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Veröffentlicht am 14.01.2018

Bei so einem Thriller werden die Schönheiten des Fjords zur Nebensache.

Woman in Cabin 10
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Woman in Cabin 10
Ruth Ware
Dezember 2017, dtv premium

Fee erzählt vom Inhalt
Die Journalistin Lo wird in ihrer Wohnung überfallen. Danach macht sie aus beruflichen Gründen eine Kreuzfahrt. In der ...

Woman in Cabin 10
Ruth Ware
Dezember 2017, dtv premium

Fee erzählt vom Inhalt
Die Journalistin Lo wird in ihrer Wohnung überfallen. Danach macht sie aus beruflichen Gründen eine Kreuzfahrt. In der ersten Nacht wird sie gleich Zeugin eines Mordes. Doch fast niemand glaubt ihr, weil sie viel Alkohol getrunken hat und Antidepressiva gegen Panikattacken nehmen muss. Ben, ihr Ex, glaubt ihr, aber sie verdächtigt und beschuldigt ihn des Mordes. Sie hat kein Internet und kein Handyempfang, wird aber nicht stutzig, dass sie mit niemanden außerhalb des Schiffs Kontakt aufnehmen kann. Ihr Freund vermisst sie, obwohl sie sich gestritten haben, bevor sie aufs Schiff ging. Bevor sie das erste Mal an Land gehen, wird sie nach unten gelockt. Dort wird sie eingesperrt und ohne Licht in einer winzigkleinen Kabine ihren Angst- und Panikattacken allein gelassen. Ihre Mitpassagiere denken, sie wäre von Bord gegangen und zu früh abgereist.

Fee meint zum Buch
Schon lange hab ich kein soooooo spannendes Buch mehr gelesen. Ich fand es vor allem gut und interessant, dass nebenher immer so Zeitungsartikel und Facebookgruppenkommentare eingestreut wurden. Wie sich ihre Familie Sorgen machte, weil sie spurlos verschwunden ist.

Als kleiner Wehrmutstropfen empfand ich, dass der Raub in ihrer Wohnung nicht aufgeklärt wurde.

Also es ist definitiv kein Krimi mit Lokalkolorit, erst als sie vom Schiff unten ist, bekommt man ein klein wenig von der norwegischen Fjordlandschaft mit. Dafür würde ich sagen, dass es eine Art softer Psychothriller ist. So in etwa wie das Mädchen von Stephen King.

Man leidet mit Lo mit. Mit ihrer Familie wird man nicht so warm.

Ständig werden irgendwelche Fährten und Spuren gestreut, so dass man keine Ahnung hat, wer jetzt der Mörder ist und ob es überhaupt einen Mörder gibt. Allerdings muss ja irgendwas passiert sein, da Lo bedroht wird, die Wimperntusche wird geklaut und das Handy auch.

Irgendwie fand ich jetzt nicht wirklich das das Kreuzfahrtschiff ein wirkliches Luxusschiff ist. Das Bad ok, das hätte ich gerne adoptiert und bei mir zuhause gehabt, aber sonst, das Essen oder so und die Wellnessbereiche fand ich jetzt nicht wirklich der Brüller. Allerdings waren die Beschreibungen so gut, dass man sich das Schiff vorstellen konnte.

Die Charaktere waren faszinierend und da hätte man vielleicht doch noch ein bisschen feilen können, aber vielleicht war das ja Absicht, dann hätte man sofort gewusst, wer was getan hat und wieso und weshalb.

Es wird aus der Sicht von Lo Sicht erzählt, in Ich-Form.

Ich finde es echt sehr faszinierend und interessant, wie man aus so einem bisschen so ein Buch über 380 Seiten machen kann, ohne dass ich je an Spannung verloren hätte.

Bisher kannte ich die Autorin noch nicht, sie hat auch das Buch im dunklen, dunklen Wald geschrieben, dass ich nun unbedingt auch noch lesen muss. Scheinbar werden beide Bücher verfilmt, was ich mir bei diesem Buch sehr gut vorstellen kann und den Film auch unbedingt sehen möchte.

Der Charakter der Hauptfigur dieser Geschichte ist wirklich gut geschrieben, denn man kann sich wunderbar in sie einfühlen und in ihre Angstattacken und ich bin froh, dass die Autorin dies nicht noch mehr ausgebaut hat. Sie ist eine „Heldin“ mit vielen „sympathischen“ Schwächen und manchmal dachte ich, dass ist Frau Jerry Cotton. Denn der wird immer drangsaliert, geschlagen und heldenhaft wie er ist, bleibt er nicht im Krankenhaus und trotz Kopfschmerzen und anderen Sachen steht er seinen Mann. Und so ist Lo eine sehr sympathische Heldin, die trotz Panikattaken, Angst und wahnsinnigen Kopfschmerzen doch einiges richtig macht.

