Gesellschaftskritik mit Tiefgang und Ironie
Zwei promintente und gut betuchte Familien aus Wien wollen ihren wohl verdienten Luxusurlaub in der Toskana verbringen. Die Tochter der Grün-Politikerin Elisa Strobl-Marinek nimmt eine Schulfreundin, die ...
Zwei promintente und gut betuchte Familien aus Wien wollen ihren wohl verdienten Luxusurlaub in der Toskana verbringen. Die Tochter der Grün-Politikerin Elisa Strobl-Marinek nimmt eine Schulfreundin, die 14-jährige Aayana Ahmed mit, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Während sich die Erwachsenen dem guten Leben und dem Prosecco hingeben, geschieht ein tragisches Unglück, dass gleich drei Familien in den Abgrund zieht.
Mit viel Ironie und Hang zum Satirischen zeichnet Daniel Glattauer in seinem neuen Roman ein pointiert skizziertes Sittenbild unserer heutigen Zeit. Die Reichen und Schönen auf der einen Seite, die fast Unsichtbaren, eben nicht-spürbaren auf der anderen. Und dazwischen die normale Gesellschaft, die Glattauer in Social-Media-Kommentar zu Wort kommen lässt. Da treffen Gutmenschen auf Nazis und auch sonst ist so ziemlich alles vorhanden. Dabei ist der Kern der Geschichte, genauer die Geschichte der Flüchtlingsfamilie Ahmed zwar recht nüchtern, aber gerade dadurch umso berührender erzählt, dass man diese Buch tatsächlich noch lange in sich spürt. Für mich jetzt schon ein Jahreshighlight!
Mein Fazit: Großartiger zeitkritischer Roman voller Ironie, der dennoch sehr berührt und zum Nachdenken einlädt. Absolut lesenswert!