Haunted House Gruselschocker
Ich weiß gar nicht so genau was ich mir von diesem Buch erwartet habe. Ich mag gerne diese Haunted House Gruselserien auf den Streamingdiensten und dachte das ganze im Buchformat wäre vllt eine coole Idee ...
Ich weiß gar nicht so genau was ich mir von diesem Buch erwartet habe. Ich mag gerne diese Haunted House Gruselserien auf den Streamingdiensten und dachte das ganze im Buchformat wäre vllt eine coole Idee um mich aus der Lese-Komfortzone zu bewegen. Muss aber gestehen, dass ich mich null gegruselt habe und maximal ein bisschen Ekel empfunden habe. Weiß nicht, obs speziell an diesem Buch lag oder ob das generell einfach nichts für mich ist, aber mir wars nicht atmosphärisch genug.
Zum Inhalt: Adrienne ist aus dem Häuschen, als sie von einer ihr bisher unbekannten Großtante ein Haus erbt. Und nicht nur irgendein Haus: Ashburn House thront auf dem Hügel über Ipson und wird von den Einwohnern der Stadt gleichermaßen ehrfürchtig, wie beunruhigt beäugt. Denn dort eignete sich eine tragische Familiengeschichte und es heißt, die Geister spuken dort noch immer.
Das Buch ist in der dritten Person erzählt, trotzdem werden in kursiv immer wieder Adriennes Gedanken eingeflochten, was eine tiefere Verbindung zur Protagonistin schafft. Trotzdem bin ich mit ihr nicht so richtig warm geworden und konnte einige ihrer Verhaltensweisen auch nicht so richtig nachvollziehen. Für jemanden der in einer Übersprungshandlung alles hinter sich lässt, verhält sie sich angekommen im Haus recht passiv und beginnt erst, als sich die merkwürdigen Vorkommnisse häufen, sich überhaupt mit dem Haus zu beschäftigen.
Apropos merkwürdige Vorkommnisse- da wird quasi von Beginn an gut am Stimmungsaufbau gearbeitet, wenn auch zuerst auf sehr subtile Weise und durch Adriennes nüchterne Sicht gefiltert. Trotzdem hat mir diese Entwicklung und die Geschichte rund ums Haus, die sich nach und nach erschließt, sehr gut gefallen.
Den eigentlich Spuk fand ich letztendlich sehr übertrieben und nicht mehr so stimmungsvoll. Die Spukgestalt kam mir eher obszön denn gruslig vor und auch die Geschichte darum war mir irgendwie too much. Die Lösung für ihr Problem fällt Adrienne dann quasi in den Schoß und stellt sich als klassische Fehlkommunikation heraus. Hätte Adrienne sich früher eingehend mit dem Haus beschäftigt, dann hätte der Spuk vermieden werden können. (Hasse ich in anderen Genres auch, wenn sowas der Fall ist)
Vorsicht kleiner Spoiler:
Nach einer höllischen Nacht ist dann quasi alles Friede, Freude, Eierkuchen und Adrienne verbleibt im Haus- ist ja klar.
Hier erscheint mir die Geschichte an vielen Stellen einfach nicht ganz glaubwürdig bzw. Adrienne zu abgebrüht, einige Situationen waren wahnsinnig vorhersehbar z.B. offen gelassene Fenster, dass mir das den Grusel vermiest hat, weil ich genau wusste, was gleich passiert.
Insgesamt wars ok, hat mir aber keine Gänsehaut beschert.