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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2023

Wenn unser Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät

Die Kraft unseres inneren Ökosystems
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Offengestanden empfand ich das Buch anfangs eher als ermüdend. Aber das hat sich ganz schnell geändert. Prof. Dr. Richard Lucius verstand es bald mich mit seinen Ausführungen immer mehr zu fesseln.

Fasziniert ...


Offengestanden empfand ich das Buch anfangs eher als ermüdend. Aber das hat sich ganz schnell geändert. Prof. Dr. Richard Lucius verstand es bald mich mit seinen Ausführungen immer mehr zu fesseln.

Fasziniert las ich wie Mikroben unsere Gesundheit steuern, woran es liegt, dass in den letzten 50 Jahren die Allergien, Endzündungskrankheiten und Nahrungsunverträglichkeiten so rasant zugenommen haben. Verantwortlich dafür sind unser moderner Lebensstil mit übertriebenem Hygieneanspruch, Bewegungsmangel und falscher Ernährung. Zum Glück können wir alle einiges dazu tun, dass wir unser Mikrobiom gesund erhalten.

Sehr informativ ist das fünfte Kapitel. Hier geht Prof. Dr. Richard Lucius detailliert auf die einzelnen Entzündungskrankheiten ein. Interessant sind die Zusammenhänge die Krankheiten auslösen. Das Mikrobiom leistet in der Regel einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesundheit, aber wir erfahren auch, dass ein fehlgeleitetes Mikrobiom an der Entstehung von zahlreichen Erkrankungen beteiligt sein kann.

Im letzten Drittel des Buches spricht die Punkte Ernährung, Bewegung und Kontakt zur Natur an. Gesunde Ernährung geht uns alle an. Die modernen designten Lebensmittel mit ihren zweifelhaften Zusätzen, erinnern mich ganz stark an den Louis de Funès-Film ‚Brust oder Keule‘. Der Film stammt aus dem Jahre 1976 und war damals noch eine Satire auf die Industrialisierung der Lebensmittelherstellung. Heute zeigt sich, dass der Film einen Blick in die Zukunft gewährte.

Oft werden Lebensmittel bewusst so designt, dass sie wie ein Suchtstoff wirken. Den Ausdruck ‚Fressformel‘, den Prof. Dr.Lucius im Buch verwendet, finde ich absolut treffend.

Und dass sich Naturkontakt nicht nur auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf die Seele positiv auswirken, ist eigentlich nur logisch.

Fazit: Bitte unterstützt euer Microbiom.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Herrlich skurril und tiefsinnig

Eine ganz dumme Idee
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Was für eine verrückte Story. Ein sehr dusseliger unbedarfter Bankräuber ist auf der Flucht und versteckt sich in einem Miethaus. Gerade findet eine Wohnungsbesichtigung mit einer Gruppe von Kaufinteressenten ...


Was für eine verrückte Story. Ein sehr dusseliger unbedarfter Bankräuber ist auf der Flucht und versteckt sich in einem Miethaus. Gerade findet eine Wohnungsbesichtigung mit einer Gruppe von Kaufinteressenten statt. Er nimmt die Teilnehmer einschließlich Immobilienmaklerin zu Geiseln, aber eher ungewollt. Das war nie sein Plan und er ist nicht glücklich darüber.

Frederik Backman zählt seit seinem Roman ‚Ein Mann namens Ove‘ zu meinen Lieblingsautoren. ‚Mit eine ganz dumme Idee‘ hatte ich mich anfangs ein bisschen schwergetan. Erst nach und nach begriff ich die Genialität dieses Romans. Denn es handelt sich wirklich um eine sehr dumme Idee. Aber um eine großartige Umsetzung. Ich liebte jedes Wort und ich mochte die Protagonisten in ihren Eigenarten. Die zynische Zara und ihre Gespräche mit der Psychologin. Einfach herrlich. Das Buch sprüht vor Humor, Skurrilität und ist doch so tiefsinnig und weise und einfach nur schön. Backmann überrascht immer wieder mit neuen Wendungen.

