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Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein Autor schreibt über Frauen

Weite Sicht
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Als Charlottes Mann Friedrich stirbt, lässt er nicht nur seine trauernde Witwe Charlotte zurück, sondern auch einen Brief in seinem Testament, dass das Leben für einige Frauen gehörig durcheinanderwirbelt! ...

Als Charlottes Mann Friedrich stirbt, lässt er nicht nur seine trauernde Witwe Charlotte zurück, sondern auch einen Brief in seinem Testament, dass das Leben für einige Frauen gehörig durcheinanderwirbelt! Ausserdem ändert sich räumlich einiges für Charlotte, denn nach dem Tod ihres Mannes zieht nicht nur ihre beste Freundin Sabine bei ihr ein, sondern auch ihre Schwester Gesine, die Probleme mit ihrem Mann hat. Wäre das nicht alles schon chaotisch genug, meldet sich ihre Jugendfreundin Bente bei ihr und stellt Charlottes Leben zusätzlich sehr auf den Kopf!

Zunächst einmal fand ich es sehr erfrischend, dass in diesem Buch einmal über Frauen jenseits der 50 geschrieben wird und diese in den Mittelpunkt der Geschichte rücken. Der Autor versteht es gekonnt, obwohl er selbst ein Mann ist, die Gefühle und Gedanken der ganz unterschiedlichen Frauen gut rüber zu bringen. Der Schreibstil war anfangs sehr mitreißend, hatte aber auch eine gewisse Schwere und Melancholie an sich, was einfach auch dem Thema Tod und Beerdigung geschulet war. Bis etwa zur Testamentseröffnung hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und es hat für mich keine Längen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt aber, der etwa den Mittelpunkt der Geschichte darstellt, hat die Handlung für mich ein wenig nachgelassen und es gab auch die ein- oder andere Passage, die etwas in die Länge gezogen war. Auch Charlotte konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht immer ganz nachvollziehen und fand sie teilweise ihren Mitmenschen gegenüber-gerade den Kindern- hart und unnahbar. Als die Geschichte dem Ende zuging, hat mich die Handlung dann aber wieder sehr mitreißen können und ich fand die Geschichte zu diesem Zeitpunkt dann auch noch sehr berührend und toll geschrieben!

Das Buch vereint auf jeden Fall sehr viele tiefgründige und wichtige Themen in sich, manchmal wurde es mir fast ein wenig zu viel aber das ist natürlich auch immer Geschmackssache. Die Protagonistinnen waren vom Charakter alle sehr unterschiedlich und wurden vom Autor sehr authentisch beschrieben, sodass es Spaß gemacht hat ihre Geschichte zu lesen.

Fazit: Ein sehr gut geschriebenes Buch, das einen nachdenklich zurück lässt und viele schwierige und tiefgründige Themen in sich vereint. Teilweise wirkte es etwas schwer und erdrückend auf mich, gerade im Mittelteil, aber ansonsten wirklich eine tolle Geschichte. Gerne empfehle ich sie interessierten Lesern weiter!

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Starke Frauen

Die Unternehmerin von Amsterdam
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Nach dem Tod der Eltern will die junge Lydia 1892 in Amsterdam eine Käsefabrik gründen.Die Aufgaben einer Dame in der oberen Gesellschaftsschicht erfüllen sie nicht, aber Frauen ist es zu dieser Zeit nicht ...

Nach dem Tod der Eltern will die junge Lydia 1892 in Amsterdam eine Käsefabrik gründen.Die Aufgaben einer Dame in der oberen Gesellschaftsschicht erfüllen sie nicht, aber Frauen ist es zu dieser Zeit nicht erlaubt, eigenständig ein Unternehmen zu führen. Mithilfe eines fortschrittsbegeisterten Bauern aus der Gegend, rückt der Erfolg in greifbare Nähe, obwohl die ungleichen Partner immer noch um Anerkennung kämpfen müssen ... Jahre später enthüllt Lydias Tochter das Geheimnis ihrer Herkunft – und durch den hereinbrechenden Krieg sind beide Frauen gezwungen, für das zu kämpfen, was sie lieben.

