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Veröffentlicht am 22.03.2023

packende, bewegende Geschichte nach einer wahren Begebenheit - Dillenburger Stadtbrand

Die Feuermagd von Dillenburg
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Die Autorin hat hier wieder ein ganz besonderes, packendes Werk geschaffen, das gleichzeitig auch ein Stück ihrer Heimatgeschichte ist und auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die Kunst, eine historische ...

Die Autorin hat hier wieder ein ganz besonderes, packendes Werk geschaffen, das gleichzeitig auch ein Stück ihrer Heimatgeschichte ist und auf einer wahren Begebenheit beruht.
Die Kunst, eine historische Katastrophe, wie der Standbrand von Dillenburg einer war, in eine fiktive Geschichte zu verknüpfen ist ihr unglaublich gut gelungen.
Die Zeichnung der Charaktere ist beeindruckend, sowohl was die Hauptprotagonisten Philippa und Caspar betrifft als auch der Nebencharaktere. Man spürt diese besondere Verbindung zwischen Philippa und Caspar, obwohl sie unterschiedlichen Standes sind und sie auf eine harte Probe stellt. Caspars Einstellung und sein Verhalten nicht nur gegenüber Philippa, sondern auch gegenüber den Angestellten oder den Bewohnern der Stadt hat mir sehr gefallen, weil er ein demütiger, bescheidener Mensch ist und für ihn der Glaube an erster Stelle steht. Dies spürt man auch bei Philippa, so mitfühlend, fleißig und selbstlos. Besonders ihre gemeinsamen Gespräche, Ideen, ihre Offenheit über Ängste und Sorgen und ihre Vorstellungen und christlichen Überlegungen genießt man sehr.
Der Verlauf der Geschichte ist packend und die Beschreibung der Ereignisse, der Eindrücke vermitteln einem das Gefühl, als würde man mitten im Geschehen sein, das Feuer hautnah miterleben, die Angst und Hilflosigkeit der Bewohner spüren.
Auch der Prozess um die Feuermagd, der darauf folgt, ist sehr emotionsgeladen umschrieben. Unvorstellbar, wie Vorurteile und menschliche Ideen wie Gift wirken und sich teilweise Abgründe auftun.
Gleichzeitig erhält man einen umfangreichen Einblick in die jeweiligen Tätigkeiten, Ansichten und das Stadtgeschehen, was der Geschichte noch mehr Tiefgang verliehen hat.
Die christlichen Werte sind genau passend in den Verlauf der Geschichte integriert. Nicht nur die Fürbitten, sondern auch die Gespräche mit Gott über ihre Ängste, Sorgen und Zweifel, die teilweise durch den tiefen Aberglauben einiger Bürger und dem etwas übereifrigen Pfarrer entstanden sind.
Gleichzeitig gibt es viele Bibelzitate oder Beispiele biblischer Personen, die ihnen helfen, Mut und Vertrauen zu fassen und Gott nicht verantwortlich für das Geschehen zu machen.
Insgesamt eine packende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten ruht, beeindruckend und gut recherchiert. Sie zeigt einerseits, wie schnell sich das Leben verändern kann und Wünsche und Ziele wie Seifenblasen zerplatzen können. Doch sie zeigt auch wie wertvoll Gottes Nähe besonders in Tragödien wie diese ist und Gottes Gnade und Vergebung vollkommen anders aussieht, als Menschen es jemals beurteilen können. Verpackt in einer berührenden Romanze zweier Menschen, die mutig und tapfer für ihre Zukunft kämpfen und allen Widerständen trotzen. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Spannung und Problematik gewünscht, aber ansonsten kann ich dieses Buch wirklich gern weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Bewegende Afrika-Saga, eindrucksvoll und mitreißend

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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Einzutauchen in die faszinierende und zugleich erstaunliche Schönheit und Vielfalt Afrikas war wirklich ein Genuss.

Die Autorin versteht es, den Leser auf eine spannende, unterhaltsame Reise auf einen ...

Einzutauchen in die faszinierende und zugleich erstaunliche Schönheit und Vielfalt Afrikas war wirklich ein Genuss.

Die Autorin versteht es, den Leser auf eine spannende, unterhaltsame Reise auf einen Kontinent mitzunehmen, der so geheimnisvoll, ausdrucksstark, verschiedenartig ist. Faszinierend sind auch die Eindrücke und Bräuche der jeweiligen Stämme, hier besonders der Massai und Kikuyu.

