Bizarr und skurril, das sind die ersten Worte die mir, nach dem Lesen zu diesem Buch einfallen. Anfangs dachte ich, ich hätte alles im Blick und würde es durchschauen, aber je weiter ich las, desto mehr ...
Bizarr und skurril, das sind die ersten Worte die mir, nach dem Lesen zu diesem Buch einfallen. Anfangs dachte ich, ich hätte alles im Blick und würde es durchschauen, aber je weiter ich las, desto mehr verschwimmt Realität und Imagination.
Ein sehr interessantes Buch, welches vermutlich nicht jedem gefallen wird. Man muss sich drauf einlassen können.
Die Protagonisten Frida lebt seit kurzem getrennt von ihrem Ex-Mann, die beiden haben eine Tochter zusammen, Harriet. An diesem Tag befindet sich Harriet in ihrer Obhut, um etwas Ruhe zu erhalten, ...
Die Protagonisten Frida lebt seit kurzem getrennt von ihrem Ex-Mann, die beiden haben eine Tochter zusammen, Harriet. An diesem Tag befindet sich Harriet in ihrer Obhut, um etwas Ruhe zu erhalten, lässt sie ihre Tochter kurz alleine. Dies wird bemerkt und der KSB gemeldet und ihr Leben verändert sich für immer.
Die nächsten Monate bestehen aus emotionaler Qual, Ungerechtigkeit und ständiger Überwachung.
Während des lesen musste ich sehr schnell an „Report der Magd“ von Margaret Atwood denken, auch wenn die Welt, der beiden sehr unterschiedlich ist, sind die Rollen der Frauen doch ähnlich.
Als Leser habe ich sehr schnell eine Verbindung zu Frida aufgebaut und ihre Gedanken gleichen sich mit meinen eigenen, auch wenn diese Welt und vor allem das Institut erschreckend und realitätsfern erscheint, dürfen wir nicht vergessen, dass konstanter Druck der Mütter, ungerechte Behandlung durch die Justiz und staatliche Überwachung in vielen Teilen der Welt normal sind.
Es lohnt sich, die angegebenen Artikel zu dem Thema in der Danksagung zu lesen.
Auch wenn der Titel suggeriert, es gehe nur um die Ehe, geht dieses Buch doch viel tiefer Liebe, Geld und auch unbezahlte Care-Arbeit. Eine Vielzahl an Themen, die in unseren Beziehungen eine Rolle spielen. ...
Auch wenn der Titel suggeriert, es gehe nur um die Ehe, geht dieses Buch doch viel tiefer Liebe, Geld und auch unbezahlte Care-Arbeit. Eine Vielzahl an Themen, die in unseren Beziehungen eine Rolle spielen.
Die Institution der Ehe wird in all ihren Facetten und Verbindungen beleuchtet, zum Patriarchat und Kapitalismus. Erschreckend deutlich werden die normalisierten Machtunterschiede, zwischen Partner in einer Ehe, aber auch zwischen Paaren/alleinstehenden Personen und Ehepartnern. Die eigenen Anekdoten der Autorin machten das erzählte nochmal greifbarer.
Aufgrund der Menge an Thematiken, werden auch Leser mit Vorwissen neues entdecken. Viele Kapitel regen zum Nachdenken an, vor allem über sich selber und die eigenen vorherigen undifferenzierten Gedanken zur Institution der Ehe.
Ein Buch, das von jedem gelesen werden sollte.
Arielle wird konfrontiert mit ihrer Vergangenheit, geboren als Kinder der „unteren“ Schicht und einer Mutter, die verschwand als sie klein war, ist sie nun in ihrer alten Heimat.
Es ist ein Buch über ...
Arielle wird konfrontiert mit ihrer Vergangenheit, geboren als Kinder der „unteren“ Schicht und einer Mutter, die verschwand als sie klein war, ist sie nun in ihrer alten Heimat.
Es ist ein Buch über die Klassengesellschaft, die eigene Familie und der Bezug zu einem selbst. Arielle hatte sich von ihrer alten Heimat entfernt und hatte es nach oben geschafft, was mit ihrer Mutter passierte, weiß sie bis heute nicht.
Die Verletzung der Großmutter und das Verschwinden zweier Mädchen konfrontiert sie mit ihrer eigenen Vergangenheit. Unfassbar ehrlich und greifbar begreifen wir, dass das Verdrängen, der Vergangenheit, nicht funktioniert.
Ein sehr schöner Schreibstil, bei dem man allerdings etwas Zeit braucht, um in die Geschichte hineinzukommen, danach lässt es einen aber nicht mehr los. Es zeigt deutlich, dass das Verdrängen von Traumata nicht funktioniert, das Verschwinden der zwei Mädchen, schafft in Arielle sofort eine Verbindung zum Verschwinden ihrer Mutter und lässt sie nicht mehr los.
Ein unfassbar emotionales und ehrliches Buch über den Mythos des Klassenaufstiegs und das Überwinden von Traumata.
Normalerweise bin ich nicht sonderlich der Fan von Thematiken, die nur so kurz umrissen werden. Wenn ich über ein Thema lernen möchte, möchte ich meist direkt einen allumfassenden Eindruck. Trotz dessen ...
Normalerweise bin ich nicht sonderlich der Fan von Thematiken, die nur so kurz umrissen werden. Wenn ich über ein Thema lernen möchte, möchte ich meist direkt einen allumfassenden Eindruck. Trotz dessen muss ich sagen, dass diese Streitschrift einen guten Einblick vermittelt.
Dieses Buch beweist mal wieder. wie vielseitig soziale Ungleichheit ist und wie wichtig Sprache in allen unseren Bereichen ist.
Es geht vor allem um Sensibilisierung von Lehrkräften, oder anderer Personen in Bildungseinrichtungen, aber auch von uns allen. Viele typische Stereotypen und Vorurteile, die mit Sprache zu tun haben, werden beschrieben und kritisiert.
Es werden zudem verschiedene Bereiche beziehungsweise Ideen angerissen, wie und wo man an diesem Thema arbeiten kann, klar ist, die ganze Verantwortung kann nicht nur auf eine Gruppe übertragen werden.
Es ist aber leider auch klar, dass unter gegebenen Umständen, wie der chronischen Unterbesetzung von Lehrkräften, diese Problematik nicht ausreichend behandelt werden kann, so wie die Lernenden es eigentlich verdienen.