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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Nicht alles ist meßbar

Die Steine der Zwillinge
0

Mich hat dieses ungewöhnliche Buch ziemlich gefesselt. Über Zwillinge mit einer besonderen telepathischen Begabung habe ich bisher noch nichts gelesen. Toll, wie die Autorin aus dieser Grundidee so eine ...

Mich hat dieses ungewöhnliche Buch ziemlich gefesselt. Über Zwillinge mit einer besonderen telepathischen Begabung habe ich bisher noch nichts gelesen. Toll, wie die Autorin aus dieser Grundidee so eine ausgereifte und spannende Geschichte gesponnen hat.

Als sich Nora mit ihrem Mann auf eine anspruchsvolle Wanderung bei schlechtem Wetter in die kanadische Wildnis aufmacht, ahnt ihre Schwester Helene bereits das Unheil voraus. Und dann kommt es tatsächlich zu einem Unglück, und Helene macht sich auf den Weg, ihre Schwester zu suchen.

Ausnahmsweise wird mal nicht die wunderbare kanadische Landschaft beschrieben, sondern die Tücken und Gefahren von Wanderungen im Nationalpark und das ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Jedem von uns kann es mal passieren verloren zu gehen, auch wenn man noch so gut ausgestattet und vorbereitet ist. Die Autorin beschreibt das so detailreich und authentisch, daß ich die ganze Zeit mittendrin war und die Luft anhalten musste.

Als Umrahmung der Vermisstengeschichte hat die Autorin eine nette Familie samt Anhang geschaffen. Ehemänner, Kinder, Großmutter, deren Freunde und Partner finden Raum in der Erzählung. Manchmal wurde mir das zu viel, weil ich umgeduldig wissen wollte, wie es mit Nora und Helene weiter geht. Aber insgesamt ist es doch gut ausgewogen.

Dieser außergewöhnliche Roman hat mich sehr gut unterhalten, und deswegen vergebe ich die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Das Alter ruft nach Exzentrik

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
9

Dieses Buch ist mal was ganz anderes. Hier erbt niemand ein Café oder ein Cottage, nein, die Erben müssen etwas schaffen, das sie überhaupt nicht mögen.
Evi und ihre pubertierende Tochter müssen einen ...

Dieses Buch ist mal was ganz anderes. Hier erbt niemand ein Café oder ein Cottage, nein, die Erben müssen etwas schaffen, das sie überhaupt nicht mögen.
Evi und ihre pubertierende Tochter müssen einen Campingurlaub im Zelt überstehen.
Was habe ich mich amüsiert! Über Tante Lisbeth, die Erblasserin, über die anderen Camper, diese bunte Schar, über Evis Zwiegespräche und über manche skurrile Szene. Nicht alles ist lustig, manches hat mich auch zum Nachdenken angeregt.
Es gibt einige sehr kluge Aussagen im Buch, die mir gut gefallen haben.
Die Mischung aus Humor, Romantik, Abenteuer und Landschaftsbildern ist sehr gelungen. Deshalb vergebe ich gerne die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Ich bin guerilla gardener. Meine Waffe ist die Schaufel.

Wilde Hoffnung
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Notgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, ...

Notgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, und das in Berlins bester Lage.

Ich finde die Stimmungen von Emmie sehr gut dargestellt. Ich habe mit ihr unter Veras Launen gelitten, mich ebenso mit den netten Nachbarn angefreundet und schließlich in den Garten verliebt, der so viele Menschen zusammenbringt und glücklich macht. Emmie ist einfach ein sympathischer Gutmensch.