In diesem 1.Band begleitet man Ivy, die eine große Abneigung gegen das Jagen von Tieren nur als Trophäenjagd hat. Mit ihren 18 Jahren ist sie sehr mutig, entschlossen und vertritt ihre Meinung auch beharrlich, selbst wenn sie sich den Unmut der anderen Mitreisenden zuzieht. Aber gerade diese Eigenschaften helfen ihr, auch in ihrer Ehe und den vielen Schwierigkeiten, ihre Ziele nie aus den Augen zu verlieren. Nicht umsonst wird sie "Mutter der Tiere" genannt.

Obwohl sie mit vielen Sorgen und Herausforderungen zu kämpfen hat, ist sie bodenständig und verdient sich den Respekt durch ihre liebenswerte, verständnisvolle Art.
Manches Mal muss man mit den Tränen kämpfen muss, weil eben nicht immer alles glatt geht, besonders bei dem Schicksal der Tiere.

Dieses Buch ist wirklich beeindruckend, die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und Art, dem Leser wirklich das Gefühl einer unvergesslichen Reise zu vermitteln.

Mit all den Gefahren, den menschlichen Konflikten, der bunten und eindrucksvollen Tierwelt, vielen lustigen Episoden, aber auch einer besonderen Freundschaft, die mich wirklich sehr berührt und der Geschichte eine ganz spezielle Note gegeben hat.

Alleine das Cover und die Vorschau haben mich schon angelockt, ich mag Geschichten von Frauen, die bereit sind, um das, was sie lieben und was ihnen wichtig ist zu kämpfen. Ivys Geschichte ist sehr authentisch und ausdrucksstark und bis auf ein paar kleinere Längen im mittleren Teil hat es Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise zu begleiten und das zu erleben, was ein Sprichwort ausdrückt: „Spüre den Boden unter den Füßen und öffne deinen Blick für die Wunder dieser Welt“.

Ich freue mich schon auf den 2.Teil, der im Juni 2023 erscheinen wird

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Das Geheimnis des Gemäldes - eine schicksalhafte Begegnung

Uns bleibt immer New York
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Inhalt: Während Lorraine die Zweigstelle ihrer Werbeagentur in New York eröffnet, ersteigert sie das berühmte Gemälde "La Sentinelle des Malers Victor Czartoryski, das für sie eine ganz besondere Bedeutung ...

Inhalt: Während Lorraine die Zweigstelle ihrer Werbeagentur in New York eröffnet, ersteigert sie das berühmte Gemälde "La Sentinelle des Malers Victor Czartoryski, das für sie eine ganz besondere Bedeutung hat. Ein Überfall auf sie lässt sie auf den charismatischen Maler Léo Van Meergeren treffen, der ihr das Leben rettet. Doch beide schweben in großer Gefahr und merken erst mit der Zeit, dass dieses berühmte Gemälde ihr Leben verändern wird...

Die Vorschau und vielen positiven Stimmen haben mich angesteckt und ich bin total überrascht.

Man erlebt eine Geschichte, die so viel mehr ist, als ein Kampf um ein Gemälde. Der Autor ist auf jeden Fall ein Kunstkenner und es ist echt interessant, wie er berühmte Werke einfließen lässt, ohne dass man sich als Nichtkenner überfordert oder gelangweilt fühlt.

Während die Geschichte zwischen Lorraines Heimat Paris und ihrer neuen Arbeitsstätte New York wechselt, zeitgleich aber auch Léos sehr bewegende Geschichte erzählt, nimmt die Spannung um den Stalker immer mehr Fahrt auf. Immer neue Androhungen lassen Lorraines Angst steigen und obwohl Léo sie aufgrund seiner Geheimnisse erst von sich stößt, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als zusammenzuhalten, weil die Geschichte um das Gemälde sie beide betrifft. Das ist so genial, raffiniert und mit etlichen Twists erzählt, dass man Seite um Seite verschlingt, weil so viel passiert und immer neue Wendungen nimmt.

Die Charaktere dabei sind unglaublich gut umschrieben, eine tolle Mischung aus ausdrucksstark, geheimnisvoll, kurios, liebenswert, schräg, versnobt, Freund fürs Leben.

Sämtliche Ahnungen und Verdachte sind nichts im Vergleich zu dem, was am Ende wirklich rauskommt- damit hab ich nicht gerechnet und genau das hat die Geschichte in meinen Augen wirklich besonders gemacht.

