Umsetzung ist genauso wichtig wie die Grundidee - und hier leider nicht ganz gelungen
Ich habe einfach mit ein bisschen mehr gerechnet.
Mehr Spannung.
Mehr Nervenkitzel.
Mehr Handlung.
Mehr Gefühle.
Einfach mehr.
Bei Blut ist dicker als Tinte handelt es sich um den ersten Band der Master ...
Ich habe einfach mit ein bisschen mehr gerechnet.
Mehr Spannung.
Mehr Nervenkitzel.
Mehr Handlung.
Mehr Gefühle.
Einfach mehr.
Bei Blut ist dicker als Tinte handelt es sich um den ersten Band der Master Class Romantic-Suspense-Dilogie aus der Feder der deutschen Autorin Stefanie Hasse rund um Riley und den anderen angehenden Autorinnen und Autoren des Schreibwettbewerbs auf Masters‘ Castle. Der finale zweite Band der Master Class-Dilogie Mut kommt vor dem Fall erschien zeitgleich mit dem ersten Band und ist eine direkte Fortsetzung der Geschichte um Riley, Kilian und all den anderen Letterbattler des Schreibwettbewerbs auf Masters‘ Castle. Das Buch und die Geschichte endet dementsprechend mit einem Cliffhanger – dieser war zwar nicht wirklich vorhersehbar, aber ziemlich erwartbar – und ist somit nicht in sich abgeschlossen. Es ist also unabdingbar, zunächst Master Class: Blut ist dicker als Tinte zu lesen und anschließend die Geschichte mit Master Class: Mut kommt vor dem Fall zu beenden.
Ich liebe die Idee dieser Romantic-Suspense-Dilogie und das Genre im Allgemeinen. Ich bin von der ersten Sekunde, in der ich nur ein winziges bisschen von ihr gehört habe, dieser Idee komplett und unwiderruflich verfallen. Ich liebe das zusammenhängende Cover der Master Class-Dilogie, die ein Highlight in meinem Bücherregal darstellen, wobei sich mir bis zum Ende die Untertitel der Geschichten nicht ganz erschlossen haben. Während ich von den Farben her Blut ist dicker als Tinte (Band 1) etwas präferiere, mag ich von der Darstellung jedoch den zweiten Band Mut kommt vor dem Fall etwas mehr. Besonders die thematisch passende, sich durchziehende Schreibfeder und die im Hintergrund zu sehenden Details haben es mir persönlich sehr angetan.
Auch der Einstieg in die Geschichte hat mir unfassbar gut gefallen. Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist klar, flüssig und angenehm unkompliziert. Ich konnte der Geschichte zu jedem Zeitpunkt folgen und hatte dank der detaillierten Beschreibungen nahezu immer ein relativ konkretes Bild vor Augen. Jedoch war die Spannung für mich leider nicht so greifbar wie erhofft. Hier hätte das Setting der altertümlichen Masters‘ Castle meines Erachtens wesentlich mehr Potential gehabt als es am Ende gezeigt hat. Zwar wird der Protagonisten Riley von einer anonymen Person nachgestellt, jedoch kam bei mir kein Angstgefühl auf. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass irgendjemand in Gefahr schwebt. Das es brenzlig und heikel werden könnte. Auch wenn ich die Kapitel aus Sicht des unbekannten Autors als sehr einnehmend und grandios umgesetzt empfinde, hat dies nicht gereicht um ein Suchtgefühl für diese Geschichte bei mir entstehen zu lassen.
Mit der Protagonistin Riley bin ich bis zum letzten Wort nicht ganz warm geworden. Mir fehlte etwas. Ich kann gar nicht genau in Worte fassen, was es genau war, aber irgendwie fehlten mir Faktoren, die sie einzigartig machten. Ihr fehlten in meinen Augen wirklich Ecken und Kanten, sie war keineswegs perfekt, aber auch nicht einmalig anders. Irgendwie gewöhnlich. Irgendwie blass. Irgendwie austauschbar. Irgendwie nicht für mich. Besonders auch beim männlichen Protagonisten fehlte mir komplett die Tiefe und ich habe nach den 352 Seiten immer noch das Gefühl ihn kaum bis gar nicht zu kennen und lediglich auf sein attraktives Äußeres zu beschränken. Dies hatte auch zur Folge, dass ich die entstehenden Gefühle zwischen den beiden Protagonisten nicht so nachvollziehen und nachempfinden konnte. Dies wurde auch dahingehend noch unterstützt, dass alles die Liebesgeschichte betreffend doch sehr abrupt verlief, egal wie stimmig sie auch angefangen ist. Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht uneingeschränkt von sich überzeugen. Wo ich zu Beginn noch begeistert war, dass jeder Charakter allein durch den Humor schon so individuell und einzigartig zu sein schien und der Humor an sich genial war, blieben die Teilnehmenden des Schreibwettbewerbs dann doch etwas zu blass und zeichneten sich nahezu durch lediglich einen signifikanten Charakteraspekt aus. Auch die semi vorhandene Freundschaft zwischen den Charakteren war für mich nicht authentisch und nachvollziehbar. Hier erhoffe ich mir besonders im Folgeband einen stärkeren Fokus auf die Charaktere und deren Entwicklung, damit ich emotional mehr in die einzelnen Handlungsstränge integriert bin. Dennoch mochte ich die in Master Class: Blut ist dicker als Tinte erzählte Geschichte. Liebte die Grundidee sogar. Nur die tatsächliche Umsetzung hätte für mich gelungener sein können, aber diesbezüglich sind Geschmäcker ja zum Glück verschieden.
abschließendes Fazit:
Insgesamt hatte ich mit dem ersten Band der Master Class-Dilogie Blut ist dicker als Tinte wirklich angenehme Lesemomente, auch wenn die Geschichte im Großen und Ganzen etwas unter meinen Erwartungen und ihrem Potential blieb, sodass es lediglich eine Leseempfehlung mit kleinen Einschränkungen von mir gibt. Der Schreibstil ist flüssig und die Grundidee genial, jedoch hätten für mich die Charaktere etwas stärker ausgearbeitet sein können, die Spannung höher und um einiges packender und die Liebesgeschichte zwischen Riley und Kilian emotional involvierender.