Wenn Freundschaft mit dem Glauben kollidiert
Cover:
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Das Titelbild erinnerte mich an ältere Jugendliteratur in den den orangen und grünen Farbtönen. Als Nostalgikerin gefiel mir das sehr und es machte mich neugierig.
Inhalt:
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Der ...
Cover:
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Das Titelbild erinnerte mich an ältere Jugendliteratur in den den orangen und grünen Farbtönen. Als Nostalgikerin gefiel mir das sehr und es machte mich neugierig.
Inhalt:
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Der 15-jährige Jehuda Rosen, genannt 'Hoodie" gehört einer jüdisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft an. Während des Unterrichts sieht er durch das Fenster ein gleichaltriges Mädchen. Sie fasziniert ihn schon, weil sie optisch anders ist als jüdische Mädchen. Und dann stellt sich noch heraus, dass Anna-Marie die Tochter der Bürgermeisterin ist. Diese ist der jüdischen Gemeinde gegenüber nicht wohl gesonnen. Und auch umgekehrt ist die aufkeimende Beziehung Hoodies Familie und seiner Gemeinde ein Dorn im Auge.
Mein Eindruck:
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"Auf der Wasserstein-Hochzeit ein Jahr zuvor hatte auch ich getanzt, war dort ganz genauso mit Freunden und der Familie herumgewirbelt. Damals hatte ich mich zugehörig gefühlt, als würde ich genau in diese Gemeinschaft hineinpassen. Aber jetzt fühlte ich mich wie ein Außenstehender, unsicher, wohin ich passte, ob ich überhaupt irgendwohin passte.
"Passen" war genau das richtige Wort. Denn die ganze Sache war wie eine Jacke, die mir nicht mehr richtig passte. Aber es war gleichzeitig, auch die einzige Jacke, die ich hatte. Darunter war ich nackt. Ich wollte sie nicht wirklich tragen, aber ich konnte sie auch nicht ausziehen, denn was sollte ich stattdessen überstreifen?"
(S. 204)
Mich hat das Buch von Anfang an gepackt. Der Einstieg ist recht humorvoll und man lernt nebenher viel über den jüdischen Glauben. Der Leser verfolgt das Geschehen ausschließlich durch Hoodies Augen und Gedanken. Er setzt sich kritisch mit den Inhalten seines Glaubens und Lebens auseinander und erzählt dabei das Ganze immer mit einer Spur Ironie.
Die Freundschaft zu Anna-Marie verläuft schließlich anders als gedacht und die Situation insgesamt spitzt sich ab dem ersten Drittel des Buches immer weiter zu. Teilweise hatte ich nicht erwartet, dass es sich so heftig entwickeln würde. Aber dank Hoodies Sarkasmus wird es nie zu dramatisch und das nimmt der Handlung die Schwere.
Das Ende gefiel mir sehr gut. Es war kein typisches Happy End, aber es ging in eine versöhnliche Richtung und ließ noch Raum für Entwicklung und Interpretation. Ich war allerdings traurig, von Hoodie Abschied nehmen zu müssen. Ich habe ihn sehr ins Herz geschlossen, wahrscheinlich wegen seiner kritisch-hinterfragenden und gleichzeitig sarkastischen Art. Und auch seine große Schwester Zippy war ein starker Charakter in diesem Buch, die immer den Durchblick hat und das richtige sagt oder tut zur richtigen Zeit. Ohne sie hätte die ganze Geschichte nicht so gut funktioniert.
Die meisten jüdischen Begriffe werden im Text erklärt, aber für einige wären Fußnoten oder ein Glossar am Ende eventuell hilfreich gewesen.
Fazit:
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Freundschaft, jüdischer Glauben, Rechtsextremismus und Toleranz in einer Mischung aus Spannung, Ernst und Humor vereint