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Veröffentlicht am 03.08.2017

Ein schöner aber recht flacher Romantasy-Roman

Wenn du mich siehst
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Allgemeines:

Titel: Wenn du mich siehst
Autor: Tara Hudson
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453267230
ISBN-13: 978-3453267237
Originaltitel: Hereafter
Preis: 11,99€ (Kindle-Edition)
14,95€ (gebundene Ausgabe) ...

Allgemeines:

Titel: Wenn du mich siehst
Autor: Tara Hudson
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3453267230
ISBN-13: 978-3453267237
Originaltitel: Hereafter
Preis: 11,99€ (Kindle-Edition)
14,95€ (gebundene Ausgabe)



Inhalt:

Eine Liebe, die selbst den Tod besiegt

Amelia ist 18 – zum Zeitpunkt ihres Todes. Seitdem streift sie als ruheloser Geist durch die Kleinstadt, in der sie einst zur Schule ging, mit Freunden die Nachmittag verbrachte, lernte, lachte, liebte: All dies scheint ihr unwiderruflich verloren. Doch dann lernt sie Joshua kennen, der mit seinem Wagen über die Böschung schießt und beinahe ertrinkt – in jenem Fluss, in dem Amelia ihren Tod fand. In letzter Minute wird er gerettet. Tief in den dunklen Fluten aber erblickt er für einen Sekundenbruchteil Amelia, die ihm in dem verzweifelten Versuch zu helfen hinterhergesprungen ist. Und das Wunder geschieht: Die Gabe, Amelia sehen, hören und sogar berühren zu können, bleibt Joshua erhalten. Er trifft sich mit ihr und die anfängliche Beklommenheit beider weicht bald einer zarten Liebe. An seiner Seite kann Amelia das unheimliche Zwischenreich, in dem sie einer Gefangenen gleich orientierungslos umherirrte, verlassen und ein Stück weit ins Leben zurückkehren. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Denn da ist noch jemand, der Amelia sehen kann, jemand, der Böses im Sinn hat und sie endgültig ins Jenseits befördern will …



Bewertung:

"Zugleich kam ich mir ein wenig töricht vor, weil ich Angst gehabt hatte. Schließlich kann man nicht zweimal sterben.
Und ich war längst tot, so viel stand fest."

Dieses Buch habe ich auf eine sehr positive Rezension hin gelesen und wurde insgesamt gesehen nicht enttäuscht!
Denn "Wenn du mich siehst" ist nicht nur ein zauberhafter Fantasy-Roman, sondern auch eine wunderbare Liebesgeschichte, die das Herz eines jeden Romantikfans höher schlagen lässt. Zwar hat das Buch einige Schwächen, bietet aber dennoch viel gute Unterhaltung!
"Wenn du mich siehst" lockt zuerst mit einem schön ausgestalteten Cover. Zwar ist es nicht besonders ungewöhnlich mit dem zarten Mädchengesicht und den vielen Wirbeln, mit den Nebelschwaden, die sich auf einer Wasseroberfläche spiegeln, passt es aber wunderbar zur Geschichte: zart, geisterhaft verschleiert und magisch. Auch der Titel passt perfekt, meiner Meinung nach sogar noch besser als der englische Titel "Hereafter".


"Er lächelte und streckte unvermittelt die Hand aus, um sie mir auf die Wange zu legen. Ich spürte seine Haut warm auf der meinen. Unwillkürlich legte ich meine Hand auf die seine. Sein Lächeln wurde breiter, als ich ihn berührte.
Er sah mich!
Er sah mich, er sah mich, er sah mich.
Mein regloses, nicht schlagendes Herz tat einen Sprung. Und dann tat seines das Gleiche."


Seit ihrem grauenvollen Tod streift Amelia als ruheloser Geist durch die Stadt, in der sie einst gelebt hat, und deren Umgebung. Wann sie gestorben oder wie genau sie in den Fluss gelangt ist, in dem sie schließlich ertrank, weiß sie nicht mehr. Das einzige, woran sie sich noch erinnern kann, sind ihr Name und dass sie zum Zeitpunkt ihres Todes achtzehn Jahre alt war.
Das alles ändert sich jedoch als sie Joshua begegnet, der nach einem Autounfall im gleichen Fluss zu ertrinken droht, in dem Amelia ihren Tod fand. Obwohl sie ihn nicht berühren oder gar aus dem Wasser ziehen kann, versucht sie voller Verzweiflung ihn zu retten, damit er nicht das gleiche Schicksal erleidet Und nachdem sein Herzschlag unter Wasser für einen kurzen Moment ausgesetzt hat, kann er Amelia plötzlich sehen als er wieder die Augen aufschlägt.
Nach seiner Rettung macht er sich auf die Suche nach dem Mädchen, das mit ihm im Wasser war - und er findet sie. Denn im Gegensatz zu anderen Menschen, kann er Amelia nun sehen, mit ihr sprechen und sie sogar berühren...


"Dieser Junge darf nicht sterben. Ich konnte nicht mit ansehen, wie er starb. Nicht hier, nicht so."


