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Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

Locker leichte Urluabslektüre

Wie wird man einen Herzog los in zehn Tagen
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Lady Cassandra Monroe hat ein Problem. Der Duke of Claringdon macht ihr den Hof. Doch die Lady will seine Avancen nicht. Da sie aber zu lieb und höflich ist, kann sie ihm keine Abfuhr erteilen. Dies soll ...

Lady Cassandra Monroe hat ein Problem. Der Duke of Claringdon macht ihr den Hof. Doch die Lady will seine Avancen nicht. Da sie aber zu lieb und höflich ist, kann sie ihm keine Abfuhr erteilen. Dies soll ihre Freundin Lady Lucy Upton lösen. Denn sie ist berüchtigt für ihre direkte Art und ihre scharfe Zunge. Doch der Duke lässt sich nicht verjagen. Stattdessen liefert er sich eifrige Wortgefechte mit der widerspenstigen Upton. Dies eskaliert in einem Kuss. Und plötzlich fangen die Probleme erst so richtig an.

Diese erfrischend freche Geschichte ist in der dritten Person geschrieben. Der Leser begleitet Lady Lucy bei ihren Erlebnissen, aber auch der Dereck, dem Duke of Claringdon. Der Schreibstil ist total leicht, mega lustig und vor allem raffiniert. Valerie Bowman nimmt den Leser auf ein unglaublich sympathische Reise mit. Alle Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, haben Tiefgang und sind authentisch. Die hitzigen Wortgefechte haben mich Tränen lachen lassen. Wer glaubt die Story Vorhersagen zu können, wird eines Besseren belehrt. Die Irrungen und Wirrungen sind unvorhersehbar, mitreißend und spannend. Die Geschichte baut sich logisch und chronologisch auf. Die Mischung aus Romantik, Humor und toll beschrieben Szenenbildern entführten mich aus meinem Alltag in die adlige Welt Englands. Vor allem die geistreichen Wandlungen geben dem Ganzen die entscheidende Würze.

Fazit: Vom Titel sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der ist unglücklich gewählt. Im Original der Titel passt wesentlich besser. Diese Liebesgeschichte ist witzig und wirklich schön zu lesen. Eine locker leichte Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Ein facettenreiches Buch

Das purpurne Hemdchen
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Sina Augustin will in ein neues Leben starten. Weg von der finsteren Vergangenheit, weg von Schuldgefühlen und weg von der erdrückenden Kleinstadt. Alles auf null setzten und ganz neu anfangen. In der ...

Sina Augustin will in ein neues Leben starten. Weg von der finsteren Vergangenheit, weg von Schuldgefühlen und weg von der erdrückenden Kleinstadt. Alles auf null setzten und ganz neu anfangen. In der großen und schönen Hansestadt Hamburg. Während Sina ihr Glück selbst in die Hand nimmt, trifft sie auf Samuel Kant. Obwohl Sina ganz automatisch Männern aus dem Weg geht und sie rigoros abweist, kommt sie gegen Sams Charme nicht an. Doch so sehr Sam sich auch um Sina bemüht, sie stößt ihn immer wieder weit von sich. Zu groß ist ihre Angst, dass er die wahre Sina kennenlernen könnte.

Diese Geschichte ist sehr aufwühlend. Ich lernte eine junge Frau kennen, die trotz widriger Umstände sich selbst eine Chance auf ein neues Leben geben möchte. Begleitet habe ich Sina durch die Erzählperspektive der dritten Person, was der Tiefgründigkeit keinen Abbruch tat.
Sara - Maria Lukas hat ein facettenreiches Buch erschaffen. Konnte ich in einem Moment herzhaft lachen, war ich im nächsten schon wieder tief betroffen. Sinas innerlicher Kampf war mit reißend, sehr emotional und glaubhaft dargestellt. Im Vordergrund stand nicht der Sex, sondern wie ein Mensch nach mehreren Schicksalsschlägen auf der einen Seite nicht aufgibt, aber auf der anderen Seite auch nicht wirklich mehr vertrauen kann. Sich selbst sein Glück nicht gönnen kann, weil doch diese bohrende Schuld nicht weichen will. Vor allem das Thema Angst ist hier besonders vielfältig ausgearbeitet worden. Sei es durch Bewältigungsstrategien, Sichtweisen über die Angst oder aber auch die Auswirkungen, die Folgen also. Das wird insgesamt raffiniert und authentisch dargestellt.
Die erotischen Szenen sind sehr schön und anregend beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, locker leicht und super verständlich. Die Handlungen sind logisch aufgebaut, Rückblicke in die Vergangenheit sinnvoll in die Geschichte eingebettet.

