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Veröffentlicht am 23.03.2023

Empathie und Spannung!

Emma und die Fürchterlichen Fünf
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Emma macht gerade ihre Hausaufgaben als es an der Haustüre klingelt. Ein sprechendes Pony steht vor der Türe und Emma ist entzückt. Sie liebt Pferde!

Bereitwillig lädt Emma das Pferd Klara in ihr Zimmer ...

Emma macht gerade ihre Hausaufgaben als es an der Haustüre klingelt. Ein sprechendes Pony steht vor der Türe und Emma ist entzückt. Sie liebt Pferde!

Bereitwillig lädt Emma das Pferd Klara in ihr Zimmer ein und hört sich seine Sorgen an. Sehr schnell wird klar, dass Klara Emmas Hilfe benötigt. Mit Emmas Bruder Hugo wird ein Plan geschmiedet, wie Klaras Freunde gerettet werden können.






Emma ist ein Mädchen, in dem sich einige der lesenden Kinder wiederfinden werden. Die 9-Jährige lebt mit ihren Eltern, Bruder Hugo und dem kleinen Babyschwesterchen Lucy in einem schönen Haus. Sie mag oft keine Hausaufgaben machen, wünscht sich ein eigenes Pferd und ist furchtlos. Emma ist sehr emphatisch und dadurch empfänglich für die Sorgen von Klara. Ohne darüber nachdenken zu müssen, startet sie eine Rettungsaktion für die fürchterlichen Fünf, die mit Klara auf dem Bauernhof leben und die Bauer Heinz loswerden will.

Mit ihrem Bruder Hugo schmiedet Emma einen Plan, wie Katze Susi, Ziegenbock Waldemar, Schaf Hildegard, Hund Frieder und Pferd Klara zusammen bleiben können.

Sehr schnell wird in dieser Geschichte Spannung aufgebaut und die Frage, ob Hugo und Emma es schaffen, rechtzeitig ihren Plan zu verwirklichen, treibt durch das Buch. Eine gute Voraussetzung und Motivation für Kinder, die noch nicht so flüssig lesen.

Klara ist ein sprechendes Pferd, das über einen kleinen Zeitraum in Emmas Zimmer vor den Eltern versteckt wird. Darin versteckt sich sicher eine grosse Prise Fantasy, was aber das Grundthema wieder wett macht. Anderen, auch Tieren in misslicher Lage oder Not, muss geholfen werden! Diese Botschaft ist sehr stark und prägend. Angesprochen wird auch das Thema älter werden, denn die Tiere bei Bauer Heinz sind aufgrund ihres Alters nicht mehr zu viel zu gebrauchen. Das ergibt einen sehr guten Diskussionsanlass, um mit Kindern diese Aelter werden und Nutztierhaltung zu diskutieren.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Klar strukturiert!

Schlaflos
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Pernilla Stenberg hat genug und wirft ihren Sohn Samuel aus der Wohnung. Bei dem 18-Jährigen findet sie per Zufall eine grössere Menge an Drogen und entsorgt diese. Samuel, der die Drogen nur zur Aufbewahrung ...

Pernilla Stenberg hat genug und wirft ihren Sohn Samuel aus der Wohnung. Bei dem 18-Jährigen findet sie per Zufall eine grössere Menge an Drogen und entsorgt diese. Samuel, der die Drogen nur zur Aufbewahrung an sich genommen hat, muss schleunigst untertauchen und nimmt einen Job als Betreuer in Stervskär an. Rakel engagiert ihn für ihren Sohn Jonas, der in seinem Alter ist und nach einem Unfall im Koma liegt.

Samuel ist überzeugt, den Job nur so lange machen zu müssen, bis Gras über die Drogensache gewachsen ist. Seine Mutter macht sich grosse Sorgen um Samuel und geht zur Polizei.

Kommissar Manfred Olsson sieht sich mit einem weiteren Vermisstenfall eines jungen Mannes konfrontiert. Zwei junge Männer wurden schon tot in der Gegend an Land gespült.


"Schlaflos" ist der dritte Band aus der Reihe "die Profilerin". Ich kenne die beiden ersten Bände nicht und hatte keinerlei Verständigungsprobleme. Damit kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass dieser Band unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann. Die Profilerin Hanne, nach der die Reihe benannt ist, kommt nur am Rande vor und greift erst gegen Schluss in die Handlung ein.

