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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2023

Wenn die Last zu schwer wird

Nah am Wasser
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Die alleinerziehende Berlinerin Karen kann wegen Stress im Job mit ihrer pubertierenden Tochter Nelly nicht in Urlaub fahren. Um der rebellierenden Nelly wenigstens etwas Abwechslung in den langen Sommerferien ...

Die alleinerziehende Berlinerin Karen kann wegen Stress im Job mit ihrer pubertierenden Tochter Nelly nicht in Urlaub fahren. Um der rebellierenden Nelly wenigstens etwas Abwechslung in den langen Sommerferien zu gönnen, fährt sie mit ihr kurzerhand für eine Woche in die nahe gelegene Mecklenburgische Seenlandschaft. Nach kurzem Telefonterror seitens Karens Arbeitsstelle und Kundschaft bricht Karen auf einem Campingplatz fernab jeglicher Zivilisation vollständig zusammen.

Vor der traumhaften Kulisse der Mecklenburgischen Seen entwickelt Christin Friedrichsen das einsetzende Hilfsszenario auf einem einsamen Campingplatz. Nicht nur Nelly sondern auch die am Rande der Gesellschaft auf dem Campingplatz gestrandeten Dauerbewohner Det, Margot und Heinz wachsen über sich hinaus. Selbstlos helfen sie Karen in kleinen Schritten zunächst den Zusammenbruch zu verarbeiten und wieder nach vorne zu blicken.

Sicherlich ist manches vielleicht etwas zu einfach dargestellt und die Krise etwas zu schnell überwunden, aber das Buch beschäftigt sich ernsthaft mit der Problematik Bornout und zeigt wichtige Schritte aus der Krise auf. Nebenbei zeichnet das Buch ein sympatisches Bild der im Gegensatz zu Berlin doch sehr entschleunigten Gegend in Mecklenburg.

Das Buch ist im Wechsel aus der Sicht von Karen und deren Tochter Nelly erzählt. Durch die humorvolle Betrachtung der Vorfälle liest es sich sehr einfach und schnell.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Totaler Neuanfang am romatischen Gardasee

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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Viviane, Frau Mitte Vierzig, steht plötzlich vor den Trümmern ihrer Existenz: Ihr Lebensgefährte betrügt sie, auf Arbeit fühlt sie sich gemobbt und findet trotz vieler Überstunden keine Anerkennung, zu ...

Viviane, Frau Mitte Vierzig, steht plötzlich vor den Trümmern ihrer Existenz: Ihr Lebensgefährte betrügt sie, auf Arbeit fühlt sie sich gemobbt und findet trotz vieler Überstunden keine Anerkennung, zu ihrer Mutter hat sie seit 2 Jahren keinen Kontakt. Sie, die sich als Einzelkind immer eine große Familie gewünscht hat, steht nun ganz alleine da ohne Aussicht, dass ihr Traum noch in Erfüllung gehen könnte. Total frustriert nimmt sie auf Grund der Empfehlung ihrer deutsch-italienischen Freundin Milena eine drei monatige Auszeit und fährt in das schöne Sirmione am Gardasee.

Dann folgt eine sehr ausführliche Lobpreisung des schönen Ortes Sirmione und der dortigen Umgebung sowie der verschiedensten Spa-Anwendungen. Das war mir etwas übertrieben. Ich wollte ja keine Reisereportage lesen.

Wie nicht anders zu erwarten trifft Viviane am schönen Gardasee ihren Traummann Salvatore. Dann folgen viele Seiten Irrungen und Wirrungen , die nach meinem Dafürhalten nicht ganz stimmig sind. Der Grund warum Salvatore Viviane immer wieder anlügt und plötzlich, ohne Begründung stehen lässt, ist meines Erachtens nicht nachzuvollziehen. Viviane soll doch angeblich Salvatores große Liebe sein, da müsste er ihr auch etwas Vertrauen entgegenbringen, dass sie ein ihr anvertrautes Geheimnis wahrt.

Insgesamt eine schöne, kurze Liebesgeschichte mit viel italienischem Flair und schönem Happy End, aber von der Handlung her etwas unrund.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Kann die Liebe die selbst errichteten Mauern überwinden?

Ein Glückskeks macht noch keine Liebe
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Nathalie trägt schwere Wunden der Vergangenheit mit sich. Die selbstbewusste junge Frau verbirgt dies hinter ihrer Schlagfertigkeit und stößt mit ihrer direkten Art gerne die Menschen ihrer Umgebung vor ...

Nathalie trägt schwere Wunden der Vergangenheit mit sich. Die selbstbewusste junge Frau verbirgt dies hinter ihrer Schlagfertigkeit und stößt mit ihrer direkten Art gerne die Menschen ihrer Umgebung vor den Kopf. Selbst ihre Eltern kennen die Hintergründe für ihr Verhalten nicht.

Mit Thies, dem Chirurgen, der ebenfalls eine schmerzvolle Beziehung hinter sich hat, stößt sie auf einen Mann, der auf Grund seiner eigenen Verletzungen sofort erkennt, dass der Schlüssel für Nathalies Verhalten in der Vergangenheit liegt und der die Geduld aufbringt, zu diesem vorzudringen.