Fazit: Dieses Buch unterscheidet sich von den anderen Geschichten von Sara-Maria Lukas. Mich hat dieses Buch völlig in seinen Bann gezogen und mich emotional Achterbahn fahren lassen.

Veröffentlicht am 29.06.2017

Sie sehen aus wie Engel, so friedlich....

Engelsschlaf: Thriller
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Laura Kern arbeitet in einem speziellen Dezernat beim Landeskriminalamt. Dieses ist auf Entführungen und erpresserischem Menschenraub spezialisiert. Ein neuer und außergewöhnlicher Fall nimmt Lauras gesamte ...

Laura Kern arbeitet in einem speziellen Dezernat beim Landeskriminalamt. Dieses ist auf Entführungen und erpresserischem Menschenraub spezialisiert. Ein neuer und außergewöhnlicher Fall nimmt Lauras gesamte Aufmerksamkeit ein. Eine junge Frau wird tot, aber liebevoll auf ein Kissen gebettet und mit einer Decke bedeckt, gefunden. Doch bei der Leichenschau vor Ort wird klar, die Frau lebt. Während die Kripo den Fall an das Landeskriminalamt abgibt, schlägt der Täter wieder zu. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, während der Fall immer undurchsichtiger wird und Lauras Vorgesetzter ihre Warnungen in den Wind schlägt.



Erzählt wird "Engelsschlaf" hauptsächlich in der dritten Person. Es werden mehrere Figuren begleitet, allen voran die sympathische Ermittlerin Laura Kern. Über ihre Vergangenheit erfährt der Leser noch mehr. Jedoch wird die Information so aufbereitet, dass dafür der erste Band nicht gelesen werden muss. Es ist aber vom Vorteil, wenn der Leser diesen kennt, da einige Figuren wieder vorkommen. Dadurch sind ihre zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander besser verständlich.
Ich habe nicht nur mehr über Laura erfahren, sondern auch einige Opfer und den Täter begleitet. Das erzeugt eine hohe Dynamik und Spannung, sodass das Buch kaum wegzulegen ist. Gewürzt wird die Geschichte mit wahren Begebenheiten, wie zum Beispiel einer besonderen Art der Mumifizierung. Das verleiht dem Ganzen eine authentische Note.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig, leicht verständlich und angenehm zu lesen. Die Handlungen sind logisch aufgebaut und das stete einfließen einer dramatischen Vergangenheit runden die Geschichte schlüssig ab. So wird Stück für Stück das Gesamtbild aufgedeckt. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich dieses Mal genauso ratlos wie die Ermittler war. Ich hatte keine Idee weshalb der Täter so handeln könnte und was der Grund für die Entführungen sein könnte. Das Ende war für mich unerwartet und sehr gelungen aufgeklärt.


Fazit: Ein Thriller der unvorhersehbar und mit recht wenig Blut auskommt. Dafür geht er aber unter die Haut und ist spannend bis zur letzten Seite. Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Das Böse steckt oft hinter einer freundlichen Maske

Krähenmutter
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Laura Kern ist Ermittlerin im Dezernat für Entführungen, erpresserischem Menschenraub und Tötungsdelikten. Ihre eigene traumatische Vergangenheit hat sie zu einer äußerst fähigen Polizistin geformt. So ...

Laura Kern ist Ermittlerin im Dezernat für Entführungen, erpresserischem Menschenraub und Tötungsdelikten. Ihre eigene traumatische Vergangenheit hat sie zu einer äußerst fähigen Polizistin geformt. So ist es auch kein Wunder, dass sie zu einem merkwürdigen Entführungsfall hinzugezogen wird. Ein Baby verschwindet aus einem Supermarkt spurlos. Es gibt keine Lösegeldforderung und der Vater des Kindes scheint etwas zu verbergen. Laura verbeißt sich in diesen verzwickten Fall, der schnell außer Kontrolle gerät und schon bald ein weiteres vermisstes Kind zu beklagen hat.

