Leider sehr schwache Story
Die kleine RittereuleDie kleine Eule wollte von Anfang an Ritter werden. Doch dieser Traum bleibt immer fern und niemand traut der kleinen Eule zu, diesen zu verwirklichen. Doch dann verschwinden immer mehr Ritter aus der ...
Die kleine Eule wollte von Anfang an Ritter werden. Doch dieser Traum bleibt immer fern und niemand traut der kleinen Eule zu, diesen zu verwirklichen. Doch dann verschwinden immer mehr Ritter aus der Burg und neue sind so gefragt wie nie. So bekommt zur Verwunderung aller auch die kleine Eule eine Chance, sich zu beweisen. Trotz ihrer kleinen Größe besteht sie die Ausbildung, sogar mit Auszeichnung und hält nun Nachtwache auf der Burgmauer. Eines Abends hört sie jedoch ein kräftiges Flügelschlagen. Etwas Großes kommt auf sie zu. Wird die kleine Rittereule diese Gefahr überstehen können?
Mir gefiel der Titel dieses Bilderbuches, der eigentlich schon vermuten lässt, dass die kleine Eule sich in irgendeiner Art und Weise als kleiner Ritter beweisen muss. Eine kleine Andeutung der Gefahr findet sich auch schon auf dem Cover. Beim Aufschlagen des Buches staunte ich über die wirklich tollen Illustrationen, die zwar etwas verwaschen wirken, aber mich sofort in der Zeit zurückversetzen. Natürlich ins Mittelalter und die Zeit der Ritter, wo die Eule wohlbehütet bei Mutter und Vater aufwächst. Für Kinder gibt es jede Menge zu entdecken. Fahnen, Rüstungen, Holzspielzeuge, Drachenfiguren, mittelalterlich anmutende Plakate. Besonders einfallsreich fanden wir z. B. das Tablett voller Mäuse, das Mutter Eule in der Küche kredenzt. Überwältigend groß werden die "richtigen" Ritter dargestellt. Das beeindruckt nicht nur die kleine Eule. Auf einem Gemälde im mittelalterlichen Stil stellt sich die Eule ihre zukünftigen Heldentaten vor. Die Bilder sprudeln wirklich über vor guten Ideen und wirken einfach kunstvoll.
Der Text hingegen ist sehr kurz. Auf den meisten Seiten steht jeweils nur ein kurzer Satz. Die Geschichte ist sprachlich sehr einfach gehalten und nicht besonders abwechslungsreich. Zum Bespiel findet man innerhalb von ein paar Seiten zweimal die Wendung "zu jmd. Überraschung". Das war dann schon etwas ärgerlich. Sehr durchsichtig ist dabei auch noch, dass Eule nur angenommen wird, weil so viele Ritter verschwinden und man gleich eine Vermutung hat, wohin. Die kleine Eule muss das Unmögliche also nicht mal aus eigener Kraft schaffen. Sehr schnell landet sie dann als Nachtwächter auf der Stadtmauer, wo bald der Grund für das Verschwinden der anderen Ritter auftaucht. Jetzt hatten wir eine List der kleinen Eule erwartet, die zurvor als sehr schlau beschrieben wurde. Was sie allerdings plötzlich hervor"zaubert" ist uns dann doch zu doof. Wenn es wenigstens ein mittelalterliches Essen von Eulerando gewesen wäre, aber so. Sicher hat der Autor das witzig gemeint, für uns passt diese Lösung des Problems aber überhaupt nicht zum Flair des restlichen Buches und ist eine sehr sehr simple Idee, die natürlich hervorragend funktioniert und dafür sorgt, dass überhaupt keine Ritter mehr verschwinden. Die kleine Eule ist der Held der Geschichte. Ende. So schön, wie die Illustrationen sind, die Story selber war enttäuschend oberflächlich. 2,5 Sterne