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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Liebe und Leidenschaft gegen alle Konventionen

Mary & Claire
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Mary und Claire sind Stiefschwestern. Sie wachsen zusammen im Haus von Marys Vater und der Mutter von Claire auf. Sie sind aufs Innigste miteinander verbunden, doch ab und an auch Konkurrentinnen zueinander. ...

Mary und Claire sind Stiefschwestern. Sie wachsen zusammen im Haus von Marys Vater und der Mutter von Claire auf. Sie sind aufs Innigste miteinander verbunden, doch ab und an auch Konkurrentinnen zueinander. Marys Mutter starb kurz nach deren Geburt und diese Tatsache beeinflusste Mary ein Leben lang. Sie verbrachte viele Stunden an ihrem Grab und hier wurde wahrscheinlich schon ein Grundstein für die Entstehung von ihrem Werk ‚Frankenstein‘ gelegt.
Mary und Claire verlieben sich beide in Percy Shelly. Er ist ein Romantiker durch und durch. Er liebt die beiden ebenso, er liebt die Freiheit und er will sich auf keinen Fall den gesellschaftlichen Vorgaben beugen.
Alle drei verbindet die Sprache, die Lyrik, die Literatur miteinander. Sprache und Geschriebenes sind das Klebemittel in dieser Triade.
Markus Orths hat eine sehr schöne und besondere Sprache, die zu dieser Thematik wunderbar passt. Nur ab und an waren mir manche Ausdrücke zu modern, ja fast flapsig. Dies empfand ich als leicht störend und es behinderte den Lesefluss.
Das Buch fängt stark an und endet mindestes genau so stark. Dazwischen empfand ich den Roman teilweise als zu ausführlich im Verhältnis zum Geschehen. Der Roman steuert auf einen Höhepunkt zu und kulminiert in einem Zusammentreffen der drei und Lord Byron. Es ist ein heftiges Gewitter im Gange dort am Genfer See. Quasi die Geburtsstätte von ‚Frankenstein‘. Die Hinführung auf dieses Treffen mit all den Konsequenzen ist dem Autor wirklich gut gelungen.
Der Rahmen, der die Handlung umgibt und Anfangs- und Schlussszene bildet, hat mich beeindruckt.
Ein wirklich interessantes Buch, das auch spannende Einblicke in das damalige Leben und die gesellschaftlichen Hintergründe gibt. Dazu erfährt man eine Menge über das Leben der Protagonisten und auch über die schillernde Persönlichkeit Lord Byrons. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Für den Einstieg geeignet

Mythen und Sagen der Griechen
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Sylvia Seelert entführt uns mit ihrem Buch in die Welt der griechischen Götter und Helden. In sechzehn ausgewählten Geschichten zeigt sie uns Mythen und Sagen der alten Griechen.
Der Einstieg hat mir richtig ...

Sylvia Seelert entführt uns mit ihrem Buch in die Welt der griechischen Götter und Helden. In sechzehn ausgewählten Geschichten zeigt sie uns Mythen und Sagen der alten Griechen.
Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen. Eine sehr gute Erklärung zum Mythos an sich. Woher kommen diese Erzählungen und wann und wo sind sie überhaupt entstanden?
Danach werden die zwölf wichtigsten Gottheiten des Olymp mit einer Art Steckbrief dargestellt. Anschließend können wir in die Abenteuergeschichten eintauchen.
Dieses Buch ist für Einsteiger sehr gut geeignet, da hier kurz und knapp erzählt wird. Ich denke, dass es auch zur Auffrischung von altem Wissen nützlich sein kann. Was auf der einen Seite positiv ist, ist zugleich auch ein Mangel in meinen Augen. Die Sagen werden ziemlich rasch abgehandelt. Während mir die Sprache beim Einstieg ins Buch sehr gut gefällt, setzt sich das leider nicht bei den einzelnen Mythen fort.
Positiv hervorzuheben sind die Übersichten am Anfang und Ende des Buches, so dass man sich die verwirrenden Verwandtschaftsverhältnisse besser vorstellen kann. Die Aufmachung finde ich ebenfalls gelungen, denn sie weicht vom Üblichen ein wenig ab und ich finde sie sehr passend zur Thematik.
Insgesamt gesehen ein informatives Buch. Wer sich mehr Tiefe wünscht, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer sich einen kurzen Überblick über die Mythen und Sagen der Griechen verschaffen will, der kann hier beherzt zugreifen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Hühner sind schlau

Chaoskrümel & Nervensäge – Die Hühner sind los! (Chaoskrümel & Nervensäge 1)
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Benni und Tilda sind Schwestern. Tilda ist die Ältere und darf schon mehr als Benni, zum Beispiel in den Ferien in ein Camp fahren, während Benni zu Hause bleiben muss. Was soll sie denn nur die ganze ...