Vielleicht ist es eine dumme Idee. Aber für mich hat der Autor Frederick Backman was von einer Astrid Lindgren. Sie konnte mich als Kind fesseln, Backman schafft es jetzt. Ich liebe beide.

Fazit: Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Einfach nur schön und berührend.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Magische Reise zu dir selbst:

Lebenslinien
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Ein wunderschön gestaltetes Kreativjournal für die Reise durch die eigene Biografie. Ich habe mich sofort in die Haptik und die Gestaltung des Buches verliebt. Es ist so ein besonderes Buch, dass ich ...



Ein wunderschön gestaltetes Kreativjournal für die Reise durch die eigene Biografie. Ich habe mich sofort in die Haptik und die Gestaltung des Buches verliebt. Es ist so ein besonderes Buch, dass ich mir für die Ausarbeitung sogar einen hochwertigen Füller besorgt habe. 😉

Die Autorin Marén Wiedekind setzt 98 kreative Impulse und Anregungen, um uns Anregungen zu geben, uns mit unserer eigenen Lebensgeschichte zu beschäftigen. Da werden Kindheitsschätze gehoben, es gibt poetische Texte und nachdenklich stimmende Gedichte, die einen Bogen zu uns schlagen. Biografiearbeit lässt die Vergangenheit lebendig werden. Wir erinnern uns an Bilder und Geschichten. Es ist spannend, sich mit der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen. Wir gehen auf Gedankenreise, spüren Kindheit, Jugend und unserem Erwachsenendasein nach, erleben schöne Moment und wichtige Stationen unseres Lebens, Familienbindungen werden betrachtet.

Fazit: ‚Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne‘, wusste schon Hermann Hesse. Also lasst uns anfangen, damit Magie in unser Leben kommt.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Annie, eine tollkühne Frau mit unschlagbarem Charisma

Die Radfahrerin
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Erst kürzlich habe ich von Susanna Leonard die Romanbiographie ‚Dian Fossey - Die Forscherin‘ gelesen und war begeistert davon, wie brillant die Autorin den Stoff umgesetzt hat. In dieser Romanbiografie ...



Erst kürzlich habe ich von Susanna Leonard die Romanbiographie ‚Dian Fossey - Die Forscherin‘ gelesen und war begeistert davon, wie brillant die Autorin den Stoff umgesetzt hat. In dieser Romanbiografie geht es um eine andere bemerkenswerte Frau, nämlich um die ‚Die Radfahrerin Annie Londonderry‘. Ich gebe zu, ich hatte vorher noch nichts von ihr gehört. Inzwischen weiß ich, Annie war die erste Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundete.

Im ‚Bosten Tea Party Club‘ kommt es im April 1894 zu einem Disput zwischen Professor Dowe und dem Zuckerfabrikanten Samuel Thatcher. Thatcher spricht derart despektierlich von Frauen und reizt damit den guten Professor so sehr, dass der sich zu einer Wette hinreißen lässt. Es geht um 5.000 Dollar, die Professor Dowe daraufsetzt, dass es eine Frau schafft, mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden.

Auf ein Inserat hin, meldet sich die gewitzte Annie. Sie lebt mit ihrem Mann und den drei Kindern zusammen mit ihrem Bruder und seiner Familie auf engsten Raum im jüdischen Ghetto der Stadt. Das Einkommen ist knapp, so dass Annie abends Geschäfte abklappert, um Werbeanzeigen für Zeitungen zu ergattern, mit deren Einnahmen sie ihre Familie über Wasser hält. Annie nimmt die Wette an. Der Clou ist, Annie ist in ihrem ganzen Leben noch nie auf einem Fahrrad gesessen. Erschwerend kommt hinzu, dass an die Wette Bedingungen geknüpft sind. Sie darf nur eine Garnitur Wechselwäsche mit auf die Reise nehmen und ohne einen Dollar in der Tasche starten, jedoch mit 5.000 Dollar zurückkehren. Ganz schön heftig. Annie ist zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt.

