät aber durch die einsetzende Demenz und Hilfsbedürftigkeit der Großmutter immer mehr unter Druck, beide Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Selbst als die 24-Stunden-Kräfte ihn unterstützen, ist es ihm nicht möglich, sich voll berufsmäßig einzubringen, trotz Home-Office und verständnisvollen Mitarbeiter*innen. Toms Charakter erschließt sich in vielen Facetten, seine Kochbegabung, die Begeisterung für seinen Beruf ebenso wie seine Überforderung und die Beziehungsprobleme. Ihm fehlt auch ein Mensch an seiner Seite, mit dem er seine Sorgen besprechen kann. Sein Dilemma wird sehr anschaulich dargestellt, ich konnte es sehr gut nachempfinden. Da sich Tom berufsmäßig mit der Aufzucht von Mehlwürmern und der Kreation von darauf basierenden Produkten befasst, erhält man en passant einen sehr interessanten Einblick in diese Materie.

„Fremde Federn“ hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und die Art und Weise, wie an das Thema herangegangen wurde, hat mich begeistert.

Eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Stille Wasser sind tief

Mexikoplatz
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„Mexikoplatz“ von Mina Albich ist ein spannender Whodunit-Krimi mit Wiener Flair und psychologischen Finessen.

Klappentext:
Wien, Mexikoplatz, drei Uhr morgens. Gruppeninspektor Felix Grohsman ist irritiert: ...

„Mexikoplatz“ von Mina Albich ist ein spannender Whodunit-Krimi mit Wiener Flair und psychologischen Finessen.

Klappentext:
Wien, Mexikoplatz, drei Uhr morgens. Gruppeninspektor Felix Grohsman ist irritiert: Als er am Tatort eintrifft, ist die Tote, die die Psychologin Nicky Witt hier gefunden haben will, spurlos verschwunden. Dann wird eine Studentin aus wohlbehüteten Verhältnissen als vermisst gemeldet. Grohsman begibt sich hinab in die Untiefen der Wiener Gesellschaft und stößt dabei auf alte Bekannte – und auf die Erkenntnis, dass nichts so ist, wie es scheint. Rein gar nichts.

Das Cover zeigt die abendliche Silhoutte der katholische Kirche St. Franziskus von Assisi, jener Kirche, die den Mexikoplatz in Wien symbolisiert. Das Buch erschien 2022, die Handlung spielt im Frühjahr 2018. Die 13 Kapitel sind - was ich persönlich immer besonders schätze - mit Datumsangaben versehen und umfassen jeweils die Ereignisse pro Ermittlungstag, sind demgemäß unterschiedlich lang, und in sich wiederum in Abschnitte, bedingt durch Szenenwechsel, unterteilt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Insbesondere als Wienerin fühlte ich mich sprachlich sehr wohl und heimisch, denn das Wienerische schimmert immer wieder durch.

Man wird gleich auf den ersten Seiten, beim Leichenfund, in die Geschichte hinein gesogen. Der Fokus liegt auf der Ermittlungstätigkeit der Polizei; dieser wird durch die parallel recherchierende Psychologin Nicky Witt und den Einblick in ihren Alltag und ihre Arbeit mit psychisch kranken Menschen bereichert. Die Orts- bzw. Perspektivenwechsel sowie etliche Cliffhanger gestalten die Handlung abwechslungsreich und spannend. Durch den großen Kreis an Verdächtigen, das stetige Auftauchen neuer Erkenntnisse und infolge unerwarteter Wendungen, hat man als Leser reichlich Gelegenheit zum Mitraten. Doch wie die Ermittler tappt man bis zuletzt im Dunkeln, bis zu dem Moment, wo der Täter entlarvt wird – und man ist überrascht.

Gruppeninspektor Felix Grohsman und Joe (Johanna) Kettler bilden ein recht konträres, sympathisches Ermittler-Duo. Der ältere, routinierte Kriminalbeamte behandelt die junge, neu zum Team gestoßene Kollegin mit der nötigen Mischung aus Strenge und Nachsicht. Sie ergänzen einander, er verfügt über Erfahrung, sie hat mehr Zugang zur modernen Technik. Die Protagonisten sind gut vorstellbar und lebendig dargestellt. Sie zeigen Stärken und Schwächen. Ein gut dosierter Einblick in ihr Privatleben, ihre Vorgeschichte und ihre Probleme rundet das Charakterbild ab. Nicky stellt mit ihrem psychologischen Fachwissen eine gute Ergänzung dar und könnte, wie es den Anschein hat, auch in Zukunft der Polizei assistieren. Die weitere Entwicklung der Protagonisten und deren Beziehungen birgt einiges Potential für Folgebände, auf die ich mich jetzt schon freue.

Mit „Mexikoplatz“ ist der Autorin ein spannender Debutroman gelungen, der mir kurzweilige Lesestunden beschert hat und den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Die Kraft der Liebe

Westwärts leuchten die Sterne
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Diese Novelle ist ein Zeitzeugnis der Generation, die kaum noch unter uns lebt. Rüdiger Marmulla berichtet über die Sinnlosigkeit und Schuld an einem Weltkrieg, der reihenweise junge Menschenleben auf ...

