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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eindrucksvoll

Ich war das Mädchen aus Auschwitz
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Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch,.
Dieses Buch ist anders, als andere solcher Bücher. Jedenfalls empfinde ich es so. Es ist deutlich mehr, als die Geschichte von Tova. Ein bisschen Bericht und ...

Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch,.
Dieses Buch ist anders, als andere solcher Bücher. Jedenfalls empfinde ich es so. Es ist deutlich mehr, als die Geschichte von Tova. Ein bisschen Bericht und irgendwie auch ein Lehrbuch, ohne diesen Lehrbuchcharakter zu haben. Es wird einfach neben ihrer Geschichte so viel an geschichtlichen Fakten und Tatsachen präsentiert, dass man beim Lesen immer wieder neues dazu lernt. Es kommen immer wieder Details, die man nicht kannte, oder die man nur dann wissen kann, wenn man jemals die Gelegenheit hatte, einen Zeitzeugen zu befragen. Hat man dieses Buch erstmal gelesen, wird einem erst richtig klar, wie viel man eigentlich noch nicht weiß.
Natürlich weiß ich was passiert ist und in meiner Schule war es durchaus ein größeres Thema im Unterricht. Aber hier fallen einfach Namen von Orten und Begriffe, die ich noch nie gehört habe. Wem ist Treblinka bekannt? Mir jedenfalls nicht. Auschwitz, Bergen-Belsen... Das sind Namen die man kennt, aber Treblinka ist mir zum Beispiel völlig unbekannt gewesen, bis zu diesem Buch. Und das ist nur ein Beispiel von vielen Dingen. Hier besteht auf jeden Fall das Potential sich stellenweise unwissend zu fühlen, aber hinterher weiß man umso mehr.

Es ist grausam was passiert ist, und das wird es immer bleiben. Es ist etwas, was sich niemals wiederholen darf und was nie vergessen werden sollten. Wir haben im Grunde nur eine Aufgabe: Nicht vergessen. Nicht zulassen, dass sowas erneut passieren kann. Vergessen wäre in solchen Fällen wie diesen hier, das schlimmste was passieren kann.
Tova Friedmann trägt viel dazu bei, dass es nicht vergessen wird und ich denke, wenn viele dieses Buch lesen und verstehen - dann bleibt es unvergessen. Man muss sich immer wieder mit dem Thema, der Geschichte, konfrontieren. Denn es passiert immer wieder, dass Menschen in so eine Richtung steuern und denken. Es gibt deutlich zu viele Menschen, die immer noch so denken und es kommen immer wieder neue dazu. Auch wenn ich niemals verstehen kann und niemals verstehen werde, warum Menschen so sein können oder sein wollen. Wie kann man diese Gedanken gut finden und weiter verbreiten? Wie kann man so sehr hassen und so sehr Monster sein und sein wollen, um Menschen solche Dinge anzutun, wie sie den Juden und auch vielen anderen angetan wurden? Es gäbe noch so viele Warums, die ich da hätte. Ich werde es nie verstehen. Und ich bin ehrlich: Ich will es auch nicht. Fakt ist: was damals passiert ist, ist unmenschlich, barbarisch, grausam - die Liste an Worten kann man ewig fortführen. keines wird dem gerecht.

Das Buch ist wirklich eindrucksvoll und schildert nicht einfach nur das Leben eines kleinen Kindes, das in einen krieg hineingeboren wurde. Es schildert mehr. Das Leid vieler Menschen. Die Verbrechen, die geschehen sind. Es ist nicht wirklich ein Roman, wie man ihn sich vorstellen würde, es ist auch nicht auf diese Art geschrieben. Es ist eine Erzählung einer Frau, die die schlimmsten Dinge gesehen und erlebt hat, und das als Kind. Klare Empfehlung! Lest es selbst, lasst es in euch arbeiten - ich kann dem ganzen mit Worten jedenfalls nicht gerecht werden.

Veröffentlicht am 11.03.2023

Tolles Buch, spannend

Exilium
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Ein klasse Buch, und damit wieder eine tolle Leistung von Colin Hadler.
Exilium ist super spannend und bietet gleichzeitig so viele tolle Gedanken und Denkanstöße auch bezüglich unserer Realität, der ...