Vor allem das Ende (Seite 381/382) fand ich so toll, dass ich mich gefragt habe, ob ich was verpasst hatte. Weiter will ich da nicht drauf eingehen, da ich sonst viel zu viel verrate. Auch war es schon, sie noch ein kurzes Stück begleiten zu können. Wie wäre es mit einer Fortsetzung? Ein neuer Thriller mit dieser symphatischen Heldin?

Fazit
Ein schöner Thriller für zwischendurch. So spannend, dass er – eigentlich – viel zu schnell ausgelesen ist.

Veröffentlicht am 21.08.2017

~~~Ein Wahnsinnsthriller~~~~

Kein guter Ort
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Fee erzählt von der Geschichte

Kari ist Kommissarin und ihr Kollege wird umgebracht. Noch am selben Abend machen sie den Täter dingfest. Doch in der Disco wo eine Gruppe auftritt, trifft Kari auf der ...

Fee erzählt von der Geschichte

Kari ist Kommissarin und ihr Kollege wird umgebracht. Noch am selben Abend machen sie den Täter dingfest. Doch in der Disco wo eine Gruppe auftritt, trifft Kari auf der Toilette auf Janne, die Tochter ihres Chefs, die vom Täter Drogen bekommen hat. Sie hat die Drogen gleich auf der Toilette eingenommen. Mit ihrem Chef entscheiden sie, dass sie statt in Bergen zu bleiben in die Klinik gehen soll, wo Arne ist. Kari bringt sie hin. In Arnes Büro hängt ein düsteres Photo eines Hotels. Janne ist so fasziniert, dass sie es unbedingt besichtigen will. Dadurch findet sie ein Tagebuch und ist somit voll in einem alten Mordfall involviert. Da Arne das Tagebuch auch lesen darf, hilft er ihr und ein Flüchtling ist auch daran beteiligt.


Fees Meinung

Ein Wahnsinnsthriller. Er steigert sich von einem sehr interessanten Buch zu einer Story, die man nicht mehr beiseite legen kann. Spannend wäre noch untertrieben. In diesem Fall würde ich dem Buch gerne 10 Sterne geben, statt nur 5. Die Steigerung erfolgt kontinuierlich bis zum Finale, wo alle zusammenkommen und man nicht weiß, wer alles überlebt.

Schön fand ich auch den norwegischen Lokalkolorit, man lernt doch so einiges. Ein paar Sachen musste ich erst mal nachschlagen und schauen, was das denn so genau ist. Auch fand ich die norwegischen Landeigenheiten sehr interessant und gut geschildert, von dem was ich bisher wusste, konnte ich einiges neue lernen. Vor allem die Landschaft rund um Telemark kannte ich noch nicht. Die Leute waren gut charakterisiert, so dass man sich die Norweger in diesem Landstrich gut vorstellen kann und sie auch verstehen kann.

Es ist mal aus der Sicht der Kommissarin, dann von Arne dem Psychologen, dann von dem Ehepaar, dann von Janne geschrieben. Man ist also bei all den wichtigsten Personen mal dabei. Irgendwie hab ich nicht mehr überlegt, wer der Mörder ist, ich hab einfach nur gelesen. Vor allem, weil der Autor auch viele falsche Fährten ausgelegt hatte und ich keine Lust hatte, da reinzutappen. Fand ich irgendwie genial, so hab ich ohne nachzudenken einfach nur gelesen und mich mitreißen lassen.

Von daher hab ich auch nicht darüber nachgedacht, warum ein Mal Drogen ok sind und ein Mal nicht. Bei Janne war das mit den Drogen nicht ok, aber dass Arne seine Pilze nahm und dazu noch Alkohol getrunken hatte und trotzdem Auto fuhr, das fand ich jetzt nicht ganz so gut, wenn ich darüber nachdenke. Es wäre auch nicht wirklich nötig gewesen, Kari und Arne Alkohol trinken zu lassen. Nur zur Erinnerung, in Norwegen gilt die 0 Promille Grenze. Das mit den Pilzen könnte ich grad noch so hinnehmen, auch wenn es da bestimmt andere Möglichkeiten gegeben hätte. Aber Alkohol in Norwegen am Steuer? Nee, also das fand ich jetzt gar nicht ok.

Natürlich ging es auch in diesem Buch – zumindest ein wenig – um Flüchtlingspolitik und es wurde aufgezeigt, dass Bürgerwehren auch Nachteile haben können. Zumal beides miteinander verwoben wurde.

Das Cover ist sehr gut gestaltet, da man dort schon die düstere Stimmung ahnt, die im Buch weiter geschrieben wird.

Mir gefiel am besten Arne. Weil er doch sehr viele Weisheiten hatte. Sein Charakter ist echt super beschrieben, die anderen auch, aber er hat was. Vor allem, man muss die beiden Bücher nicht lesen, die der Autor schon geschrieben hat, um mitzukommen und die Charaktere zu begreifen. Ich saß nie ratlos vor dem Buch, wie bei manch anderen Büchern. Aber ich werde auf jeden Fall die anderen beiden lesen, weil es mich gepackt hat. Bisher kannte ich den Autor nicht. Vor allem möchte ich gerne aus der Zeit lesen, wo Arne nach Norwegen auf diesen Bauernhof kam. Das scheint mir sehr interessant zu sein. Das Buch ist ein wenig esoterisch angehaucht, aber nicht zu sehr.

Gespannt bin ich auch auf die Fortsetzung, was passiert wenn Arne wieder zurück zum Polarkreis zieht. Zieht dann seine Freundin mit?


Fazit

Wer Stephen King liebt, sollte diese Serie auch lesen. Sie ist zwar etwas anders und ein bisschen weniger auf Psycho, aber nicht weniger spannend.



Veröffentlicht am 17.08.2017