Diese Novelle ist ein Zeitzeugnis der Generation, die kaum noch unter uns lebt. Rüdiger Marmulla berichtet über die Sinnlosigkeit und Schuld an einem Weltkrieg, der reihenweise junge Menschenleben auf beiden Seiten der Schützengräben forderte. In diesem Punkt ist die scheidende Generation sich einig: So etwas darf nie wieder geschehen. »Westwärts leuchten die Sterne« ist eine Antikriegsnovelle. Während im Geschichtsunterricht Eckdaten vermittelt werden, erlebt der Leser dieses Buches hautnah die Realität eines jungen Soldaten inmitten des zweiten Weltkriegs. Und man erfährt, wie die Liebe den jungen Mann vor der Verzweiflung und vor dem Aufgeben bewahrte. (Klappentext)

Dies ist ja nicht das erste Büchlein, das ich von Rüdiger Marmulla gelesen habe. Ich liebe seine Art zu schreiben. Seine kleinen Geschichten haben eine ganz eigene Ausstrahlung. Er hat einen extrem minimalistischen Schreibstil. Einfache Sätze, wenig Details. Und trotzdem gelingt es ihm stets, Gefühle hautnah zu vermitteln. Dieses kleine Büchlein hat er posthum seinen Eltern gewidmet. Er schildert sehr einfühlsam, wie sich seine Eltern, sehr jung noch, mitten im Krieg, kennenlernten, sich jahrelang Briefe schrieben, auch einige Schlüsselerlebnisse seines Vaters während des Krieges, bis er als Versehrter heimkehrte.

Der Autor lässt viel Freiraum für das eigene Kopfkino. Ich hatte automatisch die Jugendfotos meiner eigenen Eltern vor Augen. Auch sie hatten sich gegen Kriegsende kennengelernt. Mein Vater war aufgrund einer Körperbehinderung nicht eingezogen worden. Dennoch war es schwierig. Er lebte in Wien, meine Mutter in der Steiermark. Auch sie schrieben sich Briefe.
Es gelingt dem Autor, obwohl diese Szenen nur kurz sind, sehr lebendig und sehr bewegend die Lebenssituation der Menschen von damals begreiflich zu machen. Man hatte keine Wahl. Man musste sich fügen, erdulden und sich gedulden, und letztlich das Glück haben zu überleben. Man kann die Emotionen und Intentionen der Menschen nachvollziehen. Man spürt die Kraft der Liebe, die Zuversicht und Hoffnung, das Gottvertrauen und das Verantwortungsbewusstsein, das ihnen die Kraft gab, ihr Schicksal zu bewältigen.

„Westwärts leuchten die Sterne“ ist ein Büchlein, das einen berührt und nachdenklich stimmt. Die Aktualität im Hinblick auf den Ukraine-Krieg ist erschütternd. Da passiert dasselbe sinnlose Leid wie es die Eltern des Autors und deren Zeitgenossen damals erfuhren.
Unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 05.03.2023

In der Kürze liegt die Würze

Eddies Coup
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„Eddies Coup“ von J.H. Willem ist ein spannender Kurzkrimi, ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimiserie.

Worum geht es?
Adam Starck ist ein ehemaliger, zwangspensionierter Kriminalbeamter. Eines ...

„Eddies Coup“ von J.H. Willem ist ein spannender Kurzkrimi, ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimiserie.

Worum geht es?
Adam Starck ist ein ehemaliger, zwangspensionierter Kriminalbeamter. Eines Tages finden er und seine Nachbarin Lizzie, eine Computerexpertin, die Leiche ihres Nachbarn Eddie. Da die Polizei den Fall nicht mit dem nötigen Nachdruck bearbeitet, beginnen Adam und Lizzie selbst zu ermitteln und kommen dahinter, dass Eddie nicht das war, was er zu sein schien, sondern in zwielichtigen Kreisen verkehrte.

Der Schreibstil liest sich flüssig. Die Kapitel sind kurz gehalten, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Das Buch erschien 2022 und spielt im Frühjahr 2021, Corona wird nicht erwähnt. Das Büchlein umfasst nur rund 130 Seiten, entpuppte sich aber trotz der Kürze als ausgezeichnet konzipierter Krimi mit zahlreichen Spannungsmomenten, Cliffhangern und Action. Die Handlungsorte, das Umfeld und die Charaktere sind gut vorstellbar beschrieben. Die Symbolik des Covers durchschaut man allerdings erst, sobald man die entsprechende Szene im Buch gelesen hat.

Die Handlung verläuft geradlinig und übersichtlich. Man ist auch sofort mitten in der Geschichte. In einem Kurzkrimi gibt es nicht genug Raum für mehrere ineinander verschlungene Handlungsstränge und langwierige Verfolgung in die Irre führender Spuren. Trotzdem hält sich die Spannung durchgehend auf gutem Niveau. Dazu tragen wesentlich die Perspektivenwechsel bei. Zeitweise ermitteln Adam und Lizzie getrennt, zudem erfährt man auch die Gedanken und Aktionen von Opfer und Täter. Dadurch gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich. Einige Cliffhanger, gefahrvolle Situationen und eine Portion Action steigern die Spannung zusätzlich.