Benni und Tilda sind Schwestern. Tilda ist die Ältere und darf schon mehr als Benni, zum Beispiel in den Ferien in ein Camp fahren, während Benni zu Hause bleiben muss. Was soll sie denn nur die ganze Zeit ohne ihre Schwester tun? Das ist einfach nur ungerecht, findet Benni. Nicht nur ihre Eltern versuchen Benni zu beschwichtigen, auch die Pfannkuchen-Schwestern geben ihr Bestes. Tja, und da kommt Anita ins Spiel. Anita ist ein Huhn, das von ihren Artgenossinnen unterdrückt wurde und nun vorläufig bei den Pfannkuchen-Schwestern untergekommen ist. Benni nimmt sich dem Huhn an und stellt fest, dass Hühner sehr schlaue Tiere sind und vieles lernen können. Die Tage vergehen wie im Flug und Benni ist mit Anita beschäftigt.
Bis Tilda zurückkehrt und Anita plötzlich verschwunden ist. Da müssen alle zusammenhalten und suchen. Auch die Dorfpolizei.
Ein nettes Buch mit viel Witz und Humor für Kinder ab 7 Jahren. Ich denke, dass sie bei Bennis Ideen sicher ihren Spaß haben. Die Ausgewogenheit zwischen Text und Illustrationen finde ich gut. Die Zeichnungen sind teilweise sehr lustig und auf jeden Fall wunderbar bunt.
Ich kann mir vorstellen, dass nun das ein oder andere Kind auch gerne so ein Huhn hätte...

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Interessante Psychodynamik

In blaukalter Tiefe
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Andreas organisiert einen Segeltörn. Mit an Bord sind seine Ehefrau Caroline, sein Kollege Daniel und dessen Freundin Tanja. Dazu noch der Skipper Eric. Der Törn soll in die schwedischen Schären gehen ...

Andreas organisiert einen Segeltörn. Mit an Bord sind seine Ehefrau Caroline, sein Kollege Daniel und dessen Freundin Tanja. Dazu noch der Skipper Eric. Der Törn soll in die schwedischen Schären gehen mit gutem Essen, teurem Wein und viel Erholung. Auf den zweiten Blick hat jeder so seine eigenen Beweggründe , warum er oder sie mehr oder minder freiwillig an diesem Urlaub teilnimmt.
Andreas möchte sehen, ob Daniel das Zeug zu einem gleichwertigen Partner in der Anwaltskanzlei hat und er möchte seiner Frau wieder näher kommen. Caroline liebt die Schären und möchte ebenfalls das Verhältnis zu ihrem Mann verbessern. Daniel will sich beweisen und Tanja ihn dabei unbedingt unterstützen. Von Anfang an herrscht ein soziales Ungleichgewicht auf dem Segelboot. Zu den beiden ungleichen Paaren kommt noch der Skipper, der ziemlich undurchsichtig ist. Was als toller Ausflug beginnt, entpuppt sich zu einem Albtraum. Das Wetter spielt nicht mehr mit, die Beengtheit wird immer problematischer und die bisher unterdrückten Konflikte brechen auf. Laufend bilden sich neue Konstellationen an Bord. Kristina Hauff schafft es sehr gut, die subtilen Schwingungen einzufangen bis sie sich dann ganz offen zeigen. Es wird eine alternierende Erzählperspektive verwendet und so erfahren wir, ausgenommen Eric, was in den jeweiligen Protagonisten vor sich geht. Außer vielleicht noch Tanja sind sie mir alle unsympathisch. Man spürt förmlich, wie der Roman auf ein Unglück zusteuert und daher wollte ich das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Allein der Schluss war nicht nach meinem Geschmack. Das ging mir zu abrupt und war für mich nicht rund. Dennoch kann ich das Buch empfehlen. Gut geschrieben und spannend! Wer gerne Romane mit sich entwickelnder Psychodynamik zwischen den Protagonisten liest, der kommt hier definitiv auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Freundschaft oder Rivalität?

Roxy
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Marc Berger ist unterwegs nach München. Er möchte auf die Beerdigung seines einstmals besten Freundes Roy gehen. Auf der Fahrt begleiten ihn Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen. Der selbstbewusste ...

Marc Berger ist unterwegs nach München. Er möchte auf die Beerdigung seines einstmals besten Freundes Roy gehen. Auf der Fahrt begleiten ihn Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen. Der selbstbewusste Roy, dem es völlig egal war, was andere von ihm dachten und der aus einem sehr reichen Elternhaus stammte. Marc hingegen, der in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchs und es immer nur den anderen recht machen wollte, um zu gefallen. Zwei völlig unterschiedliche Jungs, die dennoch oder gerade deswegen miteinander Freundschaft schlossen. Diese Freundschaft war allerdings nicht ungetrübt, denn immer wieder gab es Rivalitäten, spätestens dann als es um Carolin ging.
Johann von Bülow reiht Erinnerungen an die 80er Jahre in München aneinander und lässt uns in Episoden den Luxus und das Partyleben von damals miterleben.
In dem Roman werden die Themen Freundschaft, Verlust, Selbstbewusstsein und Liebe beleuchtet. Und auch immer wieder die Frage, wer ist man denn eigentlich? Kann man der sein, der man will oder geben die Umstände und das soziale Umfeld die Persönlichkeit vor?
Der Roman gliedert sich in fünf Teile, wobei sich mir die Unterteilung nicht ganz erschlossen hat. Es ist ein Buch der leisen Töne und ich habe es sehr gerne gelesen, vor allem hat mir die ehrliche Innenschau von Marc gefallen.
Am Ende fehlte mir die Quintessenz, der rote Faden sozusagen. Das Roxy, das titelgebend ist, kommt nur am Rande vor. Roy hätte ich passender gefunden. Ein interessantes Buch, bei dem mir dennoch etwas gefehlt hat, um es zu einem sehr guten Buch zu machen.
Allerdings hat es mich auch zum Nachdenken angeregt.

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