~~~ Absolut ungewöhnlich!!! ~~~

Sonntags in Trondheim
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Fee erzählt von der Geschichte

Torunn ist vor fast 4 Jahren vom Bauernhof ihrer Verwandten geflohen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten. Der Bauernhof ist seit Jahren verwaist und Torunn hat ihr Erbe ...



Fee erzählt von der Geschichte

Torunn ist vor fast 4 Jahren vom Bauernhof ihrer Verwandten geflohen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten. Der Bauernhof ist seit Jahren verwaist und Torunn hat ihr Erbe noch nicht angetreten. Dann wird noch von ihren Verwandten erzählt, einem Bestatter. Dazu kommen noch mehr Verwandte, ihre Mutter, Erlend und Krumme, die mit Jytte und Lizzi 3 Kinder haben. Eine seltsame Familiensituation.


Fee meint zur Story

Zuerst fand ich es etwas lustig und hab überhaupt gar nichts geblickt. Irgend wann kam ich dann auf die Idee, die Softcoverumschläge innen genauer anzusehen und siehe da, der Fee ging endlich ein Licht auf. Erlend und Krumme sind schwul, Jytte und Lizzi sind lesbisch. Das Cover fand ich sehr schön und passend, allerdings verbirgt sich im Roman viel mehr, als man denkt. Wer zu Ende liest, der wird belohnt!

Und Tormod Nesthov, der Großvater von Torunn möchte nicht mehr aus dem Heim, in dem er sich sehr wohlfühlt. Klar, bei der Vorgeschichte auf dem Bauernhof. Hinten gibt’s dann noch ein gemaltes Bild von den lebenden Parteien. Da ich die ersten 3 Bände nicht kenne, habe ich, als ich die Leseprobe gelesen habe, an eine lustige Familiengeschichte gedacht. Tormod und Erlend konnte ich erst gar nicht zusammenbringen. Es gab dann mehr Tränen, bis dann alle glücklich waren.

Schon alleine die Idee, dass sich zwei Paare (1 x Schwule und 1 x Lesben) zusammentun, um Kinder zu haben, fand ich eine schöne Idee. Dass jede Partei für sich zusammenwohnt und jeweils irgendwie – im gewohnten Tagesablauf – sich um die Kinder sorgen, fand ich auch toll.

Die ganze Geschichte, jeweils aus einer anderen Sicht erzählt, am Anfang von Krumme und Erlend und dann von der eigentlichen Hauptperson Torunn, fand ich zu jeder Zeit des Buches sehr interessant und mitreisend. Teilweise werden bei Gesprächen nur 1 Person in Anführungsstrichen zitiert, während die andere Person praktisch zitiert wird. Ich fand die Schreibweise sehr interessant bzw. ungewöhnlich, das hat das Buch dann noch spannender und ungewöhnlicher gemacht. Es ist das verrückteste und tatsächlich ungewöhnlichste Buch, das ich je gelesen habe.