Die Handlung ist von Beginn an fesselnd. Man befindet sich gleich mitten im Geschehen, da die Autorin sich nicht lange mit der Beschreibung von Amelias Leben als Geist aufhält. Schon nach wenigen Seiten kommt das erste Mal Spannung auf als Amelia Joshua begegnet. Seit ihrem Tod ist er die erste Person, mit der sie kommunizieren kann und schon bald verändert er Amelias Dasein von Grund auf. Plötzlich kann sie wieder etwas empfinden, tatsächlich spüren, vor allem, wenn sie Joshua berührt, und auch ein paar kostbare Erinnerungen kehren nach und nach zu ihr zurück. Die "Geist-verliebt-sich-in-einen-Mensch-oder-andersrum-Geschichte" ist zwar nicht wirklich eine neue Idee, hier aber wirklich herzergreifend umgesetzt. In den ersten 100 Seiten dachte ich wirklich durchgängig und voller Hoffnung "OMG das kann ein neues Lieblingsbuch werden, OMG".
Doch dann ließ die Qualität des Buches leider irgendwie nach und ich hatte eine wahre Leseflaute. Amelia verwandelte sich von der geheimnisvollen Schönen mit dem düsteren Geheimnis zu einer verliebten und etwas schmalzigen Jugendlichen. Die geheimnisvolle und ergreifende Atmosphäre verblasste immer mehr, als die Liebesgeschichte etwas übertrieben in den Vordergrund trat, was ich etwas schade fand. Nachdem man sich gefühlte hundert Male durchgelesen hat, welch großes Feuer ihre innige Liebe entfacht und wie glücklich Amelia und Joshua darüber sind, sich gefunden zu haben, geht es dann auch endlich mit der Haupthandlung weiter. Und als ich schon fast all meine Hoffnung aufgegeben hatte, nimmt die Handlung wieder Fahrt auf.

Danach bleibt das Buch spannend eigentlich recht konstant und die Handlung wird stetig durch weitere Aspekte aus dem Fantasy Bereich ergänzt. Als düstere Gestalten auftauchen, die Amelias endgültigen Tod fordern, ein herrischer Geist sein Unwesen treibt, der versucht, Amelia zu besitzen und eine durchgedrehte Oma mit einer Art Hexenzirkel aufkreuzt, bekam der Plot wieder etwas mehr Pepp, wenn auch aus einer ganz anderen Richtung, als ich angenommen hatte.


"Ich würde immer das Leben nach dem Tod wählen, wenn es sich um ein Leben nach dem Tod handelte, das ich mit ihm verbrachte."


Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen durchschnittloch gut gefallen. Die Geschichte wird aus Amelias Sicht erzählt, was ich zu Beginn wirklich gefeiert habe. Hallo ein Geist, dessen Gedanken man folgen, Ängsten lauschen und sich von der gesamten melancholischen Atmosphäre mitreißen lassen konnte? Her damit! Ich konnte ihre Einsamkeit und Ratlosigkeit sehr gut nachvollziehen und man erhält auch einen guten Einblick in ihr trostloses Leben. Doch immer mehr verwandelt sie sich in ein verliebtes perfektes Püppchen, das mich zwischenzeitlich wirklich genervt hat. Natürlich ist sie wunderhübsch, intelligent und sowieso fehlerfrei genervt seufz .

Mit Joshua hat die Autorin einen noch perfekteren Traumprinz - Charakter erschaffen. Er nimmt die Sache mit Amelias Geisterleben sehr gelassen und kaum verwundert auf, lässt sich davon nicht abhalten und tut alles für Amelia großer genervter Seufzer.

Nebencharaktere gibt es in "Wenn du mich siehst" nur sehr wenige, da die Handlung wirklich sehr auf Joshua und Amelia fokussiert ist. Da wäre zum Beispiel Eli, ein weiterer Geist und Möchtegern Rockstar, dann Ruth, Joshuas Großmutter, die ebenfalls Geister sehen kann. Doch die beiden sind die einzigen nennenswerten Rollen neben den Protagonisten. Mit ihnen habe ich durch ihre authentische Art viel mehr anfangen können und sie somit zu meinen heimlichen Stars des Romans erklärt. Ich fand die beiden eigentlich sehr interessant, da sie einfach ein bisschen schräg waren und die Geschichte aufgelockert haben. Leider ist für beiden nur sehr wenig Platz bestimmt gewesen und sie gehen komplett unter.


"Als ich noch einmal darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich mich, vor die Wahl gestellt, immer für die Dinge entscheiden würde, die ich hier und heute besaß. Binnen eines Augenblicks. Binnen eines Herzschlags."


Der Schreibstil ist für eine Debutautorin wirklich gut. Durch detaillierte und emotionsbetonte Beschreibungen wird es niemals langweilig und eine lockere Atmosphäre erzeugt. Tara Hudson wählt ihre Wörter und Formulierungen sehr abwechslungsreich und passend. So kann man das Buch schnell durchlesen.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht so zugesagt hat, war das Ende! Nicht das mein Leserherz sich nicht über das Happy End gefreut hätte (elender Verräter XD), doch für mich hat dieses typisch amerikanische Happy-happy-End einfach nicht in die sonst recht gut ausgearbeiteten Geschichte gepasst. Doch das Buch ist ja der Auftakt einer Trilogie, also können die folge Bände ja noch alles halten, was die ersten Kapitel dieses Buches versprochen, aber später nicht geliefert hatten.

Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Trotz der vielen negativen Punkte, die ich genannt habe, muss ich doch klar sagen, dass ich das Buch wirklich genossen und gerne gelesen habe. Es war eine wirklich positive Überraschung, bei der ich anfangs etwas zu optimistisch war und dann etwas enttäuscht war. Das ruhige unkomplizierte Buch ist super für Zwischendurch und super als leichte Lektüre. Die Geschichte bietet einige sehr berührende Szenen, leider aber auch unlogische Handlungsstränge und einige Flauten. Hier kann ich wirklich nur sagen: bildet euch selber eine Meinung, denn das ist ein Buch, an dem die Meinungen sich spalten können!


"Die lebenden Menschen, die in meine Nähe gerieten, gingen nicht durch meinen Körper hindurch, sondern schienen stattdessen achtlos um mich herumzugehen, als sei ich bloß ein Hindernis in ihrem Weg."


Fazit:

Ein schöner aber recht flacher Romantasy-Roman mit einem vielversprechenden Anfang, einem enttäuschenden Mittelteil und einem durchschnittlichen Abschluss.
Definitiv Weiterverfolgungsbedarf der Reihe!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Spannendes Buch für Zwischendurch

Das Ende der Lügen
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Allgemeines:

Inhalt: Das Ende der Lügen
Autor: Laura Summers
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
Genre: Roman
ISBN-10: 3423782773
ISBN-13: 978-3423782777
Seitenzahl: 336 Seiten
Originaltitel: ...

Allgemeines:

Inhalt: Das Ende der Lügen
Autor: Laura Summers
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
Genre: Roman
ISBN-10: 3423782773
ISBN-13: 978-3423782777
Seitenzahl: 336 Seiten
Originaltitel: The Summer of Telling Tales
Preis: 6,99€ (Kindle-Edition)
8,99€ (Taschenbuch)




Inhalt:

Zwei Schwestern – Zwei Blickwinkel – Zwei neue Lebensentwürfe

Die Schwestern Ellie und Grace verlassen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit ihrer Mutter das gemeinsame Zuhause und entfliehen so dem gewalttätigen Vater. In einem Ferienort an der Küste versuchen sie, sich Schritt für Schritt eine neue Existenz aufzubauen, Freunde zu finden, zu sich zu finden. Doch dann passiert das, wovor sie sich die ganze Zeit gefürchtet haben: der Vater steht vor der Tür.


Bewertung:

Ein Buch, zu dem ich durch eine Rezension motiviert wurde, lange bevor ich den Blog hatte und das zu lesen ich nicht bereut habe!

Das Cover finde ich wunderbar passend mit dem Mädchen, dass etwas verloren am Strand sitzt und aufs Meer hinaus blickt. Die tristen Farben weisen schon gleich auf die ernste Thematik hin, wobei ich bei der eher hoffnungsvollen und positiven Atmosphäre ein etwas bunteres Cover erwartet hätte, wie es zum Beispiel die Originalausgabe hat (auch wenn ich jenes Cover einfach schrecklich finde). Der Titel jedoch passt wunderbar und ist nah am englischen gehalten. Gut gefallen haben mir auch die kurzen Kapitel, die einen das Buch schnell lesen ließen.


Erster Satz: "Versprecht mir nur, dass ihr keinem ein Wort sagt", flüstert Mum, als wir zur Schule aufbrechen, Grace und ich."


Nur weg! Das wollen Ellie, Grace und ihre Mutter, die von ihrem Vater misshandelt werden.
Das Buch "Das Ende der Lügen" beginnt mit ersten Fluchtplanungen. Schon auf den ersten Seiten wird klar, wie sehr auch die beiden Mädchen unter der Situation und dem gewalttätigen Vater leiden. Sie müssen nicht nur ihn fürchten, die extreme Angst um ihre Mutter, die immer wieder misshandelt wird, ertragen, sondern leiden auch unter sozialen Anschlussproblemen. Den Mädchen wurde von ihrem Vater früh eingebläut, dass sie in keinem Fall über die Situation sprechen dürfen, so flüchten sich die beiden Schwestern in Schweigen und Einsamkeit. In der Flucht sehen die drei die Chance auf ein neues Leben, doch damit sind das Verstecken und die Lügen nicht vorbei...

Nach der nächtlichen Flucht in einen Ferienort an der Küste, scheint erst einmal alles perfekt: Grace und Ellies Mutter gewinnt nach und nach immer mehr an Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein und nimmt einen Job in einem Imbiss an, die stumme Grace verliebt sich zum ersten Mal und lernt anderen Menschen wieder mehr zu vertrauen, was ihr nach einiger Zeit auch ihre Sprache wiederbringt. Die jüngste, Ellie, genießt es, dass sie in der Schule Freundinnen findet, aber leider schämt sie sich für ihre Lebensumstände und verstrickt sich immer mehr in Lügen, die sie bald wieder einholen. Es beginnt ganz harmlos, ihr Vater sei ein nicht ganz so bekannter Schauspieler, der zurzeit in Amerika lebe, erzählt sie beispielsweise ihren neuen Freundinnen. Doch durch gezielte Lügen und kleine weggelassenen Fakten, lügt sie sich ihr komplettes neues Leben zusammen, erfindet sich völlig neu, bis sie feststellen muss, dass sie alle der Vergangenheit nicht davonlaufen können...


