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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2023

Philosophische Gedanken zur Serenissima

Venezianische Spaziergänge
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Autor Mike Markart lässt seine Leser an seinen philosophischen "Passeggiate" (Spaziergänge, Bummeleien) teilhaben.

Dabei geht es nicht so sehr um das wahre Venedig, sondern eher um ein Gedankenspiel. ...


Autor Mike Markart lässt seine Leser an seinen philosophischen "Passeggiate" (Spaziergänge, Bummeleien) teilhaben.

Dabei geht es nicht so sehr um das wahre Venedig, sondern eher um ein Gedankenspiel. So lässt er, in seinem 19. Spaziergang die Vaporetti ein Eigenleben wie Menschen entwickeln. Monatelang fahren sie wie ihnen durch den Fahrplan vorgegeben ist, und plötzlich, schert das eine oder andere aus, und fährt störrisch seines Weges. Nicht immer zum Gaudium der Fahrgäste! Aber keine Angst, das sind nur Gedanken des Autors, der Venedig anders sieht.

Solche und ähnliche Gedankenbilder erwarten die Leserschaft.

Die schwarzweiß-Bilder, die häufig kleine Details zeigen passen gut zu den philosophischen Splittern.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Unterhaltsamer Krimi

Diva del Garda
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Katharina Eigner, bekannt durch ihre beiden Salzburg-Krimis, hat nun den Schauplatz eines Verbrechens an den schönen Gardasee verlegt.

Rosina, eine Restauratorin, die sich in der Vergangenheit immer in ...

Katharina Eigner, bekannt durch ihre beiden Salzburg-Krimis, hat nun den Schauplatz eines Verbrechens an den schönen Gardasee verlegt.

Rosina, eine Restauratorin, die sich in der Vergangenheit immer in Windeseile verliebt (natürlich in ein Windei), hat auch mit dem letzten Lover kein Glück, denn der bringt sie um ihr Haus. Allerdings lässt sie sich nicht entmutigen und residiert von nun an in einem schicken Wohnmobil. Freundin Cara, aus deren Perspektive der Krimi erzählt wird, ist eher das Gegenteil: vorsichtig und misstrauisch.

Nun stolpern die beiden über den Diebstahl eines wertvollen Bildes von Artemisia Gentileschi. Rosina leckt Blut und beginnt zu ermitteln. Dabei werden sie tatkräftig von einem Ex-Kardinal und einem Ex-Schweizer Gardisten unterstützt.

Die Polizei kann der Bestohlene, Signore Martinelli, nicht einschalten, da das Bild unbekannter Provenienz ist ...

Meine Meinung:

Dieser Krimi gehört fraglos in die Kategorie „Cozy-Crime“, denn wirklich ernsthaft ermittelt mit Polizei und so, wird hier nicht. Die Polizei ist nur eine Randerscheinung, die in Garda Strafzettel verteilt. Aber, das macht gar nichts, denn hier geht es um das Savoir Vivre in einer schönen Umgebung und, ja. um ein bisschen Liebe. Dazwischen wird, wie es sich in Italien gehört, gekocht und gespeist und das eine oder andere Gläschen Wein aus der Region gezwitschert.

Der Kriminalfall tritt ziemlich in den Hintergrund, was so manchen eingefleischten Krimi-Fan enttäuschen wird. Doch die sind ohnehin nicht unbedingt die Zielgruppe der Autorin. Locker, flockig und mit Humor vermittelt Katharina Eigner einige Kenntnisse über Kunstgeschichte.

Fazit:

Wer eine Geschichte in einer wunderschönen Umgebung mit Urlaubsflair und ein paar Herzerln in den Augen lesen will, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Gute Unterhaltung

Winterküsse unterm Nordstern
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Dieses Buch entführt uns nach Lappland, das Land der Mythen und Legenden. Dort findet Charlotte einen Job im Dorf des Weihnachtsmannes und führt als Weihnachtselfe verkleidet, Touristen durch Rovaniemi.

Charlotte ...

Dieses Buch entführt uns nach Lappland, das Land der Mythen und Legenden. Dort findet Charlotte einen Job im Dorf des Weihnachtsmannes und führt als Weihnachtselfe verkleidet, Touristen durch Rovaniemi.

Charlotte hat sich das karge Lappland für ihren Neuanfang gewählt, weil sie den Rat ihres Großvaters beherzigt, immer dem Nordstern zu folgen, wenn sie sich verlaufen hat. Charlotte hat sich zwar nicht verlaufen, aber durch die toxische Beziehung mit Henning, ihre Orientierung verloren.

Als sie von Eveliina, einem kleinen Mädchen, zwei Briefe für den Weihnachtsmann erhält, weiß sie noch nicht, dass sich ihr Leben wieder einmal komplett ändern wird ...

Meine Meinung:

Ich bin ja weder ein Weihnachtstyp noch ein Fan von Liebesgeschichten. Doch hin und wieder darf es auch für mich eine solche geben.

Heimliche Stars neben Eveliina sind die Rentiere, die hier leben. Und natürlich „Hottie“, der gut aussehende Rentierzüchter, der zum Leidwesen zahlreicher weiblicher Fans, zurückgezogen lebt.

Natürlich darf es Küsse, Zweifel und ein Happy End geben - die Geschichte spielt ja im Weihnachtsdorf.