Der Leser begleitet mehrere Figuren durch die Geschichte. Sie ist aus Sicht des personalen Erzählers geschrieben und ermöglicht so einen umfassenden Überblick über die Geschehnisse. Überwiegend schaut der Leser Laura Kern über die Schulter. Catherine Shepherd hat mit ihr eine authentische und liebenswerte Person erschaffen. Hier wird nicht nur die Ermittlungsarbeit von Laura beleuchtet, sondern auch die Frau hinter der taffen Polizistin. Dabei wird innerhalb der Handlungen besonders geschickt Lauras Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt, sodass nie ein Widerspruch entsteht und die Geschichte flüssig bleibt. Durch die einfühlsamen Beschreibungen konnte ich Lauras Verhalten gut nachvollziehen und habe nicht nur mit ihr mit gelitten, sondern mir auch ihren Erfolg gewünscht.
Gleichzeitig wird aber auch die Geschichte des Entführers und seines "Helfers" erzählt. Die wahren Beweggründe kristallisieren sich erst später heraus und erzeugen so den Schrecken der realen Welt. Es zeigt ganz unverblümt, dass hinter einem netten Gesicht durch aus auch die Finsternis herrschen kann. So hat mich besonders "Baby" berührt. Seine Geschichte ging mit unter die Haut und ich hätte ihn nur zu gern in die Arme genommen.
Die Handlungen sind chronologisch sowie logisch aufgebaut und werden durch einen flüssig, verständlichen Schreibstil zu einem spannungsgeladenen Leseerlebnis. Die vielen losen Erzählfäden sind einzeln genommen hoch interessant und es ist faszinierend zu lesen, wie sie sich zu einem Gesamtwerk zusammenfügen.

Fazit: Die Geschichte hat mich abgeholt. Mich störte keineswegs, dass ich schon früh wusste wer der Täter ist. Das war auch nie als Geheimnis gedacht und gerade das fand ich äußerst spannend. Was treibt den Täter an und wie schaffen es die Ermittler den Fall eventuell zu lösen? Als Leser wurden mir so beide Seiten einer Medaille eindrucksvoll offenbart.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Lass dich darauf ein - nichts ist wie es scheint

Geist
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Christian ist zwanzig und nie besonders gut in der Schule gewesen. Dafür liebt und sammelt er alles rund um das Thema Horror. Besonders stolz ist er auf seine umfangreiche DVD Sammlung. Christian steht ...

Christian ist zwanzig und nie besonders gut in der Schule gewesen. Dafür liebt und sammelt er alles rund um das Thema Horror. Besonders stolz ist er auf seine umfangreiche DVD Sammlung. Christian steht Mitten im Leben, hat eine Freundin und auch eine Ausbildungsstelle. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall und sein bester Freund kommt dabei ums Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher. Seltsame, beunruhigende Vorkommnisse treten immer dann auf, wenn Christian bewusst zur Ruhe kommt. Niemand scheint ihm zu glauben, außer sein Freund Tim. Gemeinsam versuchen sie dem Grauen auf den Grund zu gehen.

Erzählt wird dieser Psychothriller, indem nichts ist wie es scheint, in der Form des Erzählers. Hauptsächlich begleitet der Leser Christian auf seinem ganz persönlichen Horrortrip. Dabei kam ich dem jungen Mann sehr nahe, konnte mich sehr gut auf seine Gefühls- und Gedankenwelt einlassen. Geschickt beleuchtet Michael Barth auch andere Facetten und Zusammenhänge, lässt den Leser hin und wieder auch andere Figuren begleiten. Dadurch holt er die Geschichte immer wieder auf eine andere Spur, sodass ich mir nie sicher sein konnte, wohin die Reise gehen wird.

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich formuliert. Die Handlungen bauen sich logisch aufeinander auf, wobei der Eindruck einer chronologischen Reihenfolge entsteht.
Wirklichen Horror habe ich nicht empfunden, was aber daran liegt, dass mir manche Szenen nur eine erhobene Augenbraue entlockten. Dies ist aber dem Umstand geschuldet, dass ich eher ein rational denkender Mensch bin und mir während dieser Szenen andere Gedanken nach der Ursache gemacht habe. So war ich von dieser Geschichte absolut gefesselt, denn ich wollte dem Rätsel auf die Spur kommen. Ganz besonders sympathisch fand ich, dass Michael Barth einen meiner Lösungsansätze auch im Buch behandelt hat. Mit der wahren Auflösung habe ich jedoch nicht gerechnet. Für mich entfaltete sich der wahre Horror erst zum Schluss und hat mich noch lange darüber nachdenken lassen.



Fazit: Unbedingt lesen. Auch wenn das Thema am Anfang sonderbar erscheint, so entwickelt sich doch ein erschreckend realistisches Szenario.