Der Schreibstil dieses historischen Romans war sehr bildhaft und leicht, da sind sie Seiten nur so dahin geflogen und der Lesespaß und Lesefluss waren garantiert. Dadurch konnte ich mir das damalige Amsterdam sehr gut vor meinen inneren Augen vorstellen und hatte viel Spaß daran die junge Lydia auf ihrem Weg zur Unternehmerin zu begleiten. Die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass ich immer weiter lesen wollte und das Buch kaum einmal aus der Hand legen wollte. Den ersten Teil, der sich um das Unternehmen der Käsefabrik und deren Forschritt dreht, habe ich sehr gerne gelesen und konnte dabei auch einiges mitnehmen, dass mir bis dahin nicht bekannt war. Ich lerne gerne durch Bücher und hier konnte ich mein Wissen wieder einmal erweitern. Der zweite Teil, der sich um Lydias Tochter dreht, handelt sehr viel vom ersten Weltkrie8 und ist stellenweise sehr düster.

Beide Protagonistinnen haben ihre Stärken und Schwächen gehabt und wurden daher sehr menschlich und authentisch dargestellt. Nach und nach sind mir beide ans Herz gewachsen und ich konnte mit ihnen mitfiebern.

Der erste Teil des Buches hat mir wirklich gut gefallen, der zweite Teil hat sich vermehrt um die Schrecken des Krie8es gedreht und mir ist hier das Unternehmerische und die Fabrik etwas zu kurz gekommen, daher einen Punkt Abzug. Ansonsten aber ein sehr guter und mitreißender historischer Roman, von dem ich wieder etwas lernen und mitnehmen konnte! Gerne empfehle ich das Buch Interessierten und Fans von historischen Romanen weiter.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Eine interessante Geschichte

Wolfskinder
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Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Jesse und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt ...

Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Jesse und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt wohnt. Doch seine Freundin Rebekka glaubt nicht daran, sie will die Siedlung verlassen. Dann verschwindet Rebekka und sie ist nicht die Einzige. In der Bergregion werden immer wieder Frauen vermisst. Journalistin Smilla, die vor Jahren ihre Freundin Juli in der Gegend verloren hat, sieht einen Zusammenhang.

Der Schreibstil dieser Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Mitreißend und vorallem voller Atmosphäre wird das karge Leben von Jackobsleiter im Vergleich zum modernen Leben in der Stadt geschildert. Ausserdem war der Schreibstil bildhaft, sodass ich die Siedlung in den Bergen und die ganze Natur immer vor meinen Augen hatte.

In Der Geschichte kommen sehr viele unterschiedliche Personen vor, teils in der Siedlung und teils unten in der Stadt. Mit wenigen Worten schafft es die Autorin ihre Charaktere zu beschreiben und ihnen Leben einzuhauchen, selbst den Nebencharakteren, die nicht so oft in der Geschichte vorkommen. Die ganze Geschichte ist mitreißend und interessant erzählt, stellt für mich aber in der ersten Hälfte des Buches nicht wirklich einen Thriller dar. Hier geht es eher um das Leben und den Umgang von Dorf-und Stadtbewohnern miteinander. Vorallem die Kinder und eine Lehrerin sind hier im Fokus. Erst nach und nach wird die Geschichte düsterer und entwickelt sich hin zum Thriller.

Das Hörbuch wird von vielen verschiedenen Sprechern gelesen. Dies hat dem Hörbuch eine zusätzliche Portion Abwechslung gegeben und man konnte die Charaktere so auch besser auseinander halten. Alle Sprecher haben einen guten Job gemacht.

Das Buch konnte mich zwar einerseits von sich überzeugen und ich habe es gern gehört, aber ich denke man hätte noch mehr rausholen können. Gerade das Motiv am Ende konnte mich irgendwie nicht so recht überzeugen und man hätte daraus mehr Gänsehautfeeling machen können.

Fazit: Eine sehr interessante Geschichte, die sich aber zum Thriller nach und nach entwickeln muss.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Abenteuerlich und ausführlich

Jack Bannister - Herr der Karibik
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Als sein Handelsschiff auf der Heimreise aus der Karibik von Piraten angegriffen wird, übernimmt der erste Offizier Jack Bannister das Kommando. Es gelingt ihm die Freibeuter abzuwehren und die Royal African ...