Es ist in gewissem Sinne kein üblicher Whodunit-Krimi, da man (als Wissensvorsprung zu den Ermittlern) den Täter bereits kennt, das Miträtseln, wer der Mörder sein könnte, somit wegfällt. Das Rätsel besteht in diesem Fall in der Motivsuche und die Spannung kreiert sich aus den die Hintergründe so nach und nach aufdeckenden Aktionen des Ermittler-Duos.

Das Duo Adam und Lizzie wirkt sympathisch, lebendig und vielversprechend für zukünftige Fälle. Für einen erfahrenen, schon etwas älteren Kriminalbeamten agiert Adam allerdings sehr spontan und leichtsinnig, was ihn immer wieder in prekäre Situationen bringt.

„Eddies Coup“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Aufgrund seiner Kürze eignet sich der Krimi ideal für zwischendurch, man kann das Buch locker in einem Rutsch auslesen. Es hat mir spannende Lesestunden bereitet und große Lust auf weitere Fälle der beiden gemacht.

Eine 5-Sterne-Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Geschmiedete Mordpläne

Mostviertler Grafen
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Mit „Mostviertler Grafen“ ist Helmut Scharner wiederum ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit gelungen; es ist mittlerweile der 5. Fall dieser Reihe.

Worum geht es?
Ein angesehener Mostviertler Schmied ...

Mit „Mostviertler Grafen“ ist Helmut Scharner wiederum ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit gelungen; es ist mittlerweile der 5. Fall dieser Reihe.

Worum geht es?
Ein angesehener Mostviertler Schmied wurde ermordet. Als Täter kommen zahlreiche Personen in Frage – Konkurrenten ebenso wie eifersüchtige Ehemänner, denn er war nicht nur tonangebend unter den Schmieden und nicht allseits beliebt, sondern auch ein Frauenheld. Dann geschieht ein weiterer Mord …

Das Cover vermittelt sehr eindrucksvoll das Umfeld, in dem dieser Krimi spielt, nämlich das Schmiedehandwerk. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in Niederösterreich, und zwar im Mostviertel, im Oktober 2022, mit Rückblenden auf Juni desselben Jahres. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, jeweils mit Orts- und Zeitangaben versehen, was ich immer besonders schätze, weil man den Ermittlungsablauf chronologisch optimal nachvollziehen kann.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist bildhaft und dialogreich. Obwohl es eine Reihe ist, steht der Fall für sich alleine, man muss also die Vorgängerbände nicht kennen. Für mich war dies das zweite Buch mit dem sympathischen Major Brandner, dem nunmehr eine junge, noch unerfahrene, charakterlich interessante Kollegin an die Seite gestellt wurde. Durch die neue Konstellation ergibt sich auch im Teamwork so manch knifflige Situation, die der erfahrene Brandner exzellent meistert.

Ein Merkmal dieser Krimis ist auch (was ich als sehr angenehm empfinde), dass es keine grausig-detaillierten Beschreibungen der Mordopfer gibt. Der Schwerpunkt liegt auf der zeitaufwendigen Ermittlungstätigkeit, den Befragungen, Beobachtungen; kombiniert mit kurzen Einblicken ins Privatleben der Kriminalbeamten, wodurch diese authentisch und lebendig werden. Zur Abrundung der Charaktere tragen auch die in Kursivschrift zwischengeschobenen Gedanken der Ermittler bei.

Es ist ein typischer Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit, anschaulichen Schilderungen der Landschaft und in diesem Fall auch interessanten Informationen über Ybbsitz, das man die Schmiedehauptstadt Mitteleuropas nennt. Selbst ich als Österreicherin habe davon nur ansatzweise gehört und kenne diese Region meines Heimatlandes noch nicht. Bin aber jetzt neugierig geworden, einmal hinzufahren.

Die Handlung entwickelt sich so nach und nach. Die Spannung bleibt stets am Köcheln, nicht zuletzt auch durch die Perspektivenwechsel – Brandner und seine Kollegin Lindner ermitteln meist getrennt. Durch den großen Kreis an Verdächtigen, das stetige Auftauchen neuer Erkenntnisse und infolge unerwarteter Wendungen, hat man als Leser reichlich Gelegenheit zum Mitraten. Doch wie die Ermittler, so verfolgt man lange Zeit über die falschen Spuren und wird letztlich – nach einem packenden Showdown – von der schlüssigen Lösung des Falles überrascht.

„Mostviertler Grafen“ hat mir nicht nur spannende Lesestunden beschert, sondern mir auch einen Teil meines Heimatlandes nähergebracht, den ich bislang nicht kannte. Brandner und Lindner bilden ein vielversprechendes Team – ich freue mich schon auf deren nächsten Fall!

Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 5 Punkte.

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