Kurzweiliger Krimiurlaub in der Provence
Lavendel-Zorn"Lavendel-Zorn" ist der fünfte Fall aus der Provence-Krimireihe von Carine Bernard, die im Knaur Verlag erscheint.
In Carpentras ist warmes Spätsommerwetter angesagt. Endlich haben Lilou Braque und ihr ...
"Lavendel-Zorn" ist der fünfte Fall aus der Provence-Krimireihe von Carine Bernard, die im Knaur Verlag erscheint.
In Carpentras ist warmes Spätsommerwetter angesagt. Endlich haben Lilou Braque und ihr Freund Simon mal neben Polizeiarbeit und Restaurantbetrieb Zeit füreinander und nutzen das schöne Wetter zu einem Ausflug zum Stausee Lac du Péty. Doch kaum ist Lilou im Wasser, entdeckt sie im Wasser die Leiche einer Frau. Es wirkt wie ein tragischer Badeunfall. Kurz nach diesem Fund wird Lilou zu einem weiteren Todesfall gerufen, dort hat sich offenbar ein Notar mit seiner eigenen Waffe das Leben genommen. Merkwürdig ist nur, dass die Tote vom See seine Mitarbeiterin war, Lilou wird hellhörig und übernimmt die Ermittlungen in ihrem ersten Fall als Commissaire. Wie hängen die Fälle zusammen und warum führt eine Spur in Simons Restaurant?
Die Krimis von Carine Bernard lesen sich immer wie kleine Urlaubsreisen in die Provence, denn die Handlung spielt sich vor der schönen landschaftlichen Kulisse ab und das französische Lebensgefühl wird immer sehr stimmig mit kulinarischen Häppchen einbezogen. Dafür sorgt schon der Restaurantbetrieb von Lilous Freund Simon, der als Koch für leckere Gerichte sorgt. Sie wohnen beide nebeneinander, haben aber mit ihren konträren Arbeitszeiten wenig gemeinsame Zeit.
Der Erzählstil ist wie gewohnt flüssig, bildhaft und mit lebendigen Details unterhaltsam aufbereitet, die Krimihandlung sorgt für spannende Momente und man kann wunderbar mitraten.
Während der Ermittlungen kann man nicht nur Lilou, sondern auch den Kriminaltechnikern über die Schulter schauen und erlebt so die Untersuchungen aus nächster Nähe mit. Dabei zeigt sich, wie beharrlich Lilou sich in diesen Fall verbeißt und mit logischen Schlussfolgerungen der Lösung auf die Schliche kommt.
Ich mochte es, neben der Krimihandlung immer wieder ins Privatleben von Lilou und ihrem Simon einzutauchen und mir dabei die Schauplätze mit Lavendelfeldern und kulinarischen Genüsse optisch vorzustellen. Das weckt Urlaubsgefühle und zeigt auf atmosphärische Weise das Lebensgefühl von Land und Leuten in der Provence. Dabei wirken alle Charaktere sehr glaubhaft und sie werden lebensnah und mit menschlichen Facetten gezeigt.
Die Spannung zieht sich auf einem gemächlichen Level durch das ganze Buch, am Ende steigt die Kurve dann noch einmal zu einem gefährlichen Finale an. Insgesamt wird der Fall nicht blutig und grausam dargestellt, sodaß man durch die Ermittlungs-Puzzleteile gut mitraten und nebenbei das Flair der Provence genießen kann.
Lavendel-Zorn ist mal wieder eine gelungene Mischung aus Krimispannung, Privatleben und Frankreichflair und damit ein schöner Urlaubskrimi.