Platzhalter für Profilbild

SofieWalden

Lesejury Star
offline

SofieWalden ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SofieWalden über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2023

Aufbruch, Ausbruch aus geschaffenen Strukturen, von Angesicht zu Angesicht

Nur ein paar Nächte
0

Ben hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, dem seiner kleinen Familie, die nur aus ihm und seiner 12-jährigen Tochter Mia besteht. Mias zunehmendes Bedürfnis, mehr zu erfahren, über ihre Mutter und ...

Ben hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben, dem seiner kleinen Familie, die nur aus ihm und seiner 12-jährigen Tochter Mia besteht. Mias zunehmendes Bedürfnis, mehr zu erfahren, über ihre Mutter und warum sie nicht bei ihnen ist, Ben blockt es kategorisch ab, obwohl er in seinem Innersten weiß, das wird nicht mehr lange funktionieren. Und dann klingelt es an der Tür und sein Vater bittet um eine Bleibe, nur für ein paar Nächte, denn Bens Mutter hat ihn hinausgeworfen, weil er ihr untreu war. Nur wenig später, der nächste Schock. Mia wird von der Polizei nach Hause gebracht, weil sie versucht hat, allein nach Hamburg zu fahren und dort bei ihrer Mutter Antworten zu finden, wo ihr Vater sich bisher verweigert hat. Diese unerwartete Situation, das Aufeinandertreffen dieser drei Generationen, mit jeder Menge unbewältigtem Gesprächsbedarf, sie führt zum Aufbruch mühesam zurückgedrängter Emotionen, der vehementer Forderung nach Antworten, nach Auseinandersetzung mit den eigenen Entscheidungen, Fehlern, den weitreichenden Lebenslügen, die so viel Erstarrung und Distanz mit sich bringen. Und jetzt ist es da, das Unausweichliche, das sich in die Augen sehen und so auch die Möglichkeit, diesem 'in nur ein paar Nächten' die Chance abzuringen, ein neues Ist zu erarbeiten, das die Protagonisten frei gibt, für ein Leben, authentischer und mit einem stärkeren eigenem Bewusstsein als zuvor.
Mich hat diese Geschichte in seiner Fokussierung bezogen auf Raum und Personen, auch unter Einschluss der zweiten Zeitebene, sofort regelrecht in seinen Bann gezogen. So intensiv, kompakt, packend, ohne Wertung, aber mit viel Reflexion hat der Autor hier wirklich etwas geschaffen, das einen als Leser fesselt und begeistert. Und einen, fast schon zufrieden, zurücklässt, im Einklang mit der Gewissheit, so ist Leben.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Kindermädchen sein ist schwer, erst recht, wenns magisch wird

Fräulein Dezember und die Mondscheinbande
0

Fräulein Dezember schlägt sich so durchs Leben. Ihr Zuhause, einen Zirkus, gibt es nicht mehr und als Akrobatin hat man auch nicht gerade viele berufliche Möglichkeiten. Und so landet sie, mehr aus Zufall, ...

Fräulein Dezember schlägt sich so durchs Leben. Ihr Zuhause, einen Zirkus, gibt es nicht mehr und als Akrobatin hat man auch nicht gerade viele berufliche Möglichkeiten. Und so landet sie, mehr aus Zufall, als Kindermädchen bei Familie Mondschein. Raban heißt der Junge, auf den sie nun gut! aufpassen soll. Das ist bei keinem Kind leicht, aber wenn man magische Fähigkeiten wie in Rauch auflösen hat, dann ist das schon eine echte Herausforderung. Und wo ihre Kinder Magie verströmen, sind ja wohl die Erwachsenen nicht weit, siehe Herr Mondschein selbst, Schattenmann und zuständig fürs Gruseln in Kinderzimmern. Dass es hier echt zur Sache geht, kann man sich wohl denken und jeder andere wäre geflüchtet, nicht so Fräulein Dezember. Und das ist auch gut so, denn sonst wäre uns allen eine supertolle, magischgigantisch spannende Geschichte entgangen, ein Fantasyerlebnis, die es wirklich in sich hat.
Ein wahrlich magisches Leseabenteuer.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Monster sind wie du und ich und manchmal auch richtig nett, abenteuerlich

Ein Herz für Monster – Der Schattenschlinger
0

Berufe gibt es ja viele, aber die 8-jährige Ainu und ihre Mutter haben den besondersten Beruf überhaupt. Sie sind Monsterjägerinnen. Dafür sind sie viel unterwegs, denn Monster gibt es überall. Ainu hat ...