Ein klasse Buch, und damit wieder eine tolle Leistung von Colin Hadler.
Exilium ist super spannend und bietet gleichzeitig so viele tolle Gedanken und Denkanstöße auch bezüglich unserer Realität, der technologischen Entwicklung und das immer abhängiger von dieser machende, der immer größer werdenden Transparenz des Menschen. Und das gar nicht mal so, dass es störend wäre, oder hoch philosophisch wird, sondern sich wirklich passend zusammenfügt. Es passt unheimlich gut in das Buch.

Gut, es gab durchaus eine Stelle, die ich merkwürdig fand, einfach weil ich diese eine Stelle etwas unrealistisch fand - gerade in der Handlungsweise des Exilium Mitarbeiters, das konnte ich nicht recht nachvollziehen. Es gab einfach diesen "Warum?" Moment, der mich etwas beschäftigt hat. Aber das ist nur ein kleiner Augenblick, und den vergisst man im Verlauf des Buches schnell wieder. Jedenfalls kann ich da sehr gut drüber weg gehen, auch wenn es sich für mich unpassend angefühlt hat. Das Buch war ansonsten einfach toll und wurde nie langweilig.

Die Charaktere lassen viele Möglichkeiten für Interpretation und zum Hinterfragen der Motive, sodass man durchaus angeregt ist mitzudenken und mögliche Ausgänge und Handlungen weiterzuspinnen. Es gab eine Wendung, mit der ich schon gerechnet hatte, die trotzdem Überraschungen bereithalten konnte und eine weitere, mit der ich so nicht unbedingt gerechnet habe. Und, eh... genau. Wendung drei? Also bleiben wir dabei: Dieses Buch hat einiges zu bieten und deutlich mehr als eine Wendung, was man bei der Buchlänge kaum vermuten würde. Da kommen einfach Dinger... man kann definitiv nicht alles davon ahnen, jedenfalls ist es mir nicht gelungen. So ist es für mich eine prima Mischung. Denn zum einen mag ich es wenn ich Recht hatte mit meinem Bauchgefühl (hatte ich), zum anderen ist es auch toll, wenn man dann nochmal richtig überrascht wird und was nicht hat kommen sehen (wurde ich auch).

Alles in allem einfach ein tolles Buch, dass mir auch mit 13 unheimlich viel Spaß gemacht hätte. Ich weiß es ziemlich genau, weil es einfach so viele Dinge trifft und wiedergibt, die mich fasziniert haben und die ich bei dieser Art Bücher schon da geliebt habe. Natürlich begeistert es mich auch jetzt, falls das nicht rübergekommen sein sollte.

Eindeutige Leseempfehlung. Bei einem Buch von Colin Hadler, finde ich, kann man nicht viel verkehrt machen.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Klasse Fortsetzung

Der Geist von London
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Mit 'Der Geist von London' geht Alex Verus endlich in die neunte Runde, und es bleibt einfach eine tolle Reihe. Dieser Teil ist zwischendrin wieder einer der ruhigeren Sorte, wendet sich Alex als Ratsmitglied ...

Mit 'Der Geist von London' geht Alex Verus endlich in die neunte Runde, und es bleibt einfach eine tolle Reihe. Dieser Teil ist zwischendrin wieder einer der ruhigeren Sorte, wendet sich Alex als Ratsmitglied zu und ist mit entsprechenden Situationen ausgestattet, aber trotzdem ist es spannend und macht immer noch Spaß. Man erfährt immer neue Facetten, erlebt, wie Alex in seine neue Aufgabe wächst und es bleibt auch einfach immer noch ganz genau so wie immer. Wäre ja kein Alex Verus Band, wenn nicht alles irgendwann maßlos schief gehen würde, oder? Außerdem bietet diese neue Position unglaublich viele Möglichkeiten, sodass ich mich wirklich frage, ob Alex nicht zu einigen Änderungen beitragen könnte. Das wäre aber natürlich Spekulation.