In wechselnden Kapiteln sind die Protagonisten Manfred, Samuel und Pernilla im Mittelpunkt. Da ist Kommissar Manfred Olsson, der durch den Unfall seiner 2-jährigen Tochter Nadja seine eigene Tragödie erlebt und sich die Zeit, um die Morde an jungen Männern aufzuklären, stehlen muss. Der Auftakt in die Geschichte ist Manfred und seiner Familie gewidmet und dieser Start ist grauenvoll.

Weiter erfährt man, wie Samuel, ein jugendlicher Straftäter, immer weiter in die Kriminalität abrutscht. Schlussendlich nimmt er den Job bei Rakel, die einen Gesellschafter für ihren Sohn Jonas, der schwer beeinträchtigt im Koma liegt, an. Samuel hat sehr viele kriminelle Energien, ist schnodderig und der Prototyp einer Personengruppe ohne Perspektive.

Als Letztes liest man wie Pernilla, tiefgläubig und Mutter von Samuel, versucht einen Weg zu finden, mit der kriminellen Ader ihres Sohnes umzugehen. Mir hat Pernilla sehr leid getan, denn ich konnte mich, selbst Mutter von Teenagern, gut in ihre Lage versetzen.

Diese drei Erzählstränge laufen nebeneinander her, weisen jedoch immer wieder kleine Berührungspunkte auf. Klar strukturiert hat es Camilla Grebe geschafft, dass ich nie den Faden verloren und jeden Handlungsstrang als gleich bedeutend und interessant erlebt habe. Die Wechsel von einem Protagonisten und seiner Geschichte zum nächsten sind klar deklariert. Bis sie mehr und mehr ineinander fliessen und eine unvorhersehbare und überraschende Verbindung zeigen.

Mich hat dieses Buch so begeistert, dass ich es trotz der Dicke von 633 Seiten in 2 Tagen gelesen hatte. Etwas, was für sich spricht. Ich denke, die Tragödien, die jede der Figuren erlebt, machen die Geschichte so fesselnd. Auch wenn ich über weite Strecken den Eindruck hatte, dass die Ermittlungen rund um die toten jungen Männer, nur am Rande laufen. Das Augenmerk liegt nicht nur darin herauszufinden, wer die Männer ermordet hat, sondern auch darin, zu entdecken, welche Verbindung die drei Stränge miteinander haben. Die Entwicklung der Handlung und diese Verbindung machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderen. Ich bin begeistert!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

WoW!

Solange sie tanzen
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Nach 53 gemeinsamen Jahren stirbt Hans und lässt Ada alleine zurück. Trotz der Gesellschaft von Hund Hemingway fühlt sich Ada oft einsam in ihrer Wohnung am Stadtrand von München. Um zumindest ein wenig ...

Nach 53 gemeinsamen Jahren stirbt Hans und lässt Ada alleine zurück. Trotz der Gesellschaft von Hund Hemingway fühlt sich Ada oft einsam in ihrer Wohnung am Stadtrand von München. Um zumindest ein wenig Unterhaltung zu haben, schaut Ada oft mit einem alten Fernglas durch ihr Wohnzimmerfenster dem Treiben rundum zu. Eines Nachts entdeckt sie in dem alten, unbewohnten und halb verfallenen Nachbarhaus ein tanzendes Paar. Hans und Ada haben früher leidenschaftlich gerne getanzt und so ist Ada sich nicht sicher, ob diese Beobachtung wahr oder aber Erinnerung an die vergangene Zeit ist.



WoW! Was für eine Geschichte, was für ein Lesevergnügen. Einmal mehr hat es Barbara Leciejewski geschafft, dass ich total verliebt in eines ihrer Bücher bin. Die Autorin hat mit Ada eine Figur geschaffen, die sehr sympathisch durch die Handlung führt.

Abwechselnd wird die Geschichte in zwei Zeitebenen geführt. In der Gegenwart, in der die über 80 Jahre alte Ada seit dem plötzlichen Tod ihres geliebten Hans alleine lebt. Gesellschaft bekommt sie von ihrem Hund und einem älteren Herrn, der unter ihr wohnt. Ada geht es gesundheitlich immer schlechter, sie vergisst einiges und wirft Gegenwart und Vergangenheit durcheinander.