Fazit:

Das richtige Buch für einen trüben (Winter)Tag, um mit Keksen und heißer Schokolade für entspannte Lesestunden gerüstet zu sein. Gerne gebe ich für die lockere Unterhaltung 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Ein Krimi mit Liebesgeschichte

Im Zauber der Stille
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Nach außen ist Rémy Beauvolet ein liebevoller Vater, aufmerksamer Ehemann und äußerst erfolgreiche Geschäftsmann. Offizielle verdient er sein Geld mit einer Hotel- und Casinokette, doch in Wirklichkeit ...

Nach außen ist Rémy Beauvolet ein liebevoller Vater, aufmerksamer Ehemann und äußerst erfolgreiche Geschäftsmann. Offizielle verdient er sein Geld mit einer Hotel- und Casinokette, doch in Wirklichkeit dient diese nur der Tarnung seiner eigentlichen Geschäfte: Menschen- und Drogenhandel.

Schon seit Jahren ist ihm die Polizei von Marseille, in der Person von Capitaine Kylian Plevantier auf den Fersen. Doch jedes Mal schlüpft der Kriminelle durch die Maschen des Gesetzes, nicht ohne zahlreiche tote Polizisten zu hinterlassen. Der Verdacht drängt sich auf, einen Maulwurf in den eigenen Reihen zu haben.

Nun bietet sich Plevantier eine einmalige Chance: Fleur will nach Jahren im goldenen Käfig ihren Ehemann Rémy Beauvolet gemeinsam mit ihren Töchtern endlich verlassen. Dass dies nicht einfach sein wird, ist Fleur bewusst und deshalb kopiert sie den Inhalt von Rémys Rechner als Rückversicherung auf einen Stick, um ihn Kylian Plevantier zu übergeben. Ganz vertrauen sich die beiden nicht, und droht der schöne Plan aus dem Ruder zu laufen ....


Meine Meinung:

Dieser Krimi, der im Grafit-Verlag erschienen ist, ist mein erster von Silke Ziegler.

Der Schreibstil ist fesselnd und die Charaktere sind gelungen. Was ich in einem Krimi nicht so sehr „brauche“ sind schwülstige Liebesgeschichten. Manche Handlungen von Fleur wirken naiv. Die eine oder andere Reaktion der Ermittler ist für mich vorhersehbar. Die Idee vom Maulwurf bei der Polizei hat sich natürlich bestätigt, lediglich die Person hat ein wenig überrascht. Nun ja, dass Sex und Geld die beliebtesten Motive für Verbrechen sind, hat sich auch hier bestätigt.

Fazit:

Wer einen Krimi aus Südfrankreich mit reichlich Spannung lesen will und sich von einer Liebesgeschichte nicht abschrecken lässt, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Picasso und die Frauen - eine unglaubliche Geschichte

»Göttinnen und Fußabstreifer«
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Wer kennt ihn nicht, den „Maler der Frauen“? Gemeint ist Pablo Picasso. Die Anzahl seiner Musen ist legendär. Sein zwiespältiges Verhältnis zum anderen Geschlecht auch, wie dieses Zitat von Françoise Gilot ...

Wer kennt ihn nicht, den „Maler der Frauen“? Gemeint ist Pablo Picasso. Die Anzahl seiner Musen ist legendär. Sein zwiespältiges Verhältnis zum anderen Geschlecht auch, wie dieses Zitat von Françoise Gilot beweist.

„Er behauptete, es gäbe nur zwei Kategorien von Frauen - Göttinnen und Fußabstreifer.“ (Françoise Gilot über Picasso)

Aus der großen Zahl an Bewunderinnen hat Autorin Rose-Maria Groppe elf Frauen ausgewählt und ihre Leben mit und ohne Picasso beleuchtet.

Fernande Olivier
Gertrude Stein
Eva Gouel
Gabrielle Depeyre
Olga Khokhlova
Marie Thérèse Walter
Dora Maar
Françoise Gilot
Geneviève Laport
Sylvia David
Jaqueline Roque

Mit zweien davon, Olga Khokhlova und Jaqueline Roque, war der Künstler, von dem so mancher Biograf behauptet, sein malerisches Schöpfen anhand der jeweils aktuellen Frau kategorisieren zu können, verheiratet.

Meine Meinung:

Die Autorin versucht diesen elf Frauen, die einen oft unbedankten Anteil an Picassos schaffen hatten und dabei sich und ihre eigene Karriere hintanstellten, gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Sie tut dies mit Auszügen aus Briefen, die sie einige Frauen untereinander schickten.

Nie werden sie Künstler, den „Homme des Femmes“ für sich alleine haben. Wenn er einer seiner Göttinnen überdrüssig geworden ist, hat er sie als Fußmatte benützt und sich der nächsten zugewendet. So gesehen könnte man Picasso mit den diversen französischen Königen Louis vergleichen, die neben der Gemahlin und der Maitresse-en-Titre noch zahlreiche andere Gespielinnen hatten.

Die Frage ist nur, warum haben die Frauen hierbei mitgespielt? Macht Macht wirklich so sexy, dass frau sich selbst aufgibt?

Fazit:

Diesem interessanten Einblick in das Frauennetzwerk rund um Picasso gebe ich gerne 4 Sterne.