Genau die richtige Portion Spannung, knisternde Romantik, ein bisschen Crime und Dramatik verpackt mit einigen lustigen Elementen, eine Geschichte die mitreißt, aber auch mit etwas Herzschmerz verbunden ist, was mich am Ende überrascht und erschüttert zurückgelassen hat.

Fazit: Ein besonderes Buch eines unbekannten französischen Autors mit englischem Pseudonym, der aber ein Werk gezaubert hat, das wirklich lesenswert und mitreißend ist. Er lässt Paris und New York mit seinen außergewöhnlichen Ecken, Einblicken in die Kunst und Filmbranche lebendig werden mit interessanten Details. Die Handlung ist weder absehbar noch langweilig, die Spannung bleibt durchgehend erhalten, auch wenn es manchmal ein paar Sprünge zwischen den jeweiligen Handlungsorten gibt, bei denen man sich ab und zu etwas sortieren muss. Es erzählt von echter Freundschaft, Neuanfängen, was Familie wirklich bedeutet und auch wenn das Leben manchmal tragische Wege nimmt, so zählt am Ende, was man daraus macht, ohne aufzugeben oder an der Liebe zu zweifeln.

Ein gelungener, packender und emotionaler Debütroman

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Veröffentlicht am 05.03.2023

lesenswerte, spannende Fortsetzung der Eulenburg-Affäre um Schloss Liebenberg

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz
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Inhalt: Nachdem Adelheids Mutter verstorben ist und die Fürstin Unterstützung abgelehnt hat, sinnt sie nach Rache und als sie belastende Beweise findet, bietet sich die perfekte Gelegenheit, die mit zum ...

Inhalt: Nachdem Adelheids Mutter verstorben ist und die Fürstin Unterstützung abgelehnt hat, sinnt sie nach Rache und als sie belastende Beweise findet, bietet sich die perfekte Gelegenheit, die mit zum Untergang des Fürsten beitragen könnten...
Meinung: Schnell ist man wieder im weiteren Verlauf der Geschichte, die, wie auch schon im ersten Band, aus der Sicht der Dienstboten geschrieben wird.
Die Eulenburg Affäre nimmt eine dramatische Wendung an, unter der alle im Schloss zu leiden haben. Die Stimmung ist angespannt, aber auch die Zusammenarbeit unter den Bediensteten gestaltet sich schwieriger denn je. Alle scheinen Geheimnisse mit sich zu tragen, Missgunst, Intrigen und Erpressungen gehören zum Alltag.
Adelheid und auch Hedda, meine beiden Lieblingsprotagonistinnen inklusive Viktor, dem ersten Diener, versuchen alle auf ihre Art um ihre Stelle zu kämpfen, teils mit nicht ganz legalen Mitteln und die Gefahr erwischt zu werden, steigert sich spürbar.
Man fühlt sich direkt in die jeweiligen Szenen hineinversetzt, ist entsetzt über all die Abläufe und bangt gleichzeitig mit, weil man für die drei hofft, dass alles klappt, auch wenn man weiß, es kann nicht alles glatt gehen.
Nebenbei die Prozesse und Verfahren zu erleben, die der Journalist Harden anstrebt, um zu verstehen, was das alles für politische Auswirkungen hat, war interessant geschildert. Eine Schlammschlacht, die nicht nur auf den Paragraphen 175 (Verbot gegen Homosexualität) abzielte, sondern weitläufiger war, als man erahnen konnte. Auch wenn man sich für politische Thematik nicht sonderlich interessiert, hat die Autorin das hier unglaublich gut und verständlich in die Geschichte eingebaut, weil letztendlich alle davon betroffen sind. Die ersten Versuche von Aufständen und sozialen Forderungen fließen hier genauso passend mit ein.
Ich fand es toll, all den vertrauten Bediensteten wieder zu begegnen, ihre Entwicklung zu verfolgen, wobei gerade Adelheid mich richtig überrascht hat.
Man spürt ihre Verzweiflung ihrem Posten gerecht zu werden, dem zunehmenden Unmut der Vorgesetzten und den Übergriffen Opitz ausgesetzt zu sein und gleichzeitig ihre Familie zu versorgen. Wie sie das bewerkstelligt und wie mutig sie dabei agiert hat mich viele Male verblüfft, weil sie endlich aus sich herauskommt.
Es hat Spaß gemacht, historische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte zu lesen, die so bildhaft, so fesselnd und berührend umschrieben ist, in der die Emotionen regelrecht hochkochen und man trotz ein paar kleinerer Längen im politischen Geschehen nun umso gespannt auf das große Finale wartet.
Dabei hat die Sprecherin Tanja Fornaro wieder großartige Arbeit geleistet, es macht so unglaublich viel Spaß ihr zuzuhören. Sie nimmt einen durch ihre Art die Stimmung einzufangen und die Persönlichkeiten passend rüberzubringen direkt ins Geschehen hinein. Geschwindigkeit, Klang der Stimme und Modulation waren genau passend. Zurücklehnen und genießen.
Was mich sehr gefreut hat, ist der im 1.Teil erhoffte romantische Teil, der jetzt langsam in Fahrt kommt, wenn auch wieder mit einem kleinen Cliffhanger.
Das Cover ist von der Gestaltung ähnlich dem 1.Teil und gefällt mir auch sehr mit der Farbgestaltung und dem Hinweis auf die zeitliche Epoche und dem Inhalt. Aufgrund des besseren Verständnisses sollte man den 1. Band gelesen haben, auch wenn man eine Personalaufstellung zu Anfang in jedem Band findet.
Fazit: Eine lesenswerte, spannende Fortsetzung, mit ausdrucksstarken Charakteren und einer Geschichte, die politisch gesehen von großer Bedeutung auf die weitere Entwicklung Deutschlands Anfang des 20.Jahrhunderts war.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