"Lauren wird schon bald mit der Fragerei aufhören", sagt sie. Und ich bin wütend und erleichtert und traurig, alles auf ein mal, weil ich weiß, dass sie recht hat. Nach einer Weile hören alle auf zu fragen..."

Von der Thematik und Problematik ist es "Und keiner wird dich kennen..." von Katja Brandis, sehr ähnlich, in dem eine Familie von einem Stalker verfolgt eine andere Identität annimmt und auf der Flucht ihr ganzes Leben zurücklassen muss. Häusliche Gewalt ist ein ernstes und für viele Familien leider auch sehr alltägliches Thema, über das trotzdem zu wenig gesprochen wird. Hier bleibt der kleinen Familie als letzte Konsequenz nur, völlig mit ihrem bisherigen Leben zu brechen und komplett neu anzufangen. Insbesondere für Teenager eine unglaublich schwierige Situation, sich in der Findungsphase komplett neu orientieren und weit weg von Zuhause ihr Trauma verarbeiten zu müssen. Neue Freunde finden ist kompliziert, denn wenn man niemandem zu viel von sich erzählen darf, an eine Zukunft zu denken sehr schwer, wenn man versucht die Vergangenheit zu verdrängen, ein anderes Leben zu beginnen fast unmöglich, wenn das alte einen noch verfolgt und immer näherkommt...

Umso gelungener erscheinen Ellie, Grace und ihre Mum als realistische Figuren mit Ecken und Kanten, die mit dem Mut, ein neues Leben zu beginnen, die eigentlich gedrückte Atmosphäre trotz des ernsten Themas in eine positive und hoffnungsvolle Richtung zu lenken.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den zwei verschiedenen Perspektiven der beiden Schwestern Ellie und Grace erzählt. Diese unterschiedlichen Sicht- und Erzählweisen sind sehr spannend, denn die beiden Schwestern sind grundlegend verschieden, in Aussehen, Auftreten und Zielen, werden jedoch von denselben Problemen geplagt. Ellie ist erschreckenderweise erst 13 Jahre alt, weshalb sie ganz anders mit der Situation umgeht, als Grace. Sie ist aufgeweckt, sprüht vor Lebenslust und hat eine blühende Fantasie. Bei ihr gehen öfter Sachen daneben, weil sie manchmal erst handelt und dann nachdenkt. Sie möchte beliebt sein, Freunde finden und einfach ein ganz normaler Teenager sein, wohingegen Grace Ruhe und Einsamkeit bevorzugt. Die in sich gekehrte ältere Schwester hat durch jahrelange Konditionierung ein Problem damit, mit anderen zu sprechen, als mit ihrer Mutter oder ihrer Schwester. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihrer Geige in Ruhe gelassen und von niemandem beachtet zu werden. Blöd nur, dass Ryan Baxter aus ihrer neuen Klasse ganz andere Pläne hat und sie nicht nur für seine Band zu erobern versucht.
Vor allem die ganz besondere Beziehung, die die beiden haben - zusammengeschweißt von ihrer schrecklichen Situation - ist einfach wunderbar.


"Grace, fragst du dich jemals, wie es wäre wenn die Situation anders wäre?" Ellies Stimme bebte.
"Bringt doch nichts." (...) "Aber wäre es nicht unglaublich, wenn wir andere Leute wären und ein anderes Leben führen würden?", bohrte sie weiter. Warum andere Leute? Andere Leute sind doch das Problem!"


Die Mutter bleibt dagegen etwas blass, genau wie der Vater, der das gewalttätige Monster bleibt und relativ wenig Tiefe erkennen lässt.

Die Handlung an sich ist eigentlich relativ simpel und von alltäglichen Handlungen und Problemen geprägt, weshalb man von wirklicher Spannung nicht reden kann. Doch durch den Hintergrund der Figuren versteht man ihre Handlungsweisen viel besser und muss einfach immer weiterlesen, um zu wissen, was ihnen noch zustößt und ob sie endlich ihr Happy End finden. In der Mitte des Buches gab es eine kurze Durststrecke, bei der ich irgendwie nicht so gut vorangekommen bin, doch das dramatische Ende, wiegt das wieder auf.


Fazit:

Nicht wirklich etwas Besonderes, aber durch das interessante und sehr gut umgesetzte Thema ein spannendes Buch für Zwischendurch, das berührt, mahnt und mitleiden lässt, aber trotzdem nie die Hoffnung verliert!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Ein solides Ende einer wunderbaren Reihe

Sonnentochter - Die Nacht der Elemente 4
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Allgemeines:

Titel: Sonnentochter - Die Nacht der Elemente
Autor: Lia Haycraft
Verlag: Bookshouse
Genre: Fantasy
ISBN-13: 978-9963-53-388-6
ISBN-10: 978-9963-53-390-9 (Epub)
978-9963-53-391-6 (Mobi) ...

