Cover-Bild Macht
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.02.2023
  • ISBN: 9783832182793
Heidi Furre

Macht

Roman
Karoline Hippe (Übersetzer)

Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden.
Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung; wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut?
›Macht‹ ist ein Buch mit großer Schlagkraft. Eindringlich schildert Heidi Furre das Nebeneinander von Zweifel und Selbstbestimmtheit, Mut und Wut.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2023

Eine lebenslange Wunde

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Zuerst ist mir die schöne altrosa Farbe des Covers ins Auge gefallen und erst auf dem zweiten Blick habe ich die Scherben darin erkannt.
Liv ist Mitte dreißig , lebt und arbeitet als Krankenschwester ...

Zuerst ist mir die schöne altrosa Farbe des Covers ins Auge gefallen und erst auf dem zweiten Blick habe ich die Scherben darin erkannt.
Liv ist Mitte dreißig , lebt und arbeitet als Krankenschwester In Oslo und hat einen Ehemann, Terje, und zwei Kinder, Rosa und Johannes. Vor fünfzehn Jahren wurde sie von einem Mann vergewaltigt. Von diesem Vorfall hat sie jedoch niemanden, auch ihrem Mann nicht, etwas erzählt.
Diese Buch zeigt deutlich: Sprache ist Macht. Sprache kann das Unsichtbare hervorheben, sichtbar machen, wo vorher nur Dunkelheit war. Heidi Furre hat eine schöne und zum Nachdenken anregende Sprache, die beschreibt, wie sich eine Vergewaltigung um jeden Preis in ein Leben einschleicht. Sie ist eine Wunde, die nie verheilt.
Sie beschreibt eindringlich,wie die Vergewaltigung das gesamte Leben der Hauptfigur von Tag zu Tag durchdringt.
"Macht" ist Heidi Furres vierter Roman. Ich habe bisher keinen anderen gelesen, werde das aber bestimmt nachholen, denn dieses Buch macht nachdenklich und wird noch länger nachhallen.



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Veröffentlicht am 20.02.2023

Der Vorfall

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Macht, ist im Original unter dem Titel Magta 2021 im Norwegischen erschienen.
Der Roman zeigt eine Frau im Ausnahmezustand, der jedoch schon jahrelang anhält. Liv wurde als Studentin vergewaltigt. Das ...

Macht, ist im Original unter dem Titel Magta 2021 im Norwegischen erschienen.
Der Roman zeigt eine Frau im Ausnahmezustand, der jedoch schon jahrelang anhält. Liv wurde als Studentin vergewaltigt. Das lässt sie auch jetzt als verheiratete Frau und Mutter nicht los. Ihre ständige Überlegung: Jeder zehnter Frau ist das passiert.
Manisch zählt sie die Frauen in ihrer Umgebung ab.
Erst spät im Buch wird der Vorfall genauer betrachtet.
Es wird darüber reflektiert, wo die Macht liegt, wo man sie abgibt oder wieder findet. Liv will kein Opfer sein, aber der Vorfall bestimmt ihr Leben. Es ist eine Wunde, die ständig neue Formen annimmt.Kann Liv wieder eine normales Leben führen?
Die Stärke der Norwegischen Autorin Heidi Furre ist, dass sie eine Sprache für Livs Zustand findet. Sprachlich gibt es so einige besondere Sätze. Es ist ein dichter Text, streckenweise unbequem, aber mit Atmosphäre.

Veröffentlicht am 14.02.2023

Vergewaltigt

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Die norwegische Schriftstellerin Heidi Furre schreibt in den Roman „Macht“ über die Pflegerin Liv in Oslo.

Liv ist verheiratet und hat Kinder, aber sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Sie wurde ...



Die norwegische Schriftstellerin Heidi Furre schreibt in den Roman „Macht“ über die Pflegerin Liv in Oslo.

Liv ist verheiratet und hat Kinder, aber sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Sie wurde Vergewaltigt, hat den Mann nicht angezeigt und ist noch voller Ängste.Das ist wohl immer falsch, denn da kann man den Vorfall nicht verarbeiten.

Es ist zwar tragisch, aber ich kann nicht verstehen, das sie ihrem Mann nichts von ihrer Vergangenheit erzählt. Er wüsste dann auch mehr wo ihre Ängste herkommen.
Die Protagonistin war mir zu nervig. Ihr Erlebnis ist schlimm, aber vielleicht sollte sie sich professionelle Hilfe holen.

In diesem Roman geht es hauptsächlich um ihre Erinnerungen, deshalb konnte es mich eigentlich nicht fesseln.

Leider hat es mich etwas gelangweilt.
Der Schreibstil der Autorin ist sonst flüssig und gut.
Von mir gibt es 3.5 von 5 Punkte.