Es ist jedenfalls eine tolle Fortsetzung und kommt sogar auf einer kleinen Ebene zu einem ganz schönen Ende. Obwohl dieses Buch alles andere als ein Abschluss der Reihe ist. Es bleibt immer noch gefährlich, die Karten wurden wieder komplett neu gemischt und es kann nach den letzten Ereignissen wieder so ziemlich alles passieren. Ich habe absolut keine Ahnung, wohin all das führen wird, aber Richards Pläne scheinen umfangreich und ich will wirklich gern wissen, was das Ziel ist!

Viele Begegnungen lassen neue Perspektiven in Bezug auf Alex und die anderen Charaktere zu. Arachne begegnet man hier allerdings nur sehr, sehr selten. Ich persönlich finde das schade, aber es macht auch total Sinn. Wobei es auch hier Andeutungen gibt, die mir die wildesten Ideen in den Kopf kommen lassen.
Insgesamt ist und bleibt es eine klasse Fortsetzung und eine klare Empfehlung. Lest die Reihe (aber beginnt unbedingt mit Band 1. Aller höchstens bei Band 5, danach ist kein Quereinstieg mehr möglich und auch da hätte man schon genug verpasst. Ich empfehle eindeutig den ersten Band als Einstieg)

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Wieder eine tolle Fortsetzung!

Age of Trinity - Echo des Sturms
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Der 21. Band und ich liebe diese Serie immer noch.
Nalini Singh schafft es immer wieder Bücher zu schreiben - jedenfalls innerhalb dieser Gestaltwandlerreihe - die ich beinahe zwanghaft in eins durchlese. ...

Der 21. Band und ich liebe diese Serie immer noch.
Nalini Singh schafft es immer wieder Bücher zu schreiben - jedenfalls innerhalb dieser Gestaltwandlerreihe - die ich beinahe zwanghaft in eins durchlese. Ich kann ihre Geschichten so schwer pausieren und mich gerade in dieser Realität der Gestaltwandlerreihe unheimlich gut und tief fallen lassen und verlieren. Es wird beim Lesen Wirklichkeit. Es bleibt und hinterlässt etwas bei mir. Und auch wenn ich durchaus schon einen Band hatte, der mich nicht so extrem überzeugen konnte, so hat mir dieser hier wieder unheimlich gut gefallen. Schlecht ist absolut keins der Bücher. Ich würde so weit gehen und sagen, dass bei mir jedes Buch, außer eines die Bestnote bekommt. Und selbst dieses eine ist nur knapp darunter.

Aber zurück zu Echo des Sturms. Die Charaktere sind wieder gut gewählt. Ein weiterer Mercant bekommt hier sein Buch und liefert neue Erkenntnisse. Das hat mich tatsächlich mit am meisten überrascht, da erst im letzten Buch Canto, Ivans Cousin, seinen eigenen Band bekommen hatte. Umso begeisterter war ich natürlich. Und auch wenn bei Medialen vielleicht vieles ähnlich abläuft, so finde ich bei ihm manches dennoch irgendwie noch immer erfrischend. Warum auch immer. Man kennt die Struktur der Bücher, und so manchen Gedankengang zur Genüge, gerade wenn sie sich mal wieder als Monster oder ähnliches selbst bezeichnen. Trotzdem hatte es etwas, dass es nicht austauschbar, oder so wie immer wirkte. Aber auch die Protagonistin dazu - eine Heilerin - gefällt mir.
Mit das Größte ist allerdings, dass es auch wieder zu den Leoparden zurück geht. Zwar sieht man diese nicht so stark wie in älteren Bänden, aber wieder viel mehr. Ich muss schon sagen, am liebsten mag ich es einfach, wenn es bei den SnowDancer Wölfen oder den DarkRiver Leoparden spielt. Einfach meine liebsten Rudel und irgendwo auch immer mit einem Gefühl von Heimat und nach Hause kommen verbunden. Sicherlich liegt es an den Anfängen der Reihe, aber trotzdem macht mir das am meisten Freude. Wobei ich natürlich, wie gesagt, alle Bücher sehr gern mochte.