Das Thema Demenz ist zwar zentral, doch nicht bestimmend. Immer wieder erlebt man mit Ada Situationen, die nachvollziehbar machen, wie schleichend diese Krankheit ist und wie einschneidend und bestimmend sie sein kann. Mir war von Anfang an bewusst, dass man als Autorin ein so bedrückendes Thema nur so authentisch bescheiben kann, wenn man es aus der Nähe kennt. In ihrem Nachwort bestätigt Barbara Leciejewski diese Ahnung. Mich hat Ada und ihr Leben sehr berührt, denn die Autorin beschreibt die Einsamkeit sehr nah und mit einem melancholischen Touch. Doch Ada wäre nicht Ada, wenn sie sich vom Leben unterkriegen lässt.

In der Vergangenheit erlebt man mit Ada eine wunderschöne und romantische Liebesgeschichte, die zu Herzen geht. Ada und Hans als junge Leute, die gegen viele Vorurteile ankämpfen müssen, um diese Liebe leben zu dürfen. Wie seinerzeit üblich in den Nachkriegsjahren weht ein starker Gegenwind, wenn sich zwei Menschen, deren Eltern sich im Krieg noch bekämpft haben, verlieben. Ada zeigt hier genau das, was für mich die Figur ausmacht: Grösse und den Willen, trotz schwierigen Umständen, ihren Weg zu gehen. Ada weiss, was sie will und versucht ihren Traum zu leben. In der Vergangenheit, wie auch in der Gegenwart.

Mit "Solange sie tanzen" hat mir die Autorin wieder mal die Augen geöffnet. Geniessen was man hat, solange man kann und schöne Augenblicke im Leben muss man festhalten!

Die Geschichte mit Ada hat mich berührt, beschäftigt, unterhalten, aber auch traurig gemacht. Es ist eines dieser Bücher, die lange nachklingen und für das ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche!

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Denkste!

Die Klinik
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Es ist ein Schock für Anna Ostersetzer und ihre beiden kleinen Söhne, als ihr Mann Malte nach einem Fahrradunfall im Koma liegt. Er scheint auf dem Weg der Besserung, stirbt jedoch trotz guter Prognosen ...

Es ist ein Schock für Anna Ostersetzer und ihre beiden kleinen Söhne, als ihr Mann Malte nach einem Fahrradunfall im Koma liegt. Er scheint auf dem Weg der Besserung, stirbt jedoch trotz guter Prognosen der Aerzte. Kurz vor seinem Tod hat er Anna noch mit Zeichen zu verstehen gegeben, dass er Angst hat, getötet zu werden.

Anna setzt Himmel und Hölle in Bewegung, damit Maltes Tod untersucht wird. Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihr Kollege Alpay Eloglu vom LKA Hamburg stossen auf weitere, unerwartete und mysteriöse Todesfälle in der Klinik.


Nach "Das Profil" ist dieses Buch der zweite Fall mit dem Ermittlerduo der Abteilung 4 des LKA Hamburg. Dieses Mal spielen sich die Ermittlungen in und um das Krankenhaus Soltau und der Karesis-Klinik ab. Menschen, die krank oder stark geschwächt ermordet werden.

Dunkle Krankenhausflure, gespenstische Stimmung und jemand, der den Patienten Böses will. Dieser Jemand hat für Aussenstehende eine komplett kranke Sicht auf die Taten. Trotzdem konnte ich nicht umhin, ein Quäntchen Verständnis aufzubringen. Menschen leiden zu sehen und zu wissen, dass sie dahinsiechen, muss nicht einfach sein. Ein Todesengel, der sein Unwesen treibt, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Dies vor allem deshalb, da wir alle in so eine Situation geraten, ins Krankenhaus müssen und hilflos ausgeliefert sein können.

Hubertus Borck versteht es ausgezeichnet nicht nur das Setting mit dem teilweise hektischen Verrichtungen in einer Klinik, speziell auf einer Intensivstation gut zu beschreiben. Auch die medikamentösen und pflegerischen Verrichtungen sind, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut dargelegt.

