Um Leib und Leben
fürchtet die junge Quinn - Ich-Erzählerin des vorliegenden Buches, die in einer Wohngemeinschaft mit der ordentlichen, geradlinigen Evelyn lebt, nachdem selbige seit mehreren Tagen nicht mehr aufgetaucht ...
fürchtet die junge Quinn - Ich-Erzählerin des vorliegenden Buches, die in einer Wohngemeinschaft mit der ordentlichen, geradlinigen Evelyn lebt, nachdem selbige seit mehreren Tagen nicht mehr aufgetaucht ist und sich einige überaus verwirrende, ja beängstigende Entwicklungen ergeben haben.
Wollte ihre Mitbewohnerin sie loswerden? Einbicke in das Innerste der Protagonisten - wenn auch zunächst sehr punktuelle - offenbart dieses bewegende Buch, die zunächst überaus verwirrend sind, denn in einem zweiten Erzählstrang kommt Alex zu Wort, offenbar ein Junge aus der Nachbarschaft. Allerdings lässt sich beim besten Willen weder ein Zusammenhang zu Quinn noch zu Evelyn herstellen. Ist es überhaupt eine Geschichte, können die zwei Handlungsteile zusammengeührt werden? Nun, sie können: und zwar auf eine absolut unerwartete, doch durchaus nachvollziehbare Art und Weise. Aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Durch den Stil wird eine besondere Dynamik eingebracht, leider jedoch ist das Buch nicht frei von Längen. Zwischendurch plätschert die Handlung so vor sich hin, dass es mir immer mal wieder schwer fiel, am Ball zu bleiben. Doch man sollte durchhalten: es lohnt sich.
Denn im Verlauf der Geschichte offenbart sich so einiges Überraschende, vieles ist dann doch anders, als es scheint. Ein oft trauriges, doch aus meiner Sicht dennoch nicht deprimierendes Buch, denn die Autorin versteht es, den Leser auf eine sehr angenehme Art aus den allertiefsten Verstrickungen der Geschichte herauszuhalten. Nicht alle Charaktere sind die, die sie zu sein scheinen.
Zudem gibt es ganz klar ein Happy End, was bei dieser Art von Literatur ja nicht unbedingt üblich ist. Und: es ist definitiv eines, das passt! Auch wenn es nicht ohne "Ecken und Kanten" ist - eines Thrillers würdig eben!
Eine lohnens- und empfehlenswerte Lektüre, die ich im Gegensatz zum Vorgängerband "Pretty Baby" durchaus als Thriller, wenn auch fern jeglicher Actionhandlung, bezeichnen würde. Vielmehr ist dieses Buch aus meiner Sicht einfühlsamer Psychothriller mit rundem Ende zu klassifizieren, dem allerdings auf dem Weg dorthin streckenweise die Puste ausgeht, wenn auch nur kurz. Dennoch lesenswert!