Natürlich habe ich mich aber auch über die weiteren auftauchenden Charaktere gefreut. Das kurze Aufeinandertreffen mit Vaughn, den man ewig nicht mehr in den Büchern gesehen hat, oder neues von Mercy und ihren Drillingen! Oder aber einfach Arwen Mercant, der natürlich auch hier wieder dabei ist. Ich hätte zwar immer noch gern ein Buch oder eine Kurzgeschichte von ihm und seinem Gefährten, aber ich bin auch ganz glücklich, wenn man ihn immer wieder zu sehen bekommt. Wo der nächste Band dann wohl spielen wird? So oder so ist auch Nummer 21 eine klare Leseempfehlung. Und an alle die noch keinen anderen Band der Reihe kennen: Fangt bei Buch 1 an! Leopardenblut ist ein klasse Buch und die Story hinter allem ist fortschreitend und mittlerweile so tief, vielschichtig und verzwickt, dass man die Zusammenhänge so sonst gar nicht mehr hat. Man versteht einfach so viel mehr, wenn man wirklich von vorn beginnt und das heißt nicht den ersten Age of Trinity, sondern eben wirklich bei den Anfängen dieser Serie.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Grandiose Fortsetzung

Frostnacht
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Diese Fortsetzung ist wirklich super! Besonders fällt hier aber auf, dass man am Anfang direkt eine Zusammenfassung dessen bekommt, was bei den jeweiligen Protagonisten bisher passiert ist. So hat man ...

Diese Fortsetzung ist wirklich super! Besonders fällt hier aber auf, dass man am Anfang direkt eine Zusammenfassung dessen bekommt, was bei den jeweiligen Protagonisten bisher passiert ist. So hat man nochmal einen gut gerafften Rückblick auf Band eins und kann ziemlich gut in die Geschichte und Welt zurückfinden. Mir hat es den Einstieg nach der Wartezeit jedenfalls enorm erleichtert.

Wie schon der erste Teil, ist auch dieser hier in den verschiedenen Perspektiven geschrieben. Von denen ich manche lieber hatte und andere weniger mochte. Gerade einen Charakter hätte ich nicht als zusätzliche Perspektive gebraucht, weil ich ihn absolut nicht ausstehen kann und sich das im Laufe des Buches auch nicht ändert. Zugegeben, ich mochte ihn auch in Band 1 schon nicht. Trotzdem bringt er die Story durchaus voran und an sich braucht es dann wohl auch solche Charaktere. Zu meiner Erleichterung sind seine Abschnitte aber nicht so lang, bringen gleichzeitig aber doch immer wieder so ein paar Dinge ans Licht.

Ein ziemlicher Schinken dieses Buch, es steht in der Seitenzahl dem Vorgänger in nichts nach (um genau zu sein ist es etwa 160 Seiten länger) und auch hier braucht man wirklich viel Zeit zum Lesen, bekommt aber auch eine sehr faszinierende Welt und Geschichte präsentiert. Es sind einfach unheimlich viele Bilder, die sich hier in diesem Buch drängen und es länger erscheinen lassen können. Wobei ich gerade wirklich an mir zweifel, es schon jetzt gelesen zu haben. Bis zu Band drei dauert es noch ein paar Monate und dieses Ende ist absolut grausam. Wirklich, ein Buch so enden zu lassen... Das ist tatsächlich mal was, was man als Cliffhanger bezeichnen kann. Eigentlich schlimmer sogar. Macht euch da auf was gefasst.

Die Kämpfe wirken hier brutaler, habe ich das Gefühl. Überhaupt wird die Welt - sofern überhaupt möglich - noch rauer. Man sieht Abgründe von manchen Menschen und dann die gesamte Entwicklung des Geschehens und wie sich die Lage weiter zuspitzt und irgendwie immer noch dieser Hoffnungsschimmer am Ende sichtbar ist. Wahnsinn. Die Überschneidungen der Charaktere, die ganzen Zusammenhänge, werden hier noch deutlicher und präsenter. Man erfährt einfach so viel mehr und neues. Eine für mich sehr gelungene Reihe, mit so vielen Zusammenhängen, wo man vorher nicht unbedingt welche gesehen hat.

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