Cover-Bild Freischwimmer
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 15.02.2023
  • ISBN: 9783865328304
Gabriel Herlich

Freischwimmer

Roman
Es gibt Zeiten im Leben, auf die man zurückblickt und begreift, dass sie alles verändert haben – für ­Donnie Frey ist diese Zeit sein 21. Sommer. Eine einzige schicksalhafte Begegnung reicht aus, um Donnie völlig aus der Bahn zu werfen. Plötzlich sieht er sich mit Fragen konfrontiert, denen er bislang erfolgreich ausgewichen ist. Was ­bedeutet es, eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben? Wie weit würde er gehen, um für seine Überzeugungen einzustehen? Antworten auf diese Fragen findet er dort, wo er sie am wenigsten erwartet hätte: in Zimmer 311 eines Altenheimes, auf dem Fahrersitz eines Buchanka und in einem malerischen Hotel in Südfrankreich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2023

Manchmal muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden.

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Donnie hat eigentlich alles und doch hat er nichts, denn als Sproß einer Galeristenfamilie ist zwar alles vorhanden, was man sich mit Geld kaufen kann, aber Zuwendung und Freundschaft gehören nicht dazu. ...

Donnie hat eigentlich alles und doch hat er nichts, denn als Sproß einer Galeristenfamilie ist zwar alles vorhanden, was man sich mit Geld kaufen kann, aber Zuwendung und Freundschaft gehören nicht dazu. Das ändert sich, als er durch zwei Mitstudierende ein ganz neues Gefühl der Zugehörigkeit in einer Burschenschaft kennenlernt. Plötzlich sind da "Freunde", die ihm Anerkennung entgegenbringen und ihn mit ihren Ritualen und Gepflogenheiten regelrecht bezirzen. Aus Donnie wird ein Mitläufer, der nicht mehr viel nachfragt. Und doch gibt es in diesem Sommer eine Begegnung, die alles bisher dagewesen auf den Kopf stellt. Donnie wird zur Ableistung von Sozialstunden in einem Altenheim aufgefordert und mit dem ersten Schritt in diese Einrichtung verändert sich sein Leben....


Gabriel Herlich vermittelt von der ersten Seite seinen Leser:innen, dass sie mittendrin im Geschehen sind und alles hautnah miterleben dürfen. Donnie ist, trotz seiner 21 Jahre, unbedarft und völlig naiv und somit ein gefundenes Fressen für die Burschenschaftler, um ihm das völlig verquere Gedankengut einzupflanzen. Da Donnie bisher noch nie Anerkennung und Freundschaft kennengelernt hat, fallen die völkischen Ideologien bei ihm auf fruchtbaren Boden und können sich dort einnisten.

Nach und nach lernen die Leser;innen Donnie und sein Umfeld besser kennen und beginnen nicht nur die Handlung zu hinterfragen, sondern auch den Titel. Auch wenn es hier darum geht, dass Donnie nicht schwimmen kann, so ist der Titel als Metapher zu verstehen, denn mit dem Verlauf der Handlung werden die Lesenden Zeuge, wie sich Donnie wandelt, sich regelrecht freischwimmt und erkennt, dass er den falschen Weg eingeschlagen hat. Herlich gelingt es dabei, Donnie vom Antihelden zur sympathischen Hauptfigur werden zu lassen, indem er seine Wandlung nachvollziehbar und glaubwürdig ausgestaltet. Die Lesenden können daher hautnah miterleben, wie sich Donnie abstößt, um Zug um Zug in ein neues Leben zu gleiten und wie er beginnt, zu hinterfragen, um zu verstehen.

Die Geschichte lebt von den plakativen Schilderungen des Autors, denn dadurch entstehen bewegte Bilder vor dem inneren Auge, in denen sich die Handlung wie ein Film abspult. Die Tür zum Zimmer 311 im Altenheim öffnet sich einladend, der Beifahrersitz des Buchanka quietscht in seinen Verankerungen und die malerische Landschaft Südfrankreichs lädt dazu ein, ihre Geheimnisse zu erkunden.

Herlich ist leise im Ton, aber unmissverständlich in seiner Botschaft, sodass aus seinem Roman eine gelungene Mischung aus Lovestory, Vergangenheitsbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung wird, die mich fasziniert und neugierig die Seiten umblättern lässt. Eine tiefgründige Geschichte, die heiße Eisen anpackt und daraus individuelle Kapitel formt, die die Leser:innen dazu auffordern, die Vorurteile gegenüber Donnie aufzulösen und ihm eine Chance zu geben.

Manchmal muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden - dieser Sinnspruch passt hervorragend zu Donnie und seiner Reise und ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Vielschichtig, Lesenswert, Anregend!

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Den Roman Freischwimmer hat Gabriel Herlich am 15. Februar 2023 gemeinsam mit dem Pendragon Verlag herausgebracht. Das Cover zeigt einen Menschen unter Wasser. Mit seinen 264 Seiten hat das Buch eine angenehme ...