schöner unterhaltsamer Auftaktband mit ganz viel Pferdeliebe und Romantik

Die Töchter von Gestüt Brightlead – Schicksalszeiten
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Ich durfte diesen unterhaltsamen und gelungenen Auftaktroman vorablesen, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Die Handlung wird aus der Sicht der jungen, etwas unbändigen und dickköpfigen Lady Amelie Livsey ...

Ich durfte diesen unterhaltsamen und gelungenen Auftaktroman vorablesen, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Die Handlung wird aus der Sicht der jungen, etwas unbändigen und dickköpfigen Lady Amelie Livsey erzählt, die trotz der ablehnenden Haltung ihrer Mutter und ständiger Einwände nichts mehr liebt als Pferde und das Reiten. Schon von klein auf hat sie deshalb eine besondere Bindung zu dem Stallknecht Ted Gillies, wobei die Gefühle zueinander im Laufe der Zeit zunehmen.
Doch die Pläne ihres Vaters und der drohende Verlust des Gestüts lassen ihr keine andere Wahl, denn Alternativen bieten sich nicht und an eine unstandesgemäße Heirat ist auch nicht zu denken. Zerrissen zwischen den Gefühlen zum Stallknecht und dem für sie ausgewählten Ehegatten überschatten sie schon bald die Ereignisse des 1.Weltkrieges, denn dieser wirkt sich dramatisch auf das Leben des Gestüts aus.
Die Entwicklung Amelies ist wirklich interessant. Es braucht eine Weile, um mit ihr warm zu werden, weil sie oft sehr egoistisch, fordernd und impulsiv reagiert und dabei die Angestellten und ihre Freunde oft vor den Kopf stößt.
Je mehr man hinter die Kulissen und die Regeln des Adels blickt, ihre Einsamkeit und den Wunsch nach Liebe und Aufmerksamkeit spürt, desto besser versteht man sie. Dabei sind sowohl ihre Zofe Mary als auch Ted und der Chauffeur Taylor Freunde fürs Leben, die man schnell ins Herz schließt und auch viele lustige, aber auch sehr emotionale Momente erlebt.
Es ist ein gefühlvolles Buch, mit einigen überraschenden Wendungen und einer großen Portion Romantik, wobei einiges aber auch etwas vorhersehbar und zeitweise zu schnell und unkompliziert erledigt war. Bei einigen Charakteren fehlte mir etwas die Tiefe oder Begründung für ihr Verhalten, ganz besonders bei ihren beiden Brüdern.
Das Ende war etwas überraschend und abrupt, doch nachdem ich gesehen habe, dass es noch eine Fortsetzung gibt, wird sich wahrscheinlich einiges erst im nächsten Teil aufklären und die Neugier bleibt somit auch geweckt. Ich freue mich auf jeden Fall schon, mehr von Amelie und ihrer Familie zu lesen und kann diesen Roman wärmstens empfehlen.

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