Annie ist eine Protagonistin, die mir gefällt. Ich kann ihren Freiheitsdrang nachvollziehen, dass sie der Enge entfliehen will, aber auch, dass sie ihre Familie mit dem Geld absichern möchte, nicht zuletzt auch die Zweifel, die sie quälen, weil sie ihre Familie 15 Monate zurücklassen muss. Ein grausamer Zwiespalt.

Annies tollkühne Radreise ist ein Meilenstein im Kampf um die Rechte der Frauen um Gleichstellung. Männer sahen zu der Zeit in der Frau ein Mittelding zwischen Kind und Mann. Sie nahmen Frauen nicht ernst. Die Frauenbewegung steckte in ihren Anfängen. Feministinnen mahnten die Rechte an, die Männer ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nahmen. Zu diesem Zeitpunkt besaßen Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht. So war die Radreise zugleich auch von gesellschaftlicher Bedeutung. Es galt die Frauenwürde zu verteidigen. ‚Es geht um mehr als nur um einen Rekord, es geht darum, der Welt zu beweisen, dass wir Frauen zu gleichen Leistungen fähig sind wie Männer.‘ (ZITAT)

Annie besaß das Talent, Menschen für sich zu gewinnen und zu begeistern. Sie, die mittellose Jüdin aus dem Ghetto, begegnete Adelige, Mächtige und Reiche auf ihrer Reise. Annie setzte gekonnt und manipulativ ihr Charisma ein, um Menschen um den Finger zu wickeln. Sie nahm es mit der Wahrheit nicht so genau. Ihr Drang, sich ins positive Licht zu stellen, ließ sie Fakten übertrieben und ausschmücken oder gar erfinden. Und dennoch schaffte sie es, auch mich um den Finger zu wickeln.

Susanna Leonhard trifft den Ton dieser Zeit sehr gut. Sie schreibt leicht lesbar und flüssig. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Die Autorin versteht es exzellent, den belegten historischen, wie auch den fiktiven Personen Leben einzuhauchen.

Fazit: Eine Romanbiographie, um eine bemerkenswerte und tollkühne Frau mit unschlagbarem Charisma. Super umgesetzt. Ein Pageturner.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Glaubensimpulse

100 Tage Grace & Hope
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Zu allererst fällt die wunderschöne Haptik des Büchleins auf. Aufmachung und Gestaltung wirken tatsächlich sehr edel. Die goldene Schrift auf dem Cover fällt sofort ins Auge. Auch der Inhalt überzeugt. ...


Zu allererst fällt die wunderschöne Haptik des Büchleins auf. Aufmachung und Gestaltung wirken tatsächlich sehr edel. Die goldene Schrift auf dem Cover fällt sofort ins Auge. Auch der Inhalt überzeugt. Es macht Spaß in den Seiten zu blättern und die Texte zu lesen. Auch die traumhaften Illustrationen haben mich stark angesprochen. Auf 100 Doppelseiten können wir Gott begegnen. Auf der einen Seite ist ein Text zu lesen, auf der gegenüberliegenden Seite kann man seine eigenen Gedanken dazu niederschreiben. Die Seiten sind aus starkem Papier. Man kann sich also auch mit verschiedenen Buntstiften auf dieser Seite austoben ohne Angst haben zu müssen, dass sich die Schrift auf der nächsten Seite durchschlägt. Natürlich muss man bei den 100 Tagen nicht der Reihe nach vorgehen, man kann sich den Tag wählen, der einem im Moment gerade anspricht. Es ist ein tägliches zur Ruhe kommen, mit Sätzen die nachklingen. Denn die Texte berühren und machen das Herz weit.

Fazit: Tolles Buch für Gespräche mit Gott.

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