Allgemeines:

Titel: Sonnentochter - Die Nacht der Elemente
Autor: Lia Haycraft
Verlag: Bookshouse
Genre: Fantasy
ISBN-13: 978-9963-53-388-6
ISBN-10: 978-9963-53-390-9 (Epub)
978-9963-53-391-6 (Mobi)
Seitenzahl: 292 Seiten
Preis: 4,99€ (Kindle-Edition)
12,99€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Mondtochter - Die Nacht der Elemente;
Mondschwinge - Die Nacht der Elemente;
Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente



Inhalt:

Vor neunzehn Jahren wurde Aidan jäh aus seiner Welt gerissen. Seither lebt er in der sagenumwobenen Welt Axikon, dem Land der ewigen Monde. Nun steht die ersehnte Nacht der Elemente bevor, die Tore werden sich öffnen, und Aidan kann endlich nach Hause.
Nayara, die für ihn wie eine Schwester ist, möchte ihn begleiten. Im Land des ewigen Mondes kann jeder etwas Besonderes: fliegen oder sich in Feuer oder Wind verwandeln – nur nicht Nayara. Gefangen in einem Vulkan, dessen Wärme sie am Leben erhält, wartet sie sehnsüchtig auf den Tag, an dem sich die Tore zur Erde öffnen, damit sie die Sonne sehen kann. Man nennt sie die Sonnentochter, doch nie hat solch ein Wesen lange genug überlebt, um sich zu verwandeln. Nun begleitet sie Aidan auf die Erde. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Kann Aidan, der das Feuer beherrscht, sie auf ihrem Weg beschützen? Wird das Licht der Sonne sie verwandeln oder verbrennen? Auf ihrer Reise löst Nayara völlig neue Gefühle in Aidan aus und er sorgt sich mehr denn je um ihre Sicherheit. Als immer mehr Schatten durch das Tor strömen, wird klar: Es ist nicht nur Nayara, die er beschützen muss, es sind die Tore selbst – die Verbindung zwischen den Welten. Denn jemand will sie zerstören:
ein mächtiger Mann mit einer ganzen Armee aus Schatten ...



Bewertung:

Erster Satz: "Seit neunzehn Jahren wollte Nayara ihre Welt verlassen."

Das ist der erste Satz des letzten Bandes der "Die Nacht der Elemente" - Reihe von Lia Haycraft. Nach "Mondtochter", dem zweiten Teil, "Mondschwinge" und dem dritten Teil "Sonnenschwinge" handelt dieses Buch auch wieder von zwei anderen Charakteren, welche aber die Kinder der Protagonisten aus Band 1 und 3 sind. Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass ich diese Reihe super finde, den vorletzten Teil aber einfach am besten finde! Bevor ich mit der Rezension beginne, möchte ich noch zwei Dinge loswerden. Erstens: vielen vielen Dank an Lia Haycraft und den Bookshouse Verlag, dass wir auch diesen vierten Teil der Reihe wieder lesen durften!!! Und Zweitens: Wer die Reihe nicht kennt, beginnt am besten mit meiner ersten Rezension, da hier definitiv Spoiler über den Inhalt der ersten Teile vorkommen.

Aber beginnen wir doch mal wieder mit dem Cover, was sich sehr hübsch in den Stil der Reihe einreiht. Wieder ist ein Mädchen zu sehen, welches meinen Vorstellungen zu Nayara recht nahe kommt, mich aber trotzdem etwas verärgert hat, da ich Models auf Cover recht ablehnend gegenüberstehe, was ihr bestimmt so langsam wisst. Dieses Mal ist sie ganz in goldenen und schwarzen Tönen gehalten und wird von aufregenden hellen Effekten umhüllt. Die Farben sind sehr passend gewählt, lehnen an Nayaras Herkunft, ihr Sonnenblut an und schaffen so eine feurige Atmosphäre. Super finde ich auch, dass man jetzt im Nachhinein feststellen kann, dass Titel und Cover der Reihe super zusammen passen. So ähneln sich Band 1 und dieser sehr im Fokus des Covers, wo es jeweils um Mondtochter und Sonnentochter geht. Die jeweiligen Himmelskörper werden durch die Farbgebung und Effekte verdeutlicht. Die zwei mittleren Bände um die Mondschwinge und die Sonnenschwinge haben beide etwas Schwungvolles und zeigen einen größeren Bildausschnitt, was auch super zusammen passt. So harmoniert die Reihe auch äußerlich miteinander, was ein süßer Zusatz zu den Verbindungen der Geschichte ist.


"Sie sah keine Lichter, kein Feuer, nur das blasse Licht zweier Monde durch das Blätterdach. Es half nichts, sie musste sich bewegen. Mühsam stemmte sich Nayara hoch und spürte die Kälte noch deutlicher, überall stach sie der Wind in die Haut, sie hatte kaum noch Gefühl in den Fingern. Mit letzter Kraft stieß Nayara einen Pfiff aus, obwohl sie sich nicht sicher war, ob es hier Ignazien gab oder sie überhaupt irgendwer würde hören können. Ihre Knie knickten ein und sie fiel auf den Boden, wo die Schwärze lauerte. "


Mal wieder sind 19 Jahre seid dem letzten Band vergangen und unsere lieben Protagonisten sind nun erwachsen. Ruben und Sotai haben selbst ein Kind: die Sonnentochter Nayara, die es gerne warm hat und deshalb gut behütet in einem Vulkan aufwächst. Doch Sotai, die wir als stürmische und abenteuerlustige junge Frau kennengelernt hatten, ist nun zur Helikoptermutter geworden, die ihre Tochter um jeden Preis beschützen will. Denn außer ihr hat noch nie eine Sonnentochter überlebt...

