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Veröffentlicht am 22.03.2023

Teil 2 der Reihe

Der Tintenfischer
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Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr ...

Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr Hab und Gut bringen.
Dann jedoch werden Antonio Morello und Anna Klotze zufällig am Canal Grande Zeugen eines Suizidversuches des jungen Nigerianers David Ekele.
Sie erfahren mehr von seinem bisherigen Leidensweg und beschließen, dessen Freundin aus den Klauen der Mafia zu befreien und reisen dazu ausgerechnet nach Sizilien, wo Morello noch immer auf einer Todesliste steht.
Auf Sizilien erfahren Anna Klotze und die Leser(innen) von Antonio Morello wieder weitere ungeheuerliche Machenschaften innerhalb der Costa Nostra und auch erneut über Verbindungen zur aktuellen Politik.
So wird u.a. auch das Gezerre über die Corona-Aufbauhilfen der EU thematisiert und welch erbärmliches Bild die Herren Silvio Berlusconi und Matteo Salvini dabei abgegeben haben.
Beim lesen (bzw. hören) wird einem regelmäßig schlecht!
Ganz nebenbei wird auch mit dem verklärten Mafia-Image aus "Der Pate" aufgeräumt, welches mit der Realität so gar nichts gemeinsam hat!
Manche Szenen aus "Der Tintenfischer" sind durchaus brutal, dass innerhalb der "Familie" ein Menschenleben nichts wert ist, wird ausdrucksstark geschildert.
Commissario ist ein Mensch mit Prinzipien, aber er ist auch innerlich zerrissen.
Getrieben vom Hass auf die Mafia, die den Tod seiner schwangeren Frau zu verantworten hat, gibt es für ihn nur ein Ziel: Den Mörder seiner Familie zu fassen und zu verhaften - oder wenn nötig auch zu töten.
Dietmar Wunder liest ganz wunderbar und man folgt der unglaublich spannenden Handlung fast atemlos.
Hat mich der erste Teil "Der freie Hund" schon begeistert, legen die Autoren hier tatsächlich noch eine Schippe zu. Absolut grandios!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Ein neuer Commissario ist in der Stadt

Der freie Hund
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Bei Commissario Antonio Morello ist es ein ganz klein wenig so, als würden Commissario Guido Brunetti aus den Venedig-Krimis von Donna Leon und Salvo Montalbano aus den Sizilien-Krimis von Andrea Camilleri ...

Bei Commissario Antonio Morello ist es ein ganz klein wenig so, als würden Commissario Guido Brunetti aus den Venedig-Krimis von Donna Leon und Salvo Montalbano aus den Sizilien-Krimis von Andrea Camilleri zu einer Person werden.
Der Sizilianer Morello muss sich erst an die Lebensweise im Norden gewöhnen, seine Mitarbeiter sich notgedrungen damit arrangierten, dass ihnen ein Süditaliener vor die Nase gesetzt wird.
Nicht nur der Kriminalfall, bei dem sich das Ermittlerteam erst zusammenraufen muss, ist sehr spannend zu lesen.
Vordergründig geht es dabei um Mord, Korruption, Schmuggel, Geldwäsche und - wie soll es bei diesen Themen auch anders sein - um die Mafia!
Ausgesprochen interessant und lehrreich fand ich, wie der Sizilaner einer Kollegin aus Venedig die ursprüngliche Entstehung der italienischen Mafia erklärt und wie die italienische Politik bis heute fest darin verwurzelt ist.
Die Wege, die Morello in Venedig zurücklegt, die Orte die er aufsucht, lesen (bzw. hören) sich fast wie ein Reiseführer und ich hatte aufgrund meiner verschiedenen Aufenthalte in der Serenissima alles perfekt vor Augen!
Besonders der Spaziergang, bei dem Morello mit seiner Nachbarin Silvia deren Lieblingsplätze aufsucht, hat meine Sehnsucht nach Venedig wieder befeuert.
Dazu die Besuche verschiedener Restaurants und das herrliche italienische Essen... ich liebe es!
Morello, der in Venedig zuerst alles schrecklich findet und sich nach seiner Heimatstadt Cefalù sehnt, hat sich am Ende mit der "schönsten Stadt der Welt" angefreundet.
Und da er auf Sizilien auf lange Zeit in Lebensgefahr schweben wird, steht einer Karriere (und auch weiteren spannenden Fällen) in Venedig nichts mehr im Wege!
Gelesen wird das Buch von Dietmar Wunder, dem Synchronsprecher von Daniel Craig. Das Commissario Morello in meinem Kopf deshalb wie James Bond aussah, fand ich eigentlich ganz passend.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Bethnal Green