Den Roman Freischwimmer hat Gabriel Herlich am 15. Februar 2023 gemeinsam mit dem Pendragon Verlag herausgebracht. Das Cover zeigt einen Menschen unter Wasser. Mit seinen 264 Seiten hat das Buch eine angenehme Dicke. Es liegt gut in meiner Hand. Das Papier ist griffig und lässt sich leicht umblättern. Die Farbe des Papiers und des Drucks sind angenehm gewählt. Es lässt sich gut lesen. Das Buch hat einen angenehmen Duft und das eingebundene Lesezeichen ist ganz nach meinem Geschmack. Farblich ist es gut ausgewählt. Den Verkaufspreis im Handel empfinde ich als angemessen.
Als ich dieses Buch gesehen habe, da habe ich gleich zugegriffen. Der Klappentext hat mich angesprochen und schnell habe ich in das Buch gefunden. Der Protagonist Donatus Frey ist nicht darauf angelegt, dass der Leser in von Beginn an sympathisch findet. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Donnie, so wird er im Buch genannt, ist 21 Jahre alt und dabei seinen Weg zu finden. Anschaulich und in einer angenehm zu lesenden Art und Weise zeigt der Autor Gabriel Herlich wieviel Einfluss falsche und richtige Freunde auf einen Menschen haben, der Anerkennung und Zuspruch sucht. Es ist spannend, an Donnies Seite seiner Entwicklung zu folgen. Oft meldet sich meine innere Stimme, die lautlos schreit um ihn von seinen Taten abzuhalten. Natürlich hört er mich nicht, wie er auch auf andere Stimmen nicht hört. Die erste Hilfe bekommt er von seinem Vater, den ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht schätze. Beim Lesen fühle ich mich wie in einer Achterbahn. Streckenweise verläuft die Geschichte ruhig und ich schaue Donnie entspannt zu. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und ich klammere mich an meinen Sicherheitsbügel. Im letzten Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse und ich fühle mich in meinen Sitz gepresst und schreie um mein Leben. So rasant ist das Tempo und so spannend die Geschichte. Dabei genieße ich die Fahrt in jedem Augenblick. Ich bin voll begeistert. Dieses Buch hat mich zum Nachdenken angeregt und während ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich, ob in meinem Leben auch alles so ist, wie es scheint. Von diesem Autor möchte ich gerne mehr lesen.
Gabriel Herlich hat mit seinem Roman Freischwimmer einen unterhaltsamen und lesenswerten Coming of Age Roman auf den Büchermarkt gebracht, der zum Nachdenken anregt. Gerne spreche ich für diese Erzählung eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

das Mädchen am Pier

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Das Cover hat mir sofort gut gefallen, es sieht aus wie eine Zeichnung mit vielen kleinen Punkten. Jemand ist unter Wasser.

Inhalt: Donnie ist unzufrieden. Nie wurde er in der Schulzeit akzeptiert, immer ...

Das Cover hat mir sofort gut gefallen, es sieht aus wie eine Zeichnung mit vielen kleinen Punkten. Jemand ist unter Wasser.

Inhalt: Donnie ist unzufrieden. Nie wurde er in der Schulzeit akzeptiert, immer anders. Er liebt das Malen und Zeichnen. Das studiert er auch, sein Vater, der ein erfolgreicher Geschäftsmann und Galerist ist, ist überhaupt nicht begeistert. Donnie´s Freunde sind alles andere als ein guter Umgang. er hat bereits mit ihnen eine Straftat begangen. Im Schwimmbad lernt er Meggie kennen und die Geschichte beginnt.

Meinung: Ein wundervolles Buch, es geht um Selbstliebe, Vertrauen und Ängste zu überwinden. Und um ein ganz besonderes Bild "Mädchen am Pier". Diese Geschichte sollte man unbedingt gelesen haben!

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Falsche Freunde

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Kunststudent Donnie ist durch seine Freunde in die rechte Szene gerutscht. Die abzuleistenden Sozialstunden, ein Mädchen und eine alte jüdische Dame haben einigen Einfluss darauf, dass er sein Handeln ...

Kunststudent Donnie ist durch seine Freunde in die rechte Szene gerutscht. Die abzuleistenden Sozialstunden, ein Mädchen und eine alte jüdische Dame haben einigen Einfluss darauf, dass er sein Handeln hinterfragt.
Das Buch ist locker-flockig und knallhart zugleich, denn neben dem Wohlfühlteil, in dem sich der Protagonist mit Meggie nach Frankreich auf die Suche nach ihrem Großvater begibt, werden wir auch mit dem Unrecht, das den Juden widerfahren ist, und mit rassistischer Gewalt konfrontiert.
Von ein paar Zufällen im Handlungsverlauf abgesehen, ist der Roman authentisch und mitreißend, besonders da die Ich-Perspektive Einblicke in die Verarbeitung des aufregenden Sommers erlaubt. „Hätte sie mir zehn Minuten gegeben, wäre ich ins Wohnzimmer gegangen, hätte mir ein paar Notizen gemacht und wäre mit einer wohlartikulierten Antwort zurückgekommen, die sowohl ihre Situation als auch meine Meinung einbezog.“ Das hat mir auch sprachlich richtig gut gefallen und macht eine lohnenswerte Lektüre für mich aus.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Falsche Freunde

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Der Debütroman von Gabriel Herlich spielt im Sommer 1999 und unser Hauptprotagonist Donatus Frey kommt aus einer wohlhabenden Galeristenfamilie und studiert an der Uni Portraitsmalerei. Seit einem Verkehrsunfall, ...