Auch Aidan, den wir im letzten Band schon als Freund von Raja kennengelernt hatten, treffen wir wieder. In den 19 Jahren hat er sich von Raja getrennt und wartet nun sehnlichst darauf, wieder auf die Erde zu seinen Eltern Lucija und Sander zurückkehren zu können, um endlich die Sonne wieder sehen zu können. Tja und so kommt es, dass die beiden zusammen den Weg zur Erde auf sich nehmen und sich dabei etwas näher kommen. Doch nicht nur ihre Gefühle spielen plötzlich verrückt, sondern auch die Tore, die Verbindung zwischen Axikon und der Erde, ohne die alle Arantai aufgeschmissen wären. Denn Raoul, der Liebhaber von Umbra Jones, hat zwar seinen Platz im Spiegelrat geräumt, jedoch nie vergeben und vergessen. Als die Arantai am unaufmerksamsten sind, schlägt er zu...


"Ein Ruck ging durch seinen Körper, und der Vogel hörte auf zu picken und flog auf. Stattdessen kam er zu Elfrun und setzte sich neben sie auf den Ast. Gemeinsam beobachteten sie, wie sich Raoul langsam hochrappelte. Sein Blick irrte umher, dann fand er Elfruns. In seine Augen loderte etwas, was Elfrun nicht einordnen konnte.
Wut?
Nein.
Wahnsinn!"


Dieser vierte Teil verwebt viele neue aber auch bekannte Gesichter kunstvoll zu einer einzigen Geschichte, ist dabei aber ein wenig anders als die anderen Bände. Dadurch, dass Aidans und Nayaras Eltern beide eine große Rolle in der Handlung gespielt hatten, kamen mir beide etwas weniger selbstständig und irgendwie jünger vor, wie ich die anderen Charaktere empfunden hatte. So herrscht eine andere Atmosphäre vor, irgendwie unschuldiger. Das wurde dadurch bestärkt, dass hier mehr auf die Sonne, ihr Licht und ihre Wärme eingegangen wird, anstatt auf den Mond, wie es in den anderen Teilen Großteils der Fall war. So ist die mysteriöse, dunkle Spannung, die ich mit der Reihe verbunden habe, nicht mehr so ganz vorhanden und wird stattdessen von einem eher feurigen Temperament abgelöst. Das fand ich definitiv nicht schlecht, es trat für mich aber ein bisschen aus der Reihe hinaus.

Noch einige weitere Worte zu unseren Protagonisten Nayara und Aidan.
Nayara ist ein lebendiges, wärmeliebendes junges Mädchen, das im Laufe des Buches immer mehr als Frau erscheint. Sie ist sich ihrer selbst nicht so ganz sicher und würde sich gerne verwandeln können, wie andere Arantai auch. Dass sie nicht genau weiß, was sie ist und was aus ihr werden wird, verunsichert sie sehr, wie auch ihre Mutter Sotai. So wurde sie immer sehr in Watte gepackt und isoliert und wuchs eher auf sich selbst gestellt unter vielen Feuergeistern auf. Sie ist impulsiv, mutig und sehr liebenswert.

Auch Aidan hat mir gut gefallen. Man lernt ihn ja schon vorher kennen, doch durch dieses Buch bekommt man einen ganz anderen Blick auf ihn. Ebenso wie unser Blick auf ihn, verändert sich auch sein Blickwinkel auf Nayara. Er kannte sie schon, seit sie noch ein kleines Kind war, war immer der große Bruder für sie, bis sie nun plötzlich äußerlich gleich alt sind und er beginnt das zu bemerken. Diese Altersverhältnisse haben mich schon immer verwirrt und auch hier war ich mir nicht sicher, ob man sich wirklich in jemanden verlieben kann, der so alt ist, wie die eigenen Eltern. Aber bei "Twillight" hat´s ja auch geklappt und da war Edward schon ein uralter Opi
Doch auch er bleibt (wie Ruben in "Sonnenschwinge") klar hinter Nayara zurück, auch wenn die Perspektiven wechseln und er auch zum Zug kommt.


"Ja, Nayara war tatsächlich eine Frau geworden, und ihm war es überhaupt nicht aufgefallen. Vermutlich einfach, weil er nicht richtig hingesehen hatte, weil sie sich jede Woche sahen und manchmal sogar alle paar Tage. Für ihn war sie immer die kleine Nayara gewesen, die Tochter von Sotai und Ruben. Die Sonnentochter. Und jetzt hatte sich alles verändert, in einer Nacht, durch eine einzige Frage. Es war verrückt."


