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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2023

Gute Fortsetzung

The Atlas Paradox
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Nachdem Libby Rhodes verschwunden ist, ist für die verbliebenen Medäer nichts mehr wie es war. Dennoch sind sie gezwungen, ihre Studien fortzusetzen und im Sinne der Alexandrinischen Bibliothek zu agieren. ...

Nachdem Libby Rhodes verschwunden ist, ist für die verbliebenen Medäer nichts mehr wie es war. Dennoch sind sie gezwungen, ihre Studien fortzusetzen und im Sinne der Alexandrinischen Bibliothek zu agieren. Jeder verfolgt dabei sein eigenes Ziel und versucht, neue Allianzen zu knüpfen…

Band 2 knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und sofort befand ich mich mitten im Geschehen. Wie zuvor wird die Geschichte aus wechselnder Sicht der einzelnen ProtagonistInnen wiedergegeben. Dabei bleibt sie so komplex und in ihrer Erklärungsweise detailverliebt wie man es aus Band 1 bereits kennt.

Im Gegensatz zum Vorgängerband konnte ich in „The Atlas Paradox“ den einzelnen Gedanken und Erklärungen besser folgen und empfand die Geschichte insgesamt runder. So beinhaltete sie meiner Meinung einen ausgewogeneren Spannungsbogen und die abschweifenden Erklärungen, die mich in Band 1 nervten, nahmen ein geringeres Ausmaß an. Hinzu kam, dass ich die einzelnen Figuren und ihre Charaktereigenschaften bereits kannte. Hierdurch konnte ich die Protagonisten besser einschätzen, was mir den Lesefluss erleichterte. Ein richtiges „Mitfühlen“ und „Mitfiebern“ mit einzelnen Figuren blieb bei mir jedoch auch bei Band 2 leider größtenteils aus. Einzig Gideon, der einen wesentlichen Part übernimmt, habe ich so richtig ins Herz geschlossen. Dies liegt vermutlich an der grundsätzlich eher sterilen Erzählweise der Autorin, die sich sehr auf physikalische Erklärungen der Magie stürzt. Insgesamt finde ich aber den „ernsthaften“ Ansatz, den die Romanreihe bietet, sehr interessant. Da Band 2 mit einem Cliffhanger endet und in meinen Augen eine gelungene Fortsetzung darstellt, möchte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weiter- und ausgeht! Ich freue mich daher auf Band 3 und hoffe, dass alle offenen Fragen geklärt werden.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Herrlich skurril

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Der nette Herr Heinlein führt das familiäre Delikatessengeschäft in dritter Generation und hat sich mit Leib und Seele Qualität und Kulinarik verschrieben. Jeden Tag bereitet er hingebungsvoll Pasteten ...

Der nette Herr Heinlein führt das familiäre Delikatessengeschäft in dritter Generation und hat sich mit Leib und Seele Qualität und Kulinarik verschrieben. Jeden Tag bereitet er hingebungsvoll Pasteten für seine seit Jahren immer spärlicher werdende Kundschaft zu. Als ihm der Zufall einen neuen Stammkunden beschert, ist Norbert Heinlein daher zunächst äußerst zufrieden. Nachdem dieser jedoch durch ein Unglück im Delikatessengeschäft zu Tode kommt, muss Herr Heinlein improvisieren…

Den Autor der „Zorn“-Reihe Stephan Ludwig kannte ich zuvor nur vom Hören-Sagen. Bereits der Klappentext zu seinem neuesten Werk „Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ machte mich sehr neugierig und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Krimi mit äußerst liebevoll gestalteten Figuren, der meinen eher speziellen schwarzen Humor absolut getroffen hat! Die Handlung ist interessant, die Figuren detailliert ausgearbeitet worden und der Schreibstil ist stets eloquent und flüssig. Inhaltlich begegnen einem einige Überraschungen, das Ende war für mich nicht vorhersehbar! Besonders amüsant fand ich die Anpassungsfähigkeit der Hauptfigur, die sich jenseits der eigenen Komfortzone bewegen musste. Ein kleines Manko war für mich die ein oder andere Länge im Mittelteil – nichtsdestotrotz hat mir der Roman ausgesprochen gut gefallen und ich hoffe auf weitere Geschichten in diesem Stil!

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Tapsige Ermittlungen

Mord am Haff
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Im zweiten Fall der Krimi-Reihe rund um Radioreporterin Franziska Mai wird die Ferieninsel Usedom von einer Einbruchserie heimgesucht. Da sich die Bewohner und Feriengäste nicht mehr sicher fühlen können, ...

Im zweiten Fall der Krimi-Reihe rund um Radioreporterin Franziska Mai wird die Ferieninsel Usedom von einer Einbruchserie heimgesucht. Da sich die Bewohner und Feriengäste nicht mehr sicher fühlen können, will Franzi fortan die Sache in die Hand nehmen! Denn die Polizei tappt weiter im Dunkeln und sie selbst könnte einen neuen Kassenschlager für ihre Radioshow bei Bäderland-Radio gut gebrauchen. Bei einem weiteren Einbruch ereignet sich jedoch auch ein blutrünstiger Mord, was Kommissar Kay Lorenz auf den Plan ruft. Diesen kennt Franziska schon von ihrem letzten Fall und weiß, dass sie nun geschickt vorgehen muss. Denn der Kommissar hat es gar nicht gerne, wenn sie sich in seine Fälle einmischt…