Mir gefällt die Figur Alpay Eloglu, der durch den Klinikaufenthalt seines Vaters Metim persönlich involviert in das Geschehen ist, sehr gut. Doch auch seine Vorgesetzte Franka Erdmann hat was. Auch wenn man bei dem Besen, wie Alpays Mutter Franka zu nennen pflegt, suchen muss, um sie sympathisch zu finden. Die Frau hat jedoch eine grosse Klasse: Sie ermittelt beharrlich und lässt nicht locker, wo sie kriminelle Machenschaften wittert.

Da wir Leser den beiden einen Schritt voraus sind und von Beginn weg wissen, wer für die unerklärlichen Todesfälle verantwortlich ist, hat es grossen Spass gemacht, zu sehen, wie auch die Ermittler nach und nach die Morde auflösen. Sehr gut fand ich, dass die Identität des "Jemand" mit einem Uebernamen verschleiert wird, die Ermittler jedoch mit den Klarnamen arbeiten. So rätselt man doch mit bei den Ermittlungen. Zum Schluss hat der Autor noch eine überraschende Wendung für uns Leser bereit. Denkste .....zu wissen, wer hinter all den Morden steckt!

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Tiefsinnig!

Weite Sicht
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Nach 50 gemeinsamen Jahren muss Charlotte von ihrem Mann Friedrich Abschied nehmen. Friedrich stirbt und hinterlässt neben dem Testament einen Brief, der ihr ganzes gemeinsames Leben infrage stellt. Nach ...

Nach 50 gemeinsamen Jahren muss Charlotte von ihrem Mann Friedrich Abschied nehmen. Friedrich stirbt und hinterlässt neben dem Testament einen Brief, der ihr ganzes gemeinsames Leben infrage stellt. Nach seinem Tod zieht Charlottes beste Freundin Sabine, die aus ihrer Wohnung ausziehen muss, bei ihr ein. Charlottes Schwester Gesine, die Probleme mit ihrem Mann hat, wird ebenfalls eine Mitbewohnerin auf Zeit. Zudem hat Charlotte zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren wieder Kontakt zu Bente, ihrer Jugendfreundin. Trotz der Steine, die sich Charlotte in den Weg stellen, spürt sie Zuversicht, den Schock, den Friedrichs Brief hinterlassen hat, zu überwinden und vorwärts zu schauen.



Die Geschichte, in deren Mittelpunkt Charlotte steht, beginnt mit einer Sterbeszene und leitet die Grundbotschaft ein. Abschiednehmen, gewohnte Pfade verlassen, sich von Altlasten trennen und Platz machen für die Zukunft und Neues. Aber auch die Botschaft, den Augenblick zu geniessen, denn sehr schnell kann alles vorbei sein, zieht sich durch das Buch. Sehr oft empfand ich die Geschichte als melancholisch, Fröhlichkeit oder Humor treten sehr oft in den Hintergrund. "Weite Sicht" ist ein sehr gehaltvolles Buch mit vielen nachdenklich machenden Passagen und einer tristen Grundstimmung, die mitschwingt.

Ich staune, wie ein männlicher Autor die vorwiegend weiblichen Figuren nicht nur gut getroffen hat, sondern ihre Gefühlswelt auch authentisch transportieren konnte. Charlotte ist in dem Alter meiner Mutter und ich habe mich vor allem ihren Kindern Franziska und Matthias nahe gefühlt. Sie machen sich Sorgen um ihre plötzlich alleinstehende Mutter und versuchen ihr zu helfen, wo sie können. Manchmal wird das Charlotte zu viel und sie fühlt sich gegängelt. Mir tat es gut, die "andere Seite" zu sehen.

Doch auch Sabine hat mich berührt, denn sie lebt gedanklich noch in der Vergangenheit mit ihrem verstorbenen Mann Jan und vergisst dabei, im Hier und Jetzt zu leben. Ihr begegnen Chancen, die sie oft einfach nicht ergreift. Die tragende Figur ist Charlotte, die versucht jeden Tag zu nehmen wie er kommt und doch vieles bereut in der Vergangenheit nicht getan zu haben. Allen voran die Kontaktaufnahme mit ihrer Jugendfreundin Bente.

Ich empfand diese Geschichte als sehr authentisch, tiefgründig und sie wird nachklingen. "Weite Sicht" ist eines dieser Bücher, die man nicht oberflächlich liest, sondern immer wieder inne hält, um über das Geschriebene nachzudenken.

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