Berufe gibt es ja viele, aber die 8-jährige Ainu und ihre Mutter haben den besondersten Beruf überhaupt. Sie sind Monsterjägerinnen. Dafür sind sie viel unterwegs, denn Monster gibt es überall. Ainu hat nur das Problem, dass viele Monster ja gar nicht böse sind und die würde sie dann am liebsten behalten, was natürlich nicht geht. Eines Tages erhalten die beiden den Auftrag, den Sohn eines Dorfbürgermeisters zu retten, aus den Fängen eines Schattenschlingers, ein wahrlich gruseligen Monsterwesen. Das fühlt sich nach einer richtig gefährlichen Unternehmung an, aber Ainu lässt sich, im Gegensatz zu ihrer Mutter, nicht davon beeindrucken, stürzt sich hinein in dieses fantastische Abenteuer und wird zu Haltis einziger Chance auf Rettung.
Fantasy kann richtig schön sein. Diese Geschichte ist so voller Erleben, Spannung, kreativen Geschöpfen, einfach Abenteuer pur. Und mit der sympathischen Ainu als Heldin mittendrin und dem Einbringen echter Werte wie Gemeinsamkeit, Freundschaft, Mut und der Akzeptanz des Andersseins, wird dieses monstermässig schöne manchmal auch ziemlich lustige Tohuwabohu zu einem absolutes Lesevergnügen.
Und jetzt weiß man, Monsterbesuch kann durchaus auch etwas Schönes sein.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Ein Mädchen sucht nach Zugehörigkeit und wird fündig in einer magischen Welt

Juna 1: Waldwandler
0

Juna liebt die Natur. Von Pflanzen umgeben zu sein, sich mit ihnen zu beschäftigen ist ihr größtes Glück. Und dann darf sie in den Schulferien ihre Großtante auf einer Pflanzenforschungsstation besuchen. ...

Juna liebt die Natur. Von Pflanzen umgeben zu sein, sich mit ihnen zu beschäftigen ist ihr größtes Glück. Und dann darf sie in den Schulferien ihre Großtante auf einer Pflanzenforschungsstation besuchen. Da muss sie sich eine Weile nicht als Außenseiter fühlen, wie das in der Schule jeden Tag der Fall ist. Dort angekommen, ist Juna total glücklich über die Flora und Fauna, in der sie nun einen Weile leben darf. Und dann wird es regelrecht magisch. Sie entdeckt die Stadt der Waldwandler, Wesen, denen sie sich gleich sehr nahe fühlt. Sie hofft, hier akzeptiert, einbezogen zu werden, dazuzugehören. Aber das funktioniert leider nicht uneingeschränkt, auch hier werden ihr Misstrauen und Vorbehalte entgegen gebracht. Aber sie erlebt auch Freundschaft. Und natürlich gilt es, ein spannendes Abenteuer zu bestehen, herrlich umgeben vom intensiven Erleben der Natur., die uns wunderbar vor Augen führt, wie wertvoll sie doch ist. Diese Geschichte ist auf mehr wie eine Weise magisch und ein sehr gelungenes fantastisches Lesevergnügen.
Und es gibt Erzählpotential für noch ganz viel mehr. Ich freue mich darauf, denn es wird weitergehen, bestimmt schon bald.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Kriminalfall, Wissenswertes und jede Menge Urlaubsflair

SÜDNORD-Detektive (4)
0

Diesmal machen die Südnorddetektive Nora, Ronja, Jonas Lilli und Emil Urlaub am Meer. Mit Oma Clara und Opa Johann geht es auf den Bauernhof von Familie Petersen. Alle sind gespannt, was es hier so alles ...

Diesmal machen die Südnorddetektive Nora, Ronja, Jonas Lilli und Emil Urlaub am Meer. Mit Oma Clara und Opa Johann geht es auf den Bauernhof von Familie Petersen. Alle sind gespannt, was es hier so alles zu erleben gibt. Eine Menge und dazu sehr Verschiedenes, stellt sich heraus. Zwei der Kinder werden eingeladen, an einem Filmdreh über ein historisches Ereignis teilzunehmen. Um die Hanse und einen Bernsteindiebstahl geht es dabei. Und in einer Tierarztpraxis mitzuhelfen, ist auch eine tolle Sache. Aber dann kommts, in der Bernsteinwerkstatt eines Goldschmieds wird ein wertvolles Bernsteinschmuckstück gestohlen und die Südnorddetektive sind vor Ort. Natürlich heißt das, es gibt einen neuen Fall. Und der ist irgendwie mit der Handlung aus dem Filmprojekt verknüpft. Ganz schön kniffelig, aber wer den Trupp, vielleicht schon aus früheren Abenteuern, kennt, der weiß, die Fünf lassen sich nicht unterkriegen.
Diese Kinderbuchreihe hat sich mit seinen so angenehm normalen Geschichten und dem dazu passenden Buchambiente inzwischen einen festen Platz in der großen Auswahl an Detektiv-Freunde-Geschichten erobert. Und auch in dessen neuestem Band passt wieder alles zusammen, denn, die Mischung machts. Eine entspannte Urlaubsstimmung, sympathische (Kinder-)detektive, eine Menge interessanter Dinge rechts und links des Weges, Wissenswertes über die Hanse und das Thema Bernstein und dann der Kriminalfall selbst natürlich, da ist man auf jeden Fall mit ganz viel Lesefreude dabei.