Gewöhnungsbedürftig
Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)Ernest Cunningham nimmt nur sehr ungern am ersten Familientreffen seit Jahren teil. Gern gesehen ist er dort nämlich auch nicht, denn man hat ihm noch immer nicht verziehen, daß er seinen Bruder Michael ...
Ernest Cunningham nimmt nur sehr ungern am ersten Familientreffen seit Jahren teil. Gern gesehen ist er dort nämlich auch nicht, denn man hat ihm noch immer nicht verziehen, daß er seinen Bruder Michael wegen Mord angezeigt hat. Als dann in dem völlig eingeschneiten Skiressort, in dem die Cunninghams logieren, eine Leiche gefunden wird, beginnt Ernest mit seinen Ermittlungen. Schließlich schreibt er ja Anleitungen zum Krimischreiben, er kennt sich also mit Mordfällen aus!
"Die mörderischen Cunninghams- Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" ist ein sehr gewöhnungsbedürftiges Buch. Denn hier erzählt Ernest die Geschichte im Alleingang aus seiner Sicht. Er spricht die Leser auf direkte Art an und spoilert die Handlung selbst. So erfährt man z. B. direkt zu Beginn, auf welchen Seiten man auf einen Mord stößt. Irgendwie hat mir dies alles doch ein wenig die Spannung genommen und dieser Stil wirkte auf mich stark erzwungen. Da hilft es auch nicht, daß der Fall immer neue überraschende Wendungen nimmt, gut durchdacht und außergewöhnlich ist. Der Funke sprang bei mir nicht richtig über. Vielleicht lag es daran, daß ich Ernest nicht wirklich viel Sympathie entgegen bringen konnte. Ich fand ihn einfach irgendwie nervig, der Typ Mensch, auf den man gern verzichtet. Der Handlung selbst liegt eine gute Idee zugrunde und trotz aller Kritikpunkte wollte ich doch die Lösung des Falles wissen. Es ist wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits hat es mich nicht wirklich gepackt, andererseits konnte ich es aber auch nicht einfach weglegen. Zu groß war die Neugier.