Allerdings muss ich sagen, die Charaktere blieben mir eher "fremd" und "unnahbar", aber vielleicht liegt es daran, dass ich die anderen Teile nicht kannte. Wobei, so am Schluss, konnte ich so richtig mit Torunn mitfühlen. Bei manchen Rezis hab ich gedacht, die haben nur den Anfang von Krumme und Erlend gelesen und deshalb so negativ gewertet, weil das wirklich verwirrend war, und nicht so spannend, allerdings faszinierend, wie ein Theaterstück, das man von weitem betrachtet. Man blieb bei diesem Teil eine wirklich fremde, dennoch interessierte Beobachterin. Das Problem ist, wenn man das verwirrende mal hinter sich gelassen hat, das nicht so amüsant ist, wie die Leseprobe verspricht, und dazu sich das Buch genauer ansieht (Stammbaum, Bild von den Neshovs), dann wird man belohnt, dass man das meiste versteht und von der Geschichte gefangen ist.

Ein paar mal konnte ich dann doch noch herzhaft lachen.

Fees Tipp:

Das Buch zu Ende lesen und sich das Cover innen und außen genau ansehen und auch begreifen. Oder erst mal die anderen 3 Bände lesen.

Fees Fazit

Ich bereue nicht, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Sollten mir irgend wann mal die anderen 3 Bände zufliegen, werde ich sie auch lesen. Muss aber jetzt nicht sein. Auf jeden Fall fand ich das Buch toll und kann es empfehlen (Bitte Fees Tipp lesen.).

Veröffentlicht am 11.08.2017

Ein schöner Quickie

Mord im Herbst
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Fee erzählt von der Geschichte
Kurt Wallander möchte gerne ein Haus im Grünen kaufen. Da bietet ihm sein Kollege eins an und als er es sich Sonntags ansieht, stolpert er prompt über eine Handskellet bzw. ...


Fee erzählt von der Geschichte
Kurt Wallander möchte gerne ein Haus im Grünen kaufen. Da bietet ihm sein Kollege eins an und als er es sich Sonntags ansieht, stolpert er prompt über eine Handskellet bzw. eine Leiche. Natürlich ermittelt er und findet noch viel mehr heraus.

Fee meint dazu
Wie immer fand ich es von Anfang an spannend und konnte das Buch erst zur Seite legen, als ich die 135 Seiten gelesen hatte. Dass ich die Charaktere mag und sehr interessant finde, ist ja normal. Ich glaube, ich habe jeden Wallander Krimi gelesen, den Mankell geschrieben hat und ich hab mich so unglaublich gefreut, als ich diesen bei einer Tauschbörse fand. Ich war auch nicht enttäuscht.
Besonders gefiel mir das Nachwort, weil ich da allerlei Neues erfahren habe. Wie der Krimi entstand, warum er erst in Holland 2004 erschien und dann für deutschsprachige Leser erst in 2013.
Außerdem werden am Ende des Buches noch mal alle Wallander-Krimis mit kurzer Inhaltsangabe beschrieben und zwar in der richtigen Reihenfolge. Das fand ich auch sehr gut und ich erinnerte mich an viele der spannenden Fälle.
Der Krimi ist sehr logisch aufgebaut und man könnte sich vorstellen, dass es so einen Kriminalfall tatsächlich gab.
Die Charaktere erkennt man auch wieder, wenn man einen oder mehrere Wallander Krimis gelesen hat. Die Reibereien mit seiner Tochter Linda, oder wie sich Wallander festbeißt und allen Spuren nachgeht.

Fees Fazit
Ein super schöner Quicki, für alle, die gerne schwedische gute Krimis lesen.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Hin und weg, von Hapes Buch ;-)

Ich bin dann mal weg
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Fee erzählt vom Inhalt (Kurzversion)

2001 beschließt Hape, nachdem er gesundheitliche Probleme hatte, seinen diesjährigen Urlaub anders zu gestalten. In einer Düsseldorfer Buchhandlung sucht er nach seinem ...

Fee erzählt vom Inhalt (Kurzversion)

2001 beschließt Hape, nachdem er gesundheitliche Probleme hatte, seinen diesjährigen Urlaub anders zu gestalten. In einer Düsseldorfer Buchhandlung sucht er nach seinem neuesten Reiseziel. Jacobsweg der Freude heißt das Buch und zuerst ist er nicht besonders davon angetan, dann lässt er sich mitreißen und bereitet alles vor. 6 Wochen wandern, als Coach-Potatoe.