Gärtnerische Unterstützung erfährt Emmie von Nachbar und Freigeist Lars. Er ist schwer einzuschätzen, nimmt er doch das Leben wesentlich leichter als die organisierte und zielgerichtete Emmie. Die Interaktion der beiden hat mir sehr gut gefallen. Sie ist geprägt von Höhen und Tiefen und weit weg von Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit. Letztendlich haben sie sich gegenseitig gut getan. Ich habe oft die Luft angehalten, weil ich immer Angst hatte, daß zwischen ihnen was verrutscht. Es ist eben nicht die klassische klischeetriefende Liebesgeschichte, die von Anfang an vorgezeichnet ist und dadurch viel authentischer. Und doch gibt es ein Happy End, so viel verrate ich schon mal.

Ich mag alle Charaktere im Buch, besonders die Kinder. Jeder trägt seinen Anteil zu einer bunten und wunderbaren Geschichte bei.

Der Garten ist ein zentrales Thema im Buch und trifft mit den Themen Nachhaltigkeit, gesunde und lokale Speisen, Upcycling, Umweltschutz und Gemeinschaftssinn absolut den Zeitgeist ohne belehrend zu wirken.

Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht, und ich wäre gerne noch länger in Berlin geblieben.

Das Cover ist jetzt schon eins meiner Jahres-Highlights.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Das Land der 2 Millionen Seen - Viel Natur und wenig Mensch

Kanada 151
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Interessant finde ich, daß das Buch Kanada in alphabetischer Reihenfolge porträtiert, nämlich in 151 Momentaufnahmen. Von A wie Abenteuer über B wie Bear Watching, I wie Inukshuk bis Z wie Zimtschnecken. ...

Interessant finde ich, daß das Buch Kanada in alphabetischer Reihenfolge porträtiert, nämlich in 151 Momentaufnahmen. Von A wie Abenteuer über B wie Bear Watching, I wie Inukshuk bis Z wie Zimtschnecken. Oft ärgere ich mich nämlich über ein unvollständiges Register. Darauf wird hier komplett verzichtet, weil die Schlagworte vorne im Inhaltsverzeichnis aufgezählt werden. Dadurch finden sich im Buch aber auch keine Reiserouten und Karten, wie man es typischerweise aus Reiseführern kennt.

Ich sehe das Buch eher wie ein Lesebuch, um mich auf das Land einzustimmen. Durch die vielen Bilder (eine Doppelseite besteht aus Text links und einem Bild rechts) erfasse ich den dazugehörigen Text viel besser und formiere ein umfassendes Gesamtbild in meinem Kopf, ohne jemals in Kanada gewesen zu sein.

Wer wissen möchte, welche Aufschrift er sich für seine Baseballkappe aussuchen soll, was es mit Pekwachnamaykoskwaskwaypinwanik auf sich hat, wie man eine Potlatch zelebriert oder einfach nur über die Eigenheiten von kanadischen Ortsschildern lesen oder schöne Beispiele für kanadischen Humor kennenlernen möchte, dem sei dieses tolle Landesportrait ans Herz gelegt. Man muss es auch gar nicht in einem Rutsch durchlesen. An einen prominenten Ort gelegt, nimmt man es gerne immer wieder in die Hand und liest ein paar Seiten, je nach Zeit und Lust. Tolle Idee!

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Von Liebe war nie die Rede gewesen

Etwas Abenteuer gehört dazu
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Als Nora in einer beruflichen Krise steckt, gibt ausgerechnet ein vorlauter Taxifahrer ihr ungefragt Lebenstips. Es beginnt eine Reise voller Mißverständnisse, bei der nicht nur Noras Schwester Lisa und ...

Als Nora in einer beruflichen Krise steckt, gibt ausgerechnet ein vorlauter Taxifahrer ihr ungefragt Lebenstips. Es beginnt eine Reise voller Mißverständnisse, bei der nicht nur Noras Schwester Lisa und ihre Freundin Toni eine Rolle spielen. Das Schicksal verschlägt sie in eine andere Stadt, wo sie den Taxifahrer wiedertrifft…

Allzu viele Überraschungen gibt es beim Lesen nicht, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Die Geschichte ist schön, liest sich gut und schnell, ist kurzweilig und bietet Potential für weitere Bände.

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