Gewohnt humorvoll und unterhaltsam wartet die Autorin Frauke Scheunemann mit ihrer Krimi-Fortsetzung auf und knüpft damit an „Der Tote im Netz“ an. Mir hat es wieder ausgesprochen gut gefallen, die Protagonistin Franziska und Kommissar Kay bei ihrer Ermittlung zu begleiten. Die Figuren entwickeln sich jeweils weiter und nehmen auch dank einiger Nebenhandlungen mehr Form an. Im Fokus bleibt stets Franzis Ermittlung, die auf mich manchmal etwas zerfahren und unbedarft wirkte – hier hätte ich von einer professionellen Journalistin mehr erwartet. Dass ihr eine der handelnden Figuren ein X für ein U vormacht, habe ich mir schnell gedacht – Franzi lässt sich jedoch vollkommen übertölpeln. Ihre Romanze mit Kay Lorenz scheint sie vollkommen abgelenkt zu haben. Dennoch bleibt dieser Wohlfühlkrimi für mich ein absolutes Muss für den Frühlingsanfang und ich hoffe auf noch viele weitere Bände. Dann gerne wieder mit mehr Ernst bei der Ermittlung ;)

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Aus dem Herzen gesprochen

Von Herz zu Herz
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In seinem neuesten, bebilderten Roman thematisiert der Dalai Lama den sorglosen Umgang mit unserem Planeten und dessen Ressourcen. Mit warmen Worten appelliert er dabei an den großen und kleinen Leser, ...

In seinem neuesten, bebilderten Roman thematisiert der Dalai Lama den sorglosen Umgang mit unserem Planeten und dessen Ressourcen. Mit warmen Worten appelliert er dabei an den großen und kleinen Leser, täglich das Beste zu geben im Umgang mit Mensch, Tier und Pflanze. Unterstützt werden die warmen, zart ermahnenden Worte durch zauberhafte Illustrationen. Mich haben die Worte und Illustrationen erreicht und berührt. Ohne zu belehren, soll der Leser/die Leserin zum Überdenken der tagtäglichen Handlungen angeregt werden. Gleichzeitig wird dem/der sich klein und unbedeutend fühlenden Leser/Leserin Mut zugesprochen. Dabei sind Inhalt und Gestaltung auch gut für die Kleinsten unter uns geeignet. Die Geschichte selbst ist kurz und knapp gehalten, von der Quantität erscheint es mir eher ein kleines Mitbringsel.

Ich habe „Von Herz zu Herz“ dankenswerterweise vom Verlag als eBook zur Verfügung gestellt bekommen. Leider muss ich anmerken, dass sich das Format als eBook leider nicht gut eignet. Mein eReader konnte die Zeichnungen nicht auf einer Seite darstellen, weshalb ich auf meinen Laptop ausweichen musste. Die digitale Form kann dem Inhalt nicht gerecht werden, weshalb ich jedem/r, den Genuss der Illustrationen in Papierform empfehle. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Unterhaltsame Chick Lit

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Naomis Leben ist ein einziges Chaos. Erst lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen, dann wird sie von ihrer kriminellen Zwillingsschwester um Hab und Gut erleichtert und ist spontan für ihre Nichte ...

Naomis Leben ist ein einziges Chaos. Erst lässt sie ihren Verlobten vor dem Altar stehen, dann wird sie von ihrer kriminellen Zwillingsschwester um Hab und Gut erleichtert und ist spontan für ihre Nichte Waylay verantwortlich, mit der sie in Knockemout festsitzt. Zur Krönung wird sie von einem Unbekannten auf das Äußerste beschimpft - offenbar verwechselt dieser sie mit ihrer diebischen Schwester. Doch der Unbekannte stellt sich als zwar grimmiger, aber hilfsbereiter Wikinger namens Knox heraus und bietet Naomi und ihrer Nichte Unterschlupf. Fortan versucht Naomi, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Gar nicht so leicht, wenn einem alles um die Ohren fliegt.

"Things We Never Got Over" ist eine wirklich unterhaltsame und kurzweilige RomCom. Mit einem flüssigen und modernen Sprachstil wird in wechselnden Kapiteln die Geschichte aus Sicht von Naomi und Knox geschildert. Schnell konnten mich die Figuren des Romans begeistern und die Geschichte zog mich in ihren Bann. In der Kleinstadt Knockemout ist alles sehr familiär und heimelig - die Bewohner unterstützen einander, wo sie können. Insgesamt hat mich der Roman vom Konzept sehr an "Fool's Gold" von Susan Mallery erinnert - allerdings auf modernere, weniger betuliche Art. Die knisternde Spannung zwischen Naomi und Knox hat mich an das Buch gefesselt - auch wenn mir Knox trotz seines im Grunde seines Herzens guten Charakters mehrfach zu übergriffig war. Der Ansatz mit einer spannenden Hintergrundgeschichte bezüglich Naomis krimineller Zwillingsschwester hat mir sehr gut gefallen, hätte meiner Meinung nach aber noch intensiver ausgearbeitet worden. Das Ende wurde mir hier etwas zu schnell abgehandelt. Zudem war es mir dann doch etwas zu schmalzig und zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz hat mich der Roman aber wirklich gut unterhalten und ich werde sicher die Folgebände lesen. Wenn man die Geschichte nicht allzu ernst nimmt und seinen Feminismus etwas runter schraubt, erhält man hier richtig gute "Chick Lit" für Zwischendurch!

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