Der Debütroman von Gabriel Herlich spielt im Sommer 1999 und unser Hauptprotagonist Donatus Frey kommt aus einer wohlhabenden Galeristenfamilie und studiert an der Uni Portraitsmalerei. Seit einem Verkehrsunfall, bei dem sein geliebter Großvater verstorben ist, hat er seinen Halt verloren. Zuhause bekommt er von seiner Familie kaum Zuwendung und er wird mehr und mehr zum Einzelgänger. In der Schule wird der schüchterne Junge gehänselt und findet keine Freunde. Er sehnt sich nach Anerkennung und Zuneigung, die er erst an der Uni erfährt. Doch seine neuen Freunde haben seltsame Ansichten und Donnie gerät in einen Strudel aus Fremdenhass und Gewalt. Er wird zum Mitläufer, der nicht viel hinterfragt, um seine neuen Freunde nicht zu verlieren. Seine Familie bricht mit ihm und erst durch einen unschönen Vorfall, bei dem er Meggie begegnet, beginnt er über seine Freunde nachzudenken. Doch diesen Kreisen entkommt man nicht so rasch. Meggie ist jedoch der Anstoß zum Umdenken. Donnie nimmt seine Strafe an und leistet Sozialstunden in einem Altenheim. Dort trifft er auf Vincent, der ihn so annimmt, wie er ist. Und er lernt eine alte Dame namens Teo kennen, die für Donnie noch wichtig werden wird....

Gabriel Herlich zeichnet mit Donnie einen zutiefst unsicheren jungen Mann. Ich hatte Schwierigkeiten ihn sich mir als 21jährigen vorzustellen, denn er handelt und benimmt sich eher wie ein 16jähriger. Sein Blick auf die Welt ist eindimensional und er hinterfragt kaum. Er ist ein Mitläufer und weicht Konflikten aus.
Zu Beginn der Story ist er nicht wirklich symapthisch und man kann seine Taten nur schwer nachvollziehen. Erst durch die Begegnung mit Meggie, in die er sich verliebt und die aus einer jüdischen Familie stammt, beginnt er sein Verhlaten zu hinterfragen.
Die Figuren sind gut gezeichnet, hätten aber noch etwas mehr Charakter und Tiefe vertragen. Mitgefiebert habe ich trotzdem mit ihnen und es kamen viele verschiedene Gefühle auf: Angst, Panik, Geborgenheit, Hass, Unverständnis und Liebe auf vielen Ebenen.

Dass der Roman 1999 spielt, wird nur wenig ersichtlich. Einzig, dass nicht verwenden von Handys fällt auf. Der Schreibstil ist temporeich und fesselnd. Die Dialoge wirken allerdings manchmal etwas gezwungen, jedoch sind die Beschreibungen sehr bildhaft und plakativ. Als Film könnte ich mir diesen Roman sehr gut vorstellen!
Den Titel finde ich gelungen, denn Donnie ist ein Freischwimmer...nicht nur im Bezug darauf, dass er nicht schwimmen kann und dies am Ende des Romans lernt, sondern vorallem im Erkennen, dass er den falschen Wege eingeschlagen hat und sich von seinen alten Vorurteilen und Ansichten freischwimmt.

Gabriel Herlich hat in seinem Roman viele Themen aufgegriffen, die er jedoch teilweise nur an der Oberfläche berührt. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, vorallem wenn es um die Themen Deportation, Flucht vor den Nazis, unverarbeiteter Nazivergangenheit und Neonazis geht. Der Autor hat jedoch seinen Schwerpunkt auf die Entwicklung des Protagonisten gelegt und die Themen nicht richtig in die Tiefe gehen lassen....schade! Trotzdem hat mir der Roman sehr gut gefallen, auch wenn ich noch einige Kritikpunkte habe. Da es das Debüt des Autors ist, sehe ich noch Luft nach oben und bin gespannt, was er als nächstes schreiben wird.

Fazit:
Ein temporeicher Coming-of-Age Roman, der viele Themen anschneidet und bei manchen zu wenig in die Tiefe geht. Trotzdem ein gelungene Geschichte, die aufzeigt, wie schnell man an falsche Freunde gerät und die richtige Abbiegung verpasst...

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