Karin Lindberg erzählt eine wundervolle Liebesgeschichte. Diese erzielt Tiefgang durch die Auseinandersetzung mit Nathalies Vergangenheit aber auch durch die Suche der jungen Frau nach ihrem Platz im Leben.

Besonders schön fand ich den von Nathalies Vater sehr gut geplanten Familienausflug nach Italien. Etwas überraschend kam für mich der plötzliche Sinneswandel von Nathalies altem Herrn. Wie kam es zu seiner Entschuldigung? Das ist mir zu wenig erläutert.

Erst aus den Rezensionen anderer Leser habe ich erfahren, dass dies der dritte Teil einer Reihe ist. Das merkt man beim Lesen gar nicht. Nun bin ich natürlich neugierig auf Teil 1 und 2, auf die Geschichten von Miriam und Rebecca und werde diese nachlesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Mitlife crisis eines Commissario

Abschied auf Italienisch
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Vito Grassi, eigenbrötlerischer, aber erfolgreicher Commissario aus Rom wagt nach dem Tod seines Vaters einen Neuanfang in dessen neuer Heimat, einem der idyllischen Dörfern im Cinque Terre. Dies ist nicht ...

Vito Grassi, eigenbrötlerischer, aber erfolgreicher Commissario aus Rom wagt nach dem Tod seines Vaters einen Neuanfang in dessen neuer Heimat, einem der idyllischen Dörfern im Cinque Terre. Dies ist nicht seine Heimat. Er ist der Neue und das bekommt er auch bald zu spüren.
Das Buch gibt ein Klasse-Spiegelbild eines Mannes in der Mitte seines Lebens mit klassischer Mitlife Crisis aber auch ein Spiegelbild der wunderschönen, aber eigenwilligen Gemeinschaft der Menschen im Cinque Terre.
Ein bis zum Ende spannender Krimi, gleichzeitig ein unterhaltsamer Roman um die Probleme eines Mannes in der Mitte seines Lebens.
Das Buch bietet viel Potential für eine Reihe. Man möchte wissen, wie es mit Vito und seiner in Rom zurückgebliebenen Ehefrau, mit Vito und seiner Untermieterin Toni aber auch mit Vito und seinen neuen Kollegen und Nachbarn weitergeht. Besonders sympatisch fand ich übrigens Gerichtsmediziner Dottore Penza.
Das Cover gefällt mir übrigens besonders gut. Es gibt ein authentisches Bild der bunten Welt der Cinque Terre. Wer noch nicht dort war, es ist eine Reise wert.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Spannender regionaler Krimi mit Serienpotential

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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Das Autoren-Duo Bente Storm hat mit "Windstärke Tod" einen regionalen Krimi vorgelegt. Ich war persönlich noch nie in Cuxhaven. Die örtlichen Gegebenheiten werden aber sehr präzise erläutert und durch ...

Das Autoren-Duo Bente Storm hat mit "Windstärke Tod" einen regionalen Krimi vorgelegt. Ich war persönlich noch nie in Cuxhaven. Die örtlichen Gegebenheiten werden aber sehr präzise erläutert und durch eine Karte auf der Cover-Rückseite belegt.
Der Fall ist in der innenpolitischen Szene der Stadt angesiedelt. Er erscheint sehr glaubwürdig. Ein Mediator, der zwischen den Fronten im Kampf für oder gegen einen neuen Windpark vermitteln soll, wird zunächst vermisst und dann tot aufgefunden.
Bei den Ermittlern handelt es sich um zwei junge, noch unerfahrene Beamte. Da ist zunächst der verantwortliche Kommisar Victor der Kripo Cuxhaven und zeitgleich fängt die junge Agatha, Polizistin der Wasserschutzpolizei Cuxhaven, mit Nachforschungen im Fall des ermordeten Mediators an. Da sie den Toten gefunden hat, fühlt sie sich ihrer großen Namenspatin Agatha Christie verpflichtet.
Die Erzählweise ist in zeitlich sehr kurze Abschnitte eingeteilt, die einer Dokumentation der Ereignisse- private Vorfälle aller Beteiligten, dienstliche Ermittlungen, private Ermittlungen von Agatha usw. - gleichen. Das Buch lässt sich dadurch sehr zügig lesen. Es wird zu keinem Zeitpunkt langatmig. Nachdem der Mordfall für den Leser relativ schnell aufgeklärt wird,ohne das die Cuxhavener Ermittler davon Kenntnis erlangen, passiert schon ein weiterer Mord. Der Leser kann nun verfolgen, wie die Ermittler in beiden Mordfällen langsam vorwärtskommen. Relativ schnell verdichtet sich die Zahl der Verdächtigen auf vier Personen. Es bleibt jedoch bis zum vorletzten Abschnitt spannend.
Agatha und Victor werden dem Leser im Fortgang der Geschichte sehr sympatisch. Sie werden allerdings noch nicht gleich als Paar dargestellt. Das lässt noch viel Potenzial für weitere Fälle und der nächste Fall wird ja auf der letzten Seite des Buches schon gemeldet.

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