Geplatzte Träume und neue Hoffnungen
Hamburg, 1912. Ava hatte einen großen Traum. Sie wollte nach Amerika reisen und ihre Familie suchen. Doch dieser Traum ist über Nacht geplatzt, denn ihre beste Freundin Claire hat ihr Ticket zusammen mit ...
Hamburg, 1912. Ava hatte einen großen Traum. Sie wollte nach Amerika reisen und ihre Familie suchen. Doch dieser Traum ist über Nacht geplatzt, denn ihre beste Freundin Claire hat ihr Ticket zusammen mit gespartem Geld und Kleidung gestohlen. Für Ava ist das ein schwerer Schicksalsschlag. Hinzu kommt, dass sie sich nach dem Tod ihrer Mitbewohnerin die winzige Kellerwohnung nicht mehr leisten kann. Zum Glück kann sie auch weiterhin in der BallinStadt arbeiten. Dort findet sie auch Unterstützung von Quint.
Claire Conrad ist aus Verzweiflung mit dem Ticket ihrer Freundin nach Amerika aufgebrochen. Doch die Bedingungen auf dem Schiff sind für die verwöhnte Tochter aus gutem Hause alles andere als angenehm. Diese führen letztlich auch dazu, dass Claire das Ziel New York nicht erreicht und nach Hamburg zurückkehrt. Doch wo soll sie hin. Zu ihrer Mutter kann sie nicht, da diese von ihrem Hausarzt umgarnt wird. Dieser war ein Grund ihrer Flucht, da er sie in eine Anstalt stecken will.
Miriam Georg schließt mit dem zweiten und letzten Teil der Auswandererreihe direkt an den ersten Teil an. Die Auswanderungen halten an und die BallinStadt platzt aus allen Nähten. Auch die illegalen Geschäfte im Umfeld der Auswanderungen laufen weiter und die Polizei beginnt mit Ermittlungen. Das setzt Magnus, den Geliebten von Claire unter Druck. Doch auch Quint ist in diese Geschäfte involviert. Entsprechend spannend zeigt sich das Hörbuch. Dabei beschreibt die Autorin die Geschehnisse sehr lebendig und man kann regelrecht in das Geschehen zu Beginn des 20. Jahrhunderts eintauchen.
Im zweiten Teil lernen wir die Hauptprotagonisten Ava, Claire, Quint und Will sehr intensiv kennen. So werden auch immer weitere Details zu deren Vergangenheit offenbart. Die kurzweilige Erzählung gipfelt in einem für mich überraschenden Ende. Während des Hörens hatte ich mir schon so einige Sachen zusammengereimt, doch am Ende wurde ich überrascht. Die Geschichte ist aber schlüssig erzählt. Zum Abschluss des Buches klärt die Autorin noch einige Dinge auf. So erfährt man, welche Aspekte auf historischen Fakten beruhen und wo die künstlerische Freiheit Einzug gehalten hat.
Über insgesamt 36 Stunden hat mich das Hörbuch gut unterhalten. Dabei hat mir der zweite Band besser gefallen als der erste. Das mag auch daran gelegen haben, dass einem die Figuren bereits vertraut waren. Von mir gibt es für die Geschichte sowie die akustische Umsetzung volle 5 Sterne und eine Hörempfehlung.