Die Geschichte war nicht mega originell - ich hätte für den finalen Band etwas Spektakuläreres erwartet. Doch die Vielfalt dieses Romans macht die Atmosphäre: Neben Nayara und Aidan spielen auch Are und Elfrun eine große Rolle, die hier auch endlich zusammenfinden dürfen. Ebenso lernen wir den Vogelmann Artur ein wenig näher kenne und besuchen die Sommerinsel, was ich wirklich super fand. Dass Raoul noch mal auftaucht, hätte ich nicht erwartet, nachdem es fast schien, als hätte er Einsicht gehabt, als er abdankte und verbannt wurde. Was aber in Bezug auf ihn noch alles herauskommt, fand ich sehr schön gestaltet.

Zudem geht Lia Haycraft auch an diese Geschichte etwas ruhiger heran und lässt auch am Ende die Wogen nicht apokalyptisch hoch aufpeitschen. Das fand ich weder gut noch schlecht. Es gab eigentlich keine wirklich überraschende Wendungen oder einen wirklich spektakulären Showdown, nichtsdestotrotz, hat mich diese Geschichte gefesselt und mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Das hinzubekommen, ohne total viele Actionszenen, ist schon eine Leistung!


"Wabernde Dunkelheit hob Elfrun empor und trug sie in den Keller. Sie wollte schreien, aber einer der Schatten schob sich über ihr Gesicht. Nur noch ihre Nase und ihre Augen waren unverhüllt. Kalte Angst griff nach ihr."


Der Schreibstil ist locker-flockig, wie ich das auch schon gewohnt war, dieses Mal wieder mit vielen tollen Beschreibungen und in angenehmem Tempo.
Wie ich schon einige Male in vorherigen Rezensionen betont hatte, hat die Autorin die einmalige Gabe, mit ihren Worten ein Bild zu gestalten, schillernd, glänzend und geheimnisvoll wie die Welt, die sie erschaffen hat. Mit dem malerischen Stil, der sehr beschreibend und treffend das Geschehende umschreibt, ist es sehr angenehm und einfach zu lesen und die Seiten rauschten wieder nur so vorbei. Auch wenn die Handlung hier fast nur auf die Erde beschränkt ist, gibt es viele Ortswechsel und fantastische Elemente, die magisch unterhalten.


In ihrer Danksagung schreibt die Autorin, sie würde eventuell irgendwann noch einen weiteren Teil der "Nacht der Elemente - Reihe" schreiben, was mich sehr freuen würde. Ich finde es total schade, dass die Reihe jetzt wirklich zu Ende sein soll! Zu sehr liebgewonnen habe ich Axikon, die Spiegelinsel, die Portale und die ganzen Charaktere. Aber... alles Schöne endet ja irgendwann und wenn mich die Sehnsucht mal wieder packt, fange ich einfach wieder von vorne an


Fazit:

Ein solides Ende einer wunderbaren Reihe, das sich für mich ein kleines bisschen von seinen Vorgängerbüchern abhebt, aber leider hinter dem dritten Teil zurückbleibt.

Trotzdem vergebe ich wieder einmal gute 4 Sterne für diese wunderschöne Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Manchmal ist der Tod besser...

Friedhof der Kuscheltiere
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Allgemeines:

Titel: Friedhof der Kuscheltiere
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag (2011)
Genre: Horror
ISBN: 978-3453435797
Originaltitel: Pet Sematary
Seitenzahl: 608 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)


Inhalt:

Manchmal ...

Allgemeines:

Titel: Friedhof der Kuscheltiere
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag (2011)
Genre: Horror
ISBN: 978-3453435797
Originaltitel: Pet Sematary
Seitenzahl: 608 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)


Inhalt:

Manchmal ist der Tod besser...

Hinter dem kleinen Tierfriedhof liegt eine verwünschte indianische Grabstätte. Ob Katze oder Mensch: Wer hier beerdigt wird, wird zum Albtraum für die Hinterbliebenen.


Meine Meinung:

Zu Beginn muss ich zuerst mal sagen, dass "Friedhof der Kuscheltiere" erst der zweite Horror-Thriller ist, den ich je gelesen habe (der erste war "Es" ebenfalls von Stephen King) und obwohl es nicht wirklich mein Genre ist, konnte mich dieses Buch - auch wenn es zugegebenermaßen ziemlich verstörend war, wirklich überzeugen. Aber lest selbst.

Louis Creed ist Vater von zwei Kleinkindern und ein treuer Ehemann. Er geht mit seiner Familie nach Ludlow in Maine wo sie in ein großes, von viel Natur umgebenes Haus ziehen, vor dessen Gartentor sich allerdings eine vielbefahrene Schnellstraße befindet. Schon kurz nach ihrer Ankunft freundet sich Louis mit seinem neuen Nachbar Jud an. Dieser ist ein schon recht alter Mann, welcher in Ludlow geboren ist und schon immer dort lebt. Als der Kater der Creeds stirbt, zeigt Jud Louis einen abgelegenen Tierfriedhof, wo die beiden das tote Tier begraben. Als eben dieser Kater - in weit mehr abgestumpfter und aggressiverer Version, am nächsten Tag vor Louis' Haustür steht wird diesem klar, dass der Friedhof ein düsteres Geheimnis birgt. Schon bald muss sich Louis die Frage stellen, ob eine Wiedererweckung auch bei einem Menschen möglich wäre...