Veröffentlicht am 21.03.2023

Vom Werwolf gebissen

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Heidi Furre hat ein Buch geschrieben, das nicht dem reinen Lesevergnügen dient, dazu ist das Thema zu verstörend und zu präsent.
Die Macht sich eines anderen Menschen zu bemächtigen, gewaltsam in ihn einzudringen, ...

Heidi Furre hat ein Buch geschrieben, das nicht dem reinen Lesevergnügen dient, dazu ist das Thema zu verstörend und zu präsent.
Die Macht sich eines anderen Menschen zu bemächtigen, gewaltsam in ihn einzudringen, ist eine furchtbare Macht, die keinem Menschen gegeben sein sollte. Ein nur einmaliges Ausüben dieser Macht, kann ein ganzes langes Leben zerstören.

Liv ist mittleren Alters, lebt mit ihrer Familie in ihrem Heim in Norwegen. Sie beschreibt ihr tägliches Leben zuhause, auf ihren Wegen und ihrer Arbeit in einem Pflegeheim.
Mit scharfem Blick analysiert und reflektiert sie ihre detaillierten Beobachtungen, präzise sieht sie die menschlichen Stärken und Schwächen, ihr Tun und Trachten.
Verfolgt wird sie von dem Unfreiwilligen, dem Ekligen, so nennt sie es, die Vergewaltigung. Alles was sie gerne tat, wurde durch sie verdorben, alle Leichtigkeit ist dahin. "Denn es ist allgegenwärtig, das was ich suche zu vergessen."
"Ich wurde von einem Werwolf gebissen, der Biss geht nicht weg, egal was ich tue, es ist irreversibel", sagt sie.
Ihr ist eine Vergewaltigung widerfahren, von der man von außen betrachtet nicht genau weiß, ob es eine war. Liv weiß nicht, ob sie nein dazu gesagt, oder nur gedacht hat, groß gewehrt hat sie sich auch nicht, sie hat es über sich ergehen lassen. Seit dem vergiftet dieses Geschehen ihr Leben.
Wird sie Heilung und Vergessen finden?

Das Cover des Buches hat hohen Symbolcharakter, zerbrochenes Porzellan in rosa, rosarot sind die Träume der Mädchenträume, der Unschuld, zerbrochen, nicht mehr zu heilen.
Kintsugi ist die japanische Kunst, Kostbares, das zerbrochen ist zu veredeln, etwas noch schöneres daraus zu gestalten.
Ob das nach einer Vergewaltigung möglich ist?

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Lebenszäsur

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Hier geht es um Liv, die äußerlich sicher und zufrieden in Oslo mit Ehemann und zwei Kindern lebt. Was aber außer dem Leser und Livs bester Freundin Frances niemand weiß: Liv ist in ihrer Jugend vergewaltigt ...

Hier geht es um Liv, die äußerlich sicher und zufrieden in Oslo mit Ehemann und zwei Kindern lebt. Was aber außer dem Leser und Livs bester Freundin Frances niemand weiß: Liv ist in ihrer Jugend vergewaltigt worden. Seitdem ist ihr Leben ein anderes geworden, alles ist von der Tat überschattet. Man erhält Einblick in eine Gedankenwelt, die alles mit dem Missbrauch verknüpft. Man lernt eine Frau kennen, die Situationen in gefährlich und ungefährlich unterteilt; die versucht, in Menschen Opfer oder Täter zu erkennen; die sich zwar vehement gegen die Opferrolle zur Wehr setzt, aber deren Gedanken doch viel zu oft um das Vergangene kreisen. Als Leser bleibt man leider immer sehr distanziert zur Hauptperson, weil diese selbst ihre Welt nur aus der Distanz betrachtet. Sie lebt nicht wirklich, sondern das Leben findet um sie herum statt.
Dieser Roman hilft, sich in die Gedankenwelt eines Opfers (denn Liv ist nun mal ein Opfer, auch wenn sie keins sein will) hineinzuversetzen. Wahrscheinlich ist es ein Kunstgriff der Autorin, die Tat nur vage anzudeuten, aber mir fehlt es an Fakten:
Liv ist angetrunken ohne Zwang dem Täter in die Wohnung gefolgt. Sie hat keine Erinnerung mehr daran, ob sie NEIN gesagt, oder nur gedacht hat.
Aber was geschah unmittelbar davor? Worüber haben sich die beiden unterhalten, war der Täter ebenfalls alkoholisiert, hat man sich geküsst? Wurde körperliche Gewalt angewendet?
Vor allem, wenn sie nicht hörbar NEIN gesagt hat, wie ist dann die Gesamtsituation zu bewerten?
Aufgrund dieser Fragen fällt es mir schwer, den detaillierten Gedankengängen adäquat zu folgen und ich kann das Buch auch nicht uneingeschränkt empfehlen.
Ich würde Liv wünschen, dass sie ihren Weg in die Freiheit findet, denn sie ist eine tolle, sympathische Frau, die es nicht verdient hat, wegen einer einzigen schrecklichen Stunde sich ihr Leben lang klein zu fühlen. 

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