Das Chaos der Adoleszenz
Der Rabe ist 8Nicht umsonst gilt die Pubertät als diffzile Zeit, weil es im Gehirn der Heranwachsenden zu massiven Umstrukturierungen kommt.
Wenn dann bei den betreffenden Personen erschwerende Umstände hinzukommen, ...
Nicht umsonst gilt die Pubertät als diffzile Zeit, weil es im Gehirn der Heranwachsenden zu massiven Umstrukturierungen kommt.
Wenn dann bei den betreffenden Personen erschwerende Umstände hinzukommen, egal ob nun objektiv oder subjektiv, dann kann das unter Umständen verhängnisvolle Ereignisse zeitigen.
Maja, sechzehn, ist kein unbeschwerter Teenager. Sie ist intelligent, hübsch und angepasst. Und wird von einer starken Ambivalenz schier zerrissen. Denn innerlich kocht sie vor Wut und Hass. Sie findet aber kein passendes Ventil, um diese "gesund" abzulassen.
Klebe ist ein Mitschüler, in den sie sich verliebt und dieser ist ein eher intellektueller Typus. Zumindest sieht er sich selbst so.
Er wird akustisch Zeuge, wie Angehörige des Lehrkörpers über ihn nicht gerade schmeichelhaft reden.
So schäumt ihn ihm selbst etwas auf, das bis über den Siedepunkt getrieben wird. Dergestalt verstärken sich die destruktiven Impulse der beiden Verliebten wechselseitig. Sie fassen einen letalen Plan, inklusive Waffe ...
Die Zerrissenheit und die Gedankenwelten der Protagonisten werden exzellent geschildert. Abwechselnd erfahren wir von ihren innersten Überlegungen und was sie derart antreibt und auch quält.
Kann und wird das Buch ein gutes Ende haben? Selbst lesen. Das Buch wird zum Schluss hin ein wenig zu atemlos und ein wenig überstürzt, aber das mindert dennoch nicht die Impression, die ich vom Gesamtwerk hier habe.
Die Tiefe überzeugt jedenfalls sehr und jede und jeder Erwachsene, Lehrer ohnehin, sollten mehr auf Kinder und Jugendliche achten, ohne dass das natürlich aufdringlich wird. Und gegenseitiger, angemessener Respekt sollte selbstverständlich sein. Denn Negatives speist nur das Zerstörerische, wie man im Extremfall der Amokläufe sehen kann. Wehret den Anfängen. Keiner hat es verdient, psychisch vernichtet zu werden, sonst kann der Backlash verheerend sein. Ich will natürlich nicht Gewalt entschuldigen, aber man kann zumindest, je nach Einzelfall, die Motivation nachvollziehen.
Danke, Corinna Antelmann!