Der Protagonist Louis ist ein Mann in den mittleren Jahren, weshalb er für mich natürlich nicht die ideale Hauptperson für ein Buch ist. Trotzdem ist er durchaus sympathisch wenn auch etwas durchgedreht. Louis muss in dieser Geschichte natürlich einiges durchstehen, weshalb er - wie es sich für eine gute Gruselgeschichte gehört, leider zunehmend den Verstand verliert. Seine Frau Rachel ist eher etwas zurückhaltender aber auch sie scheint ganz nett zu sein. Ihre beiden Kinder Ellie und Gage sind noch recht klein aber für die Geschichte trotzdem sehr wichtig.

Schon im Vorwort wird sehr klar, dass dieses Buch selbst für Stephen King ziemlich brutal ist. Er schreibt selber, dass er sich nicht sicher gewesen sei, ob er die Geschichte veröffentlichen solle, da er befürchte zu weit gegangen zu sein. Meiner Meinung nach ist das Buch zwar schon ziemlich hart an der Grenze allerdings ist es nun mal ein Horror-Thriller und kann natürlich auch dementsprechend schrecklich sein.
Mal abgesehen vom irre hohen igitt-Faktor, war das Buch wirklich, wirklich fesselnd. Nicht nur Stephen Kings einzigartige Art des Schreibens sondern auch der sehr gut durchdachte, originelle Inhalt machen das Buch sehr spannend. Obwohl die Zombie-Thematik nichts neues ist, wird sie hier vom Autor sehr gut in Szene und vor allem Kontext gesetzt. Die Charaktere sind sehr lebendig und authentisch beschrieben und man kann sich erschreckend gut in ihre Lage versetzen. Zudem wird die Story durch verschiedene Handlungsorte und Erzählungen aus der Vergangenheit sehr dynamisch und weniger einseitig.

Insgesamt habe ich es doch sehr genossen, in die schrecklich schöne Welt von Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere" einzutauchen. Trotz, oder gerade durch den ordentlichen Gruselfaktor, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.


Fazit:

Eine furchtbar schreckliche aber sehr unterhaltsame Geschichte, mit der Stephen King seinem Namen alle Ehre macht! Fast schon ein Klassiker.

Veröffentlicht am 26.10.2024

Leider nur eine mäßig mitreißende Liebesgeschichte.

The Fiancé Dilemma – Aller guten Dinge sind fünf
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"The Fiancé Dilemma" ist mein drittes Buch von Elena Armas, die mich bisher mit ihrer Debütreihe um "The Spanish Love Deception" und "The American Roommate Experiment" überzeugen konnte. Genau wie in ...

"The Fiancé Dilemma" ist mein drittes Buch von Elena Armas, die mich bisher mit ihrer Debütreihe um "The Spanish Love Deception" und "The American Roommate Experiment" überzeugen konnte. Genau wie in ihrer erste Reihe sind die Zutaten des Romans mit Fake-Dating, Forced-Proximity, He-Falls-First, Slowburn, Small-Town und dem obligatorischen Happy End sehr ähnlich zu einer Vielzahl von romantischen Komödien. Während das Konzept für mich zuvor aber durchaus aufging und es der Autorin gelang, ihrer Geschichte eine persönliche und individuelle Komponente zu verleihen, war der Flickenteppich der Handlung für mich hier leider nicht ganz so stimmig.

Das liegt vor allem daran, dass das Grundszenario und vor allem die Entscheidungen der Figuren, auf denen die gesamte Handlung aufbaut, für mich nicht glaubwürdig waren. Mir wurde leider nie klar, weshalb sich Josie und vor allem auch Matthew auf den ganzen Zirkus einlassen, was natürlich eine schlechte Basis für die restliche Geschichte war. Zwar wird das gesamte Buch bis auf ein Kapitel am Ende ausschließlich aus Josies Perspektive erzählt, dennoch hatte ich große Probleme, sie als Figur und ihre Beweggründe zu verstehen. Auch ihre Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Schwester hätten in meinen Augen noch mehr Potenzial gehabt, werden aber sehr am Rande behandelt...

So plätscherte die Geschichte für mich leider etwas dahin und entwickelte weder die Sogwirkung noch die Chemie oder Spannung durch die Slow Burn Romance, die in den vorherigen Büchern so toll waren. Das bedeutet allerdings nicht, dass Elena Armas´ Schreibstil nicht nach wie vor schön spritzig wäre und es keine schönen Szenen gibt. Im Gegenteil: Ihr Humor sowie die Fähigkeit, ihre Handlung durch selbstironische Kommentare aus der Ich-Perspektive, schlagfertige Kabbeleien und ausgewachsene Wordgefechten zwischen den beiden Hauptfiguren aufzulockern, sind wirklich großartig, sodass ich es schlussendlich doch ohne größere Durststrecken durch die Geschichte geschafft habe.

"There was never a choice. I don’t give a shit how corny or cliché this sounds, but I knew when I saw her, and I know now more than ever before. I don’t need her to walk down an aisle, wear my ring, or sign her name on a dotted line. She’s my happy"



Das Urteil


"The Fiancé Dilemma" war für mich leider nur eine mäßig mitreißende Liebesgeschichte. Die Handlung besteht aus vielversprechenden, bekannten Zutaten, fußt aber leider auf einem recht sperrigen Szenario, das für mich nie richtig lebendig wurde.