Die Bibliothek der Hoffnung
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London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben.
Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten ...

London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben.
Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten - und eine kleine Bibliothek.
Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen stark zu bleiben, auf die Probe gestellt.

Nachdem beim sogenannten "Blitz" die oberirdische Bibliothek größtenteils zerstört wurde, verlegt auch die Bibliothekarin Clara zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Ruby, die Bücherei kurzerhand in einen ungenutzten U-Bahn-Schacht.
Dort unter der Erde, ist nach und nach eine eigene kleine Welt entstanden.
Eine stetig anwachsende Gruppe von Lesern verschiedenen Alters, teilt ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre Träume und die Hoffnung auf baldigen Frieden.
Es sind die ganz unterschiedlichen Personen und ihr persönlicher Hintergrund, die einen immer wieder in den Bann ziehen.
Clara und Ruby sind zwei starke, bewundernswerte Frauen, die beide bereits einen großen Verlust ertragen mussten, jetzt aber versuchen ihre ganz Kraft dafür aufzubringen, anderen ein wenig Normalität zu vermitteln, während die Welt gerade zu zerbrechen droht.
Die Autorin schafft es ganz wunderbar, die Atmosphäre dieser Zeit, sowie der ungewöhnlichen Umstände, lebendig werden zu lassen.
Auch durch die ausgesprochen bildhaften Beschreibungen wird die sehr breitgefächerte Handlung eindrucksvoll und empathisch erzählt.
Die Sprecherin variiert ihre Stimme je nach Person und Situation nahezu perfekt und macht dieses Hörbuch zu einer emotionalen und teils auch dramatischen Achterbahn.

Die Geschichte ist nicht nur eine Liebeserklärung an Bücher und an das Lesen, sondern vor allem eine Geschichte über Hoffnung und Mut.
Clara, Ruby und die anderen Protagonist(inn)en der Handlung sind fiktiv, die Geschichte der U-Bahn-Station Bethnal Green in London, die während des 2. Weltkriegs für 5.000 Menschen zu einer Art Zuhause wurde, ist jedoch real.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Das Leben - ein Abenteuer

Jetzt ist Sense
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Titel, Cover und Klappentext haben mich zuerst glauben lassen, es handele sich hier um einen humorvollen Roman mit großem Spaßfaktor.
Und tatsächlich fängt er auch sehr launig an.
Aber mehr und mehr bekommt ...

Titel, Cover und Klappentext haben mich zuerst glauben lassen, es handele sich hier um einen humorvollen Roman mit großem Spaßfaktor.
Und tatsächlich fängt er auch sehr launig an.
Aber mehr und mehr bekommt die Geschichte Tiefgang, denn nicht nur Liv beginnt über das Leben nachzudenken.
Als Psychologin ist sie es gewohnt Fragen zu stellen, also fragt sie den Gott des sanften Todes nach seinem "Job", begleitet ihn sogar einen Tag lang.
Die Menschen wissen, dass das Leben endlich ist, wollen es aber weder hören, noch wahr haben, sagt Thanatos zu ihr.
Sie vertun ihr Leben, als hätten sie ewig Zeit. Und am Ende hadern sie mit dem Schicksal, fühlen sich betrogen. Die wenigsten gehen zufrieden und dankbar. Manche aber warten auf ihn und begrüßen ihn wie einen Freund.
Was melodramatisch klingt, ist eine von Sandra Bordmann ganz wunderbar vorgelesene Geschichte, die einen beim lesen nachdenklich macht - ohne zu deprimieren.
Und wenn Thanatos doch zu Liv gekommen ist? Sich nicht geirrt hat?
Wenn ihre Zeit gekommen ist?
Kann man mit dem Tod einen Deal machen?
Wie gehen wir mit unserem Leben und unserer Zeit um, wenn wir wissen, es bleiben nur noch wenige Tage?
Sehen wir es doch als ein großes Abenteuer. Leben wir erst einmal - dann sehen wir weiter.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Goldblütenhaus 3