Als sein Handelsschiff auf der Heimreise aus der Karibik von Piraten angegriffen wird, übernimmt der erste Offizier Jack Bannister das Kommando. Es gelingt ihm die Freibeuter abzuwehren und die Royal African Company ernennt ihn daraufhin zum Kapitän einer neuen Galeone. Jack ahnt nicht, dass er die Beförderung vor allem den Affären seiner jungen Frau verdankt. Auf einem Maskenball wird er Zeuge ihres Verrats und Jack sagt nicht nur der mächtigen Company den Kampf an, sondern auch dem Königshaus der Stuarts und der als unbesiegbar geltenden Royal Navy...

Ich habe schon einmal ein Buch von Mac P. Lorne gelesen und weiss deshalb dass man bei diesem Autor immer sehr gut recherchierte Bücher erhält. Und da ich gerne über Abenteurer und Piraten lese und dies hier sogar mit historischen Begebenheiten verbinden konnte, habe ich das Buch sehr gerne und voller Interesse gelesen.

Der Schreibstil ist gut verständlich, der Autor versteht es aber auch den Leser zu fordern, da er sehr ausführlich schreibt. Die Seefahrt wird sehr anschaulich und bildhaft beschrieben, es gab aber auch die ein-oder andere kleine Länge in der Geschichte für mich, die einfach dieser Ausführlichkeit geschuldet ist.

Jack Bannister versteht es seine Manschaft und auch den Leser mitzureißen und nicht nur einmal findet man sich in brenzlichen Situationen wieder, die der Geschichte Spannung verleihen. Die Entscheidungen des Protagonisten wurden immer nachvollziehbar und authentisch geschildert. Ich habe den Herrn der Karibik auf jeden Fall mit diesem Buch besser kennen gelernt und bin dem Menschen dahinter ein Stück näher gekommen.

Fazit: Ein spannendes und sehr interessantes Buch über den "Herrn der Karibik", Jack Bannister, das ich nur weiterempfehlen kann, gerade an Leser, die es ausführlicher mögen.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Ein magischer Teewettkampf

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Ning muss nach dem Tod ihrer Mutter unbedingt das Leben ihrer kleinen Schwester retten, deshalb nimmt sie die Einladung zum Wettkampf der mächtigsten Tee-Magier des Reiches an, obwohl sie gar nicht für ...

Ning muss nach dem Tod ihrer Mutter unbedingt das Leben ihrer kleinen Schwester retten, deshalb nimmt sie die Einladung zum Wettkampf der mächtigsten Tee-Magier des Reiches an, obwohl sie gar nicht für sie bestimmt ist. Denn wer den Wettkampf gewinnt, hat einen Wunsch frei. So reist sie in die kaiserliche Stadt und betritt eine völlig neue Welt. Jede Runde ist ein Kampf auf Leben und Tod, und nichts als ein paar getrocknete Kräuter sind Nings Waffe. Ein Fremder scheint in ihr mehr zu sehen, doch wird er ihr wirklich helfen oder ist er für sie die größte Gefahr?

Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht um in dieses Buch reinzufinden, denn es ist mal eine ganz eigene und neue magische Welt, die sehr von der Teekultur und von chinesischer Kultur geprägt ist. Ich fand es sehr besonders und schön diese Welt zu erleben, weil es mal etwas ganz anderes war als die übliche Fantasy. Der Schrteibstil war einfach zu lesen und diese neue Welt wurde auch anschaulich und bildhaft beschrieben, sodass ich alles wunderbar vor Augen hatte.

Die Geschichte um den Wettkampf fand ich originell und interessant zu lesen. Das Buch besteht nicht aus sehr viel Action oder Brutalität, stattdessen wird auf eine ruhigere Spannung gesetzt. Einige Passagen im Buch waren mir persönlich etwas zu langatmig, diese hätte man kürzen dürfen, aber insgesamt konnte ich mich sehr schön in diese Geschichte hinein fallen lassen.

Ning war mir von Beginn an sympathisch und ich hatte sie schon allein aus dem Grund ins Herz geschlossen, weil sie ihre Schwester retten möchte und nicht aus niedrigeren Gründen den Wettkampf gewinnen möchte. Aber auch die anderen Personen und vorallem die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs fand ich interessant und teils geheimnisvoll.

Fazit: Eine sehr schöne und andere magische Welt, eine interessante Handlung und eine sehr sympathische Protagonistin lassen dieses Buch punkten. Gern spreche ich eine Leseempfehlung dafür aus.

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