In Bordeaux fängt sein Bericht an und da merkt man schon, dass es nicht einfach wird, dank des Hotels und der tristen Stadt, die ihm noch in Erinnerung ist, in dem er übernachtet und der Bahnbeamtin, die behauptet: Saint-Jean-Pied-de-Port gibt es nicht. Den Anfangsort seiner Wanderung sollte es nicht geben? Er wusste sicher, dass es diesen gab und beharrte auf die Fahrkarte, die er dann auch irgendwann endlich bekam.

Erstmal kauft er sich in dem genannten Startort einen Wanderstock, was sich als Glücksfall für ihn herausstellt. Zuerst lief er noch alleine, danach macht er seine Reisebekanntschaften und am Schluss läuft er nach vielen Schwierigkeiten und einigen wenigen Bus-Etappen in Santiago de Compostella ein.
Es gibt einige schwarz-weiß Bilder von seiner Wegwerfkamera, die sehr aussagekräftig sind und da kann man sich dann auch ein „Bild“ von seinen wichtigsten Wegbegleiterinnen machen. Schade, dass das nur schwarz-weiß ist, das knallrote T-Shirt von Anne hätte ich gerne in Farbe gesehen.

Inhalt und Meinung

Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Am Anfang fallen ihm noch einige parallelen zu seinem Aufstieg im Showgeschäft ein und ich dachte schon, was für ein schreckliches Buch. Dann wurde das aber immer weniger und er beschrieb seine Tage und die Menschen, die er traf und die Landschaften. Erst später wird ihm bewusst, wie mörderisch die Tour ist. Sein gelesenes Buch scheint den Weg verklärt zu haben oder irgendwie was unterschlagen zu haben oder aber er kann nicht lesen, wie so manches Mitglied hier. Jedenfalls ist der Weg mörderisch und voller Strapazen. Er beschreibt die Menschen, die er kennenlernt. Er lernt, dass alle eine positive Seite haben, die ihm auf seinem Weg weiterhilft. Irgendwie passt immer eins zum anderen. Wenn er aufgeben will, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Er bekommt viele Erkenntnisse. Jeder Tag hat ein Fazit und er lernt sehr viel daraus.

Die Strecke, die er läuft, kann man gleichsetzen mit dem Verlauf des Lebens. Das ist auch nicht immer einfach und selbst Hape hatte es wohl nicht immer einfach. Man muss ruhiger und geduldiger sein, das lernt Hape und das lerne ich auch. In dem Buch steckt sehr viel Wahrheit, vor der man sich nicht verschließen kann, weil sie stimmt. Sie ist nämlich wahr, wirklich wahr. Er ist nicht direkt auf der Suche nach Gott, er ist auf der Suche nach sich selbst. Und er findet sich. Das ist nicht einfach. Genauso wenig, wie für Hape der lange Weg zu vielen Erkenntnissen. Er hat aus dem Weg und den Schwierigkeiten wichtige Fortschritte in seinem Leben gemacht. Hape genießt das Wandern gedankenlos, er denkt an nichts, an wirklich nichts, so verläuft er sich und findet doch tatsächlich eine Abkürzung von etwa 2 km.
Gegen Ende des Buches, da gibt es eigentlich sein Leben in Deutschland nicht mehr. Er denkt nicht mehr viel. Er genießt, tut was er tun muss oder will. Er bemerkt, dass das alles richtig ist. Denn wenn er etwas so beschließt und das auch ausführt, fügt sich etwas anderes. Zum Beispiel, dass er seine wichtigen Weggefährtinnen wieder trifft. Gedankenlos, das ist es. Nicht das böse Gedankenlos, sondern wirklich wandern ohne einen bösen Gedanken.
Wichtig ist, wenn einem was fieses Widerfahren ist, muss man den Gedanken daran fallen lassen, es verflüchtigt sich und ist weg. Vorbei. Nicht mehr das Gehirn damit belasten, damit macht man sich selber krank. Nein, einfach geschehen lassen. Vergessen, ruhiger werden, ausgeglichener werden.
Man lernt auch, dass sich folgendes bewahrheitet: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Was bedeutet: Wie man auf die Menschen zu geht, kommt es oft zurück. So hat er denn auch einen Schatten-Menschen. Aber mehr möchte ich nicht verraten.

Fees Fazit

Also wie ihr schon gelesen habt, ich bin total begeistert von dem Buch und das findet auch gleich eine neue Leserin. Ich kann dieses Buch wirklich JEDEM empfehlen und bin total begeistert davon. Klar, dass ich hier 5 Sterne gebe.