Das Goldblütenhaus - Das Geheimnis des Glücks
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Das Goldblütenhaus der Familie Glanz steht unter erwartungsvoller Spannung:
Nachdem die junge Ghostwriterin Nicole Marquart bereits die Familienchronik geschrieben hat, soll sie nun den Menschen finden, ...

Das Goldblütenhaus der Familie Glanz steht unter erwartungsvoller Spannung:
Nachdem die junge Ghostwriterin Nicole Marquart bereits die Familienchronik geschrieben hat, soll sie nun den Menschen finden, dessen Existenz die Matriarchin Hedi Glanz so lange vor ihrer Familie verheimlicht hat.
Doch wo soll Nicole anfangen?
Viele hilfreiche Informationen hat sie nicht, und schnell scheint die Suche aussichtslos.
Aber aufgeben wird sie auf keinen Fall!
Auch privat läuft es nicht rund.
Die Begegnung mit dem sympathischen Koch Kai lässt sie ihre aktuelle Beziehung in Frage stellen.
Mitten in diesem privaten Chaos stößt Nicole bei ihren Recherchen auf einen vielversprechenden Hinweis.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse - beruflich und privat...

Nachdem es in den ersten beiden Teilen der Trilogie mit Ella und Leonie vorrangig um die jungen Frauen der Familie Glanz ging, steht hier die sympathische Ghostwriterin Nicole im Fokus und setzt einen ganz neuen Akzent.
Wie erwartet sucht Nicole nach Wilma, der von Alfons Glanz versteckten Tochter von Hedi Glanz, und dringt dabei tief in die Vergangenheit der Familie Glanz ein.
Wir erfahren aber auch, wie es Hedis großer Liebe, dem afroamerikanischen GI Alan weiter ergangen ist.
Und natürlich wie das "neue" Leben von Wilma sich entwickelt hat - und erleben dabei eine große Überraschung!

Wer die Bücher der Autorin kennt, weiß - in ihren Geschichten geht es immer um die Liebe!
Um die Liebe zu dem einen Menschen, zur Familie, zu Freunden und vor allem zum Leben!
Ihre Protagonist(inn)en leben ein Leben mit vielen Facetten. Es gibt Freude, Glück und Dankbarkeit, aber auch Rückschläge, Trauer und Verlust.
Und immer Hoffnung und die Möglichkeit auf einen Neubeginn.
Durch den sehr warmherzigen Schreibstil ist man gefühlt sehr schnell selbst wieder Gast im Goldblütenhaus am schönen Tegernsee und nimmt Teil am Leben der Glanz-Frauen.
Schön fand ich, auch den Weg von Ella und Leonie weiter verfolgen zu können und mitzuerleben, wie die Famile immer weiter wächst und größer wird - auch durch Nicole, die ihn Timos Bruder Kai ihre große Liebe findet.

Ich liebe die klugen Sätze von Gabriela Gross, die tatsächlich kleinere und größere Weisheiten, aber niemals kitschig sind.
Die Goldblütenhaus-Trilogie ist eine warme Wohlfühl-Reise, die ich mit einem Lächeln beendet habe und ich freue mich auf jedes weitere Buch dieser unglaublich sympathischen Autorin!

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