Fantasy-fesselnd, spannend und anders – auf jeden Fall lesenswert!
KuarilandDer Schreibstil ist gut zu lesen, spannend und fesselnd. Die Kapitel werden aus Sicht der verschiedenen Charaktere abwechselnd erzählt.
Das Cover wird beherrscht von einem Dämon aus dem Kuariland, was ...
Der Schreibstil ist gut zu lesen, spannend und fesselnd. Die Kapitel werden aus Sicht der verschiedenen Charaktere abwechselnd erzählt.
Das Cover wird beherrscht von einem Dämon aus dem Kuariland, was es damit auf sich hat, lest ihr im Roman. Aber es zeigt auch die Naturverbundenheit. Der Hintergrund ist dunkel grünblau gehalten und zeigt die Landschaft dieses Landes, wild und frei.
Der Klappentext macht neugierig auf einen etwas anderen und neugierig machenden Fantasy Roman.
Fazit:
Zu Anfang lernen wir die alte Eula und den jungen Do`reon kennen, sie sind auf der Flucht vor den Schergen der angehenden Kaiserin. Bei ihrer Reise durch das verwaiste Amraa stoßen Miraciel, der Knappe und Merafine, eine junge Frau auf sie und bilden eine Gemeinschaft.
Je weiter die Gruppe in scheinbar verlassenes Gebiet vordringt, desto mehr Geheimnisse offenbaren sich ihr und desto unklarer wird das Verhältnis der Vier untereinander. Gleichzeitig wird die Gruppe von ihrem Ziel im Süden immer weiter Richtung Osten abgedrängt. Von dort, jenseits eines Gebirgszuges, kamen vor 70 Jahren gehörnte Dämonen, Kuari genannt und zerstörten das Land Amraa…
Kuariland lebt von den verschiedenen Charakteren seiner Protagonisten.
Eula fasziniert mich, sie tritt als Amme und alte Frau auf, ich denke aber in ihr steckt viel mehr als es nach außen hin scheint. Eine Ahnung die ich zu ihr hatte bestätigte sich im Laufe der Handlung.
Miraciel schien zu Anfang einfach gestrickt mit dem Herzen am richtigen Fleck, aber auch in ihm steckt noch Potential. ER muss lernen für sich selbst zu bestimmen und seinen Weg und Werte zu finden.
Do`reon ist weniger ein Adelskind als man denkt, zu Anfang erfährt man nur über das eine Jahr auf der Burg, wenig über das, wo er aufgewachsen ist. Er würde sich aber eher in der Natur durchschlagen können als an einem Hof. Er ist neugierig und gelehrig.
Merafine scheint eine Schönheit zu sein und ist die 4. im Bunde, außerdem denke ich das Miraciel sie bewundert, auch wenn er sich nicht darüber im Klaren ist. Sie ist nicht wie die anderen: kämpferisch oder erfahren, aber sie hat innere Stärke und ist der Kit der Gruppe.
Das Setting ist dunkel, düster, intrigant und mittelalterlich - wir erfahren die Beziehungen der einzelnen Länder zueinander und das Bestreben einer Person Fürstin zu werden, sie kennt dabei keine Grenzen, um ihr Ziel zu erreichen. Das wilde Land fasziniert mit seiner Vegetation und den vorhandenen Wesen. Mich haben seine Bewohner, die wir in Band 1 kennenlernen durften, schwer beeindruckt – weit weg von unzivilisierten Wilden.
Diesem Fantasy Roman scheinen die üblichen Komponenten und Klischees zu fehlen: Magische und mystische Wesen aller Art (Orks, Drachen, usw.), auch die klassischen Themen die Suche nach einem magischen Gegenstand oder das übliche Gut und Böse Thema werden nicht bedient.
Dafür lernen wir ungewöhnliche Helden (weiblich und männlich) kennen, man kann sich ganz real einfühlen, weil die Charaktere Fehler und Gaben haben, die auch wir kennen – die Helden des Alltags die an ihren Herausforderungen wachsen. Dafür lernen wir die Welt der Träume kennen, die Natur in aller Schönheit und ihrer eventuellen Andersartigkeit. In alledem liegt der Zauber dieses Romans mit der Flucht, den Intrigen und der Zerreißprobe für die Charakteren auf dem Weg nach Süden, der aber eher nach Osten ins Kuariland mit seinen Dämonen (!) führt.
Mich hat dieser Debütroman und Reihenauftakt positiv überrascht, er ist gleichermaßen für Leser*innen, aber auch für lesefreudige Jugendliche ab 14 Jahren geeignet, die fantastischen fremden Welten mögen.
Von mir 5 Sterne für den Auftakt und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Eula, Miraciel, Do`reon und Merafine, ihre weitere Reise ins Kuariland.